Afrikaner

Aus Prophetia
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Wesen

Geschichte

18. Jahrhundert

Da die heidnischen Afrikaner tiefer geistig als andere Heiden dachten, geschah bei ihnen eine Offenbarung. Sie erkannten den Herrn des Himmels und der Erde (Jesus oder Gott) an, und lachten die Mönche aus, wo sie dieselben trafen, und die Christen, welche von einer dreifachen Gottheit (siehe Falsche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes) und von einer Seligmachung durch bloßes Denken redeten (siehe Falsche Vorstellungen von Erlösung). Sie sagten, dass es keinen Menschen gebe, der Religion habe, und nicht lebe nach seiner Religion, und dass er widrigen Falls notwendig dumm und böse werden müsse, weil er dann nicht aus dem Himmel aufnehme. Die erfinderische Bosheit nannten sie auch Dummheit, weil nicht Leben sondern Tod in ihr sei. Durch diese Offenbarung wurde eine Verbindung der Engel eröffnet mit dem Vernünftigen des Menschen, welches bisher durch blinden Autoritätsglauben verschlossen war. Den Afrikanern wurde durch Engelgeister dasjenige mündlich vorgesagt, was in der von Emanuel Swedenborg herausgegebenen Lehre des Neuen Jerusalem vom Herrn, vom Wort und in der Lebenslehre für das Neue Jerusalem enthalten ist.[1]

19. Jahrhundert

Nordafrika

An den nördlichen Küsten, in Ägypten und den westlichen Raubstaaten, herrschte überall der Abgott Mohammed; überall Raub, Mord, Sklaverei und andererseits Despotismus und Tyrannei im höchsten Grad. Alle Einwohner, die noch irgend eine Gewerbe betrieben, waren nichts als Leibeigene ihrer Herrscher. Das Schwert des Herrscher kam über sie, wenn sie nicht beinahe alles, was sie sich erwarben, an ihn abgaben. Ihre Priester (Imame) predigten von ihren Türmen keinen Segen, sondern Fluch und Trug, und sättigten die Armen mit ihrer elysäischen Luft. Diese mussten für dieses Nichts zur Hälfte Das opfern, was ihnen der Herrscher gelassen hatte.[2]

Die wenigen Christen machten eine ganz elende und klägliche Figur, während wieder andere mächtigere Namenschristen bewaffnet in mächtigen Heeren herumzogen und die Elenden noch elender machten. Statt dem Segen und der Gnade des Herrn brachten sie ihnen Krieg, Tod, Verheerung, Hungersnot und noch andere zahllose Übel.[3]

Mittelafrika

In der damals noch unbekannten Mitte Afrikas gab es ein von unüberwindlichen Bergen eingeschlossenes Land, wo sich noch eine unverdorbene, höchst gutmütige Menschenklasse fand. Diese Menschen, die sparsam nur die heißen Gegenden bewohnten, befanden sich alle noch im inneren Schauen. Außer einem vom Herrn abgesandten Jünger des Apostels Thomas hatte noch kein Fremder dieses Land betreten. Daher war die reine Lehre des Herrn bis dato noch nicht getrübt worden. Es war der einzige kleine Anhängepunkt, der die Erde noch mit dem Himmel des Herrn verband. Aber zwei große Hauptnationen drängten von Osten und Westen voller Habsucht und Gier schon zu diesem Land hin, um ihren unersättlichen Durst nach dem vermeintlichen Gold zu stillen, das sie dort aber nicht finden werden. Stattdessen werden sie ein Gold finden, das mit seiner Schwere die ganze Erde übel erdrücken wird.[4]

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Anmerkung: Wo genau sich dieses letzte Himmelsvolk (die Watusi?) befand, ist schwer festzustellen. Vermutlich irgendwo im Gebiet des heutigen Kongo, Burundi oder Ruanda. Die gierigen Hauptnationen waren wohl Deutschland, Belgien und England.

Südliches Afrika

Die den südlichen Teil Afrikas bewohnenden Völkerschaften, von den Europäern Kaffern, Hottentotten, Buschmänner und Klettern genannt, waren den Eingeborenen Madagaskars ähnlich, von denen sie zumeist auch Abkömmlinge waren. Ihre Religion allerdings war nicht selten noch schlechter. Es gab Fetischdiener, die Gegenstände verehrten, nur weil sie ihnen an einem bestimmten Tag aufgefallen waren; ein Baumstock, ein Wurm, ein Krokodil, ein Stein, kurz alles, was nur Körper heißt, konnte als anbetungswürdige Gottheit gebraucht werden.[5]

