Erlösung

Aus Prophetia
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Der Kreuzestod von Jesus ist eine Allegorie auf die Erlösung.
Erlösung heißt, von der Verdammnis befreien, vom ewigen Tod erretten, der Hölle entreißen, die Gefangenen und Gebundenen der Hand des Teufels entwinden.[1] Erlösung bedeutet, dass Gott die Menschen der Verdammnis der Hölle entreißt. Dies kann die göttliche Allmacht nur durch die Annahme des Menschlichen bewirken, ähnlich wie niemand eine Handarbeit verrichten kann, wenn er nicht einen Arm hat. Daher heißt das Menschliche im Wort auch Arm Jehovas. Jes 40.10-11, Jes 53.1 Jedes Ding muss dem anderen angepasst sein, bevor ein Verkehr zwischen ihnen oder eine gegenseitige Wirkung möglich ist.[2]

Das allgemeine Erlösungswerk

Die Erlösung durch Jesus Christus besteht erstens in Seiner Lehre, und zweitens in Seiner Menschwerdung, durch welche die so überwiegende Macht der alten Hölle (Materie) gänzlich gebrochen und besiegt ist.[3] Jesus hat das Werk der großen Erlösung hauptsächlich der Kinder der Welt, die vom Satan aus der Hölle gezeugt wurden, vollbracht.[4] Das Erlösungswerk kann nur ein geistig Wiedergeborener ganz rein und klar einsehen.[5]

Die Erlösung war ein rein göttliches Werk und konnte nicht anders geschehen als durch den fleischgewordenen Gott. Sie hätte nicht bewirkt werden können, ohne dass Sich Gott inkarnierte, das heißt Mensch wurde, weil Jehova Gott, wie Er in Seinem unendlichen Wesen ist, der Hölle nicht nahen und noch weniger in sie eintreten kann, da Er im Reinsten und Ersten ist. Gott würde daher infolge dieses Seines Wesens die Bewohner der Hölle, wenn Er sie nur anhauchte, augenblicklich töten. Nicht einmal Moses konnte Gott sehen und leben 2.Mose 33.20, wie viel weniger die Höllischen.[6] Das Wesentliche der Kirche besteht darin, dass Jehova Gott Selbst herabstieg und Menschliches annahm; einzig und allein durch diese Vereinigung wurde dem Menschen die Verbindung mit Gott und so das Heil ermöglicht. Das Heil hängt von der Erkenntnis und Anerkennung Gottes ab.[7] Ohne das Kommen des Herrn in diese Welt hätte niemand gerettet werden können.[8]

Jehova Gott kam als das göttliche Wahre in die Welt herab, um die Erlösung zu vollbringen. Die Erlösung bestand

  1. in der Unterjochung der Höllen,
  2. im Ordnen der Himmel, dem neuen Himmel
  3. und zuletzt in der Gründung oder Vorbereitung einer neuen geistigen Kirche.

Zuerst müssen die Höllen unterworfen werden, bevor der neue Engelshimmel gebildet werden kann, und dieser wiederum muss zuerst einmal gebildet werden, bevor es möglich ist, auf Erden eine neue Kirche zu gründen. Der Herr errettet zuerst die geistige Welt und durch diese wird die Kirche vor der allgemeinen Verdammnis gerettet. Die Erdenmenschen sind nämlich mit den Engeln des Himmels und den Geistern der Hölle derart verbunden, dass sie in den inwendigen Schichten der Seele eine Einheit darstellen. (siehe dazu Verbindung mit der Geisterwelt) Daher geschah die Erlösung zuerst in der geistigen Welt; Himmel und Hölle mussten zuerst in Ordnung gebracht werden, bevor auf Erden eine Kirche gegründet werden konnte. Dies geht aus der Offenbarung des Johannes hervor: Erst als der neue Himmel gebildet worden war, stieg daraus das Neue Jerusalem, die neue Kirche, herab. Off 21.1-2 Ohne diese Handlungen hätte kein Mensch gerettet werden können, und auch die Engel wären nicht unversehrt geblieben. Der Herr hat also nicht nur die Menschen, sondern auch die Engel erlöst. Vor den Augen des Herrn ist der Himmel ein Mensch, dessen Inneres durch den Engelshimmel und dessen Äußeres durch die Kirche gebildet wird. (siehe Großer Mensch) Dieser ganze Mensch wäre zugrunde gerichtet worden, hätte der Herr nicht die Erlösung vollbracht. Ist keinerlei Herzensgüte und keinerlei Wahres aus dem göttlichen Wort auf Erden vorhanden, wenn die Kirche der Erde zugrunde geht, werden die Himmel von den steigenden Fluten des Bösen überschwemmt und erstickt, denn die Himmel bestehen ja aus Menschen, die von der Erde her ankommen. Die Himmelsbewohner werden dann vom Herrn irgendwo bis zum Tag des letzten Gerichts aufbewahrt und schließlich in den neuen Himmel erhoben. Von ihnen spricht Off 6.9-11. Außerdem wird nicht nur jeder Mensch, sondern auch jeder Engel durch den Herrn vom Bösen zurückgehalten und im Guten erhalten; denn niemand, weder Engel noch Mensch, ist von sich aus im Guten, sondern alles Gute stammt vom Herrn.[9] Ohne die vom Herrn bewirkte Erlösung würden sich Ungerechtigkeit und Bosheit über die gesamte Christenheit in der natürlichen und geistigen Welt verbreiten, da alles Böse ansteckend ist und sich wie die Pest oder wie Krebs verbreitet. Die einzige Zuflucht vor dem drohenden Untergang ist der Herr, siehe dazu Joh 15.4-6.[10]

Die Erlösung kann anhand eines gerechten Königs verdeutlicht werden: Dieser greift die Räuber, die ein Reich überfallen und ausplündern, mit seinem Heer an, nimmt ihnen das Raubgut ab und gibt es seinen Untertanen zurück (=Unterjochung der Höllen). Er übergibt die Räuber teils dem Schwert, sperrt sie teils in Zuchthäuser, bringt das Reich wieder in Ordnung und sichert es. (=Ordnen und Neugründung der Himmel)[11] Man kann die Erlösung auch mit dem Handeln eines Hirten verdeutlichen, der seine Schafte den Rachen der Raubtiere entreißt, oder der diese wilden Tiere, wenn sie aus ihren Wäldern ins Weideland ausbrechen, zurückwirft und bis an die äußersten Grenzen verfolgt, sie schließlich in Sümpfe und Wüsten drängt, um dann zu seinen Schafen zurückzukehren, sie in Sicherheit zu weiden und aus reinen Quellen zu tränken. Ebenso kann man die Erlösung mit dem Handeln eines Bräutigams vergleichen, der einen Ehebrecher dabei ertappt, der sich gerade an seiner Braut oder Gattin vergreifen will, und ihn mit Schwert und Schlägen traktiert, oder ihn durch seine Diener auf die Straße werfen lässt, die ihn mit Stöcken bis zu seinem Haus verfolgen, worauf der Retter in der Not die Befreite in seine eigene Kammer führt. Im Wort Gottes wird durch die Braut oder Gattin die Kirche des Herrn bezeichnet, und die Ehebrecher stellen jene dar, die der Kirche Gewalt antun, die Schänder des Wort Gottes.[12]

Obwohl die Erlösung und das Leiden am Kreuz zwei verschiedene Dinge sind, bilden sie doch im Hinblick auf das Heil ein Ganzes, weil der Herr durch die Vereinigung mit Seinem Vater, die durch das Leiden am Kreuz vollbracht wurde, zum Erlöser in Ewigkeit geworden ist.[13]

