Gurat

Aus Prophetia
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Der "Priesterkönig" von Mohenjo-daro könnte König Gurat sein
Gurat war der von den Hochlandbewohnern (siehe: Krieg der Hanochiten) über den sich unterwerfenden Hanochiten eingesetzte König.[1]

Charakter

Gurat war ganz von Gott abgefallen und hielt die Naturkraft für Gott. (nach den Priestern)[2]

Geschichte

Gurat war ein Unterpriester der Hanochiten (siehe: Priesterherrschaft der Hanochiten) und Anführer einer diplomatischen Gesandtschaft, welche die rachgierigen Priester von Hanoch zu den Hochländern gesendet hatten, um deren zehn Anführer unter Vorspiegelung falscher Freundschaft nach Hanoch zu locken, da diese sie um einen großen Teil ihres Goldes und ihre Sklaven gebracht hatten. Gurat schlug sich dabei jedoch auf die Seite der Hochländer[3] und wurde zu einem ihrer Ratgeber.[4]

König in Hanoch

Nachdem die Hanochiten gegen die Hochlandbewohner Krieg geführt hatten, diese aber nicht besiegen konnten, unterwarfen sie sich den Hochlandbewohnern und baten um Einsetzung eines Königs.[5] Die zehn Anführer der Hochlandbewohner machten daraufhin Gurat zum König über Hanoch.[6] Hanoch hatte außerdem jährlich den zehnten Teil aller Metalle, außer dem Gold, und an Schafen, Rindern, Eseln und Ziegen an die Hochlandbewohner abzugeben, sowie in allen wichtigen Unternehmungen bei den zehn Anführern Rat zu holen.[7] Das Hochland musste allzeit als völlig unfehlbar angesehen werden, da es den Boten Noahs nicht getötet hatte. (siehe: Priesterherrschaft der Hanochiten)[8]

Gurat erließ neue, zweckmäßige Gesetze für das Weltbürgertum, beendete alles Diebs- und Raubrecht, sowie die Sklaverei.[9] Die rebellischen Oberpriester wurden mit einigen Abänderungen als Götterdiener erhalten, da sie bei den Schwachköpfen des Volkes einen starken Anhang hatten.[10] Die Abänderungen bestanden darin, dass sie ihre Weltherrlichkeit (Weltmacht) und das Kastenwesen aufzugeben hatten, der König das Gold und die Schätze ihrer Paläste für seine Staatsgeschäfte in Besitz nahm, dafür aber jedem geistigen und weltlichen Beamten seines Reiches einen standesgemäßen Sold zusicherte. Der König selbst leitete den illusionären Götterdienst der Priesterschaft insgeheim als Oberhaupt und setzte einen Generaloberpriester (Fungar-Hellan) ein, der die bisherigen Oberpriester zu Unterpriestern, und die Unterpriester zu Oberpriestern machte.[11] Der von den Oberpriestern eingesetzte Scheinkönig wurde vom Generaloberpriester entthront und dessen Burg an Gurat übergeben.[12]

Da die zu Unterpriestern gemachten Oberpriester Gurat verachteten, ließ er sie stäupen (mit Ruten schlagen) und an die weiten Ufer des Meeres versetzen. Stattdessen setzte er ganz andere Unterpriester ein, die ihm überaus gewogen waren. Mit den vertriebenen Priestern wurde auch jede Spur von dem allein wahren Gott entfernt, wodurch das finsterste Heidentum begann, denn die alten Priester hatten Gott wenigstens noch für sich gekannt.[13]

Gründung des Heidentums

Das Heidentum, das der Generaloberpriester zusammen mit Gurat begründete, sah folgendermaßen aus:

  • Viele Götter: Die dem Volk bekannten Götter wurden beibehalten und noch einen Menge hinzugestellt.
  • Tempelbau: An verschiedenen, unheimlich aussehenden Orten wurden große Tempel erbaut, worin möglichst kolossale Gottheiten geformt wurden, damit diese die Menschen beeindruckten.
  • Priesterschaft: Für jede Gottheit wurden mit allen Salben der geistlichen Politik gesalbte Priester geschaffen, die auch in Mechanik und Chemie ausgebildet waren, um Zauberei wirken zu können. Diese Priester wurden nicht bezahlt, sondern hatten mit dem Tempel und den Wundern ihren Unterhalt zu bestreiten, damit sie möglichst tiefsinnige Wunder aller Art erschufen. Sie hatten außerdem sehr verschwiegen zu sein und gegenüber jedem Menschen aus dem Volk nüchtern. Außerdem sollten sie möglichst unverständlich reden, damit man sie für göttlich hielt, da der gemeine Vernunftmensch etwas, das er versteht, nicht für göttlich hält.
  • Volksredner: Jeder Tempel hatte einen redegewandten Volksredner, der dem Volk die Wundertaten des Tempels und der Gottheit anzupreisen hatte.
  • Ausbildung: Die Ausbildung dieser Priester und Volksredner wurde nur in Schulen in Hanoch erlaubt.

