Auferstehung

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt Auferstehung im Sinne von Lösung der Seele vom Körper, bzw. den Übergang ins Jenseits.

Engel des Todes, 1881
Als Auferstehung wird bezeichnet, wenn der Mensch von Gott aus berufen wird, diese Welt zu verlassen, worauf ein Engel Gottes in einem Augenblick alles dem Geist Angehörige aus der Materie freimacht und die Materie der vollen Auflösung übergibt. Der Mensch wird dann auferweckt, d.h. die Seele und ihr Lebensgeist, sowie alles in der Materie der Seele angehörige (Nervengeist) wird in vollkommener Menschengestalt vereinigt in die reine Welt der Geister überführt.[1]

Wesen

Jeder Mensch legt nach dem Tod das Natürliche von der Mutter (Materie) ab, während er das Geistige vom (göttlichen) Vater (Seele) beibehält, zusammen mit einer Art von Saum aus den reinsten Substanzen der Natur (den Nervengeist), die es umgeben. Dieser Saum bildet bei denen, die in den Himmel kommen, das Untere und das Geistige das Obere. Bei jenen, die in die Hölle kommen, bildet dieser Saum das Obere und das Geistige das Untere. Daher redet der Engelmensch aus dem Himmel, somit Gutes und Wahres, der Teufelsmensch aber, wenn er aus seinem Herzen herausspricht, redet aus der Hölle, spricht er jedoch nur aus dem Mund heraus, so redet er wie aus dem Himmel. Letzteres tut er für die Außenwelt, ersteres übt er zu Hause.[2]

Wenn der Mensch von der natürlichen in die geistige Welt übergeht, was mit seinem Tod geschieht, dann steht er, weil er ein Geist ist, nicht mehr auf seiner eigenen Grundlage (dem Leib), sondern auf der gemeinschaftlichen, welche das menschliche Geschlecht ist.[3]

Vorgang

Leichenartiges wird in der Gegenwart himmlischer Engel als etwas Aromatisches empfunden, und wenn die (nichthimmlischen) Geister dies riechen, können sie sich nicht nahen. Dadurch werden die bösen Geister bei der ersten Einführung des Menschen in das ewige Leben von dessen Geist ferngehalten. Die Engel versuchen, sich mit den Gedanken des Menschen zu vereinigen, indem sie ihm ins Gesicht sehen. Werden ihre Gedanken aufgenommen, dann wissen sie, dass der Geist des Menschen in dem Zustand ist, dass er aus dem Körper herausgeführt werden kann. Der Geist des Menschen wird beim Leibestod solange bei seinem letzten Gedanken festgehalten, bis er zu den Gedanken zurückkehrt, die aus seiner allgemeinen oder herrschenden Neigung in der Welt hervorgehen.[4]

Es findet ein Ziehen oder Herausreißen der inneren Teile des Gemüts, des Geistes, aus dem Körper statt. Dies geschieht vom Herrn und daher tritt die Auferstehung ein.[5] Der Engel, der beim Absterben des Körpers die Seele aus dem Leib löst, macht das nicht eher, wie noch eine Wärme im Herzen ist, denn diese Wärme ist der Nervengeist, der von der Seele ganz aufgenommen werden muss, bis sie gelöst werden kann.[6] Das Aufleben des Geistes, nachdem man gestorben ist, geschieht gewöhnlich am dritten Tage, nachdem das Herz zu schlagen aufgehört hat.[7]

Wenn der Mensch ins andere Leben übertritt, wird er zuerst von Engeln empfangen, die alles für ihn tun und mit ihm auch über den Herrn, den Himmel und das Leben der Engel reden und ihn im Wahren und Guten unterweisen. Wenn himmlische Engel beim Auferweckten sind, verlassen sie ihn nicht, da sie jeden Menschen lieben. Ist aber der Mensch, der jetzt ein Geist ist, so geartet, dass er von diesen Dingen zwar in der Welt gehört, sie ihm Herzen aber geleugnet oder gar verachtet hat, so verlangt er nach einigen Besprechungen, von den Engeln loszukommen, er sehnt sich von ihnen hinweg. Sobald die Engel das bemerken, verlassen sie ihn, worauf die Engel aus dem geistigen Reich des Herrn herzutreten. Diese setzen ihn in den Genuss des Lichtes, denn vorher hatte er nichts gesehen, sondern bloß gedacht. Diese Helligkeit dringt nur schwach ein, wie wenn man beim ersten Erwachen durch die Augenwimpern blickt, wobei die Farbe variiert. Der Mensch gelangt vom natürlichen Denken zum geistigen. Die Engel suchen dann mit größter Sorgfalt zu verhindern, dass von dem Auferweckten eine andere Vorstellung ausgeht, als eine, die den Eindruck von Liebe vermittelt. Dann erklären sie dem Menschen, dass er nun ein Geist sei und erweisen ihm alle Dienste, die er in diesem Zustand nur irgend wünschen kann und unterrichten ihn über alles, was er im anderen Leben vorfinden wird, soweit er es fassen kann. Will der Geist jedoch nicht unterrichtet werden, so sehnt sich der Auferweckte auch aus der Gesellschaft dieser Engel hinweg und trennt sich von ihnen. Nicht die Engel trennen sich von ihm, denn diese lieben jeden Menschen und wünschen nichts sehnlicher als zu dienen, zu unterrichten und in den Himmel zu erheben. Hat sich der Geist auf diese Weise entfremdet, wird er von guten Geistern aufgenommen, und in ihrer Gemeinschaft werden ihm ebenfalls alle Dienste geleistet. Hat er jedoch ein Leben von der Art geführt, die ein Zusammenleben mit den Guten nicht erlaubt, dann sehnt er sich auch von diesen hinweg. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange und so fort, bis er sich solchen Geistern beigesellt, die vollständig mit seinem in der Welt geführten Leben übereinstimmen und bei denen er sein Leben findet. Dann führt er erstaunlicherweise das gleiche Leben wie in der Welt. Dieser Beginn des Lebens eines Menschen nach dem Tod dauert nicht länger als einige Tage. Danach wird er von einem Zustand in den anderen und schließlich entweder in den Himmel oder in die Hölle geführt.[8]

Nach dem Tod des Leibes wird der Mensch in das Mittelreich gebracht, die Hauptwerkstatt der himmlischen Geister, wo er auf seinen weiteren Weg vorbereitet und seine Grundliebe geprüft wird. Niemand kommt sogleich entweder in den Himmel noch in die Hölle, außer er müsste im ersten Fall schon auf der Erde vollkommen wiedergeboren sein aus der reinen Gottesliebe, oder er müsste im zweiten Fall ein bösester Frevler gegen den Heiligen Geist sein.[9]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.195.2; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 447
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 103
  3. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 9
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 449
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 449
  6. Jakob Lorber, Bischof Martin 1.7
  7. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 153
  8. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 450; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 548
  9. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.120.2-5; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160