Jüngstes Gericht

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Beim Jüngsten Gericht, das am Ende der Kirche stattfindet, werden vom Herrn alle gerichtet, die Bösen von den Guten getrennt, und es wird alles in Ordnung gebracht, und ein neuer Himmel und eine neue Kirche auf Erden gegründet, und so das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle wieder hergestellt.[1] Das Jüngste Gericht heißt auch die Ankunft des Herrn. Mt 24.3 [2]

Wesen

Das Jüngste Gericht wird gehalten, damit alles in den Himmeln und durch die Himmel auf Erden in Ordnung gebracht werde.[3] Am Ende einer jeden Kirche wird ein Jüngstes Gericht gehalten, und dann der frühere Himmel zerstört, und ein neuer geschaffen und gebildet, weil vom Anfang bis zum Ende der Kirche alle die geduldet werden, welche in einem äußerlich sittlichen Leben, und, obschon nicht in innerer, doch in äußerer Frömmigkeit und Heiligkeit gelebt hatten, wenn nur das Innere ihrer Gedanken und Absichten durch die bürgerlichen und sittlichen Gesetze der Gesellschaften in Schranken gehalten werden konnte. Am Ende der Kirche wird das Innere aufgedeckt, und dann Gericht über sie gehalten. Da zeigt sich dann bei jenen, aus denen der frühere Himmel gebildet wurde, dass sie von allen Arten des Bösen und Falschen besessen, wider das Göttliche, und wirklich in der Hölle waren; denn nach dem Tod wird jeder sogleich mit Ähnlichen verbunden, die Guten mit Ähnlichen im Himmel, die Bösen aber mit Ähnlichen in der Hölle. Allein sie kommen nicht zu denselben, als bis das Innere aufgedeckt wird. Inzwischen aber können sie denen beigesellt werden, die ihnen dem Äußeren nach ähnlich sind.[4]

Das Jüngste Gericht wird gehalten, wenn die Bösen unter den Himmeln in der Geisterwelt sich so sehr vervielfältigen, dass die Engel in den Himmeln nicht mehr im Zustand ihrer Liebe und Weisheit beharren können, weil sie dann keine Stütze und keine Grundlage mehr haben. Der Herr wirkt dann, um ihren Zustand zu erhalten, mit Seinem Göttlichen stärker und stärker ein, und dies so lange, bis sie durch keinen Einfluss mehr erhalten werden können, wenn die Bösen unten nicht von den Guten getrennt werden, was durch die Annäherung der Himmel, und daher durch einen stärkeren Einfluss geschieht, bis die Bösen diesen nicht mehr aushalten. Sie fliehen dann und werfen sich selbst in die Hölle. Dies wird durch Off 6.16-17 bezeichnet.[5]

Auf diesem Erdkörper fand schon drei Mal ein Jüngstes Gericht statt:

• Das erste wird im Wort unter der Sündflut beschrieben.
• Das zweite wurde vom Herrn Selbst gehalten, als Er in der Welt war, dies wird unter den folgenden Stellen verstanden: Joh 12.31, Joh 16.33, Jes 63.1-8 und an vielen anderen Stellen.
• Das dritte im Jahr 1757.

Jedes dieser Gerichte wurde am Ende der Kirche gehalten, denn auf dieser Erde waren schon zwei Kirchen, die erste vor der Sündflut, die andere danach.[6]

Nach dem Jüngsten Gericht wird vom Herrn wieder eine Kirche hergestellt. Aktuell ist dies die Neue Kirche, das Neue Jerusalem.[7]

Ort

Das Jüngste Gericht wird und wurde in der geistigen Welt und nicht in der natürlichen Welt auf Erden gehalten.[8] Niemand wird nach seinem natürlichen Menschen gerichtet, solange er in der natürlichen Welt lebt, denn hier lebt er noch in einem natürlichen Körper. Er wird in seinem geistigen Menschen, folglich wenn er in die geistige Welt kommt, gerichtet, weil er hier ein Mensch in einem geistigen Körper ist. Das Geistige beim Menschen ist das, was gerichtet wird, nicht das Natürliche; denn dieses hat keine Schuld oder kein Verbrechen auf sich, weil es nicht aus sich lebt, sondern bloß die Stütze und das Werkzeug ist, durch welches der geistige Mensch wirkt. Im geistigen Körper erscheint der Mensch so, wie er in Ansehung seiner Liebe und seines Glaubens ist, denn jeder ist in der geistigen Welt ein Abbild seiner Liebe, nicht nur im Aussehen, sondern auch hinsichtlich seiner Rede und Handlungen. Daher kommt es, dass alle in Ansehung ihrer Eigenschaften erkannt, und sogleich getrennt und ihrer jeweiligen entsprechenden Gesellschaft, wo die von gleicher Liebe sind, zugeführt werden, sobald es dem Herrn gefällt. (siehe dazu: Leben nach dem Tod) Deswegen kann das Jüngste Gericht nur in der geistigen Welt gehalten werden.[9]

