Ehrsucht

Aus Prophetia
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Ehrsüchtig ist, wer sich selbst über alles liebt und bei seinen Pflichten und Funktionen nur auf seine eigene Ehre aus ist. So jemand leistet Nutzen nicht um des Nutzen willen, sondern liebt ihn nur um des eigenen Ansehens willen, als Mittel zum Zweck, um bedeutender als andere zu erscheinen. Seine Freude ist der Ruhm seiner eigenen Ehre.[1]

Jenseits

Ehrsüchtige sind im anderen Leben dümmer als die übrigen selbstsüchtigen oder bösen Geister, weil soweit jemand sich selbst liebt, entfernt er sich auch vom Himmel und damit von der Weisheit. Wessen Selbstsucht mit Schlauheit verbunden war und sich mit List zu Stellungen von hohem Ansehen emporgearbeitet hat, gesellt sich zu den allerschlimmsten Geistern und erlernt von ihnen magische Künste, die auf einem Missbrauch der Göttlichen Ordnung beruhen welche von ihnen zur Herausforderung und Beunruhigung aller benutzt werden, die ihnen die Ehre verweigern. Sie hecken Anschläge aus, nähren den Hass, brennen vor Rachgier und brechen in Wut aus gegen alle, die sich ihnen nicht unterordnen. In all das stürzen sie sich so tief hinein, wie der bösartige Mob ihnen Beifall spendet. Schließlich denken sie daran, in den Himmel aufzusteigen, um ihn zu zerstören oder um darin als Götter angebetet zu werden. Die ehemaligen Katholiken sind dabei noch wahnsinniger als die übrigen, weil sie sich mit dem Gedanken tragen, sie hätten Gewalt über Himmel und Hölle und könnten nach Belieben Sünden vergeben; sie maßen sich alles Göttliche an und nennen sich Christus. Diese Überzeugung von sich selbst ist so stark, dass sie dort, wo sie eindringt, die Geister verwirrt und in schmerzliche Finsternis stürzt.[2]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 508
  2. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 508