Gottvater

Aus Prophetia
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"Unser Vater im Himmel" geschrieben in Mi'kmaq Hieroglyphen (Indianervolk in Nordamerika)
Der göttliche Vater ist das Grundleben in Sich und damit das Leben aller Geschöpfe und vorzugsweise der Menschen. Er ist die alleinige, ewige, unendliche Liebe und die Weisheit Selbst in allem, in Gott. Sein Wesen ist die Liebe und Er ist (Anm.: für sich genommen) namenlos.[1] Er ist ein guter, lieber Vater, und auch ein sehr heiliger Vater. Sein Name ist Jesus Jehova; dieser Name ist über alles mächtig und heilig und man wird das ewige Leben in ihm finden.[2]

Der einzige wahre Vater ist Gott. Niemand soll jemand anderen als Gott seinen Vater nennen. Mt 23.9 Alle Kinder sollen den Herrn nicht als ihren Gott, sondern stets nur als ihren liebevollsten Vater erkennen und ersehen, lieben und anbeten, wodurch sie nimmerdar gerichtet werden und zugrunde gehen, denn der Vater richtet niemanden.[3] Er ist jedermann das Beste, so man Ihn erwählt für sein Herz auf ewig und nicht dabei denkt: "Mit diesem oder mit jenem könnte ich vielleicht auch glücklich sein." Alle "diese und jene" sind wie falscher Schmuck, der wohl glänzt und etwas zu sein scheint, aber dennoch nichts ist. Hingegen mit dem Vater hat man sich einen echten, wertvollsten Schmuck angeschafft. Selbst wenn man alles verlöre, bleibt man dennoch überglücklich, weil man diesen kostbarsten Schmuck, dessen endloser Wert alle Ewigkeiten nie aufzehren werden, im Herzen hat. Alles, was man ohne diesen Hauptschmuck erlangt, ist nichts als falscher Schmuck.[4]

Wer Gott im Geiste und aller Wahrheit Abba (Vater) rufen wird, dann wird Er diesen Ruf immer erhören. Wer Ihn aber mit einem anderen Namen rufen wird, dann wird Er diesen Ruf nicht anhören. Dabei soll man aber immer bedenken, wer der Vater ist - nämlich Gott, der alles erschaffen hat, ein ewiger Richter nach Seiner unendlichen Weisheit und Heiligkeit, dem sich nichts nahen und leben kann - aber in Seiner unendlichen Liebe ein Vater, der alle Seine Kinder um Sich versammeln will.[5]

Wesen

Vater, Sohn und Heiliger Geist sind unterscheidbar eins und dasselbe von Ewigkeit. Der Vater in Christus ist die ewige Liebe, der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge der ganzen ewigen Unendlichkeit.[6] Unter dem Vater ist das göttliche Gute zu verstehen.[7]

Als Gott hat Gott keine Kinder als das alleinige, ewige Wort in Ihm, welches der alleinige Sohn ist, an dem Gott Wohlgefallen hat. Aber im Sohn ist Gott auch Vater der Menschen und hat Wohlgefallen an ihnen, so sie Seinen lieben Sohn in sich aufgenommen haben und damit auch Seine Heiligung durch Ihn.[8] Der ewige heilige Vaters ist daher Jesus (Anm.: und nicht irgendein Greis auf einer Wolke usw.) und im selben die Wiedergeburt und das ewige Leben.[9] Er ist der wahre Weg, das Licht und das ewige Leben selbst ewig; ebenso der allerbeste Wegweiser.[10] Vater und Sohn sind Eins, wie ein Mensch und seine Liebe oder sein Herz auch vollkommen Eins sind und Eins werden können mit Vater und Sohn, so diese in des Herzens Liebe aufgenommen worden sind.[11]