Zeit

Das Jüngste Gericht wird am Ende der Kirche gehalten. Dies geschieht aus folgenden Gründen: Das Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle fängt an, verloren zu gehen. Wenn wenige Menschen in den Himmel kommen, und viele in die Hölle, so übersteigt das Böse auf der einen Seite das Gute auf der anderen, denn so weit die Hölle wächst, wächst auch das Böse. Dadurch fängt dann auch die menschliche Freiheit an, verloren zu gehen. Wenn aber die Freiheit des Menschen verloren geht, dann kann er nicht mehr selig gemacht werden, denn sein Freies führt ihn dann zur Hölle, und er kann in seiner Freiheit nicht zum Himmel geführt werden.[10]

Falsche Vorstellungen

Jüngstes Gericht im Tal von Josaphat

In der Heiligen Schrift Joel 4.2 Joel 4.12 heißt es, dass nach der Auferstehung alle im Tal Josaphat zusammengetrieben werden - von Adam an bis auf den letzten Menschen, der auf der Erde leben wird. Dort werden sie den Sohn Gottes ankommen sehen in der Mitte Seiner heiligen Apostel, aller sonstigen Heiligen und Märtyrer, begleitet von zahllosen Engelscharen. Dann wird sich der schreckliche Richter auf den Richtstuhl setzten und richten die Toten und Lebendigen.

Richtig ist: Das Tal Josaphat ist - wie die Täler des Gelobten Landes, die eher Schluchten und Gräben sind - schmal, steinig und nicht lang. Schon eine Million Menschen würden das Tal ganz ausfüllen. Wie also sollte die Masse aller Menschen der Erde am Jüngsten Gerichtstag natürlicherweise Platz haben? Entweder müsste die ganze Erde zum Tal Josaphat umgewandelt werden, oder die Menschen auf die Größe der Infusionstierchen zurückgedrängt werden, um im Tal Josaphat auf einmal Platz zu haben. Kurz: Diese ganze Geschichte ist im natürlichen oder materiellen Sinn des Wort Gottes eine Albernheit. Man muss das Wort Gottes, weil es geistig ist, auch stets geistig nehmen, um zur Wahrheit zu gelangen. Das Tal Josaphat ist einst zu Begräbnissen von angesehen Familien benützt worden. Es besagt so viel wie, dass am Friedhof am Ende alle zusammen kommen - groß und klein, reich und arm, jung und alt, Freund und Feind. Aufgrund seiner Enge und Unwirtlichkeit bezeichnet das Tal Josaphat im geistigen Sinn die Geisterwelt insoweit diese ein Totengrab für den Geist des Menschen ist, bis diesen Gott durch Seinen heiligen, allmächtigen Liebewillen daraus erweckt. (nach Peter Peter)[11]

Jüngstes Gericht als buchstäblicher Gerichtstag

Wer nicht den geistigen Sinn des Wortes und zugleich das echt Wahre der Kirche weiß, der kann glauben, dass der Herr anlässlich des Jüngsten Gerichtes auf einem Thron sitzen werde, und um Ihn her noch andere Richter auf Thronen. Off 4.4

Richtig ist: Der Herr sitzt anlässlich des Jüngsten Gerichts nicht auf einem Thron, und auch keine anderen Richter um Ihn her, und Er verdammt auch niemanden zur Hölle. Er richtet es so ein, dass das Wort jeden richtet, während Er es so lenkt, dass alles nach der Gerechtigkeit geschieht. Er sagt zwar: "Der Vater richtet niemanden, sondern hat alles Gericht dem Sohne übergeben, hat Ihm Macht gegeben, das Gericht zu halten, weil Er des Menschen Sohn ist" Joh 5.22-27, aber auch: "Ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern die Welt selig zu machen; das Wort, das Ich gesprochen, wird ihn richten am letzten Tage" Joh 12.47-48. Diese beiden Aussprüche stimmen zusammen, wenn man weiß, dass der Sohn des Menschen der Herr in Ansehung des Wortes ist. Das Wort wird daher richten unter der Leitung des Herrn.[12]

Siehe auch

• Scheinhimmel