Auge

Aus Prophetia
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Anatomie des menschlichen Auges
Die Augen des Menschen sind zur Aufnahme des Lichtes der natürlichen Welt eingerichtet, die der Engel und Geister zur Aufnahme des Lichtes der geistigen Welt. Dennoch haben sie auf beiden Seiten dem Anschein nach genau die gleichen Augen.[1]

Wesen

Das Auge ist ungefähr der alleräußerste Sinn des Menschen.[2] In den Augen strömen alle Ausstrahlungen der einzelnen Intelligenzen der Seele durcheinander und bilden dadurch die naturmäßige Sehkraft der Seele, mit der sie die Außenwelt in sich selbst hineinschauen kann.[3]

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Anmerkung: Die Seele oder der Mensch sieht durch seine Sinne nicht wirklich die natürliche Welt. Was wir als Außenwelt kennen, das ist in Wirklichkeit ein bemerkenswertes Konstrukt der Seele und des Gehirns. Diese Welt in uns ist den Sinnes- und Gehirnforschern zwar völlig unfassbar, da sie die Seele nicht kennen, aber immerhin bekannt. Siehe dazu GEO kompakt Nr. 36 "Unsere Sinne".

Die Augen bezeichnen im Wort oder im geistigen Sinn den Verstand, den inneren Gesichtssinn, weil Auge und Verstand korrespondieren: Was das Auge aus dem natürlichen Licht sieht, sieht der Verstand aus dem geistigen Licht, weswegen beiden ein Sehen zugeschrieben wird.[4] Die Augen entsprechen auch den Wahrheiten aus dem Guten,[5] oder der Einsicht.[6] Das linke Auge entspricht Kenntnissen von Dingen, die von Materiellem getrennt sind, also Dinge, die der Einsicht angehören; das rechte aber solchen, die der Weisheit angehören.[7]

Geistiges Auge

Das Auge des Geistes ist der Glaube.[8] Was beim Naturmenschen das Auge ist, das ist beim Geist das Schauvermögen in göttlichen und himmlischen Dingen, die allein dem Wesen des Geistes für seine glückseligste ewige Existenz zusagen. (nach Nathanael)[9] Die geistigen Augen richten sich immer nach dem innere Leben aus der Liebe, weil das Schauen des Geistes nicht gleich dem irdischen Schauen ist, wo einer gleich dem andern sieht, sondern jeder nur sieht, was und wie es in ihm ist, und also es sich dann auch gestaltet. (Anm.: Daher rühren die scheinbaren, aber dem Weltverstand oft ganz unverdaulichen Widersprüche in der Bibel und anderen geistigen Schriften.)[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 582
  2. Jakob Lorber, Die Erde 41.2
  3. Jakob Lorber, Die Erde 50.10
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 97; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 402; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 25; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 48
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 232
  6. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 271
  7. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 22
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400816b.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470521.11
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.42.7
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420328.11