Gott Vater (als Gott) kann Sich durchaus nicht nähern, und ebenso wenig kann Er Sich irgendeinem Menschen nähern, weil Er unendlich ist und in Seinem Sein ruht, das Jehova genannt wird. Näherte Er Sich von diesem aus einem Menschen, Er würde ihn verzehren, ähnlich wie Feuer das Holz verzehrt und in Asche verwandelt. Daher heißt es "kein Mensch kann Mich sehen und leben" 2.Mose 33.20 und "niemand hätte Gott je gesehen" Joh 1.18 und ferner "ihr habt nie weder Seine Stimme gehört noch Seine Gestalt gesehen". Joh 5.37 Wir lesen zwar, Moses habe Jehova von Angesicht zu Angesicht gesehen und mit Ihm von Mund zu Mund gesprochen, doch dies geschah durch die Vermittlung eines Engels, wie es bei Abraham und Gideon der Fall war. Da nun Gott Vater so beschaffen ist, so hat es Ihm gefallen, ein Menschliches anzunehmen und in diesem die Menschen an Sich herankommen zu lassen, sie so anzuhören und mit ihnen zu reden. Dieses Menschliche ist es, was als Sohn Gottes bezeichnet wird. Dieses Menschliche vermittelt, bürgt, versöhnt und entsündigt.[12]

Charakter

Gott ist ein allmächtiger Bruder denen die Ihr Herz mit aller Liebe zu Ihm erfüllt haben und gibt ihnen als wahrster Vater alles, was Er hat.[13] Der allein wahre, heilige, liebevolle Vater, will niemanden richten zum ewigen Verderben, sondern jeden aufrichten zum ewigen Leben.[14] Der Vater hat dem Kind eigentlich nichts zu vergeben, da Er dem Kind nichts anrechnet, sondern dem Gefallenen nur allzeit aufhilft und das Verlorene emsig sucht so lange, bis Er es findet, dann liebevoll auf Seine Schultern nimmt und voll Freude nach Hause trägt. Er lässt niemanden zugrunde gehen. Den Abtrünnigen setzt Seine ewige Liebe und Weisheit Dämme, damit sie nicht die edle Saat verderben können und am Ende ihres Tobens in der Ruhe zur Einsicht gelangen, dass man gegen Seine ewige Allmacht nicht zu Felde ziehen kann.[15] So wie auch die Menschen nicht ihre Kinder richten, sondern nur ziehen, lehren und führen, richtet auch der Vater niemanden - und am allerwenigsten Seine Kinder, die Ihn stets wahrhaftig und getreu als den allein wahren, guten Vater in ihren Herzen bekennen und also auch lebendig anrufen.[16] Wenn sich ein Sünder reuevoll zum göttlichen Vater wendet und seine Schuld bekennt, dann richtet Er diesen auf, vergibt ihm seine Schuld gänzlich und erfüllt ihn dafür mit der Kraft des ewigen Lebens.[17] Was die Welt richtet, das nimmt Er auf; was aber die Welt erhöht, das wird nieder zu stehen kommen vor Ihm.[18] Auch wegen dummer Gewohnheiten braucht man Sich nicht vor Ihm fürchten, da Er erstens kein zornsüchtiger Schreckbartel ist und zweitens niemandem, am wenigsten jenen, die Ihn lieb haben, je einen Rat oder ein anderes Wort gibt, als nur das Seiner höchsten Milde und Vaterliebe.[19] Er liebt sogar jene Menschen, die Seine größten Feinde sind.[20]

Ein Gott und Herr ist nicht arm und das ist Gott auch nicht. Aber der Herr hat Sich der Menschen erbarmt und sie frei gemacht, damit Er ihnen ein lieber Vater würde; der Vater aber hat aus großer Liebe alles hergegeben, um die Menschen als Kinder zu gewinnen.[21] Der Vater hat als die ewig unendlich große Liebe in Gott oder in Seiner Auswirkung alles von Sich gegeben, außer allein das ewige Leben ungeteilt als Seine Liebe in Sich, das Er Selbst ist, d.h. Er hat mit Seiner unendlichen Macht alle Unendlichkeit mit allen Seinen endlos großen Gedanken ewighin erfüllt und behielt nichts für sich. Daher ist der Vater in Sich arm und die Armut ist nun Seine Liebe; Sein Reichtum ist nun die freie Liebe und Sein alleiniges ewiges Leben, in dem allein alle Macht daheim ist. Diese Armut ist aber nun des Vaters größte Seligkeit, indem Er nun wieder alles zu Sich zurückkehren sieht und Er alles wieder, endlos vervollkommnet, in Seiner Liebe ergreifen kann.[22]