Die Erlösung besteht (Anm.: anders ausgedrückt) darin, dass der göttliche Vater erkannt werde und die Liebe, die am Kreuz blutete, die ganze Welt sühnend und wieder heiligend, selbst den Missetätern durch den letzten Lanzenstich ins Herz der ewigen Liebe die heilige Pforte zum Licht und zum ewigen Leben öffnen ließ.[14] Das (vermittelte) ewige Leben ist eine Folge des bitteren Leidens des Herrn, bzw. der Erlösung.[15]

Die Erlösung ist das allergrößte Werk der ewigen Liebe

  1. weil dadurch Gott in aller Fülle Seiner Liebe und in der unendlichen Fülle Seiner Gottheit selbst Mensch wurde, allen ein Bruder wurde, die ganze Masse der Sünden der Welt auf Seine Schultern nahm und so die Erde reinigte vom alten Fluch der unantastbaren Heiligkeit Gottes
  2. weil es die Unterjochung der Hölle unter die Kraft der Liebe Gottes ist, die früher nur in der Macht der zornigen Gottheit stand und somit entfernt war von allem Einfluss der Liebe, welche aber die furchtbarste Waffe gegen die Hölle ist, da sie das exakte Gegenteil derselben ist
  3. weil sie die Pforte des Himmels und ewigen Lebens eröffnet und der getreue Wegweiser dahin ist; denn sie versöhnt die Menschen nicht nur wieder mit der Heiligkeit Gottes, sondern sie zeigt auch, wie sie sich vor der Welt erniedrigen müssen, wenn sie von Gott erhöht werden wollen - alle Verspottung, alle Leiden und alles Kreuz sollen aus Liebe zu Gott und den Mitmenschen in aller Geduld, Sanftmut und Ergebung ertragen werden, und die Feinde mit der göttlichen Liebe gesegnet werden.[16]

Gott als der alleinige Träger alles Seins und Lebens musste das, was von Ewigkeiten her durch die Festigkeit Seines Willens dem Gericht und Tod verfallen war, erlösen und muss eben durch das Gericht und durch den Tod Seines Fleisches und Blutes in das alte Gericht und in den alten Tod eindringen, um so Seinem eigenen Gottwillen jene Bande insoweit zu lockern und zu lösen, wegen der in sich reif gewordenen Materie der Dinge, auf dass darauf alle Kreatur aus dem ewigen Tod zum freien selbständigen Leben übergehen kann. Lk 19.10 1 Tim 1.15 Mt 9.13 Mk 2.17 [17]

Gottes Geist und Wille wird im Leib Christi, also in der Materie, gesänftet, beugsam und lösbar gemacht. Ist das geschehen, dann muss diese Seine Materie in der möglich größten Erniedrigung und Demütigung gebrochen und zuerst gelöst werden, und der Geist Gottes, der in aller Seiner Fülle in Christus wohnt und eins ist mit Seiner Seele, muss diese gebrochene Materie, als durch Sein Liebefeuer geläutert, erwecken und beleben, und sie wird dann auferstehen als ein Sieger über alles Gericht und über den Tod. Dieser so abschreckend anzusehende Akt ist notwendig, um alle Kreatur mit der Zeit zum freien und reinen Gottleben zurückzuführen.[18]

Die Welt war von Anbeginn in allerlei Argem; sie war tot in ihrer Bosheit und konnte sich somit unmöglich mehr selbst richten nach der unantastbaren Heiligkeit Gottes. Sie musste daher beständig aus der Barmliebe Gottes gerichtet werden, damit sie bestehen mochte als das wenigstens, was sie war, ein gerichtetes Ding, gleich einem Automaten. Ein Automat ist tot, und seine Bewegung ist nichts als eine künstliche Richtung des Mechanikers - gerade so verhielt es sich auch mit der argen Welt vor der Erlösung. Sie war bloß ein durch die Barmliebe Gottes immer gerichteter Automat. Diesem Automaten hatte die Kunst des Bildners und Mechanikers alles gegeben, nur das selbständige Leben, um ein Mensch in aller Vollkommenheit zu sein, ging ihm noch ab. Gott aber kann auch dies geben, indem Er mit dem Leben im Geiste selbst hineinzieht in den Automaten, wobei Er notwendig alle seine Mängel und innerlichen Gebrechen an Sich zieht und Sich gewisserart mit denselben bekleidet. Da Gott nur allein das Leben ist und das Leben hat in und aus Sich musste die Liebe sich trennen von Gott oder der urewigen heiligen Kraft, aus der sie ewig geboren ward und die Kraft Gottes ewig aus ihr. Dieses ewige Leben aus sich selbst oder aus der urewigen Kraft Gottes musste einen Bruch machen mit Gott und musste sich niedersenken zur toten Welt und anziehen das Sterbliche derselben, damit das Sterbliche dadurch die Sterblichkeit verliere und wieder frei lebendig werde in und aus dem Leben aus Gott, welches das Leben alles Lebens ist. So ist das Leben von Gott ausgegangen, hat sich mit der Sterblichkeit des Fleisches bekleidet, damit dadurch alles Fleisch frei lebendig werden möchte in sich durch das Leben aus Gott, wie Gott Selbst lebendig ist von Ewigkeit durch dasselbe ewige Leben der Liebe in Sich. Das ist das große Geheimnis, warum sich die Liebe Gottes im Menschen zur allerartigen Verbrecherin und Sünderin gemacht hat, damit da nicht nur ein Fleisch, sondern alles Fleisch mit dem Leben aus Gott durchwirkt werden möchte. Und diese nun so mit aller Schuld überladene Liebe musste sich dann im Gegensatze vor der Heiligkeit Gottes vermöge der an sich genommenen allgemeinen Schuld oder Sterblichkeit eben auch bis auf den alleräußersten Punkt aller Punkte demütigen und musste ertragen jeden erdenklichen Vorwurf, um dadurch sich mit Gott wieder vereinigen zu können, wie auch alles das dem Vater oder der Heiligkeit Gottes lebendig wieder anheimzustellen, was zwar lebendig dereinst aus Gott gegangen ist, aber sich tot gemacht hat durch die eigenwillige und hochmütige Losreißung von Gott – oder von Seiner ewigen Ordnung.[19]

Die ganze Schöpfung wurde einzig und allein durch die Liebe Gottes erschaffen, wobei die böse Welt aber schnurgerade entgegen der Heiligkeit Gottes war, wodurch das Bestehen der Liebe, die solches hervorgerufen hatte, ein selbstverdammliches war. All der namenlosen Taten der Menschen wegen musste die Liebe Gottes verdammt sein von der Heiligkeit Gottes, weil die Taten selbst verdammt waren als Erscheinungen in der Welt, die aus der Liebe Gottes hervorgegangen ist. So standen der Liebe nur zwei Wege offen: Entweder sie kehrt zu Gott zurück, wird Eins mit Ihm und vernichtet durch die Kraft Seiner Heiligkeit alles das, was aus Ihr hervorgegangen ist, oder aber Sie trennt Sich mit allem Vorwurf beladen, mit der höchsten Verdammlichkeit, von Gott, belebt und heilige Ihre Werke und tut in Ihrer unendlichen Demütigung Genüge der ebenso unendlichen Heiligkeit Gottes. Wäre die Liebe Gottes nicht die ebenso unendliche Liebe selbst, wie Gott die unendliche Heiligkeit Selbst ist, so hätte Sie freilich das erste getan. Allein die Liebe Gottes vermochte das Unaussprechliche aussprechlich zu machen, verleugnete Ihre Heiligkeit und machte Sich unheilig, da Sie Sich belastete mit aller Schuld, und somit auch mit des Todes schwerster Bürde. Nach wie vor muss Sich die Liebe Gottes von der Heiligkeit Gottes an der Menschen Statt in irgend einer vorgestellten menschlichen schwachen Beschaffenheit Vorwürfe machen lassen, um jeden sonderheitlich neuerdings wieder zu erlösen und einzuführen lebendig in die Heiligkeit des Vaters. Leider ist der Mensch nicht so wie Simon von Cyrene, sondern schwach und fürchtet jede Last, am allermeisten aber die Last des Kreuzes. Daher bleibt dem Herrn denn wieder nichts anderes übrig zu tun, als was Er dereinst tat, nämlich für alle das Kreuz Selbst zu schleppen.[20]

