Christi Himmelfahrt

Aus Prophetia
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Eine der ältesten Darstellungen der Himmelfahrt als Elfenbein-Relief, um 400 n. Chr.
Christi Himmelfahrt fand in Bethanien auf einem Berg statt. Dieser Berg hatte zuvor keinen Namen und wurde daher erst nach der Auffahrt des Herrn "Höhe des Herrn", auch "Höhe der Auffahrt", nach einigen auch "der Weg in die Höhe Gottes" genannt.[1]

Geschichte

Nach dem Erscheinen des Herrn am See, da Seine Brüder einen Fischfang taten, verweilte der Herr noch etliche Tage unter ihnen und enthüllte ihnen tiefe Geheimnisse des inneren Lebens. Was Er in dieser Zeit zu ihnen redete, durfte aufgrund der Menge und des Unverstandes der Welt nicht aufgezeichnet werden. Es waren nicht alle Seine Brüder und Jünger zugegen, sondern nur vorzüglich Seine Lieblinge: Petrus, Jakobus, Philippus, Jakobus der Kleinere, Andreas, Matthäus und Johannes.[2]

Zwei Tage vor einem Sabbat sandte der Herr Petrus aus, um den anderen Brüdern zu verkünden, dass der Herr auf sie warte. Als diese davon erfuhren, verließen sie Jerusalem und zogen nach Bethanien in Begleitung von viel Volk, das auch an das Wort des Herrn glaubte. Als sie dort ankamen, wo der Herr mit den Sechsen weilte, glaubten viele, dass Er der Herr sei, der gekreuzigt worden war; viele unter dem Volk glaubten allerdings nicht und hielten den Herrn für einen verkleideten Jünger, der ihm dem Gesicht und der Person nach ähnlich sei.[3]

Der Herr sprach zu Seinen Aposteln: "Verwahret euch noch zehn Tage lang, dann werde Ich euch den Heiligen Geist senden und geben. Nicht einen fremden Geist werde Ich euch senden und geben, sondern Meinen Geist der Liebe und aller Weisheit werde Ich euch senden und geben, auf dass ihr mächtig werdet durch ihn, wie Ich mächtig war unter euch durch den Vater, der Mich gesandt hat in Seiner Fülle zu euch aus der Höhe aller Heiligkeit Gottes. Wie aber der Vater in Mir ist und Ich in Ihm und wir eines sind gewesen von Ewigkeit, also werdet auch ihr und Mein Geist in euch eins sein bis ans Ende der Welt."[4]

Er kündigte den Aposteln an, sie nun sichtbar zu verlassen, worauf sie Ihn mit den Fleischaugen nicht mehr sehen würden. Aber in Seinem Geist würde Er bei ihnen verbleiben bis ans Ende der Welt. Dieser Geist würde sie in alle Weisheit leiten und ihnen alles geben, was sie in Seinem Namen erbitten. Er konnte nicht mehr unter ihnen verweilen, sondern musste um ihres ewigen Heiles willen auffahren in die Höhe Seiner ewigen Herrschaft, um ihnen eine bleibende Wohnstätte im Himmelsreich zu bereiten. Er wies sie an, in alle Länder der Erde zu ziehen und alle Völker zu lehren, was Er ihnen gelehrt hatte und was sie gesehen hatten, und zu taufen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in ihnen, nachdem sie den Geist aus Ihm überkommen hatten. Die ihre Lehre annehmen und von ihnen getauft würden, so wie Er getauft ward im Jordan von Johannes, über die würde auch bald der Heilige Geist aus Ihm kommen und in ihren Herzen zeugen von Ihm.[5]

Daraufhin haucht der Herr alle Seine Apostel an und sagte: "Dies ist Mein Geist! Wie Ich einst dem Adam eine lebendige Seele in seine Nüstern hauchte, also hauche Ich in euch nun Meinen lebendigen Geist zum voraus, auf dass ihr auch nicht einen Augenblick als Waisen dastehen sollet! Nehmet also hin diesen Meinen Geist, auf dass ihr wissen möget, wer da ist ein Sünder! Dem Reuigen wird dieser Mein Geist die Sünden erlassen in Meinem Namen; dem Verstockten aber wird Mein Geist in euch die Sünde vorenthalten. Desgleichen tuet auch ihr in Meinem Namen! Löset also und bindet auf Erden – und es wird desgleichen auch im Himmel gelöset oder gebunden sein! Richtet aber niemanden und verdammet keine Seele, wollet ihr der Rache der Welt nicht zu früh in den Rachen fallen!"[6]

Nach diesen Worten bestieg der Herr den kleinen Berg, und eine lichte Wolke nahm Ihn auf, worauf er unsichtbar vor den Augen aller Anwesenden wurde. Viele Ungläubige wurden dadurch bekehrt. Bald darauf kamen zwei lichte Männer von oben, gaben Zeugnis vom Herrn, verhießen Seine einstige Wiederkunft und verschwanden dann. Die Brüder und das Volk kehrten frohlockend wieder nach Jerusalem zurück.[7]

Biblische Berichte

Entschwindender Christus, Domkirche Ribe
Christi Himmelfahrt (Anm.: im Sinne eines Abhebens in Richtung eines irgendwo oben befindlichen Himmels) auf sich zwei widersprechenden Bergen, wie sie im Lukas Evangelium (Lukas 24.50-53) und der Apostelgeschichte (Apg 1.1-11) beschrieben wird, ist eine phantastische Dichtung. Dies lässt sich daran erkennen, dass der verlässlichste aller Evangelisten, der bei jeder wichtigen Begebenheit zugegen sein musste - Johannes - davon keinerlei Erwähnung macht. Wo auch sollte dieser Himmel sein, in den Christus aufgefahren ist, oder wohin sollte der Allgegenwärtige fahren, um den Menschen dadurch anzuzeigen, wo er eigentlich zu Hause ist?![8] Trotzdem solche Episoden der Naturmäßigkeit nach unrichtig sind, beinhalten sie etwas geistig Gutes und Wahres.[9]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.1
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.3-5
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.6-9
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.10-12
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.13-17
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.18-22
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430524.23-24
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640407.11; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640407.16
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640407.13