Der göttliche Vater ist immer von ganzem Herzen demütig und sanfter als eine Taube. Oft wartet Er ängstlich genug, wie ein schwaches Kind, vor der Türe (des Herzens eines Menschen), sieht da die stolze Welt aus- und eingehen und getraut Sich nicht ins Zimmer zu treten in Seiner Ärmlichkeit vor solchen oft gar so prachtliebenden und weltlich majestätisch aussehenden Menschen. Da warte Er dann geduldig trauernd so lange, bis ein solcher Rummel vorüber ist und auch die weltlichen Fußböden ein wenig abgeschmiert worden sind, wonach Er Sich dann erst ängstlich getrauen kann, schüchtern einzutreten, um Seinen gnadenvollsten Wunsch am Tag der Eingeburt einer Ihn im stillen ein wenig liebenden Seele darzubringen.[23]

Auch der göttliche Vater wird durch ein böswilliges Benehmen der Kinder entgegen Seiner Ordnung beleidigt. Dann liegt es an den Kindern, wieder zu Ihm zurückzukehren. Da ist er dann besser als die Menschen, denn Er verwirft niemanden, sondern sucht jeden wieder auf den rechten Weg zu bringen und wieder aufzunehmen, wenn dieser nur zu Ihm zurückkommen will.[24]

Der göttliche Vater ist wahrhaftig und getreu in allen Seinen Verheißungen und jeglichem Seiner Worte.[25]

Gott Vater erfreut eine erzwungene Liebe zu Ihm nicht, sondern nur eine freie. Ihm sind stets jene die Liebsten, die von selbst zu Ihm kommen, Ihn allzeit im Herzen aufsuchen und Ihn dann von ganzem Herzen über alles lieb haben. Diese hat dann auch Er über alles lieb und eröffnet ihnen alle Schätze Seiner Himmel.[26]

Liebe des Vaters

Die Menschen geben ihren Kindern nur die Mühe ihrer Hände zur Aussteuer; der heilige Vater aber gibt Sein Alles, Seine Liebe oder Sein eigentliches, urewiges Leben selbst vollkommen.[27] Er ist viel mehr als ein weltlicher Liebhaber, der mehr tot als lebendig ist; Er ist der allerredlichste und getreueste Liebhaber, das unendliche, ewige Leben Selbst.[28]

Der heilige Vater liebt die Seinen sehr und meint es aufrichtig mit ihnen. Er sieht nicht auf ihre Sünden und will ihnen kein unsichtbarer Vater sein, sondern sie sollen Ihn allzeit schauen, mit Ihm spielen und sich freuen; all ihre Sorgen sollen sie Ihm übertragen. Der heilige Vater ist um die Seinen stets ums endlose mehr besorgt, als alle Kinder zusammengenommen um Ihn. Alle himmlische Seligkeit gibt der Vater hin gegen die, von Seinen lieben Kindern als einziger, wahrer Vater geliebt zu sein. Er gibt den Seinen alle Seligkeiten für diese eine, die Er nur für Sich bestimmt hat, weswegen Seine Kinder auch niemanden als Ihn nur ganz allein ihren Vater nennen sollen, denn Er ist dies auch mit allem Recht.[29]

Die Freude des Vaters über die Liebe eines Kindes zu Ihm ist unermesslich. Er würde um eines Kindes willen Milliarden von Sonnen und Welten aller Art opfern, könnte Er es sonst nicht wieder zu Ihm zurück bekommen. Selbst wenn ein Kind nur dadurch zu retten wäre, indem der Vater für es Sein alleiniges ewiges Leben dahingibt, so würde Er auch dieses eher von Sich lassen, als eines Seiner Kinder verlieren. Es wäre nicht einmal möglich, die leiseste Annäherung zu dem Gedanken zu ertragen, wie der Vater ein Ihn über alles liebendes Kind zufolge Seine großen Liebesphantasien und Gedanken, in denen Er allmächtig, unendlich und ewig große Pläne macht, so unendlich glücklich machen will, wie es nur immer Seiner unendlichen Allmacht möglich ist.[30]