Sie lebten gleich Affen hordenweise auf den Bäumen und ernährten sich meist von Raub und Jagd. Das Fleisch verzehrten sie roh, aus den Häuten machten sie sich Betten in den Baumästen. Früchte aßen sie nur wenige, tierische Milch war ihnen beinahe unbekannt; dafür tranken sie das Blut der Tiere mit desto größerer Begierde. Diese Horden führten öfter eine Art Krieg, besonders in den Zeiten größerer Tierjagden, wobei gewöhnlich die bei der Jagd weniger erfolgreiche Horde die erfolgreiche überfiel und ihr den Raub abjagte. Die beiderseits getöteten Jäger wurden ebenfalls als Jagdbeute mitgenommen und zuerst verzehrt. Weiße Menschen, in ihren Augen weiße bekleidete Affen, waren für sie Leckerbissen.[6]

Im Unterschied zu den Eingeborenen Madagaskars hatten diese Völkerschaften keinen König und auch keine Königin.[7] Der Stärkste einer solche Horde war gewöhnlich der Anführer, hatte aber nichts zu befehlen, sondern bloß nur anzuzeigen, was zu geschehen hatte, indem er z.B. als Erster angriff. Diese Völkerschaften hatte auch gewöhnlich keine artikulierte Sprache; sondern verständigten sich entweder durch Zeichen mit den Händen, oder Schnalzer mit der Zunge.[8]

Es gab Tausende dieser Horden, wobei jene längs den Küsten so viele als möglich christlich kultiviert worden waren; die Mehrzahl im Landesinneren wohnenden waren aber noch in der alten vollends tierischen Rohheit. Das Gute dieser Völker war, dass sie die geringsten Lebensbedürfnisse hatten und sehr wissbegierig waren. Wenn zu ihnen Missionare kamen, hatten sie mit diesen Völkern ein leichtes Spiel, wenn sie sich ihnen mitzuteilen verstanden, was nicht allzu schwer war. Anfangs genügten ganz natürliche Zeichen mit der Hand völlig, sich mit diesen Völkern ausreichend besprechen zu können.[9]

Im westlichen Teil des südlichen Afrikas gab es Stämme unter einem König, und manchmal unter einer Königin. Diese Stämme waren die schlechtesten, da sie Menschenhandel betrieben; sie legten sogar Menschenfarmen an, um desto mehr Sklaven für den Handel nach Amerika zu erzeugen. Dabei wurden Tausende der stärksten und fruchtbarsten Frauen zusammen gefangen und von den stärksten Männern beschlafen. So eine Frau musste fortwährend Kinder bekommen, manche nicht selten bis zu 20 Kinder, und danach wurde sie als Sklavin verkauft, wenn sie noch kräftig genug war. War sie zu schwach, wurde sie hinausgetrieben, und musste sich selbst ihre Nahrung suchen. Daneben ließen diese schwarzen Herrscher auch Sklaven zusammenfangen, um sie zu verkaufen. Die Sklaven wurden unter den unmenschlichsten Bedingungen auf verruchten Sklavenschiffen von Wucherern bis nach Amerika gebracht. Es wurde zwar schon gegen diesen grauenhaften Unfug vorgegangen, aber in den tief liegenden Gebieten gab es noch eine Menge solcher Scheußlichkeiten.[10]

Kaninchenmenschen und Elstermenschen

Als menschliche Seltenheit existierten im hohen Afrika, meistens an Flüssen, eine eigene Art Menschen: Die eine Art war ganz weiß, die andere weiß und schwarz gefleckt. Erstere wurden von den Naturforschern Kaninchenmenschen oder Kakerlaken genannt, letztere Gazillas oder Elstermenschen. Beide Menschenarten lebten am Tag fortwährend in unterirdischen Höhlen; nur nachts kamen sie heraus, um sich etwas zu erjagen. Wegen ihrer überaus empfindlichen Augen kamen sie nur in der Nacht aus ihren Wohnhöhlen. Obwohl sie den irdischen Tag flohen, waren sie dennoch nichts weniger Feinde des geistigen Tages, weswegen sie fortwährend das zweite Gesicht hatten und in ihrer Seele eben so zart und sanft wie in ihrem irdischen Körperbau waren.[11]

Auf Erden hatten sie wenig äußere Kenntnis vom Evangelium und mit Missionaren seltene Zusammenkünfte. Aber sie hatten ein inneres Evangelium, welches für ihr Wesen unverfälschter war als jenes, welches nicht selten überaus ruhm- und habsüchtige Missionare den wilden Volksstämmen vorpredigten.[12]

