Art

Aus Prophetia
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Bei allen Dingen der Welt, mögen sie sich in ihren Extremen noch so unähnlich sein in ihrer Art, gibt es doch zwischen allen diesen Dingen sich besonders annähernde Punkte, dass da niemand recht weiß, wo die eine Klasse der Dinge eigentlich aufhört und eine andere anfängt. Dieses Ineinandergehen der Dinge ist nicht nur von einer Klasse zur andern zu bemerken, sondern sogar bei Dingen ein und derselben Art, bei Mineralien oder Pflanzen und Tieren. Zwischen jeder Gattung gibt es immerwährende Übergänge von der einen zur andern. Keine Gattung steht für sich allein so, dass sie nicht mit einer ihr vorhergehenden und ihr nachfolgenden in irgendeinem beschaffenheitlichen und eigenschaftlichen Zusammenhang stünde. All die Gattungen, Klassen und Rassen gehen ebenso eines in das andere über wie die Wellen des Weltmeeres, da auch niemand wird bestimmen können, welche von diesen zahllosen Wellen, die die Oberfläche dieses großen Gewässers beunruhigen, die erste, mittlere und letzte ist, denn es geht da eine Woge in die andere über. Ebenso geht bei den Dingen in der Naturwelt immer eines unbemerkt in das andere über, wie eine Woge in die andere.[1]

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Anmerkung: Der Herr hat Jakob Lorber schon 1840, also etliche Jahre bevor Darwin seine hauptsächlichen Bücher publizierte, den Übergang der Arten von einer in die andere offenbart. Eines der Bücher Lorbers, das eine entsprechende Beschreibung enthält, nämlich "Der Saturn", war schon 1855 veröffentlicht worden. Darwins "Die Entstehung der Arten" erschien erst 1859.

Bestimmung: Mineral, Pflanze oder Tier

Es gibt auf der Erdoberfläche viele Pflanzen, die eher tierischer als pflanzlicher Natur zu sein scheinen, und Tiere, die bei weitem eher einer Pflanze als einem Tier gleichen. Ebenso gibt es Mineralien, die eher für Pflanzen gehalten werden könnten, und Pflanzen, die eher für Mineralien als für Pflanzen gelten könnten. Auch gibt es viele Tiere, die noch pflanzenähnliche Extremitäten zur Schau tragen, und wieder gibt es Pflanzen, aus denen ein beinahe ganz gut ausgebildetes Tier herausschaut. Zum Beispiel die Koralle ist der Bildung nach ein Tiervolumen aus zahllos vielen Tieren, als Masse ein Mineral und als Bild und Form ein Blümchen. Dem Forscher erscheint alles verschmolzen, was an seiner schwachen Sehe liegt, wohingegen bei Gott ausnahmslos scharf begrenzte Unterschiede stattfinden. Für jeden Naturforscher ist eine genaue Bestimmung überaus schwer, zudem es noch viele unbekannte Tier- und Pflanzengattungen gibt, die den Naturforschern schwerlich je bekannt werden, da die größte Anzahl der merkwürdigsten Pflanzen und Tiere in den Tiefen des Meeres wohnt.[2]

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Anmerkung: Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Artenvielfalt und große Anzahl der Tiefseelebewesen unbekannt. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Biomasse der Fische in der Tiefe auf eine Milliarde Tonnen geschätzt, so viel wie diejenige aller Wildtiere auf allen Kontinenten zusammen. Neue Messungen zeigen: Selbst diese Schätzung lag viel zu niedrig. Und die meisten Tiefseelebewesen sind nach wie vor unbekannt. Siehe dazu Der Spiegel 2014-47, Seite 108, Sturzflug ins Schattenreich

Im Grunde gibt es weder ein Mineral-, noch ein Pflanzen-, noch ein Tierreich als abgesondert für sich. Es gibt nur das Wesenreich unter allerlei Formen, und alles ist ursprünglich Tier. (siehe dazu Entwicklung) Nur in der Ordnung des Aufsteigens der Wesen sind gewisse Stufen gestellt, die ein intelligenter Mensch unterscheidet.[3] In jeden Tier ist schon eine mehr oder weniger ausgebildete, freie Seele wirksam zugegen, hingegen im Pflanzenreich und noch mehr im Mineralreich ist die Psyche noch mit der Materie verwebt und geteilt.[4]

Entstehung der Klassen

Tierreich: Im Tierreich geht eine notwendig zweifache Zeugungsweise vor sich, nämlich die Zeugung seinesgleichen - wobei eine höherstehende Tierklasse eine Unzahl aus der unteren Klasse verschlingt und dann aus dem materiellen Substrat und der individuellen Beschaffenheit der höheren Klasse seinesgleichen reproduziert - und die Zeugung einer höheren Klasse - indem die vielen durch das Verschlingen einer niederen Tierklasse freigewordenen geistigen Potenzen in einer solchen höheren Klasse - sich so wieder einend – immerwährend eine noch höhere Klasse bilden. Dieser Akt kann dem materiellen Auge niemals sichtbar werden, da er ein geistiger ist.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401208a.1-9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400815.2
  2. Jakob Lorber, Die Erde 48.2-6; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400815.2-3
  3. Jakob Lorber, Die Erde 48.15-16
  4. Jakob Lorber, Die Erde 49.2
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400815.22-23