Empfindung

Aus Prophetia
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Das Empfindungsvermögen wohnt nur dem Geist allein inne, nicht dem Leib (pur für sich genommen). (nach Zuriel)[1]

Leben ist ohne Eindrücke aller Art nicht denkbar. Würde der Mensch alle Eindrücke als wohltuend empfinden, wäre innerhalb eines Jahres vom seinem ganzen Leib kein Glied mehr vorhanden.[2] Ohne alle Empfindung - weder wohltuend, noch schmerzender Art - ist nur der absolute Tod.[3]

Die Eindrücke der Welt werden entweder schmerzlich oder wohltuend empfunden; schmerzlich dann, wenn die Eindrücke über die innewohnenden Kräfte zu mächtig sind, und wohltuend und behaglich dann, wenn die Eindrücke so gestellt sind, dass sie die innewohnenden Kräfte nicht überbieten, sondern mit ihnen harmonisch korrespondieren. (nach Zuriel)[4] Sind die Eindrücke aber weitaus schwächer als die eigenen Kräfte, nimmt man dieselben ganz gleichgültig wahr, da die innewohnenden Kräfte zu wenig in einem notwendig entgegentätigen Zustand in Anspruch genommen werden. Nur in einer den eigenen Kräften harmonisch entsprechenden Reaktion gegen die Eindrücke von außen her liegt das behagliche Wohlgefühl, das eigentliche Wesen aller Beseligung. (nach Zuriel)[5]

Leibliches Empfindungsvermögen

Leibliche Eindrücke werden in Wirklichkeit vom Geist wahrgenommen und scheinen nur vom Leib empfunden zu werden, weil der Geist in allen Leibesteilen innewohnt in vollkommen entsprechender Weise. (nach Zuriel)[6] Der Geist kann durch den grobmateriellen Leib durch äußere Eindrücke überaus stark erregt werden; in seinem absoluten Zustand (frei vom mat. Leib) ist er aber noch um so mehr erregbar. (nach Zuriel)[7]

Geistiges Empfindungsvermögen

Der Geist ist viel empfindlicher für geistige Eindrücke als für leibliche, weil die Empfindung dem Leben angehört und daher am heftigsten ist, wo das Leben in seiner Urfülle vereint ist. Die geistigen Eindrücke gleichen der Erscheinlichkeit nach den naturmäßigen zwar völlig, aber nicht der Bedeutung nach.[8]

Das geistige Empfindungsvermögen ist deswegen viel höher als das leibliche, weil der Geist im völlig absoluten Zustand in die korrespondierende Wechselwirkung mit den Grundkräften tritt und ihre Stärke schon von großer Ferne her – sowohl der Zeit als dem Raum nach – wahrnehmen muss, ohne diese Wahrnehmung er leicht in eine unerlösbare Gefangenschaft gelangen könnte. (nach Zuriel)[9]

Ist der Geist unvollkommen, noch blind und taub für die Form und Stimme der Wahrheit, da wird sein absoluter Zustand auf keinen Fall ein wünschenswerter sein, da er in solch einem Zustand all den auf ihn einstürmenden Eindrücken nicht zur rechten Zeit auszuweichen oder ihnen kräftig zu begegnen wird imstande sein. Bei einem vollendeten Geist aber verhält es sich ganz anders; dieser ist allzeit vereint mit Gott und Gott bereitet die Kräfte des Geistes stets so vor, dass sie wohl bemessen sind gegen alle Eindrücke und Anregungen, wodurch dann nur ein ewig seliges Wohlgefühl und nie ein Schmerzgefühl entstehen kann.[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.6
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.7-8
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.72.9
  4. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.3
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.4-5
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.6-7
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.8
  8. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.73.11-16; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.1
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.9
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.74.10-12