Auch heute vollbringt der Herr durch Gründung eines neuen Himmels und einer neuen Kirche ebenfalls eine Erlösung, siehe Wiederkunft von Jesus Christus.[21]

Unterwerfung der Höllen

Zur Zeit der ersten Ankunft des Herrn waren die Höllen derart in die Höhe gewachsen, dass sie die gesamte Geisterwelt anfüllten, welche die Mitte zwischen Himmel und Hölle darstellt. Die Höllen stifteten nicht nur im untersten Himmel Verwirrung, sondern griffen auch den mittleren Himmel an, so dass er zerstört worden wäre, hätte der Herr ihn nicht gestützt. Der Bau des Turmes im Land Schinear, der mit seiner Spitze bis in den Himmel reichen sollte, und dessen Vollendung durch die Verwirrung der Sprachen verhindert wurde, so dass die Erbauer sich zerstreuten und die Stadt den Namen Babel erhielt, bezeichnet einen solchen Anlauf der Höllen 1.Mose 11.1-9.[22] Damals überwog die Macht der Hölle die Macht des Himmels, und auf Erden überwog die Macht des Bösen die Macht des Guten. Eine vollständige Verdammnis stand deshalb vor der Tür. Durch Sein Menschliches hat Jehova Gott diese bevorstehende Verdammnis aufgehoben und Engel und Menschen erlöst.[23]

Wäre der Herr nicht in die Welt gekommen, so hätte kein Sterblicher gerettet werden können. Er kam in die Welt, um die Hölle vom Menschen zu entfernen, und Er hat sie entfernt durch Kämpfe wider sie und Siege über sie. Auf diese Weise hat Er sie unterworfen, in die Ordnung und zum Gehorsam Ihm gegenüber zurückgebracht. Der Herr kam ferner in die Welt, um das Menschliche, das Er hier annahm, zu verherrlichen, das heißt mit dem Göttlichen zu vereinigen, von dem es stammte. Auf diese Weise hält Er die Hölle auf ewig in Ordnung und im Gehorsam Ihm gegenüber. Weil dies nicht anders als durch Versuchungen geschehen konnte, die gegen Sein Menschliches zugelassen wurden - bis zur letzten Versuchung, dem Leiden am Kreuz -, so hat Er Sich dem unterzogen.[24] All die Kinder, die Satana (Satan) gefangen genommen hatte, wurden ihr durch das Kreuz auf Golgatha wieder entrissen.[25]

Jesus kam in die Welt, damit durch Ihn alle Werke und Gesetze des Todes vernichtet werden und an ihre Stelle die alten Gesetze des Lebens treten müssen. Würde Er, als der Lebendige, die Gesetze des Lebens nicht festhalten, dann wäre über die Menschen schon lange der ewige Tod gekommen.[26]

Dass der Herr, solange Er in der Welt war, gegen die Höllen (Anm.: die materielle Welt) kämpfte, sie besiegte und unterwarf, geht aus vielen Stellen im Wort Gottes hervor, z.B. Jes 63.1-9. Weil der Herr allein, ohne die Hilfe irgendeines Engels die Höllen überwand, darum heißt Er Held Jes 42.13 und Mann des Krieges Jes 9.6, König der Herrlichkeit, der tapfere Jehova, der Held des Krieges Ps 24.8-10, der Tapfere Jakobs Ps 132.2, ferner an vielen Stellen Jehova Zebaoth, das hießt Jehova der Heerscharen. Seine Ankunft (in der Welt) wird auch "der Tag Jehovas, der schreckliche, der grausame, der Tag der Entrüstung, des Grimms, des Zornes, der Rache, des Unterganges, des Krieges, der Trompete, des Posaunenschalls, des Getümmels" usw. genannt. In den Evangelien liest man Folgendes: "Jetzt ist das Gericht der Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden" Joh 12.31, "der Fürst der Welt ist gerichtet" Joh 16.11, "seid getrost, ich habe die Welt überwunden" Joh 16.33, "ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen" Luk 10.18. Unter der Welt, dem Fürsten der Welt und unter dem Satan und Teufel ist die Hölle zu verstehen. Zudem beschreibt die Offenbarung des Johannes von Anfang bis zu Ende den heutigen Zustand der christlichen Kirche und dass der Herr wiederkommen, die Höllen unterjochen, einen neuen Engelshimmel schaffen und hernach auf Erden eine neue Kirche gründen werde. Dies alles ist dort vorhergesagt, aber nicht vor der gegenwärtigen Zeit enthüllt worden.[27] Hätte der Herr durch die Erlösung nicht die Guten von den Bösen geschieden, die Bösen in die Hölle geworfen und die Guten in den Himmel erhoben, wäre die Kirche geplündert, ausgeraubt und vernichtet worden. Kein Reich könnte bestehen, wenn nicht Gerechtigkeit und Gericht darin herrschten, wenn nicht die Bösen von den Guten herausgenommen und die Guten vor Gewalttaten geschützt werden.[28]

Der Kampf des Herrn mit der Hölle lässt sich, wenn auch ungenügend, mit einem Kampf gegen die wilden Tiere der ganzen Erde vergleichen, mit ihrer Niederwerfung und Bändigung bis zu dem Grad, dass keines von ihnen mehr hervorzukommen und irgendeinen Menschen, der im Herrn ist, anzufallen wagt, sondern sich schon auf eine drohende Miene hin sofort zurückzieht, als ob es einen Geier im Inneren seiner Brust fühlte, bereit, bis zum Herzen hindurch zu hacken.[29]

Der Kampf des Herrn war kein Kampf mit Worten, denn Wortgefechte wären völlig wirkungslos geblieben. Vielmehr handelte es sich um einen geistigen Kampf des göttlichen Wahren aus dem göttlichen Guten, welches das eigentliche Leben des Herrn ausmachte. Dessen Einfluss, wie er sich durch den Anblick auswirkt, vermag niemand in der Hölle zu widerstehen. Ihm wohnt eine derartige Macht inne, dass die höllischen Genien (böse Engel) schon bei seiner bloßen Wahrnehmung die Flucht ergreifen. Jes 2.19, Off 6.15-17 [30] Wie groß die Macht des Herrn aus dem göttlichen Guten war, als Er im Jahr 1757 das letzte Gericht hielt, lässt sich aus Beschreibungen der Schrift über dieses Gericht (von Emanuel Swedenborg) ersehen. Er riss zum Beispiel Hügel und Berge, welche von den Höllischen in der Geisterwelt besetzt gehalten wurden, von ihrem Platz los und versetzte sie in entfernte Gegenden oder ließ sie in der Erde versinken. Ihre Städte, Landhäuser und Felder überschwemmte Er mit einer Wasserflut, ihre Ländereien riss Er mit Stumpf und Stiel aus, schleuderte sie mitsamt den Einwohnern in Schlünde, Seen und Sümpfe und dergleichen mehr. Dies alles vollbrachte der Herr allein durch die Macht des göttlich Wahren aus dem göttlichen Guten.[31]

