Wissen

Aus Prophetia
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Kristalle symbolisieren Kenntnisse

Wesen

Durch die Einsicht entspringt die Kenntnis, welche aus der Neigung, das Wahre zu wissen, entspringt.[1]

Im anderen Leben werden Kenntnisse immaterieller Dinge der Entsprechung gemäß als Kristalle vorgebildet.[2]

Das linke Auge entspricht Kenntnissen von Dingen, die vom von Materiellem getrennt sind, also Dinge, die der Einsicht angehören; das rechte aber solchen, die der Weisheit angehören.[3]

Wissen und Glauben

Im Wissen allein ist das Leben nicht, sondern im reinen und durch die Werke der Liebe lebendigen Glauben. Durch Wissen erlöscht das Leben und mit ihm das Licht im Herzen (Gemütswissen), wodurch das Herz stumm und finster wird. Wer nach der Wahrheit handelt, der wird das Zeugnis der Wahrheit finden und dies wird ein Zeugnis der Liebe sein und die Liebe das ewige Leben. Herz und Verstand müssen gleichermaßen entwickelt werden. Da es dem Menschen aber viel leichter ist, sich Wissen zu irgendeiner Sache zu verschaffen, als sein Gemüt zu einem festen und zweifellosen Glauben zu bewegen, darum ist auf die Gründung des lebendigen Glaubens ein viel größeres Augenmerk zu haben, als auf pures Wissen.[4]

Sobald ein Glaube auf Beweisen beruht, dann ist es keine Glaube mehr, sondern ein Wissen. Ein auf Beweise gegründetes Wissen ist kein freies Wissen (Glaube) mehr, sondern ein gerichtetes, das keinen Geist frei macht, sondern ihn ebenso oft gefangen nimmt, als wie viele Beweise für einen Glaubenssatz gegeben werden. Nur jener Glaube, der gleich einem freien Gehorsam des Herzens nicht nach "warum", "wie", "wann" und "wodurch" fragt, ist ein rechter Glaube und macht den Geist frei. Ein solcher Glaube ist die freie, unbedingte Aufnahme dessen, was einem von einem Boten der Himmel kundgetan wurde, dessen Autorität niemand als allein die Liebe des Herzens zu prüfen hat. Wer Liebe zum Boten fühlt, der nehme ihn auf, wer keine fühlt, der lass ihn gehen. Auch der (echte) Bote hat die gleiche Anweisung von Gott, nämlich nur dort zu bleiben, wo man ihn aufnimmt Mt 10.11-14. Die Verkündung ist frei und die Annahme ist frei. Wollte Gott Seine Menschen durch unumstößliche Beweise lehren, wäre Ihm das überaus leicht. Der Herr will aber keine unfreien, sondern ganz freie Menschen, weswegen auch ihr Herz frei sein muss. (nach Petrus)[5]

Wissen und Liebe

Am leichtesten kommt man zurecht, so man sich stets mehr in der Liebe zu befestigen sucht als im Wissen; denn die Liebe befriedigt, aber das Wissen ewig nicht. (nach Petrus)[6]

Wissen und Handeln

Es ist schön und gut, sich von Gott und Seinem Reich zu besprechen, aber noch schöner und besser ist es, sich in den Geschäften des Himmels zu üben. Das Wissen geht dem Geschäft voraus, aber weiß man einmal, was man zu tun hat, dann muss man handeln. Dann ist schon eine kleine gute Handlung besser, als ein großes Wissen für sich ohne Handlung. Der Handlung folgt stets ein Werk, aber dem puren Wissen folgt nichts, so es nicht ins Handeln übergeht. Wer einmal etwas Rechtes weiß und nicht danach handelt, der ist ein Sünder, wie der, welcher wider das Rechte handelt, das er zwar als Recht wohl erkennt, es aber dennoch nicht will, weil es ihm unbequem ist.[7] Wissen allein nützt niemand etwas, sondern lediglich das Tun.[8]