Eher will Gott Sonnen zerstören und die Trümmer der Welt wie Blitze durcheinanderwerfen und mit dem Feuer Seines Grimms die ganze ewige Unendlichkeit entzünden, als dass denen, die Ihn lieben, auch nur ein Haar gesengt werden soll, denn Er ist allzeit ein liebender und heiliger Vater Seinen Kindern.[31]

Wenn Gott die Seinen ruft, und sie hören Ihn nicht an und wollen Ihn auch nicht verstehen und kommen darum nicht, da sie zu viel mit der Welt zu tun haben, dann lässt Er sie die Welt so recht verkosten. Wenn sie dann die Welt hinreichend ausgekostet und deren schnödesten Lohn hinreichend schätzen gelernt haben, so werden sie Seinen Ruf dann nicht so leicht wieder in den Wind schlagen, wenn er wieder an sie ergehen wird.[32] Der Herr lässt Seine Kinder wohl prüfen, aber verschmachten und verzweifeln lässt Er sie nicht.[33]

Erscheinungen

Gott, der Vater, ist ein Geist und kann mit den fleischlichen Augen nicht gesehen werden. Wenn Er aber gesehen werden will, dann öffnet Er dem Menschen, der Ihn sehen soll, die inneren Augen des Geistes, und dann kann der Geistmensch durch den Fleischmensch hindurch Gott sehen und hören (wie einen natürlichen Menschen). Wenn der Herr nicht gesehen werden will, dann kann der Mensch tun was er will, er vermag Ihn nicht zu erschauen. (nach Henoch) [34]

Gott kann Sich überall als liebender Vater einen scheinbaren Leib erschaffen und durch diesen wirken, aber dann ist nicht das Gesehene der Vater, sondern das was wirkt durch das Gesehene.[35] Die Gestalt des Vaters richtet sich stets nach der mehr oder weniger freien Liebe in den Herzen der Kinder Gottes zu Ihm.[36] Man kann Ihn in Seinen Erscheinungen von gewöhnlichen Menschen aufgrund Seiner Augen unterscheiden, denn diese strahlen vor übermenschlicher Milde, Sanftmut, Liebe und Treue.[37] Das Göttliche liegt in Seinem ganzen Wesen und in jedem Seiner Worte.[38]

Gott der Herr, der gute Vater aller Seiner Kinder, hat keine Freude an der Pracht und dem Glanz. Darum sind auch Seine Kinder ganz einfach und schlicht; und Er Selbst als Vater ist der Einfachste und Schlichteste unter Seinen Kindern.[39] Gott braucht nicht wie die Fürsten der Erde nach außen zu glänzen, sondern allein durch Seine Vaterliebe, Weisheit und Macht in den Herzen Seiner Kinder.[40]

Gott und auch vollkommene Himmelsbürger wie Petrus und Johannes handeln und sprechen in zahllosen Welten, d.h. jeder ist zugleich an zahllosen Orten und wenn er sich an einem Ort befindet, dann fehlt er nicht an einem anderen. Gott und jeder vollkommene Himmelsbürger ist aber dennoch eins und seine Wirkung dieselbe, ähnlich wie die Sonne in ihrer Einheit und Wirkung nicht geteilt oder geschwächt wird, wenn ihr Bild von zahllosen Spiegeln gleichwirkend reflektiert wird. (nach Johannes)[41]

Gegenwart

Wenn man im Herzen eine sanfte Liebe zum heiligen, guten Vater empfindet, dann ist der Vater nicht fern. Niemand kann Ihn lieben, wenn er nicht Seine Liebe hat. Und die kann niemand haben als von Ihm Selbst. Wer Seine Liebe hat, der hat auch Gott Vater, der die Ewige Liebe Selbst ist.[42]