Neue Ordnung

Die Erlösung - die Neugestaltung der Himmel und der Welten kann das größte Werk Gottes genannt werden, weil in diesem die sieben Geister Gottes völlig ausgewogen wirken, was zuvor nicht so sehr der Fall war und auch nicht sein durfte zufolge der Ordnung Gottes. Früher wirkte die Barmherzigkeit Gottes nur insoweit mit den anderen Geistern, dass alle die Gedanken und Ideen Gottes zu Realitäten wurden; seit Christus aber wirkt er mächtiger, und die Folge davon ist die vollkommene Erlösung.[32]

Jesus hat alle Materie gesegnet, indem Er Sich Selbst in diesen alten Fluch hineingeschoben hat (=einen Fleischkörper angenommen hat). Dadurch hat alle alte Ordnung der alten Himmel mitsamt den Himmeln selbst aufgehört und es wurde auf der Grundlage der durch Jesus gesegneten Materie eine neue Ordnung und ein neuer Himmel gemacht, wobei die ganze Schöpfung, inklusive der Erde, eine neue Einrichtung bekam. 2Pet 3.13 Nach der alten Ordnung konnte niemand in die Himmel kommen, der einmal in der Materie war; nun aber wird niemand wahrhaft zu Christus in den höchsten und reinsten Himmel kommen können, der nicht gleich Ihm den Weg der Materie und des Fleisches durchgemacht hat. Wer immer in Seinem Namen getauft wird mit dem lebendigen Wasser Seiner Liebe und mit dem Geist Seiner Lehre und in Seinem Namen der Kraft und Tat nach, von dem ist die Erbsünde für ewig abgewaschen, und sein Leib wird dadurch nicht mehr eine alte Mördergrube der Sünde, sondern ein Tempel des Heiligen Geistes sein. Jedoch muss jeder darauf achten, nicht von neuem durch die Eigenliebe verunreinigt zu werden, wodurch Fleisch und Blut gereinigt, der reine Geist in einem selbst zur Alleinherrschaft gelangt und durch ihn die Seele und sogar der Leib zum ewigen Leben auferstehen. Diese Einrichtung wird in Ewigkeit so bestehen bleiben.[33]

Höchste Freiheit

Um den Menschen der Erde den freiesten und höchsten Spielraum ihres Willens zu geben, weil sie sich erst aus dieser höchsten Freiheit heraus zu Gott in allem vollkommen ähnliche Kinder erheben können, musste es Christus zulassen, Sich gefangen nehmen und sogar dem Leib nach töten zu lassen, da dies der Wille der Menschen war.[34] Ein Mensch, der in sich nicht völlig fähig ist, ein vollendeter Teufel zu werden, kann auch nie ein völlig gottähnliches Kind Gottes werden.[35]

Segnung der Erde

Durch die Erlösung wurde die Erde gesegnet; sie ist geheiligt worden durch das Blut der ewigen Liebe. Aber die Welt, die nichts ist als die blanke Außenform der Hölle, hat sich über die Erde erhoben und wohnt in hohen Gebäuden im Glanz der Selbstsucht, des Selbsttruges, der Eigenliebe, Wollust, des Wohllebens, des Reichtums, des Geizes und des Wuchers und der allgemeinen eigennützigen Herrschsucht, damit diese wieder zum Träger der Hölle würde. Auch wenn die Schlange sich irgendwo ihres Unrates entledigt, entweder durch Kriege oder durch Rechtshändel, Räubereien, Unzucht, Hurerei, Gottesleugnung, Ehebrecherei, naturmäßig und geistlich, dann wirkt sogleich die erlösende Sündflut der gekreuzigten Liebe durch Erweckung von Männern und Sehern Gottes, die dann wieder den Unrat der Schlange vertilgen von der Erde, nachdem sie denselben aufsuchen und in die Vorratskammern der Weltgroßen werfen, wodurch verhindert wird, dass die Erde wieder schmählich beschmutzt wird. Dann ergötzt sich das Weltherz an solchem Schatz und die Kinder des Herrn müssen eine kleine Zeit Not leiden, da die Erde auf diese kurze Zeit unfruchtbar wird. So sie sich dann aber unter das Kreuz des Herrn flüchten und Seine Stimme reden hören vom neuen Leben durch den Mund oder durch die Rede Seiner Seher und begießen das mager gewordene Erdreich fleißig mit dem Wasser aus dem Brunnen Jakobs, dann wird die Erde gleich wieder gesegnet und trägt Früchte von der allerschönsten Art. Und diese Früchte sind dann wieder der Anteil am großen Werk der Erlösung, vollbracht am Kreuz.[36]

Die individuelle Erlösung

Die (individuelle) volle Erlösung besteht in der Geistestaufe mit dem Feuer oder der vollkommenen Wiedergeburt.[37]

Vorbereitung

Ungefähr drei Tage vor der Geburt wird aus der allerfeinsten und zugleich solidesten Substanz der Seele in der Gegend des Herzens ein unendlich feines Bläschen gebildet. In dieses Bläschen wird ein einst böse gewordener Geist, dem Wesen nach ein Funke der göttlichen Liebe, hineingelegt. Dieser Geist ist noch tot, wie er schon in der Materie seit langen Zeiten war. Nachdem die durch den Leib zirkulierenden Säfte die Wesenheit der Seele ausbildeten durch die ihr von der Außenwelt zugeführten Substanzen, ebenso soll und wird durch die Zirkulation der feinsten Substanzen in deren Organen der in dem Bläschen eingeschlossene Geist genährt bis er selbst reif wird, das Bläschen zu zersprengen und somit auch nach und nach alle Organe der Seele zu durchdringen. Wie die Seele im Leib ein zweiter Mensch wird, so wird auch in der Seele ein vollkommener dritter Mensch durch die Nahrung aus dem Denken der Seele. Wie nun aber die Kost des Leibes ist durch all die Sinne, so ist auch die der Seele und die des Geistes. Ist die allgemeine Kost schlecht, so wird am Ende alles schlecht und somit verwerflich. Ist aber die allgemeine Kost gut, so wird am Ende auch alles gut und annehmbar. Alles Weltliche ist schlecht, weil es den Geist wieder zur Welt, der Materie wendet, aus die ihn Gott entrissen hat, als Er ihn in das Herz der Seele legte, damit er wieder lebend und geläutert werden von allem sinnlich naturmäßig materiell Weltlichen und fähig würde zur Aufnahme des Lebens aus Gott. Wird ihm aber eine schlechte Kost gereicht, dann wird er wieder weltlich, sinnlich und endlich materiell und dadurch tot wie vor der Geburt, so auch die Seele mit dem Leib, da sie dadurch selbst ganz leiblich geworden ist. Wird dem Geist aber eine gute Kost gegeben, der geoffenbarte Wille Gottes und die Vermittlung durch die Werke der Erlösung – oder die Liebe Gottes im Vollbestand durch den lebendigen Glauben, so wird in dem Herzen des Geistes ein neues Bläschen gestaltet, in welchem ein reiner Funke der Liebe Gottes eingeschlossen wird. Wird dieses nun vollends reif, dann zerreißt diese heilige Liebe die lockeren Bande des Gefäßes und strömt wie das Blut des Leibes oder wie die feinsten Substanzen der Seele oder wie die Liebe des Geistes in alle Organe des Geistes über. Dieser Zustand wird Neugeburt genannt, die Einlegung dieses Lebensbläschens Eingeburt.[38]