Kurzum: Es ging darum, das Volk zu betrügen und ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne direkte Steuern aufzuerlegen, wobei die Regierung so aussehen sollte, als wäre sie eine Tauben- und Lämmerregierung.[14]

Die Philosophie dahinter, nämlich dem Volk die auswirkenden Kräfte der einen allwaltenden Gottheit zu versinnlichen, und den Baumeister in seinem Werk zu ehren und zu loben, wird vom Generaloberpriester Fungar-Hellan in Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.280.8-12 erläutert.

Für den Bau der Tempel wurden bei zwei Millionen Arbeiter beordert, wodurch in nur einem Jahr an die tausend Tempel mit Nebengebäuden errichtet und mit allem versehen waren.[15] Eine detaillierte Beschreibung einiger dieser Götzentempel findet sich ab Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.243 Es gab einen Ochsentempel, Sonnentempel, Windtempel, Wassertempel, Feuertempel, Liebestempel und Metalltempel; die Natur hatte einen Tempel in Hanoch und dann in jeder Stadt einen etwas kleineren; die Wolken hatten auch einen Tempel; ebenso der Mond, die Sterne, gewisse Tiere, Bäume, Quellen, Ströme, Seen, Meere, Berge und verschiedene Metalle hatten ihre besonderen Götter, Tempel und Priester. Alle fingerlang stieß man auf einen anderen Tempel.[16]

Dem von Lamech errichteten alten Tempel (siehe Tempel der Hanochiten), der dem Gott des Blitzes und Donners geweiht war, durfte sich außer dem König, dem Generaloberpriester und den anderen Oberpriestern niemand bei Todesstrafe nahen. Nur der Weisheitstempel stand frei, jedoch war darin keine Weisheit mehr zu erlangen, da an ihrer Stelle nur Zauberei getrieben und ein Orakel errichtet wurde, wo sich jedermann ums Geld oder sonstige Opfer anlügen lassen konnte.[17]

Schon in fünf Jahren war die Regierung soweit gediehen, dass der König dem Volk alle Steuern erlassen konnte, denn die Tempelwerke trugen ungeheure Summen ein. Auch viele zuvor abgefallene Provinzen begaben sich wieder unter den Schutz des Königs und opferten freudig den Göttern und errichteten sogar neue Tempel für den König.[18] Im Verlauf von zehn Jahren hatte jedes Dorf beinahe so viele Tempel wie Wohnhäuser. Und alle eiferten darum, dem König das reichste Opfer darzubringen, weil der König gewisserart alle Götter repräsentierte und darum auch der Diener aller Götter genannt war.[19]

Diese gewisserart freiwilligen Steuern führten dazu, dass kein Bürger mehr auch nur eine Stunde sicher war vor einer mächtigen Bettelei. Wer solchen Bettlern nichts gab, dem wurde schrecklich gedroht, und sollte dies nichts nützen, wurde er verflucht. Diese Verwünschungen wurden dann durch allerortige Natur- und Höllenzauberer (Trickbetrüger) vollzogen, was zu den unerhörtesten Martern führte.[20]

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Anmerkung: Dieses Götzentum wurde einige Jahre später von Fungar-Hellan (siehe dort) ganz oder zumindest teilweise wieder vernichtet.

Isolierung der Hochländer

Auf den Rat des Generaloberpriesters wurden die Hochländer isoliert, indem die Zugänge ins Hochland unpassierbar gemacht wurden, damit der König deren Oberhoheit nicht anzuerkennen brauchte.[21] Dies ging jahrelang fort und fort, wonach man bald nichts als weit ausgedehnte kahle Wände sah. Die Spuren dieser Arbeit Gurats sind bis heute in Tibet ersichtlich.[22] Das Land der Hochländer erstreckte sich etwa fünfzig Tagesreisen lang gegen Osten und zehn Tagesreisen breit gegen Norden. Gurat verwendete zwei Millionen Menschen, um es nach fast allen Seiten hin unzugänglich zu machen. Der Ausgang auf die Höhe Noahs blieb jedoch bestehen und damit auch die Möglichkeit für die Hochländer, sich gegen Westen hin auszubreiten.[23]

Agla

Noah sendete Waltar als Boten zu den Hanochiten, um ihnen das nahe bevorstehende Gericht Gottes (die Sündflut) anzukündigen, sollten sie nicht zu Gott umkehren. Der Generaloberpriester der Hanochiten verdächtige Noah jedoch, solcherart die Oberherrlichkeit über die Völker der Erde gewinnen zu wollen. Er erwiderte Waltar, dass er so eine armselige Figur wie ihn nicht als Boten Gottes akzeptieren könne. Außerdem befände sich das Reich in Glück und Wohlstand nach seinen eigenen Gesetzen und es bedürfe keiner besseren Regierung und Ordnung. Waltar wusste dagegen nichts zu sagen, gab seine Gesandtschaft auf und wurde von König Gurat, der ihm versprach, aus ihm einen Weltgroßen zu machen, in sein Haus aufgenommen.[24]

