Arzt

Aus Prophetia
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Christus, der größte Arzt
Der Arzt der Ärzte ist Gott, der auch ein leiblicher Arzt ist, siehe dazu Heiland.[1]

Geistliche Ärzte

Beispiele für geistliche oder vollkommene Ärzte sind Borus, Joram und weitere Jünger Jesu.

Geistliche Ärzte wie Borus sind vom Herrn dazu aufgerufen, sich ihre Kunst von keinem Armen und noch weniger von einem Diener zahlen zu lassen, weder mit Geld, Dienst oder Gut. Reichen jedoch soll nach Recht und Gebühr eine Rechnung gestellt werden. Ein Arzt wie Borus verkauft den Menschen das Leben, das besonders für die Weltmenschen das größte Gut ist. Daher sollen sie es sich auch ums teure Geld und Gut erkaufen und dabei noch überaus froh sein, dass es auf der Erde irgendeinen Menschen gibt, bei dem sich das Leben erkaufen lässt.[2]

Weltliche Ärzte

(Weltliche) Ärzte machen zu kleinen leiblichen Übeln bedenkliche Mienen, um dann sagen zu können: "Da seht! Diese und jene habe ich vom Tod errettet!" so das Übel mehr von selbst als durch die Hilfe des Arztes wich. Dies geschieht ganz natürlich, um sich desto mehr Zutrauen, Kunden, Geld und Kontrolle zu verschaffen. Praktisch jeder Arzt wird sich als "Lebensretter" anpreisen, wie er diesem und jenem, den schon alle Ärzte aufgegeben haben, durch ein nur ihm bekanntes Mittel vollständig und in kürzester Zeit geholfen habe.[3]

Nicht die Medizin und nicht der Arzt helfen im eigentlichen Sinne allein, sondern hauptsächlich das festere Vertrauen. Wer dies nicht hat, der soll eine andere Medizin oder einen anderen Arzt nehmen. Arzt wie Medizin sind zumeist gleichgültig, und beide wirken nur, wenn die ruhige, vertrauensfeste Seele sich die Zeit und Mühe nimmt oder nehmen kann, die in der Arznei vorhandenen Spezifika dorthin zu verwenden, wo sie zweckdienlich sind. Ist das bei der mehr oder weniger geängstigten Seele nicht der Fall, so wirken die besten Arzneien nicht nur gar nicht, sondern oft ganz verkehrt, weil sie von der unruhigen und vertrauensschwachen Seele nicht selten an einen falschen Ort geführt werden. Die Arzneien haben zufolge ihrer Spezifika wohl immer eine Wirkung im Fleisch. Gehen irgendwo im Fleisch gewisse Spezifika ab, so können sie aus einer guten Arznei wohl ersetzt werden und dadurch ein krankes Fleisch gesund machen, so sie von der Seele dahin verwendet werden. Wirkt die Seele nicht mit, dann können alle Ärzte der Welt zusammenkommen, und sie werden beim besten Willen und Wollen einen kranken Leib dennoch nicht gesund machen können.[4]

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Anmerkung: Obige Aussagen wurden im Jahr 1848 gegeben. Seit einiger Zeit erkennt auch die moderne Medizin die Wichtigkeit des Vertrauens, die seelische Komponente einer Heilung, siehe dazu Der Placebo-Effekt Es ist möglich, völlig ohne alle Mittel zu heilen, wie es Jesus einst getan hat. Welche "Wunder" möglich sind, kann man im Neuen Testament nachlesen. Jesus sagt dort öfter sogar "Dein Glaube hat dir geholfen" Mt 9.22. Wobei allerdings nicht nur der Glaube allein eine Rolle spielt, sondern auch die Vergebung der Sünden Mt 9.2, sei es der eigenen, der Vorfahren oder sonstiger. Von jenen Forschern, die Seele und Geist - also eigentlich sich selbst - nicht kennen, wird die für sie unerklärliche Heilung dem Gehirn zugeschrieben, was ungefähr so ist, als würde man die Ursache für die Reparatur eines Hauses in den diversen Gerätschaften des Hauses statt dem damit hantierenden Hausmeister sehen. "Die Rohrzange hat den Rohrschaden behoben!" - Wunder der modernen Wissenschaft.