Trübsal

Bei der Zeugung, besonders wenn diese als sündhaft auf rein tierische Befriedigung abgesehen war, werden eine Menge Anlagen zu höllischer Liebe in die Gegend des Bauches und der Geschlechtsteile des Kindes gelegt. Diese werden dann fast zugleich mit der Liebe Gottes im Menschen geboren, ähnlich den Raupen im Frühjahr, wenn die Wärme der natürlichen Sonne kommt. Daher kommen dann die Versuchungen, da diese ausgeborenen Anlagen der Hölle unablässig Versuche machen, wo nur immer möglich ins Leben der Seele einzugreifen, indem sie sich wie Blutsauger genau dort festsetzen, wo der Geist in die Seele einfließt. Wenn dann der Mensch nicht kräftig mit der neugeborenen Liebe aus Gott entgegenwirkt, dann wird die Aufnahme des Lebens aus dem Geist, und so auch durch ihn das der göttlichen Liebe, in die Seele verhindert und der Mensch rein naturmäßig und überaus sinnlich, und auch verloren, weil er nicht weiß, dass solches in ihm vorgegangen ist, da die Höllenbestien ganz gemächlich wohltuend anfangs die Sinne des Menschen bestechen und ihn so nach und nach ganz gefangen nehmen, so dass er von allem, was des Geistes ist, lediglich nichts mehr weiß, hört, sieht, schmeckt und riecht und empfindet. Das ist dann eine Trübsal, dergleichen vom Anfang bis zum Zeitpunkt der Gegenwart nicht war.[39]

Kampf

Die große Trübsal wird nicht mehr sein, wenn der Mensch seine Zuflucht zu Gott nimmt äußerlich durch Beten, namentlich des Vater Unsers, durch Fasten und Lesen des Wortes aus der Schrift und dadurch eine große Sehnsucht bekommt, befreit zu werden aus der großen Trübsal. Hat der Mensch dies ernstlich angenommen, da er in sich die große Menge der finsteren Zweifel sieht, dann fängt der Herr an von außen her zu wirken als ein Überwinder des Todes und aller Höllen durch die Werke der Erlösung und gibt dann dem Menschen aus Seiner Erbarmung Kreuz und Leiden nach Seiner Weisheit. Dadurch werden dann dem Menschen die Welt und ihre Freuden so bitter, dass er einen baren Ekel davor bekommt und sich nach der Befreiung aus dem Leben der Leiden sehnt. Dadurch bekommen dann die höllischen Bestien, welche das Einströmen der göttlichen Liebe in die Seele verhindern, keine Nahrung mehr in der Seele von der sündevollen Außenwelt. Sie werden dann schwach und vertrocknen beinahe ganz und geraten in einen unbewussten Zustand, worauf die außenwirkende seelenerlösende Barmliebe Jesu Christi in die kranken Organe sowohl des Leibes als auch der Seele einzufließen anfängt. Die Seele erfährt dies in sich als mahnendes Gewissen der Sündenbestien Unzahl, worauf sie erschrickt, was sich durch die Beklemmung des Herzens und auch wie durch eine innere Zusammenschnürung der Brust in der Magengegend kundgibt. Sie bittet dann in diesem demütigen Schmerz, welcher sich durch die wahre Reue ausspricht, zu Gott in der gekreuzigten Liebe um Gnade und Erbarmung. Dies bemerkt der Geist und fängt wieder an sich zu regen. Dann werden dem Menschen durch die Barmliebe Gottes die Gesetze Mosis stark ins Gedächtnis ernst mahnend gerufen und ihm wird die strengste Befolgung derselben aufgetragen, damit er sich demütige und verleugne bis in den innersten Grund. Dann wird der Geist, der sich früher schon hatte zu regen angefangen, durch die Wärme der göttlichen Liebe neu wieder ausgeboren und strömt wieder in alle Teile der gereinigten Seele über.[40]

Da den Tauben und Blinden hart predigen ist, weil sie sich in vollstem Maß in die Trübsal der Welt gestürzt und dadurch ihr Fleisch beschmutzt haben, so muss der Herr allzeit wieder eine Sündflut aus den Himmeln regnen lassen, worunter die bitteren Werke der Erlösung verstanden werden. Dadurch ist dann wieder das fluchbesudelte Erdreich der Seele, das Fleisch, gewaschen worden. Sind durch die Winde der Gnade die Sümpfe wieder ausgetrocknet worden, dann erst ist wieder eine Möglichkeit vorhanden, die Wege zum Leben aus dem Herrn predigen zu können.[41]

Sieg

Das Bläschen der göttlichen Urliebe, in dem das große Heiligtum der Liebe des ewigen heiligen Vaters verschlossen war, öffnet sich und strömt nun, angeregt von der Liebe des Sohnes, die da nun erlösend gereinigt hat die Seele, sich mit dieser ganz intim vereinigend in großer Klarheit gleich einer aufgehenden Sonne in den ganzen Geist über und somit auch in die Seele und durch diese auch in das abgetötete Fleisch. Sodann wird der Mensch lebendig durch und durch und dieses totale Lebendigwerden ist dann die Auferstehung des Fleisches. So dann alles durchdrungen wird vom Vater, so wird dann der Sohn vom Vater aufgenommen, das ist in das Herz des Vaters; der Sohn aber nimmt den Geist des Menschen, und dieser die Seele, und die Seele aber den Leib, davon aber nur den Nervengeist, alles andere ist Abfall.[42]

Erlösung der gefallenen Geister

In endloser Zeit und endlosem Raum wurden nach der Zahl 3 und 7 in der endlosesten Zahlenfülle Gott ähnliche Geister von Gott ins freie Dasein hervorgerufen. Eine Unzahl hat sich durch den Missbrauch ihrer Freiheit von Gott getrennt; aber auch eine Unzahl hat sich mit Gott auf ewig vereinigt. Selbst für Gott war es keine geringe Frage, ob die Getrennten für ewig zugrunde gehen, oder auf nur Gott allein mögliche Weise zurückgeführt werden sollten. Würde er sie zugrunde gehen lassen, dann wäre in Ihm der Tod zuhause; führte Er sie aber zurück, dann wäre die unantastbare Heiligkeit Seiner urewigen Ordnung gefährdet. Die Lösung bestand darin, dass sich die Liebe, als das alleinige Leben in Gott, gewisserart trennen, die getrennte Unzahl der Geister ergreifen, sie binden mit ihrer Macht und aus ihnen zahllose Weltenmassen aller endlosen Arten nach der Beschaffenheit der Geister, die darin eingefangen wurden, gestalten musste. Als nun die Welten von den Urzentralsonnen abwärts ausgebildet waren, wurde jedes Welten-Atom genau auf den tausendsten Teil einer Sekunde berechnet, wann es gelöst werden soll, wonach erst die organischen Schöpfungen begannen. Darauf erst kam endlich der Mensch, als ein vollkommenes Aufnahmeorgan aller ihm vorangegangenen endlosen Stufen und als ein vollkommener Wiedervereinigungspunkt des einst aus Gott gegangenen Lebens. Damit es aber bei dieser Neugestaltung der alten Wesen an der Seite Gottes gegen Ihn Selbst keine Widerordnung gebe, musste Gott Sich gewisserart durch die Menschwerdung Christi Selbst neu gestalten, darauf einen neuen Himmel erbauen und endlich machen, dass alles neu werde, gleich Ihm.[43]