Waltar war seine schöne, um ein Jahr ältere Schwester Agla sehr ans Herz gewachsen, und wünschte sich, diese zu sich zu bekommen, worauf Gurat einwilligte.[25] Es wurden Vorkehrungen getroffen, Agla zu entführen, diese jedoch kam auf der Suche nach ihrem Bruder von sich aus den Jägern entgegen und folgte ihnen in die große Stadt.[26]

Der König war von der Schönheit Aglas so beeindruckt, dass er sich als ihr Gemahl anbot, worauf Agla sofort einwilligte.[27] Schon am dritten Tag war Agla vollkommene Königin in Hanoch. Gurat war von Agla förmlich besessen und tat nichts mehr ohne ihre Einwilligung; er liebte und fürchtete sie. Agla erwies sich als eine äußerst herrschlustige Königin, was ihren Bruder Waltar verdross, der deswegen vom König verlangte, entlassen zu werden, um sich irgendwo auf einem Gebirge anzusiedeln, wo er nichts mehr von seiner entsetzlichen Schwester erfahren würde.[28] Dies ergrimmte Agla, die ihren Bruder in ein tiefes Gefängnis bringen ließ. Dies geschah in weniger als einem Jahr, nachdem Agla Königin geworden war.[29]

Der Generaloberpriester befreite Waltar nach zwei Monaten Haft und wollte ihn in seinen Schutz nehmen. Waltar aber begehrte nur mehr die Flucht, die man ihm gestattete. Agla sandte daraufhin Häscher aus, die ihren Bruder auf dem Weg ins Gebirge ergriffen und erschlugen. Dies war der Anfang der grausamsten Regierung, die es je in Hanoch gab.[30]

Aufgrund der Untaten der Agla entzweiten sich Fungar-Hellan, der Generaloberpriester, und Gurat.[31] Drohuit und Agla wandten List und Lüge an, um Fungar-Hellan und den König von der Tadellosigkeit der Agla zu überzeugen. Wie dies gelang, wird im Detail ab Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263 geschildet. Letztlich überzeugte Agla den lüsternen Fungar-Hellan durch ihre weiblichen Reize und wurde seine Frau. Ihrem Ehemann Gurat blieb nichts anderes übrig, als dies zu akzeptieren.[32] Er fürchtete um sein Leben und plante schon die Flucht aus dem Reich, nahm dann aber Zuflucht zur Heuchelei und tat so, als ob er vor Schmerz um den Verlust der Agla fast sterben möchte, wodurch diese besänftigt wurde.[33]

Der schwach und dumm gewordene Gurat wurde schließlich von Agla, Fungar-Hellan und Drohuit entmachtet und zum bloßen Repräsentanten gemacht. Die Macht ging auf Drohuit über und Agla wurde zu dessen Frau.[34] Mahal klärte den Generaloberpriester über die geheimen Intrigen von Agla und Drohuit auf, und zeigte ihm, wie diese ihn, den Generaloberpriester, zu stürzen und ermorden schon vorbereitet hatten.[35] Fungar-Hellan nahm Agla und Drohuit daraufhin gefangen und sperrte sie in Käfige ein, ließ sie später aber wieder frei.[36]

Tod

Der Engel Waltar ging mit hundert anderen als Boten Gottes (als Menschen) zu König Gurat und Drohuit, um sie vor dem nahen Gericht Gottes (die Sündflut) zu warnen, damit sie auf die Berge flohen.[37] Gurat jedoch hielt dies für einen Trick der Gebirgsbewohner und wollte Waltar erst dann glauben, wenn Hanoch überflutet würde. Er hörte auch nicht, als ihn Waltar warnte, dass es dann zu spät sei, um in die Arche Noahs zu gelangen.[38] Gurat gelang es, zusammen mit Fungar-Hellan und Drohuit, vor der Sündflut zu Mahal auf die Berge in die Grotte Adams zu fliehen. Dort erschien Gott und tötete die drei als die Hauptschuldigen an der Sündflut mit einem mächtigen Blitz, da sie vollkommen des Satans waren, woraufhin ihre Geister von der Macht Gottes zur Hölle getrieben wurden.[39]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.230.16; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.232.1
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.240.9-10
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.222.11-17; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.224.1-13; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.225.3-5
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.228.2
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.229.14
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.230.16
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.230.5
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.231.4
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.232.2-3
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.233.8-13
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.234.6; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.234.8-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.236.13; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.238.12
  12. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.237.16-17; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.239.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.239.15
  13. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.240.13-15
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.241.3-8
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.242.8
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.250.1
  17. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.250.2-3
  18. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.250.4
  19. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.250.5
  20. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.298.5-6
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.241.9-12, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.242.1-4
  22. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.250.9-10
  23. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.251.5-7
  24. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.253.2-16; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.254.3-6
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.254.8-12
  26. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.255.11-12
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.256.4-8
  28. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.2-4; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.259.19
  29. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.6
  30. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.258.7-14
  31. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.263.2-3
  32. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.269.11-17
  33. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.270.5-14
  34. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.277.6-11
  35. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.282.12-15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.283.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.284.4-9; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.285.10; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.286.4; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.287.10-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.288.5-7
  36. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.290.15-18; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.300.2-15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.343.2
  37. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.343.7-12
  38. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.344.1-6
  39. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.355.6-15