Kein Weltmensch kann es je erlernen, durchs Wort, durch den Willen und nur zuweilen durch die Auflegung der Hände alle Krankheiten, von der ärgsten Besessenheit – alle Pestarten mit inbegriffen – bis zum leichten Schnupfen herab, in einem Augenblick zu heilen und alle Aussätzigen zu reinigen, die Blinden sehend, die Tauben hörend, die Lahmen gehend und die Krüppel gerade zu machen – und dazu noch den Armen die Kunde vom Reich Gottes zu geben.[5]

Gott und die weltlichen Ärzte

Eines jeden Menschen Leib ist nichts anderes als ein bewegliches Haus des Geistes. Der Hauptbaumeister ist Gott. Der aber rät, dass ein morsches Haus gänzlich niedergerissen und auf dessen Stelle ein neues und festes erbaut werde. Das kostet den Hausherrn zu viel und so wendet er sich auch an andere, wenigstens seiner Meinung nach, Bauverständige. Darunter gibt es nun solche, die entgegen dem Rat des großen Baumeisters zur Ausbesserung raten. Für den Hausbesitzer ist solcher Rat wohl gut, da er seinem Wunsch entspricht. An und für sich aber ist er nicht gut, weil das Haus nur eine scheinbare, aber keine wirkliche Festigkeit erlangt. Am Ende kostet es den kostenscheuenden Hausbesitzer eine bei weitem größere Mühe, wenn er sein Haus ausbessert, statt selbes alsobald abbrechen und unter der Leitung des großen Baumeisters ein neues, festes Haus aufbauen möchte. Gott sieht diesem Treiben zwar eine Weile lang zu, um dem Menschen keinen Zwang zu tun, bis es Ihm zu bunt wird, dass sich bei aller Seiner unbegrenzten Güte und Herablassung die armen Menschen verleiten lassen, durch gewinnsüchtige Mäkler den Haupthelfer zu scheuen und Hilfe zu suchen bei denen, die nie helfen können und, wenn sie es auch könnten, nicht helfen wollen, weil sie eigennützig sind, und auch darum nicht, weil sie Gott übel ansehen würde, so sie sich etwas anmaßen möchten, das doch allezeit nur einzig und allein die Sache Gottes selbst war, ist und sein wird. So steht es mit dem Menschen, der irgendwo anders Hilfe sucht, als allein bei Gott.[6]

Wer meint, Gott könne nur durch Ärzte und Medikamente helfen, der irrt sich gewaltig. Denn gerade da hilft Er gar nicht, sondern lässt nur hin und wieder zu, dass verschiedene Medikamente helfen, wenn ihnen hie und da in Seinem Namen getraut wird. Wo aber sogar auch dieser Glaube mangelt, da bleibt die göttliche Hilfe fern.[7]

Wenn ein Arzt Gott traut und Ihm allein die Ehre gibt, und mit ihm auch der Kranke, dann ist die Hilfe Gottes sicher. Da dies aber meist nicht der Fall ist, hat Gott mit den Leibeskranken nicht viel zu tun.[8]

Wer vollkommen gesund werden will, der vertraue sich Gott allein fest an, und das mehr denn den Alten und Ärzten, ansonsten Gott nicht helfen kann. Seine große Erbarmung kann es wohl zulassen, dass man halbkrank von den Ärzten erhalten wird, aber ganz gesund wohl sehr schwer oder nie.[9]

Problematik des mangelnden oder nur bedingten Vertrauens in Gott

  • Indem man Gott zufolge mangelndem oder nur äußerlichem Glauben nicht ohne einen weltlichen Arzt traut, setzt man sich wie zwischen zwei Stühle auf den Boden, und wird von keinem getragen.[10] Da die Kranken nur auf Ärzte und sehr wenig auf Gott vertrauen, damit ihnen ihr Glaube helfe, ist in solchen Fällen schwer zu helfen.[11]
  • Gott segnet niemals die Werke von geld-, welt- und ruhmsüchtigen Menschen oder solcherartigen Ärzten. Solange sich jemand in den Schutzarmen der Welt befindet, kann und darf Gott ihm die Seinigen nicht reichen.[12]
  • Gott kann Seine Hilfe nicht bringen, wenn sie sogleich von einem weltweisen Arzt vertrieben wird. Indem man Gott mit der Hilfe des Arztes gewisserart mitzotteln lassen will, dann überlässt Er einen auch diesem weitgehend.[13] Gott lässt sich nicht zum Diener für den Gewinn und die Ehre der Ärzte machen, um totgeschlagen zu werden, wie ein Soldat für Ruhm und Ehre des Generals.[14]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480213.1; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470418b.8
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.46.9-11
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480202a.3-6
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480903.9-12
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.46.12
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410626a.10-21
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410429B.2
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420510.5
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420510.7
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410818.6
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400829c.4
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420426.1
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420510.2-3
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420510.6