Falsche Vorstellungen

Erlösung durch unmittelbare Barmherzigkeit

siehe Weg in den Himmel

Erlösung durch den Glauben allein

Viele auf der Erde sind mit einer derartigen Blindheit geschlagen, dass sie behaupten, der Mensch können durch den Glauben allein selig werden, ohne das Wahre zu tun oder danach zu leben.[44] Wenn sie im Wort von den Werken, von der Liebe und Liebtätigkeit, von den Früchten, von den Vorschriften des Lebens, von der Buße, kurzum, von dem lesen, was man tun soll, dann ist es ihnen so, als hätten sie es nicht gesehen, weil sie ihren Sinn beim bloßen Glauben und daher auch dabei, dass jenes alles Glaube sei, festhalten.[45] Die Einbildungen und Träumereien über den bloßen Glauben sind z.B. folgende: Ist nicht der bloße Glaube nach dem so tiefen Fall des Menschen das einzige Heilmittel geworden? Wie könnten wir Gott ohne dieses Mittel erscheinen? Ist nicht dieses Mittel das alleinige? Sind wir nicht in Sünden geboren? Ist nicht unsere Natur von der Übertretung Adams her gänzlich verdorben, und gibt es jetzt wohl ein anderes Heilungsmittel, als den bloßen Glauben? Was könnten unsere Werke dazu beitragen? Wer kann irgendein gutes Werk aus sich tun? Wer kann sich selbst reinigen, lossprechen, rechtfertigen und selig machen? Liegt nicht in jedem unbedeutenden Werk, das der Mensch aus sich tut, Verdienst und eigene Gerechtigkeit verborgen? Und wenn wir auch nirgends etwas, das gut wäre, täten: könnten wir deswegen alles tun, und das Gesetz erfüllen, ja noch mehr, wer gegen eines sündigt, sündigt er nicht gegen alle, die da zusammenhängen? Warum ist der Herr in die Welt gekommen, und hat den so schweren Kreuzestod erlitten, wenn Er nicht die Verdammnis und den Fluch des Gesetzes hätte von uns entfernen, Gott den Vater versöhnen, und allein das Verdienst und die Gerechtigkeit werden wollen, damit diese dem Menschen durch den Glauben zugerechnet werden könnten? Was hätte sonst Seine Ankunft Gutes gebracht oder wozu wäre sie nütze gewesen? Hat nun aber Christus für uns gelitten, und das Gesetz für uns erfüllt, und ihm das Recht zu verdammen genommen: kann uns dann irgendetwas Böses noch verdammen, oder irgendetwas Gutes uns selig machen? Wir, die wir den Glauben haben, sind daher in vollkommener Freiheit, zu denken, zu wollen, zu reden und zu tun, was uns beliebt, wenn wir uns nur nicht um unseren Ruf, unsere Ehre, unseren Gewinn bringen, und uns keine Strafen des bürgerlichen Gesetzes zuziehen, woraus Schande und Schaden entstünde. Die guten Werke, welche um der Seligkeit willen getan werden, seien verdammlich, Verderben bringend und verflucht. usw. Sie schwatzen und treiben Mutwillen in Worten und Werken, ohne irgendeine schlechte Handlung zu scheuen, außer aus Heuchelei, um den Schein des Anstandes zu haben.[46]

Richtig ist: Die Lehre, dass der Glaube allein, d.h. der Glaube ohne die Werke des Gesetzes rechtfertige und selig mache, gründet nicht auf das Wort, sondern auf den falsch verstandenen Ausspruch des Paulus Röm 3.28. Sie ist demnach aus dem eigenen Verstand ausgebrütet, eine Leugnung des Wortes und damit eine Gotteslästerung. Denn was wird allgemeiner im Wort gelehrt, als dass man das Böse fliehen, und das Gute tun soll, was wird mehr hervorgehoben, als dass man Gott und den Nächsten lieben soll?[47]

Das Dogma, der Glaube sei das einzige Mittel zum Heil, kann keinerlei Licht aus dem Himmel aufnehmen und stellt die Krone aller übrigen Falschheiten dar und ist die Quelle aller Unwissenheit, die in der Kirche heutzutage herrscht: die Unkenntnis über den Herrn, den Himmel, das Leben nach dem Tod, die himmlische Freude, das Wesen der Liebe und Nächstenliebe und ganz allgemein die Unwissenheit über das Gute und dessen Verbindung mit dem Wahren. Folglich herrscht auch über das Leben des Menschen, dessen Ursprung und Beschaffenheit Unklarheit, da ja kein Mensch das Leben jemals aus dem Denken, sondern immer nur aus dem Willen und den daraus bewirkten Taten erlangen kann, und aus dem Denken nur insofern, als es aus dem Willen abgeleitet ist. Das Leben rührt nur insoweit vom Glauben her, als der Glaube seinerseits der Liebe entspringt. Wer an die Erlösung durch bloßen Glauben glaubt, der kann auch nicht anders, als an eine unmittelbare Barmherzigkeit, durch die man in den Himmel komme glauben, ein weiterer Irrtum. Im natürlichen Licht, wie auch aus anschaulicher Erfahrung erkennt er nämlich, dass ein von der Liebe getrennter Glaube nicht das Leben des Menschen ausmacht, weil ja auch jene, die ein böses Leben führen, Ähnliches denken und sich einreden können. Die Folge davon ist die Anschauung, die Bösen könnten ebenso gerettet werden wie die Guten, wenn sie nur in ihrer Todesstunde zuversichtlich von der Vermittlung und der dadurch zu erlangenden Barmherzigkeit reden. In Wirklichkeit aber ist es gleichgültig, mit welcher Zuversicht oder Vertrauen so jemand in der Welt auch geredet hat.[48]

Alles, was von den Anhängern des bloßen Glauben geredet worden ist, fällt zusammen, sobald man sich unmittelbar an den Herrn und Seligmacher wendet, und an Ihn glaubt, und Gutes tut: beides um der Seligkeit willen und wie von sich, mit dem Glauben jedoch, dass es vom Herrn geschehe. Tut es der Mensch nicht wie von sich, so ist auch kein Glaube und keine Liebe, folglich keine Religion und Seligkeit möglich.[49] Die Beweise der Anhänger des bloßen Glaubens sind Träumerei. Was ist der Glaube als Handlung und der Glaube als Zustand, so wie sie ihn denken, anderes als eine Träumerei? Wer von ihnen weiß etwas von dem Glauben als Handlung und dem Glauben als Zustand, und was soll der Glaube als Zustand wirken können, da in den Glauben als Handlung nichts Gutes vom Menschen eingeht? Was ist die augenblickliche Sündenvergebung und daher Seligmachung anderes als das Erzeugnis eines träumerischen Denkens? Was anderes als Träumerei ist es, dass man durch Zurechnung für straflos, Verdienst und Gerechtigkeit habend und für heilig gehalten werden soll? Was soll die göttliche Wirksamkeit im Inneren sein ohne die Mitwirkung des Menschen im Äußeren, wie wenn es von ihm geschähe? Denn das Innere vom Äußeren trennen, dass keine Verbindung stattfinde, ist eine bloße Träumerei.[50]

Zwar ist im Wort auch eine Lehre des Glaubens, aber keine solchen Glaubens, sondern eines Glaubens der Liebe, denn das ganze Wort ist nichts als die Lehre der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten.[51] Durch den mit der Liebe vereinigten Glauben können alle gebessert werden, niemand durch den bloßen Glauben, denn die Liebe ist das Leben des Glaubens.[52]