Unterschied zwischen Gott und Gott Vater

Alle Geschöpfe hängen an der Macht Gottes, aber die Kinder Gottes hängen an Seiner Liebe. Die Macht Gottes gebietet, und es geschieht; aber Seine Liebe wünscht nur und gebietet in aller Sanftmut den freien Kindern. Es liegt an den Menschen, ob sie den Herrn als Vater oder als Gott wollen. Die Liebe wohnt nur im Vater und heißt der Sohn. Wer diese verschmäht, der wird der mächtigen Gottheit anheimfallen und wird seiner Freiheit (als Kind Gottes) auf ewig beraubt werden, und der (geistige) Tod wird sein Anteil sein, denn die Gottheit wohnt auch in der Hölle, aber der Vater wohnt nur im Himmel. Gott richtet alles nach Seiner Macht; aber die Gnade und das ewige Leben ist nur im Vater und heißt der Sohn. Die Gottheit tötet alles; aber der Sohn oder die Liebe in Gott hat Leben, gibt Leben und macht lebendig.[43]

Zorn ist allein Gottes und Rache des Richters, die Liebe aber ist des Vaters, und diese gibt Er Seinen Kindern.[44] Gegenüber allen Seinen Geschöpfen ist Gott ein Richter, aber die Kinder sollen den Vater nicht "Richter" nennen, denn alle werden gerichtet werden, die den Vater als Richter rufen werden.[45]

Der Sklave hat einen Herrn, die Natur hat einen unerbittlichen Gott zum Schöpfer und zum Richter; vor Jehova muss alles vergehen, denn der Ewige und Unendliche duldet nichts in und außer Sich, denn Seine Heiligkeit ist unantastbar - nur allein der Vater kennt Seine Kinder und diese sollen allein Ihn erkennen und rufen und Er wird sie stets hören und ihnen alles geben, was Er Selbst hat, nämlich das vollkommene, ewige Leben und alle endlosen Schätze desselben.[46]

Man soll nicht fragen, wer der Mächtigere ist, ob Gott oder der Vater; denn es ist nur ein Gott und ein Vater.[47]

Gott sind alle Menschen ein Gräuel; nur dem Vater sind sie Kinder. Gottes Heiligkeit ist unantastbar, aber des Vaters Liebe steigt zu den Kindern herab. Gottes Zorn richtet alle Dinge der ewigen Vernichtung zu, aber des Vaters Erbarmung erhält sogar jeglichen Traum. Von Gott aus muss alles sterben; aber dann kommt das Leben des Vaters über die Toten. Wer Gott sucht, der wird Ihn verlieren, sich und sein Leben; denn Gott lässt Sich nicht anrühren und die menschliche Weisheit, die Ihn sucht, ist Ihm eine gräulich anekelnde Torheit, die den Suchenden unvermeidlich tötet. Daher soll jeder Gott fürchten über alles und den Vater lieben über alles, denn dieser ist das völlige Gegenteil von Gott. Und doch wäre Gott nicht Gott ohne den Vater, der die ewige Liebe ist in Gott; und der Vater wäre nicht Vater ohne Gott. Wie der Vater alles Leben in Gott ist, so ist auch Gott alle Kraft und Macht im Vater. Ohne den Vater wäre Gott Sich Selbst unaussprechlich; denn alles Wort in Ihm ist der Vater. Der Vater aber wäre nie Vater ohne Gott; und so sind Gott und Vater eins. Wer also den Vater rührt mit der Liebe, der rührt auch Gott. Wer aber den Vater vergisst und mit seiner Weisheit nur die Gottheit rühren will, den wird der Vater nicht ansehen; das Feuer der Gottheit aber wird ihn vernichten ins Unendliche. Wo der Vater ist, da ist Gott auch. Aber allein der Vater offenbart Sich den Kindern; Gott aber kann Sich niemandem offenbaren, außer allein durch den Vater, und da offenbart der Vater die Gottheit. Wer aufgenommen wird vom Vater, der wird auch aufgenommen werden von Gott. Wenn jemand Unwürdigen der Vater nicht annehmen wird, der wird in die Hände der richtenden und vernichtenden Gottheit fallen, und es wird da kein Erbarmen sein, noch irgendeine Liebe und Gnade.[48]

