Sittsamkeit

Aus Prophetia
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Ein sittliches Leben führt man entweder Gottes oder der Menschen in der Welt wegen. Lebt man es um des Göttlichen willen, so ist es ein geistiges Leben. Beide Arten erscheinen in der äußeren Form gleich, sind der inneren nach jedoch völlig verschieden. Die eine macht den Menschen selig, die andere nicht; denn wer um des Göttlichen willen ein sittliches Leben führt, der wird vom Göttlichen geleitet. Tut er es aber um der Menschen willen, so wird er von sich selbst geführt, aus Rücksicht auf sich selbst in der Welt, aus einem natürlichen Beweggrund wie Furcht vor dem Gesetz, Verlust des guten Rufes, der Ehre oder des Gewinns fürchtet. Letzteres Leben ist ein natürliches, ersteres ein geistiges. Ein Mensch, dessen sittliches Leben geistiger Art ist, hat den Himmel in sich, nicht so ein Mensch, dessen sittliches Leben bloß natürlicher Art ist. Dies ist so, weil der Himmel den Menschen von oben her erschließt, sein Inneres öffnet und durch das Innere sich in das Äußere verbreitet, während die Welt von unten her eindringt und das Äußere, nicht aber das Innere öffnet. Es gibt keinen Einfluß von der natürlichen in die geistige Welt, sondern nur von der geistigen Welt in die Natürliche.[1]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 319; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 495