Die Seligmachung des Menschen durch den bloßen Glauben ohne die Werke des Gesetzes nimmt die Seelen ein, weil der Mensch, wenn er hört, dass die Verdammnis des Gesetzes weggenommen sei und das Verdienst des Herrn ihm durch den bloßen Glauben an dasselbe zugerechnet werde, den Wollüsten seiner Seele und seines Leibes nachhängen kann und keine Hölle zu fürchten braucht. Dieser Irrglaube ist sehr mächtig, was aus dessen Annahme in der ganzen protestantischen Christenheit ersichtlich wird.[53] Wer sich im bloßen Glauben bestärkt, kann von diesem nicht wieder abgebracht werden, außer durch ernstliche Buße.[54]

siehe auch Die Allmacht Gottes sei willkürlich, Rechtfertigung durch Bürgschaft des Sohnes und Der bloße Glaube sei die Hauptlehre der Christenheit und Protestanten

Erlösung durch eigenen Verdienst

Das Heil verdienen wollen, ist nicht geistig; dieser Gedanke kommt vom Eigenen, nicht vom Herrn.[55]

Erlösung durch die Allmacht Gottes

Es herrscht die Meinung vor, Gottes Allmacht gleiche der absoluten Gewalt eines Königs in der Welt, der nach freier Willkür tun und lassen kann was Er will: freisprechen oder verurteilen, den Schuldigen als unschuldig und den Ungetreuen als getreu erklären, den Unwürdigen und Verdienstlosen über den Würdigen und Wohlverdienten erheben, seinen Untergebenen unter jeglichem Vorwand ihre Güter entreißen, sogar den Tod über sie verhängen usw.

Richtig ist: Gott ist das Gute Selbst, will nur das Gute und vermag daher nur das Gute zu tun. Er kann Sich Selbst nicht untreu werden. Jeder kann einsehen, dass das Gute und das Böse einander ausschließende Gegensätze sind, und dass Gott, vermöchte Er nach Seiner Allmacht das eine wie das andere zu wollen und zu tun, gar nichts vermöchte, also gar keine Macht, geschweige denn Allmacht hätte. Es wäre, wie wenn sich an einem Fahrzeug die beiden Räderpaare in entgegengesetzter Richtung bewegten. Infolge der Gegenwirkung würde es bald zum Stillstand kommen. Wäre die Allmacht Gottes, gemäß dem heutigen Glauben, wirklich absolut, dass Gott sowohl das Gute wie das Böse tun könnte, wäre es Ihm dann nicht ein Leichtes, die gesamte Hölle in den Himmel zu erheben, die Teufel in Engel zu verwandeln, jeden Gottlosen auf Erden im Augenblick von all seinen Sünden zu reinigen und ihn zu erneuern, zu heiligen, wiederzugebären und aus einem Sohn des Zorns zu einem Sohn der Gnade zu machen? Tatsächlich aber stünde solches Handeln nicht nur im Gegensatz zu Seinen Ordnungsgesetzen im Weltall, sondern zugleich auch zu den Ordnungsgesetzen, die in jeden Menschen gelegt sind und verlangen, dass die Verbindung von beiden Seiten vollzogen werde. Besäße Gott wirklich jene absolute Allmacht, welche die Heiden ihren Göttern und Göttinnen zuschreiben, Er würde wohl durch die Erlösung Seines Sohnes ausnahmslos das gesamte menschliche Geschlecht errettet und die gesamte Hölle ausgerottet haben. Aus der ungereimten Meinung, Glaubensanschauung und Lehre von der göttlichen Allmacht sind viele Irrtümer, Trugschlüsse und Hirngespinste in die Kirche eingedrungen. Deshalb gibt es überall in der Welt, wo überhaupt eine Religion besteht, so viel Fanatismus und daraus entspringende Ketzereien.[56]

Erlösung nur durch Fürbitte des Sohn Gottes

Es gibt eine falsche Lehre, wonach man glaubt, Gott sei imstande gewesen, dem ganzen menschlichen Geschlecht zu zürnen und es mit dem Fluch der Verdammnis zu belegen, um sich nur durch die Fürbitte des Sohnes und die Erinnerung an dessen Kreuz wieder zur Barmherzigkeit bewegen zu lassen. Überdies meinte man, Gott könne die Gerechtigkeit Seines Sohnes auf den Menschen übertragen und seinem Herzen einpflanzen, wie eine einfache Wolff'sche Substanz, die das Verdienst des Sohnes voll und ganz in sich enthalten soll, aber nicht geteilt werden könne, weil sie sonst in ein Nichts zerfalle. Solche Irrlehren sind eine Folge der Wahnidee, die Allmacht Gottes sei willkürlich. (siehe oben)[57]

Willkürliche Erlösung

Man glaubte einst, Gott könne nach Art des Papstes durch eine Bulle die Sünden vergeben, wem immer Er wolle. Er vermöge selbst einen völlig gottlosen Menschen von seinem finsteren Bösen zu reinigen und ihn, der doch schwarz wie ein Teufel ist, glänzend weiß wie einen Engel des Lichtes zu machen. Der Mensch selbst aber bewege sich nicht mehr als ein Stein. Auch diese Irrlehre geht auf die Wahnidee zurück, die Allmacht Gottes sei willkürlich. (siehe oben)[58]

Erlösung durch das Leiden des Herrn am Kreuz

Es gibt gegenwärtig keine Lehre, welche die Bücher der Orthodoxen mehr füllte, die Bildungsanstalten eifriger gelehrt und von den Kanzeln herab häufiger gepredigt wurde, als die folgende: Gott Vater, erzürnt über das menschliche Geschlecht, hat es nicht allein aus Seiner Gegenwart verstoßen, sondern allgemein zur Verdammnis verurteilt, also mit dem Fluch belegt. Weil Er aber gnädig ist, hat Er Seinen Sohn bewogen oder erweckt, herabzusteigen und die beschlossene Verdammnis auf Sich zu nehmen, um auf diese Weise den Zorn Seines Vaters zu versöhnen, da dieser nur so und nicht anders den Menschen wieder mit einiger Gunst anblicken konnte. Der Sohn hat dies auch wirklich getan, hat Sich geißeln und dann wie ein von Gott Verfluchter 5.Mose 21.23 kreuzigen lassen. Daraufhin war der Vater versöhnt und hat aus Liebe zum Sohn die Verdammnis zurückgezogen, freilich nur von denen, für die der Sohn einsteht, der so auf ewig zum Mittler von Seinem Vater geworden ist.[59] Daher solle man zu Gott Vater beten, Er möge einem doch um des Kreuzes und um des Blutes Seines Sohnes willen die Sünden erlassen, und zu Gott Sohn, Er möge doch beim Vater für einen bitten und einstehen, zum Heiligen Geist aber, Er möge einen rechtfertigen und heiligen. Man fleht also der Reihe nach zu drei Göttern, einem Triumvirat oder eher Triumpersonat, siehe Falsche Lehre von der Dreieinigkeit Gottes.[60]

Richtig ist: Jeder, dessen Vernunft aus dem Wort Gottes erleuchtet und gesund gemacht worden ist, kann sehen, dass Barmherzigkeit und Gnade Gottes Wesen ausmachen, weil Er die Liebe und das Gute Selbst ist. Es ist daher ein Widerspruch, wenn behauptet wird, die Barmherzigkeit oder das Gute Selbst könne einen Menschen oder gar das ganze menschliche Geschlecht mit (wirklichem) Zorn anblicken, dessen Verdammnis beschließen und dabei doch in seinem göttlichen Wesen unverändert bleiben. Nicht einmal ein wildes Tier würde so gegen seine Jungen vorgehen. Solches ist kaum einem rechtschaffenen Menschen oder einem Engel, sondern nur einem schlechten Menschen oder einem höllischen Geist zuzutrauen; es ist daher abscheulich, es von Gott auszusagen. Die von Ewigkeit festgesetzte Ordnung besteht darin, dass jeder entsprechend seinem Leben gerichtet werden soll. Ein Mensch mag die göttlich Gnade einbüßen, wenn er sie nicht annimmt. Aber auf Gottes Seite bleibt sie ewig bestehen, nicht nur gegenüber Engeln und Menschen, sondern sogar gegenüber den Teufeln in der Hölle. Der Zugang zu Gott Vater liegt nicht im Glauben an das Verdienst des Sohnes, sondern steht durch die Gnade beständig offen. Der Sohn ist der Mittler und Heiland, außer durch Ihn kommt keiner zum Vater, aber dieser Zugang steht fortwährend offen, wenn man sich unmittelbar an den Herrn wendet, da Er im Vater und der Vater in Ihm ist.[61]

