Reichtum

Aus Prophetia
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Goldschatz

Im Wort bezeichnen Schätze und Reichtümer geistige Schätze und Reichtümer.[1]

Geistiger Reichtum

Reichtümer in geistigem Sinn sind Wissen und Kenntnisse des Guten und Wahren,[2] ein lebendiger Glaube und eine wahre uneigennützige Liebe zu Gott und dem Nächsten, welches Standes er auch sei.[3] Der größte Schatz aller Schätze ist Gott.[4]

Alle Schätze der Erde kann der Mensch nicht mitnehmen, Gottes Schätze aber, die Er geistig geschaffen hat für Seele und Geist, nimmt mit mit hinüber ins große Jenseits, wo sie alles in allem sein werden: Speise, Trank, Wohnung und Kleid und das vollkommene ewige Leben voll Klarheit, Licht und höchster Wonne. (nach Hebram)[5]

Verhalten

Jeder soll Schätze des Geistes sammeln, die von Rost und Motten nicht zerstört werden. Dann wird er von allem in großer Genüge haben ewig.[6]

Weltlicher Reichtum

Die Schätze der Welt sind vor Gott ein Gräuel und bekommen erst dann einen Wert, wenn sie zugunsten der Nächstenliebe verwendet werden. Wo sie aber für des Menschen Geiz, Hochmut und Herrschsucht dienen und die Menschen zu Trägheit, Völlerei, Hurerei, Raub, Mord und vielen anderen Lastern verleiten, da sind sie vor Gott ein aller Verdammung wertes Gräuel.[7]

Folgen

Ein großer irdischer Reichtum in den Händen von großzügigen Menschen, die sich nur als Sachwalter der Reichtümer Gottes sehen, ist eine wahrer Segen aus den Himmeln für ein ganzes Land. Wenn solche Menschen dazu noch irgend eine höhere Weisheit besitzen, dann können sie Wunder wirken zum wahren Wohl der Menschheit. Ein großer Reichtum in den Händen eines Geizhalses oder Wucherers hingegen ist ein Fluch der Hölle für ein ganzes Königreich, denn der sucht nur alles an sich zu ziehen auf Kosten aller Menschen. Ihn rührt kein Elend, keine Not und keine Träne. Vor dem kalten Angesicht eines Wucherers können Tausende mit dem Hungertod ringen, so wird er dennoch niemandem ein Stück Brot reichen.[8]

Weltsorgen, welcher Art sie auch sein mögen, und Weltschätze sind pur Eis für den Geist, d.h. sie wirken seinem Erbrennen in der Gottes- und Nächstenliebe entgegen.[9]

Am irdischen Besitz haftet der ewige Tod. Wer viel hat, dem wird es schwer, sich einst davon zu trennen, denn jeder Mensch muss einmal doch alles verlassen.[10]

Verhalten

Der Mensch kann Reichtümer erwerben und Vermögen ansammeln, soviel er Gelegenheit dazu findet, vorausgesetzt freilich, dass es nicht mit List und Betrug geschieht. Er darf gut essen und trinken, wenn er nur nicht sein Leben darein setzt, darf seinem Stand gemäß prächtig wohnen und sich kleiden und geselligen Umgang pflegen, wie andere auch, Unterhaltungslokale besuchen, Lust und Freude genießen, sich über weltliche Dinge besprechen, kann sich seiner beruflichen Pflichten und Geschäfte wegen mit weltlichen Dingen befassen, und hat es nicht nötig, andächtig, mit niedergeschlagenen Augen, mit Seufzen und hängendem Kopf einherzugehen, sondern darf fröhlich und wohlgemut sei. Er muss auch nicht sein Eigentum den Armen schenken, wenn ihn nicht Neigung dazu treibt. Er kann äußerlich ganz wie ein Weltmensch leben, da diese Dinge den Menschen nicht im Geringsten daran hindern, in den Himmel zu kommen, vorausgesetzt, dass er innerlich geziemend an Gott denkt und gegen den Nächsten aufrichtig und gerecht handelt. Das Äußere des Menschen tut nichts zur Sache, sondern nur sein Inneres, der Ursprung des Äußeren.[11]

Da die Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen in geistiger Hinsicht äußerst kurz ist, ist es eitel sich mit dem Herzen an die nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen. Nichts ist dem Menschen gefährlicher zum ewigen Leben als die großen Schätze dieser Welt. Ehe er sich's versieht, wird man seine Seele von ihm nehmen und sie in große Finsternis werfen, wo ewiges Heulen und Zähneknirschen waltet. Wenn so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte, was hinter seinem Geld und anderen Gütern steht, so würde er darüber augenblicklich derart heftig erschrecken, dass er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde. Jeder suche daher vor allem das Gottesreich, alles andere wird ihm nach Bedarf hinzugegeben werden. Was man empfängt, das empfängt man nicht, um es anzuhäufen, sondern um es klug und weise zu benützen zum eigenen und der anderen Besten.[12]

Nur der Kaiser (Regierung) allein hat das Recht, die Schätze der Erde zu sammeln und sie zu gebrauchen zur Zeit der Not.[13]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 206
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 365; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 206
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.105.11
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410731.4
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.155.6
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.102.4
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.105.14
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.191.13-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.192.3-4
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.421104a.4-6
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.1-2
  11. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 358-359
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420310.8-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.102.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.186.5-8
  13. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 27.17