Wer Gott - anstatt als Vater - als "Gott der Gerechtigkeit", oder "Gott der Gnade", oder "Gott der Liebe und aller Erbarmung" anruft, der wird zwar nicht verworfen, aber er wird es sehr schwer haben, an den Ort des allerseligsten freiesten Lebens (als Kind Gottes) zu gelangen. Nur der Vater hat und gibt das Leben, denn Er allein ist das ewige Leben in Gott. Gott Selbst ist nicht das Leben; sondern Er ist nur das Licht des Vaters, wie der Vater allein das Leben in Seinem Licht.[49] Zwar werden alle (auch die nicht Kinder Gottes sind und sogar Steine) ein Leben auch in Gott haben, aber das allein wahre, sich selbst vollkommen frei bewusste Leben ist nur im Vater, dem gegenüber alles andere Leben ein barer Tod ist.[50]

Unterschied zwischen Gott Vater und Gott Sohn

"Lasst die Kindlein zu mir kommen" (19. Jhdt.)
siehe Gottessohn

Erlangung

Es sind zwei Wege, die zum Vater führen: der eine heißt die wahre, eifrige Erkenntnis Gottes, der andere aber heißt die Liebe. Wer Gott schon vor der Erkenntnis - d.h. solange man nur vor Ihm gehört hat und Ihn nicht kennengelernt hat - liebt, der wird das (ewige) Leben in Fülle überkommen; wer aber Gott nach der Erkenntnis liebt - d.h. obwohl er von Ihm gehört hat, Ihn aber erst liebt, nachdem er Ihn kennengelernt hat - der wird auch leben, aber nicht im Herzen, sondern im Reich der Gnade als ein wohlbelohnter Diener. Das ist fürs Leben von größter Wichtigkeit. (nach Kisehel)[51] Nur durch die alleinige Liebe ist Gott als Vater für jene Geschöpfe, die Seine Kinder sind, erreichbar; durch die Weisheit ewig nicht.[52]

Nur wenige Menschen bilden in ihren Herzen Gott als den heiligen und ewig liebevollsten Vater aus. (Anm.: Die meisten halten bzw. bilden Gott in sich als einen Richter, eine bloße Macht, einen unmäßig erhabenen König, als Schicksal, als Tod usw.) Im Jenseits zeigt sich dann an dem Geist des Menschen bald, wie er Gott in sich zur Erdenlebenszeit ausgebildet hat. Zum Vater werden dann nur jene kommen, die Ihn wohlausgebildet in ihren Herzen mitbringen werden, und diese auch nur werden imstande sein, das wahre Urangesicht des ewigen Vaters zu erschauen.[53]

Folgende Anleitung wird hinsichtlich der Ankunft des göttlichen Vaters im Herzen gegeben:

