Geburt

Aus Prophetia
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Neugeborenes
Die Geburt eines Kindes aus dem Fleischleib der Mutter gleicht der Geburt des Geistes aus und durch die Liebe Gottes, unterscheidet sich aber dadurch, dass erstere durch die Notwendigkeit der Natur bedingt ist, hingegen die zweite durch den freien Willen des Menschen und demzufolge dann durch Gottes unmittelbare Gnade.[1]

Wesen

Der Mensch beginnt aus dem Samenkeim im Mutterleib zu werden und zu wachsen. Sind nach Verlauf der ordnungsmäßigen Zeit alle Bedingungen erfüllt, so wird der gewordene Mensch von den Banden seiner engen Werdenswelt gelöst und ausgeboren in die große Außenwelt. Damit verändern sich alle früheren Lebensverhältnisse. Der Mensch fängt an, Nahrung zu sich zu nehmen von der Außenwelt: für das Gedeihen des Leibes und dessen zum Gebrauch notwendigen Naturleben durch den Magen und für das Gedeihen der Seele durch alle Sinnesorgane, die ihre ihnen zusagende Kost aus dem od-psycho-ätherischen Außenlebenskreis.[2]

Damit eine Menschenseele reif wird zur Geburt in die Welt bedarf es mehr als ein Mensch in Ewigkeit zu fassen vermag (siehe Entwicklung). Die Werdung eines Menschen ist selbst für Gott keine Kleinigkeit, alle Vorschöpfungen waren allein nur für den Menschen bewerkstelligt. Daher ist der Geburtstag für jeden Menschen ein wichtiger Tag und kein zufälliger, sondern ein schon von Ewigkeit her genau berechneter Tag.[3]

Im geistigen Sinn bedeutet schwanger sein und gebären nichts anderes als empfangen und gebären, was zum geistigen Leben gehört.[4] Im Wort bezeichnen Geburten und Zeugungen geistige Geburten und Zeugungen, also solche des Guten und Wahren. Mutter und Vater stellen das mit dem Guten verbundene Wahre - das Zeugende -, Söhne und Töchter jene Wahrheiten und Arten des Guten, welche daraus hervorgehen, die Schwiegersöhne und -töchter wiederum deren Verbindungen usw. dar.[5]

Geburtsschmerzen

Die Geburtsschmerzen der Frauen gehen auf die Erbsünde zurück. Nur (geistig gezeugte) Kinder wie Isaak und etliche andere, kamen durch schmerzlose Geburt auf die Welt. Die Schmerzen entstehen durch das Zerreißen der Bänder, weil sich eine schon durch den Samenstrom des Mannes verwundete Naturseele hartnäckig mit dem Fleisch der Mutter verbindet und so gewaltsam in die Welt ausgeboren werden muss.[6]

Die Geburt verläuft bei einer geistigen und reingeistigen Zeugung schmerzlos.[7]

Siehe auch

Quellenverweis

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420421.6
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.540224.12
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.421013.2-3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.411208.3
  4. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 535
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 382a; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 17; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 543
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.4
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.4; Jakob Lorber, Saturnus 38.18