Forscht man nach der Ursache, so findet man, dass die Betreffenden das Leiden am Kreuz für die Erlösung selbst ansahen. Aus diesem Falschen ist dann in stetiger Folge weiteres Falsche hervorgegangen, worauf sich erfüllte, was Jesaja sagt: Priester und Propheten taumeln von starkem Getränk, sie wanken im Urteil, alle Tische sind voll von Auswurf der Entleerung. Jes 28.7-8 [62] Es ist ein grundlegender Irrtum der Kirche zu glauben, das Leiden am Kreuz sei die eigentliche Erlösungstat gewesen. In Wirklichkeit war es eine Handlung zur Verherrlichung des Menschlichen des Herrn, das heißt zur Vereinigung mit dem Göttlichen Seines Vaters, die letzte Versuchung, die Er als der größte Prophet auf sich nahm. Für die Erlösungstaten, durch die Sich der Herr zur Gerechtigkeit machte, siehe Erlöser.[63]

Infolge dieser falschen Vorstellung von Gott und von Erlösung sank die gesamte Theologie von ihrer geistigen Höhe auf die niedrigste natürliche Stufe - d.h. auf die sinnliche und körperliche - herab, da man Gott nur noch natürliche Eigenschaften zuschrieb und alles in der Kirche von der Vorstellung abhängt, die man sich von Gott und von der Erlösung, dem Heil, macht. Durch die sinnliche Vorstellung von der Erlösung und von Gott werden die Wege zum Himmel gleichsam durch Räuber und Diebe besetzt gehalten Joh 10.1-9, die Tore der Kirchen niedergerissen und den Bösen Einlass gewährt.[64]

Die Erlösung und das Leiden am Kreuz sind daher sorgfältig zu unterscheiden, ansonsten verirrt sich das menschliche Gemüt in allen Stücken, die das durch den Herrn bewirkte Heil betreffen.[65] Der Herr hat durch das Leiden am Kreuz die Sünden nicht weggenommen, sondern getragen. Die Zurechnung des Verdienstes des Herrn ist nichts anderes, als die Sündenvergebung nach der Buße.[66]

siehe auch Die Gnade Gottes sei endlich und Gott Vater brauche keinen Vermittler

Erlösung durch Übertragung der Gerechtigkeit des Herrn

Kirchliche Führer behaupten, einzig die Übertragung der Gerechtigkeit des Herrn auf den Menschen verleihe demselben den selig machenden Glauben (und damit die Erlösung).

Richtig ist: Es ist Gott ganz unmöglich, jemandem die Sünden zu vergeben, ihn zu erneuern, wiederzugebären und selig zu machen infolge bloßer Zurechnung und auf diese Weise Ungerechtigkeit in Gerechtigkeit und Fluch in Segen umzuwandeln.[67] Die Gerechtigkeit des Herrn kann infolge ihres Ursprunges, ihrer Beschaffenheit und ihrer rein göttlichen Natur keinesfalls mit irgendeinem Menschen verbunden werden, und folglich auch nicht das Heil bewirken, ebenso wenig wie das göttliche Leben, die göttliche Liebe und Weisheit. Der Herr dringt zwar mit Seiner Liebe und Weisheit bei jedem Menschen ein, wenn aber der Mensch nicht in Übereinstimmung mit der Ordnung lebt, so ist zwar jenes göttliche Leben in ihm, trägt aber gar nichts zu seinem Heil bei, sondern verleiht ihm lediglich die Fähigkeit, das Wahre einzusehen und das Gute zu tun. In Übereinstimmung mit der Ordnung leben heißt nach Gottes Geboten leben, und wenn der Mensch so lebt und handelt, erwirbt er Gerechtigkeit - nicht etwa die Gerechtigkeit der Erlösung des Herrn, sondern den Herrn Selbst, der die Gerechtigkeit ist, darauf bezieht Sich der Herr in Mt 5.20, Mt 5.10, Mt 13.49 und an anderen Stellen. Die Gerechtigkeit selbst, deren Verkörperung der Herr durch Seine Erlösungstaten geworden ist, kann dem Menschen nicht anders zugeschrieben, eingeschrieben, angepasst und verbunden werden als das Licht dem Auge, oder der Schall dem Ohr. Dass dies einfließt und sich beigesellt, ohne sich zu verbinden, merkt jeder an sich selbst. Die Gerechtigkeit erwirbt ein Mensch in dem Maße wie er sie übt, das heißt wie er aus Liebe zum Gerechten und Wahren mit seinem Nächsten verfährt.[68]

Erlösung durch Wunderkraft des Messias

Die Erlösung ist für den Menschen nur dann wahr und wirksam, wenn er nach der Lehre des Messias in allem genau so leben wird, wie es die Lehre vorschreibt. Ansonsten bleibt er auch nach der Ankunft des Messias ganz derselbe schlechte Mensch. Niemand soll auf eine magisch-wunderbare Erlösung hoffen. Die Wunderkraft des Messias ist nur da, um den Glauben zu wecken und die Seele zur Tat nach der Lehre anzueifern.[69]

Keine Rettung für jene, die das Wort nicht haben und somit vom Herrn nichts wissen

siehe Rettung der Heiden

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 118
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 84; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 125
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.239.5
  4. Jakob Lorber, Robert Blum 1.96.2
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.247.4
  6. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 114; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 123; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 124
  7. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 98
  8. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 134e
  9. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 84; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 86; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 114; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 115; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 116; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 118; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 119; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 119b-c; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 122; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 134e; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 182
  10. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 120a-c
  11. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 117
  12. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 122
  13. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 127
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.29
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410409.18
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.30
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.247.5-6
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.247.10-11
  19. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.401206.6-10
  20. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.401206.11-13; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.401206.16
  21. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 182
  22. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121
  23. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c
  24. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 2a-b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 3a
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.19.10
  26. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 103.11-12
  27. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 116
  28. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 117
  29. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 123d
  30. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 124b
  31. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 124c
  32. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.18.16
  33. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.109.3-8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.111.2
  34. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.177.7
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.165.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.169.6
  36. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.31
  37. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420226.8
  38. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.6-12
  39. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.13-15
  40. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.15-20
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.24
  42. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400617.21-20
  43. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.421013.4-9
  44. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 169
  45. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 456
  46. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 449
  47. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 571
  48. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 526; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 169
  49. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 449
  50. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 451
  51. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 136
  52. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 405
  53. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 539
  54. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 563
  55. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 70
  56. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 56; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 57; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 58; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 90
  57. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 90
  58. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 90
  59. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 132
  60. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 133
  61. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 132b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 134c-d; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 161b-c
  62. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 132c
  63. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 95; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 114; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 134e
  64. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 133
  65. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 127
  66. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 472
  67. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 134d
  68. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 96
  69. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.204.10-11