Buße

Aus Prophetia
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Buße des Petrus (17. Jhdt.)
Die Buße ist an und für sich nichts anderes als die lebendige Umkehrung des Menschen von der Welt hinüber zu Gott.[1]

Wesen

Buße tun heißt, das Böse nicht wollen, weil es wider Gott ist, und einmal oder zweimal im Jahr sich durchsuchen, sein Böses sehen, es vor dem Herrn bekennen, um Hilfe flehen, davon abstehen und ein neues Leben anfangen. Wenn die Sünden zurückkehren, deren man sich anklagt, soll man zu sich sagen: Ich will dies nicht, weil es Sünde wider Gott ist! Dies ist die tätige Buße. Wirklich Buße ist, sein Böses, das man kennengelernt und anerkannt hat, Sünde zu nennen, dasselbe zu fliehen und zu verabscheuen, und das Angenehme desselben als etwas Unangenehmes zu fühlen.[2]

Wer Buße tun will, der soll dies lieber im Herzen tun, anstatt sich die Kleider zu zerreißen usw. Der Herr sieht nicht auf die Farbe des Kleides, oder ob es ganz oder zerrissen ist, sondern allein auf die Beschaffenheit des Herzens sieht er. Im Herzen kann Schlechtes stecken: arge Gedanken, Begierden, ein schlechter Wille; Unzucht, Hurerei, Ehebruch und dergleichen. Wer dies aus seinem Herzen tut, so es darin ist, der handelt besser als wer sich das Kleid zerreißt. (nach Joseph)[3]

Reue und Buße über dem Grab haben einen geringen Wert und können einer unreinen, schwarzen Seele wenig nützen.[4] Nach dem Tod ist keine Buße mehr möglich.[5]

Ursache

Buße muss man wegen seiner Sünden tun, um selig zu werden. Tut der Mensch nicht Buße, dann bleibt er in seinen Sünden, in die er geboren ist, da alles Böse von der Geburt an angenehm ist. Oder ist es nicht angenehm, sich zu rächen, Unzucht zu treiben, zu rauben und zu lästern, besonders aber zu herrschen aus Liebe zu sich? Wer solches durch Falsches bekräftigt, dass es keine Sünde sei, der bleibt auf diese Weise in demselben und begeht es häufiger als zuvor, und dies so lange, bis er nicht mehr weiß, was Sünde ist, ja selbst, ob es eine Sünde gibt.[6]

Wirkung

Insoweit, als der Mensch vom Bösen absteht, das heißt, Buße tut, insoweit wird er von Gott angenommen und tut das Gute aus Ihm.[7] Soweit man Buße tut und an den Herrn glaubt, werden die Sünden vergeben.[8]

Insoweit jemand wirklich Buße tut, sieht und liebt er das Gute und fühlt zuletzt auch das Angenehme von diesem, welches das Angenehme des Himmels ist. In wie weit jemand den Teufel hinter sich wirft, in so weit wird er vom Herrn an Kindes statt angenommen und von Ihm gelehrt, geführt, vom Bösen abgehalten, und im Guten erhalten. Es gibt keinen anderen Weg aus der Hölle in den Himmel.[9]

Gott und die Buße

Vor dem Herrn und den Seinen hat nur die freie Buße einen Wert, die dem lebendigen Glauben und der wahren Liebe zu Gott und zu allen Menschen entspringt. Die von der Furcht vor der Hölle erzwungene Buße ist völlig ohne Nutzen und Wert, selbst wenn sie um viele ärger wäre als alle ewigen Qualen der Hölle. (nach Petrus)[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420213.3
  2. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 224; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 531
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 271.5-10
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.75.13
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 527
  6. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 224; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 450; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 531
  7. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 490
  8. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 224
  9. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 531
  10. Jakob Lorber, Robert Blum 2.232.15