Fungar-Hellan

Aus Prophetia
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Fungar-Hellan war der von König Gurat eingesetzte Generaloberpriester (höchster Priester und zugleich Kriegsherr) der Hanochiten.[1]

Charakter

Fungar-Hellan war für seine Zeit noch der beste Mensch in Hanoch, obwohl er sich jenseits der göttlichen Ordnung befand. Nach Mahal trennte er sich durch sein Hadern mit Gott (siehe Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.296.3-10) schließlich gänzlich von Gott.[2] Zuletzt war er rein böse und völlig wider Gott.[3]

Geschichte

Fungar-Hellan gründete mit König Gurat das finsterste Heidentum in Hanoch (siehe Gründung des Heidentums), welches dazu diente, das Volk zu betrügen und ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne direkte Steuern erheben zu müssen.[4] Auf Fungar-Hellans anraten wurden die Hochländer isoliert, indem die Zugänge ins Hochland unpassierbar gemacht wurden, damit der König deren Oberhoheit nicht anzuerkennen brauchte.[5]

Agla und Drohuit

Als die Königin Agla ihren Bruder Waltar ins Gefängnis warf, befreite ihn der Generaloberpriester, konnte jedoch dessen Ermordung und die Ermordung der Frauen Waltars durch die Königin nicht verhindern (siehe Waltar).[6] Die Königin beabsichtigte auch, alle "Göttinnen" des Liebestempels zu ermorden, was eine Gruppe des Generaloberpriesters aber im letzten Augenblick noch verhindern konnte, wodurch Agla vor Wut raste und dem Generaloberpriester bitterste Rache schwor.[7] Aufgrund der Untaten der Agla entzweiten sich Fungar-Hellan und Gurat.[8]

Drohuit und Agla wandten List und Lüge an, um Fungar-Hellan und den König von der Tadellosigkeit der Agla zu überzeugen. Wie dies gelang, wird im Detail ab Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263 geschildet. Letztlich überzeugte Agla den lüsternen Fungar-Hellan durch ihre weiblichen Reize und wurde seine Frau. Gurat, der eigentliche Ehemann von Agla, und Drohuit blieb nichts anderes übrig, als dies zu akzeptieren.[9]

Agla sendete nach ihren beiden Schwestern Pira und Gella - eine für Fungar-Hellan, damit Agla selbst dem Gurat bleiben konnte, und eine für Drohuit. Als Aglas Vater Mahal erfuhr, dass seine Tochter Königin im Reich Hanoch geworden war, da zog er freudig mit seiner Familie zu ihr, um in Hanoch sein Glück zu suchen.[10] Fungar-Hellan jedoch begehrte gleich beide Schwestern Aglas für sich, worauf ihm Drohuit seine Versprochene überließ. Dieser übergab Drohuit daraufhin die Königsmacht, machte den schwach und dumm gewordenen Gurat zum bloßen Repräsentanten, und überließ Drohuit die Agla als Frau, womit diese völlig einverstanden war.[11]

Mahal erkannte bald, dass in Hanoch die Hölle ihr Regiment errichtet hatte.[12] Er belehrte den Generaloberpriester darüber, wie das dem Verstand nach nützliche (Anm.: da den materiellen Wohlstand fördernde) Götzentum in Hanoch im Licht des Geistes ein Gräuel sei, denn die Machthaber und Großen in Hanoch waren Volksbetrüger und glaubten weder an Gott, noch an ein Leben nach dem Tod.[13] Mahal führte Fungar-Hellan durch die Stadt, obwohl er ortsfremd war, um ihm zu beweisen, wie das göttliche Licht im Herzen mehr sieht als alles Spionagewesen.[14] Er klärte den Generaloberpriester über die geheimen Intrigen von Agla und Drohuit auf, und zeigte ihm, wie diese ihn, den Generaloberpriester, zu stürzen und ermorden schon vorbereitet hatten.[15] Fungar-Hellan nahm Agla und Drohuit daraufhin gefangen und sperrte sie in Käfige ein.[16] Im Käfig eingesperrt und dem Spott der Wachen preisgegeben bereute Agla ihre Sünden und wurde von Fungar-Hellan schließlich wieder frei gelassen.[17]

Da sich die ehemaligen Priesterherrscher von Hanoch mit Agla und Drohuit gegen ihn verschworen hatten und deren Hauptstütze waren, tötete er die Priester auf das Anraten Mahals, indem er sie zwang, jenes Gift zu sich zu nehmen, mit dem sie ihn ermorden wollten.[18]