Jenseits

Die heidnischen Afrikaner des 18. Jahrhunderts dachten auch im Jenseits tiefer geistig als die übrigen Heiden.[13] Sie erschienen in gestreiften Kleidern von Leinwand und Seide. Ihre Kinder forderten häufig von ihren Erzieherinnen Speise, und sagten sie hungern. Wenn ihnen Speisen gereicht wurden, so besahen sie dieselben und kosteten sie, ob sie übereinstimmten und aßen wenig; woraus erhellt, dass der geistige Hunger, der ein Verlangen ist die reine Wahrheit zu wissen, dieses wirkt, denn es ist eine Entsprechung. Wenn die Afrikaner wissen wollten, in welchem Zustand sie sich befanden in Hinsicht der Liebe zum Wahren und der Wahrnehmung desselben, so zogen sie ihre Schwerter, und wenn diese glänzten, so wussten sie, dass sie in den echten Wahrheiten waren, und zwar nach Maßgabe ihres Glanzes. Auch dies gründete sich auf die Entsprechung. Von der Ehe sagten sie, dass es ihnen zwar nach ihrem Glauben erlaubt sei, mehrere Frauen zu nehmen, sie aber doch nur eine nehmen, weil die wahre eheliche Liebe nicht teilbar sei, und wenn sie geteilt werde, ihr Wesen, das himmlisch ist, zu Grunde gehe, und sie äußerlich und somit geil werde, und in kurzer Zeit, je nach der Aufnahme der Kraft verächtlich werde, und zuletzt mit dem Verlust derselben Ekel errege. Die wahre eheliche Liebe aber, welche innerlich sei, und nichts mit Geilheit gemein habe, bleibe ewig, und nehme an Kraft zu, und in gleichem Grad auch an Vergnügen.[14]

Abkömmlinge aus Europa ließen sie (in ihren Gesellschaften) nicht zu. Wenn einzelne, besonders Mönche, eindrangen, dann fragen sie diese, was sie wussten, und wenn sie ihnen dann Einiges von ihrer Religion erzählen, so nannten sie dasselbe läppische Possen, welche die Ohren beleidigen. Dann verwendeten sie dieselben zum Arbeiten, damit sie etwas Nützliches trieben, und wenn sie sich weigerten, so verkaufen sie sie als Sklaven, die man vermöge ihres Gesetzes nach Gefallen züchtigen dürfe. Konnte man sie aber nicht dazu bringen, etwas Nützliches zu tun, wurden sie zuletzt um einen niedrigen Preis an Geringe verkauft.[15]

So wild und nahe ganz tierisch die Völker des südlichen Afrika waren, standen sie in der geistigen Welt bei weitem höher als die Bewohner Madagaskars, und überhaupt solche Völker, die aus ihren inneren landespolitischen Ursachen entweder nur sehr schwer oder auch gar nicht zugänglich sind.[16]

Die verkauften Sklaven hatten zwar auf der Welt bei den christlichen Völkern das schreckliche Los, dafür aber wurden sie jenseits so viel als möglich schadlos gehalten. Jedoch die Scheusale von Königen und Königinnen, die den Sklavenhandel betrieben, verfielen der untersten Hölle; ihre Bosheit überstieg alle Begriffe, ihre Herzenshärte zermalmte Diamanten. Einige dieser Königinnen hatten sich als eigentliche Gottheit anbeten lassen. Wenn sie starben, was für eine Gott wohl etwas Schmähliches ist, so mussten sich mit ihrem Leichnam Hunderte lebendig begraben lassen, um diese Schmach zu sühnen und damit der Königin im Grab nicht zu langweilig wird. Selbst durch eine zweite Fleischwerdung (Reinkarnation) sind bei dergleichen Menschen keine außerordentlichen Erfolge zu erwarten.[17]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 75; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 76
  2. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 3.2-5
  3. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 3.6
  4. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 3.20-24
  5. Jakob Lorber, Die Erde 81.2; Jakob Lorber, Die Erde 82.1-2; Jakob Lorber, Die Erde 82.9
  6. Jakob Lorber, Die Erde 82.3-6
  7. Jakob Lorber, Die Erde 82.3
  8. Jakob Lorber, Die Erde 82.7-8
  9. Jakob Lorber, Die Erde 82.9-11
  10. Jakob Lorber, Die Erde 82.14-18; Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 3.25-30
  11. Jakob Lorber, Die Erde 84.11-13
  12. Jakob Lorber, Die Erde 84.14
  13. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 73; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 75; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 76
  14. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 77
  15. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 78
  16. Jakob Lorber, Die Erde 82.12-13
  17. Jakob Lorber, Die Erde 82.19-21