Eifer

Aus Prophetia
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Medaille für Eifer; die Welt zeichnet Eifer aus, der Geist und Friede Gottes aber eifert nicht

Der Eifer ist eine geistige Wärme,[1] und an sich nichts als ein natürliches Auflodern des Menschen. Wohnt ihm die Liebe zum Wahren inne, so gleicht dieses Auflodern dem heiligen Feuer, das in die Apostel einfloss. Apg 2.3-4 Verbirgt sich aber inwendig im Eifer die Liebe zum Falschen, so gleicht dies einem Feuer, das lange im Holzwerk schwelt und schließlich hervorbricht und das ganze Haus in Flammen setzt. Stammt der Eifer aus der höllischen Liebe, so schreien und seufzen die Eiferer heftiger als jene, deren Eifer wirklich der himmlischen Liebe entspringt.[2]

Der Eifer bedeutet im Wort, wo vom Herrn die Rede ist, die Liebe und Entbrennung. Die Liebe in Joh 2.17, Ps 69.10, Jes 37.32, Jes 63.15, Hes 39.25, Sach 1.14, Sach 8.2. Die Entbrennung in 5.Mos 32.16-21, Ps 79.5-6, Hes 16.42, Hes 23.25, Zef 1.18, Zef 3.8.[3]

Göttlicher Eifer

Der Eifer des Herrn ist die Liebe des Herrn zu allen. Daher soll sich auch jeder allein an Seinen (gerechten) Eifer binden. Wem der nicht genügt (Anm.: wer aus sich eifert), der wird übel fahren.[4]

Der Geist Gottes und der Friede Gottes eifert nicht, sondern wirkt mächtig im Stillen nur und ganz unbemerkt von aller Welt. Die äußerlichen Anzeichen dieses göttlichen Wirkens sind die Werke der Liebe und in der Erscheinlichkeit die Demut.[5]

Der Eifer des Herrn ist keine Entbrennung; es scheint bloß äußerlich so, im Inneren ist die Liebe. Dass es im Äußeren scheint, als ob der Herr entbrennt (zornig wird), wenn Er den Menschen zurückhält, besonders wenn Er sein Böses straft, kommt daher, weil es von der Liebe zugelassen wird, damit dieses Böse entfernt werde. Er ist ganz wie ein Vater, welcher, wenn er seine Kinder liebt, die Züchtigung zulässt, zur Entfernung ihres Bösen. Darum nennt Sich Jehova einen Eiferer in 5.Mos 4.24, 5.Mos 5.9-10, 5.Mos 6.14-15.[6]

Eifer aus Liebe

siehe Liebeseifer

Weltlicher Eifer

Es ist die Welt, die (Anm.: aus sich, sogar im Namen Gottes) eifert und richtet und Feuer vom Himmel ruft, um sich dadurch listig für die Sache Gottes zu maskieren.[7]

Gott weiß, was die Welt macht, und er ist nicht zu lau, um sie für ihre Untaten zu züchtigen; den Eiferern ist angeraten, die Leitung der Welt Gott zu überlasen. Wer das Schwert zieht, kommt durch das Schwert um. Mit offener Gewalt wird nie jemand etwas ausrichten gegen die Welt, denn diese bekämpft Gewalt mit Gewalt. Um die Welt zu bekämpfen, bedarf es der heimlichen Waffen der Liebe Gottes und des Frieden Gottes in den Menschen. Damit muss zuerst jeder die eigenen Welt in sich besiegen und dann erst kann er eben diese Waffen siegreich gegen die Außenwelt gebrauchen. Wer nicht innerlich ein Meister der Welt ist, der wird es äußerlich um so weniger werden und solange jemand einen fluchähnlichen Feuereifer verspürt, ist er noch nicht fertig mit seiner eigenen Welt, denn dieser Eifer rührt von dem geheimen Zweikampf zwischen dem Frieden Gottes mit der Welt im Menschen her.[8]

Gott und der Eifer

Gott ist bei jedem der (göttliche) Eifer lieber als die Lauheit, wobei es aber Ausnahmen gibt, wie bei Jakob Lorber, dem vom Herrn aus kein eigener Eifer gelassen wurde, sondern der alles nur aus dem Eifer des Herrn tun musste, damit der Herr Seine Ware (Sein Wort) ganz rein vermitteln konnte. Niemand wird selig durch den Eifer der Knechte des Herrn, wohl aber durch den Eifer des Herrn, der die Liebe des Herrn zu allen ist. Daher soll sich auch jeder allein an Seinen Eifer binden und wem der nicht genügt, der wird übel fahren.[9]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 216
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 146; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 155
  3. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 216
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440208.5-7
  5. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 35.24
  6. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 216
  7. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 35.24
  8. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 35.20-24
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440208.5-7