Südpol

Aus Prophetia
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Antarktis mit Eis
Der Südpol ist der dem Nordpol entgegengesetzte (negative) Pol der Erde.[1] Er ist ein etwa 20 Meilen hoher, stumpfer Berg, gegen den jeder andere Berg wie ein Zwerg aussehen müsste, wenn seine Höhe nicht ein nur allmähliches Ansteigen wäre und sich nicht auf das Rundverhältnis der Erde beziehen würde. Die Erde ist keine exakte Kugel, sondern zum Südpol hin birnenförmig stumpf erhöht, weswegen die Einteilung der Breitengrade nicht korrekt ist und dem Südpol noch einige Grade hinzuwachsen.[2]

Wesen

Die Nebel und Wolkengebilde in in der zweiten Luftregion unterliegen der gegenseitig polarisch wirkende Kraft des Nord- und Südpols. Durch sie werden diese Neugebilde mit der tellurischen Elektrizität gesättigt und bekommen durch diese Sättigung erst jene Kondensation, durch welche sie dann dem Erdkörper als eine Nahrung für dessen Pflanzen- und Tierwelt zugeführt werden.[3]

Landschaft und Klima

Antarktis ohne Eis
Um den Südpol befindet sich ein Land (die Antarktis), das jedoch bis auf den Pol hin auf mehreren Stellen mit Wasser tief unterbrochen ist und einem Band gleicht, das siebenfältig abgeschitten und voneinander getrennt ist und sich von den sieben Kratern des Südpols bildet.[4] Die Umfassung des Südpols ist nicht von so schroffen Eis- und Felsriffen umlagert wie der Nordpol, sondern sollte man sich eher wie aus großen halbzerdrückten Kugeln bestehend vorstellen, die teils aus einer Kalkmasse, größerenteils aber aus ewigem Eis bestehen.[5] In der Mitte des Südpols befindet sich ein großer Krater, der in sich in zwei schneckenartigen Gewinden in einen großen Trichter einmündet; dann aber ebenfalls mit solchen zerquetschten Kugeln rings umlagert ist, über welcher Umlagerung sechs Krater sich fast zellartig befinden, welche ebenfalls wieder mit ähnlichen zerquetschten Kugeln umlagert sind, und ihre Mündungen in einem hornartigen Gebiege nach auswärts von dem Hauptkrater gewendet haben.[6] Der Hauptkrater hat einen Durchmesser von fünfzig deutschen Meilen (ca. 375 km), die Zwischenlagerungen machen im Durchschnitt zehn deutsche Meilen aus (75 km), der Durchmesser der kleineren Krater beträgt dreißig deutsche Meilen (225 km).[7]

Da der Stickstoffgehalt der Luft am Südpol den Sauerstoff bei weitem überwiegt, ist sie noch viel stärker komprimierbar, weswegen der Südpol um viele Grade kälter und unzugänglicher ist als der Nordpol und auch die Eisfläche größer ist. Besonders im Winter wird die Antarktis von gewaltigen Stürmen heimgesucht, wodurch diese Gegend stets von dichten Nebeln und Dünsten umlagert ist. Polarlichter kommen daher nur sehr selten vor, da das Licht dieser Verdichtung dort zu wenig Intensität hat, die umdunstete Gegend zu erleuchten und die Luft aus natürlichen Gegebenheiten bei der größeren Kompression und der anderen Zusammensetzung als am Nordpol weniger entzündbar ist.[8]

Organische Funktion

Über den Nordpol empfängt die Erde ihre Nahrung, verdaut diese in ihren Zentralorganen, und befördert den Unrat durch den Entleerungskanal des Südpols hinaus.[9] Dieser Unrat wird dort periodisch, wie die Lava aus einem Vulkan, nur viel flüssiger hinausbefördert und dann beim Auftauen der südlichen Polarregion von den stets stürmischen Fluten weggespült, und durch die anziehende Kraft der nördlichen Erdhälfte nach und nach als Materie mit dem Kontinent vereinigt. Daher finden sich in den südlichen Regionen auch immerwährend die größten Luftströmungen, wie auch unterwässerliche und oberwässerliche Strömungen nach allen Richtungen.[10]

Der Mittelkrater des Südpol hat eine doppelte schneckenartig gewundene Mündung, die - sich vergrößernd - vom Mittelpunkt der Erde ausgeht, vergleichbar den Därmen vom Magen. Dies ist der Hauptkanal, durch den das negative magnetische Fluid (die Ausscheidungen der Erde) gleich einem wogenden Feuerstrom mit großer elektrischer Geschwindigkeit hinausgeführt wird. Dies wird als ein weithin in die Regionen des Äthers qualmendes schmutzig gelbes Flammenlicht sichtbar und bewirkt die Erdrotation, da der (negative) Feuerstrom dem (positiven) Äther entgegengesetzt ist. Die sechs anderen Krater sind mit dem Hauptkrater verbunden und nehmen von dort schwer fortzuschaffende gröbere Teile auf.[11]

Lebewesen

In der Antarktis lebt eine große Menge von Eishühnern (Pinguine), welche zur Winterszeit ihre Heimat verlassen, um mehr nördliche Inseln zu besuchen, wo sie ihre Nahrung finden. Daher haben die Alten dieses Land, das sie natürlich nur im Geiste gesehen haben, das Land der Hühner genannt.[12] In den nördlichen Regionen gibt es auch vierfüßige Tiere, die den Eisbären der Arktis nicht unähnlich sind, obwohl diese bisher (1840) kein Mensch gesehen hat. Jenseits des 82. Breitengrades gibt es aufgrund der großen Kälte, der teils ewigen Nacht und vor allem wegen der Stickluft naturgemäß kein Fortkommen mehr.[13]

Geisterwelt

Den Südpol in übersinnlicher Sphäre bilden Geister des Hochmuts und der finstersten Eigenliebe. Er erscheint überall knotenartig aufgebläht, und gleicht im höchsten Grade dem Hochmut und der Eigenliebe, die sich knollenartig aufbläht, und für niemanden zugänglich sein will. Bei diesen Geistern handelt es sich sowohl um jene von verstorbenen Menschen, die in diesen Eigenschaften die Welt verlassen haben, wie auch noch ungeborene Geister (Naturgeister), die allmählich aufgrund ihrer Grundbosheit zur langen Prüfung dahin geführt worden sind. Dort werden sie wie in einem Knoten vereinigt. Damit sie in ihren Schranken verbleiben, werden auch Friedensgeister dorthin beschieden und pressen diese Geister so arg zusammen, dass ein größeres Entzünden vermieden wird. Die bösen Geister werden an das ewige Eis gefestet und darin so lange festgehalten, bis sich ihr Hochmut vollends abgekühlt hat. Danach werden sie durch die Zulassung Gottes als Treibeis in die wärmeren Schichten des Meeres geführt.[14] Das Feuer aus dem Hauptkanal ist nichts als der Ausbruch des schäumenden Hochmuts der dahin verbannten Geister, der jedoch stets von einem festen Engelsgeist in der strengsten Ordnung erhalten wird.[15]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.1; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.5; Jakob Lorber, Die Erde 14.13
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.22-23
  3. Jakob Lorber, Die Erde 23.8
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.10-11
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.13
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.14
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.15
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.16-18
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.8; Jakob Lorber, Die Erde 14.13
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.26
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.25
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.20
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.21
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.34-36
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401014b.37