Nur die Handlung, nie aber das bloße Wissen, bedingt das ewige Leben.[9]

Mensch und Wissen

Mensch und Wissen
Wenn man etwas werden will, dann darf es einem an den nötigen Kenntnissen sicher nicht fehlen. Will man ein Feldherr, Apotheker oder Heiland sein, so muss man mit allen dazu nötigen Kenntnissen für solch ein Amt ausgerüstet sein, ansonsten man eine schlechte Figur machen wird. (nach Mathael)[10]

Jeder Mensch hat Gott den Weg zu bereiten, das heißt sich zur Aufnahme zuzubereiten, und dies geschieht durch Kenntnisse. Der Mensch hat den freien Willen, sich die Kenntnisse zu erwerben, indem er sich dieselben mithilfe seines Verstandes aus dem Wort des Herrn erwirbt, um empor zu steigen, d.h. von Gott erhoben zu werden.[11] Allerdings kommt niemand durch Kenntnisse, das heißt durch äußerlich Wahres, in den Himmel, sondern allein durch sein Leben, ein Leben der Nutzwirkungen, eingeübt durch Kenntnisse.[12]

Zu Wissen kann man durch, selbst den trockensten, Fleiß gelangen. Vieles Wissen macht das menschliche Herz aber nicht fühlen und allzeit recht wollen. Nur ein rechtes Gefühl belebt alles und ordnet alles und gibt Ruhe und Seligkeit. (nach Mathael)[13]

Der Mensch kann viel wissen, denken und verstehen; allein was nicht mit seinem Willen oder mit seiner Liebe (seinem Leben) übereinstimmt, das wirft er von sich weg, sobald er, sich selbst überlassen, aus seinem Willen oder aus seiner Liebe denkt.[14]

Nicht jedes Wissen und Erfahren taugt zur Erweckung des Geistes und zur Belebung der Seele. Daher sprach Gott zu Adam: "Wenn du vom Baume der Erkenntnis essen wirst, wirst du sterben!" 1.Mo 2.17 In der Erkenntnis liegt das Gesetz und Gericht. Solange einem ein Gesetz nicht gegeben oder nicht verkündet ist, so lange gibt es auch kein Gericht, das hinter dem Gesetz einherschreitet. Daher soll man nicht mehr wissen wollen, als der Herr einem offenbart. Wenn es an der Zeit sein wird, dann wird alles offenbar werden. Der Aberwitz stürzte einst Adam, und vor ihm den erstgestalteten größten Engelsgeist.[15]

Verstandeswissen allein ist des Geistes Knechtschaft und Sklaverei.[16] Viel Wissen macht den Kopf schwer und das Erdenleben unbehaglich, hingegen viel Liebe im Herzen zu Gott und seinen Brüdern macht das Erdenleben angenehm und nimmt alle Todesfurcht.[17]

Wer um irgend etwas, was auch immer, nicht vom Herr aus weiß, der weiß nichts; dann da ist all sein Wissen ein eitles, völlig nichtiges und unbrauchbares Stückwerk. (nach Mathael)[18]

Gott und Wissen

Gott sieht weniger auf das Wissen als auf das Handeln.[19]

Wissbegierde

siehe Wissbegierde

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 189
  2. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 19
  3. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 22
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.132.10-12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.71.34; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.165.6-7
  5. Jakob Lorber, Bischof Martin 162.4-9
  6. Jakob Lorber, Robert Blum 2.288.16
  7. Jakob Lorber, Robert Blum 2.280.4-6
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470720.9
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528b.2
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.29.9
  11. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 24; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 24b
  12. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 517
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.242.7-8
  14. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 36
  15. Jakob Lorber, Bischof Martin 40.35; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.73.12-13
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.421104a.6
  17. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 174.13-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.29.2-7
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.106.6-7
  19. Jakob Lorber, Robert Blum 2.280.5