Babylonische

Aus Prophetia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel beschreibt Personen, die durch die Religion herrschen wollen. Für das historische Babylon siehe Babylon.

Der russische Patriarch Nikon (um 1660). Kirchenfürsten repräsentieren die babylonische Einstellung. Ob sie es innerlich auch sind ist damit nicht gesagt, aber doch wahrscheinlich.
Unter Babylonien werden alle verstanden, welche durch die Religion herrschen wollen. Sie wollen über die Seelen der Menschen, also über ihr geistiges Leben selbst herrschen, und das Göttliche, das in der Religion ist, als Mittel benutzen. Die Kirche wird zu einem Babylonien, wenn die tätige Liebe und der (lebendige) Glaube aufhört, und anstatt derselben die Liebe zu sich zu herrschen anfängt.[1]

Wesen

Die Babylonier heißen so, weil in den alten Zeiten eine solche Herrschaft anfing, in ihrem Beginn aber zerstört wurde. Ihr Anfang wird unter einer Stadt und unter einem Turm, dessen Spitze im Himmel war, und ihre Zerstörung unter der Sprachverwirrung beschrieben, von der ihr Name Babel stammt. 1.Mose 11.1-9 Dass in Babel eine solche Herrschaft anfing, erhellt aus Daniel, wo von Nebuchadnezar gesagt wird, dass er ein Bild aufgestellt habe, welches alle anbeten sollen Dan 3.1-7, ebenso aus dem Festmahl des Belschazars. Dan 5.1-30 Die Beschaffenheit jener, die Babylonien heißen, wird auch hier und da bei den Propheten beschrieben: Jes 14.4-23, Jes 21.8-9, Jes 47.1-15, Jes 48.14-20, Jer 50.1-3 [2]

Aus Babel oder Babylonien stammen jene Geister, die man Luzifer nennt und die ihre Herrschaftsbereiche bis in den Himmel ausdehnen.[3] An ihnen zeigt sich die Maßlosigkeit der Selbstsucht, die ihre Herrschaft nicht nur über die Welt, sondern sogar bis in den Himmel hinein ausdehnt, und alle göttliche Gewalt auf sich überträgt, dabei aber immer noch höher hinaus will.[4]

Die Babylonischen werden bei Jesaja unter dem Luzifer verstanden. Wenn sie zur Kirche gehen, vor allem aber wenn sie auf die Kanzel steigen - vorzugsweise die, die sich selbst als Glieder der Gesellschaft Jesu bezeichnen - werden von einem Eifer hingerissen, der bei vielen aus der höllischen Liebe stammt, so dass sie noch heftiger schreien, die Seufzer noch tiefer aus der Brust hervorholen als jene, deren Eifer wirklich der himmlischen Liebe entspringt.[5]

Weil Babylon vor den übrigen in der Christenheit das Wort schändet und verfälscht, wird sie die große Hure genannt.[6]

Geschichte

Zerstörung des alten Babylonien

Das alte Babylonien (dem Geist nach) wurde vom Herrn zerstört, als Er in der Welt war, sowohl dadurch, dass sie gänzlich abgöttisch wurden, als durch das Jüngste Gericht, das Er damals in der geistigen Welt hielt. Dies wird verstanden unter jenen prophetischen Aussprüchen, dass der Morgenstern (Luzifer), welcher hier Babylonien ist, zur Hölle geworfen worden, und Babel gefallen sei; so wie auch unter der Schrift an der Wand, Dan 5.5 und unter dem Tode Belschazars Dan 5.30, dann auch unter dem vom Felsen gehauenen Stein, welcher die Bildsäule zerstörte, von der Nebuchadnezar geträumt hatte Dan 2.34.[7]

Entstehung des neuen Babylonien

Das Babylonien, von dem in der Offenbarung gehandelt wird, ist jenes Babylonien, das mit der Ankunft des Herrn anfing. Dieses ist bei den Päpstlichen. Es ist verderblicher und schädlicher als das vor der Ankunft des Herrn, weil es das innere Gute und Wahre der Kirche entweiht, das der Herr zugleich mit Sich in der Welt offenbarte.[8]

Jenseits

Kommen die Babylonier ins andere Leben, dann zeigt sich, dass sie ganz und gar gegen das Göttliche und den Himmel, dabei aber für die Hölle eingenommen sind.[9]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 54
  2. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 54
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 544
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 559; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 54
  5. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 146
  6. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 134
  7. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 54
  8. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 53; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 55
  9. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 559