Vernichtung der Götzentempel

Fungar-Hellan erhielt von Gott den Auftrag, mit all seiner Macht auszuziehen und alle Götzentempel zu vernichten, um Vergebung seiner großen Sünde vor Gott zu erlangen, sich dabei aber von zu großer Grausamkeit zu enthalten.[19] Fungar-Hellan wollte von nun an den Willen Gottes über alles respektieren.[20] Er zog gemeinsam mit Mahal als seinem Ratgeber und einem Heer von zwei Millionen los und zerstörte die Götzentempel, wobei er deren Gold und Silber zu Münzen prägen ließ, um die Streitmacht zu bezahlen und durch diese dem Volk das Geld zu geben. Jene Götzenpriester und deren Anhänger, die schon rein höllischer Art waren und sich widersetzten, wurden dabei getötet. Die Gehorsamen wurden verschont.[21]

Krieg gegen die Hochländer

Mahal zeigte Fungar-Hellan an, dass die Hochländer hundert Meilen (ca. 750 km) nordöstlich von Hanoch einen Tunnel sprengten, um in die Tiefe zu gelangen. Dieser Ort war damals eine ausgedehnte Wüste, in der außer Wildbeersträuchern nichts wuchs.[22] Fungar-Hellan erwartete das Heer der Hochländer mit seiner Armee von zwei Millionen Kriegern. Als er von drei Abgesandten der anrückenden Armee der Hochländer erfuhr, wie sie auf Anweisung eines Propheten Gottes den Weg in die Tiefe gebahnt hatten und schon wussten, dass sie von Fungar-Hellan erwartet wurden, und er sich nun zu ergeben hätte, da tötete er die drei eigenhändig.[23] Dies führte dazu, dass Mahal mit den Seinen von höherer Macht geleitet zu den Feinden überlief und ihnen vom Frevel Fungars berichtete. Dies war das Signal einer fürchterlichen Schlacht, die drei Tage und Nächte dauerte. Vom Heer Fungars blieben nur tausend Mann übrig, von den bei drei Millionen starken Hochländern nur dreitausendundsieben.[24]

Fungar-Hellan floh mit zwei Obersten nach Hanoch, wo er Gurat den traurigen Ausgang seines Feldzuges verkündete. In nur einem Monat rekrutierte er eine neues schlagfertiges Heer von mehr als vier Millionen.[25] Auch die Hochländer stellten ein neues Heer von über zwei Millionen zusammen.[26] Nach ergebnislosen diplomatischen Bemühungen begannen die Hanochiten an hundert günstig gelegenen Punkten über tausend Klafter (1800 m) tiefe Minen in die Berge zu schlagen, diese mit stärkstem Sprengstoff zu laden und die Berge zu sprengen, was dann letztlich zur Sündflut führte.[27]

Tod

Der Engel Waltar ging mit hundert anderen als Boten Gottes (als Menschen) zu Fungar-Hellan, um ihn vor dem nahen Gericht Gottes (die Sündflut) zu warnen. Fungar jedoch war rein böse und völlig wider Gott und drohte ihnen, auch die Berge Noahs zu sprengen, worauf die Engel ihn verließen.[28] Fungar-Hellan gelang es, zusammen mit Gurat und Drohuit, vor der Sündflut zu Mahal auf die Berge in die Grotte Adams zu fliehen. Dort erschien Gott und tötete die drei als die Hauptschuldigen an der Sündflut mit einem mächtigen Blitz, da sie vollkommen des Satans waren, woraufhin ihre Geister von der Macht Gottes zur Hölle getrieben wurden.[29]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.234.11
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.297.7-8
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.344.9
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.241.3-8
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.241.9-12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.242.1-4
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.6-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.10-18
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.261.9-10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.262.2
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263.2-3
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.269.11-17
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.271.10-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.273.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.273.10-11
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.277.1; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.277.6-11
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.278.8-10
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.281.2-10
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.282.8-11
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.282.12-15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.284.4-9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.285.10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.286.4; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.287.10-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.288.5-7
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.290.15-18
  17. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.300.2-15
  18. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.287.4-12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.291.8-10
  19. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.298.11
  20. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.302.6
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.305.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.305.7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.306.13; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.307.9-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.309.1; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.309.14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.315.2-7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.316.6
  22. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.320.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.320.15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.321.1; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.321.5-6
  23. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.322.3-13
  24. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.322.14-15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.323.5
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.323.1-2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.323.10-11
  26. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.324.1
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.328.7-8; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.329.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.330.7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.338.14-15
  28. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.343.7-12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.344.1-6; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.344.7-10
  29. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.355.6-15