  • Vor Eigennutz hüten: Wer sich vor dem Eigennutz hütet und seiner selbst ganz vergisst und aus dem Grund seines Herzens für das Wohl seiner Geschwister besorgt ist, so wird er sich auch des beständigen Umgangs mit Gott, dem heiligen Vater, zu erfreuen haben, zeitlich und dann auch im Geiste ewig sichtbar. (nach Henoch)[54]
  • Der Herr zuallererst: Der Vater sollte der Erste sein, auf den die Kinder Rücksicht nehmen, und Ihn sollten sie zuerst erwarten im heiligen Ernst der Liebe und daraus im lebendigen Glauben und vollsten Vertrauen. Die Kinder sollen den Vater nicht kränken, indem sie auf Ihn zugunsten der aufgeputzten Welt ärgerlich und gleichgültig herabschauen. Das Kind soll nicht nur wollen, dass der Vater beständig zu ihm kommen soll, sondern es soll auch Ihm bei sich, in seinem Herzen, Besuche machen.[55]
  • Geschwätz vermeiden: Man darf nicht allzu sehr seinen Magen beschäftigen und allerlei Weltgeplauder ans Ohr halten. Man soll sich wie die zwei nach Emmaus wandelnden Jünger unterreden Luk 24.13-35, um auch ihrer Freude (Anm.: das Erscheinen des Herrn) teilhaftig zu werden. Andernfalls kann der Herr nicht lange verweilen bzw. erscheint erst gar nicht.[56]
  • Von der Welt ablassen: Man soll die Welt sein lassen, was sie ist, denn Gott ist mehr denn alle Welt, mehr als alle Herrscher und mehr als alle Mädchen und Buhldirnen deren Herzen voller Untreue sind, denn Seine Liebe ist sanfter, treuer und zarter denn die aller weltsüchtigen, wertlosen Mädchen und Buhldirnen. In dieser Zeit hat (im Allgemeinen) keine Jungfer eine Liebe mehr. Sie liebt an dem Mann nur, was er hat oder ist; für den Menschen gibt sie keinen Heller, geschweige erst ihre starke, eitle Eigenliebe.[57]
  • Von den Weltgelehrten ablassen: Man soll die Weltgelehrten sein lassen was sie sind, denn die Gnade Gottes wiegt unendlich zahllose Gelehrte auf.[58]
  • Von der äußeren Kirche ablassen: Man soll die äußere Kirche sein lassen wie sie ist; denn Gott steht höher als jede Kirche. Wenn man auf den Herrn sieht, den man in seinem Herzen schon ein wenig erkannt hat, dann werden die Ohren nicht mehr von dem kirchlichen Zähnegeklapper belästigt. Die reine Liebe ist die alleinige wahre Kirche durch den lebendigen Glauben und durch das lebendige Wort.[59]
  • Sich um Gott bemühen: Man soll Gott halten wie einen guten Freund, der sich zu früh entfernen will. – Wenn der Forteilende sieht, wie seine Geliebte ihn umklammert, da kehrt er wieder um und verlässt nicht eher das Haus, als bis er die Braut völlig gewonnen hat.[60]

siehe auch Die Verheißungen erfüllen sich nicht

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.167.14-15; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.87.21-23; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401129.18; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401201.34; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430213.3-5; Jakob Lorber, Robert Blum 2.251.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.226.12
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420215.10
  3. Jakob Lorber, Bischof Martin 120.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.140.18; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.2; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.13.13
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480202b
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.3; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.7-9
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.230.2-3
  7. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 88
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528b.1
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 401119.8
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410522.40-41
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470713.5
  12. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d
  13. Jakob Lorber, Bischof Martin 90.1
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.120.18
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.84.13; Jakob Lorber, Robert Blum 2.251.4
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.11-12
  17. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.198.24-25; Jakob Lorber, Robert Blum 2.237.8-9
  18. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400423.5
  19. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480217.1
  20. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.490218a.8
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.257.19
  22. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.250.22-25; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.251.16
  23. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401119.1-2
  24. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.14.12-14
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400419.2; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400920.20
  26. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470530a.6-8
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.83.12
  28. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401119.5
  29. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.3.8-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.80.14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.269.12
  30. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.224.18; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.251.13-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.251.17
  31. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400927.30-31
  32. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430416.3-9
  33. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.500525.7
  34. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.269.3-4
  35. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.151.28-29
  36. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.148.13
  37. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.250.3
  38. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.258.15
  39. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.59.19
  40. Jakob Lorber, Bischof Martin 120.11
  41. Jakob Lorber, Bischof Martin 132.3; Jakob Lorber, Bischof Martin 132.8-9
  42. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.2-3
  43. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.1.3-6
  44. Jakob Lorber, Bischof Martin 164.13-14
  45. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.166.24
  46. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.4
  47. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.156.10
  48. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.167.9-18; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.61.1
  49. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.46.4-8
  50. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.46.12
  51. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.215.13-28
  52. Jakob Lorber, Robert Blum 1.43.13
  53. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.259.15-16
  54. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.269.10
  55. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401119.3-6
  56. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.6; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.11-12
  57. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.7
  58. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.8
  59. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.8
  60. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410314b.13