Ewiger Tod

Aus Prophetia
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Wesen

Anhaftung an die materielle Welt, der sogenannte ewige Tod

Der ewige Tod ist ein ewig festes Gericht, das aus der ewig unwandelbaren Ordnung Gottes hervorgeht. Es ist das sogenannte Zorn- oder besser Eiferfeuer Seines Willens, der ganz natürlich für ewig unwandelbar verbleiben muss, ansonsten es mit allem Geschaffenen auf einmal völlig aus wäre. Wer sich von der Welt und ihrer Materie hinreißen lässt, der ist so lange als verloren und tot zu betrachten, als er sich von der gerichteten Materie nicht trennen will. Es muss der Geschaffenen wegen ein ewiges Gericht, ein ewiges Feuer und einen ewigen Tod geben. Aber das bedeutet nicht, dass ein im Gericht gefangener Geist so lange gefangen bleiben muss, als dieses Gericht an und für sich dauern muss.[1]

Weltliche kommen nach dem herben irdischen Tod in einen höchst unfreien Zustand. Dies geschieht, damit ihr im Leibestod nur schwer gesammeltes Leben sich nicht wieder verflüchtigt und endlich gänzlich zunichte werde. Und so ist denn selbst der angst- und qualvolle sogenannte ewige Tod nichts als eine durch die große Erbarmung Gottes gesetzte Lebensverwahrung.[2]

Verlust der Urindividualität, der eigentliche ewige Tod

So gut es ein ewiges Leben gibt, ebenso gut gibt es auch einen ewigen Tod. Für viele Millionen folgt ihrem Scheinleben ewig kein weiteres Leben mehr. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um Kinder, die bald nach der leiblichen Geburt dem Leib nach sterben, sondern um Seelen, die auf der Erde im Gnadenlicht Gottes schon überaus schön geblüht und anfangs gierig den Saft des Lebens aus Seiner Gnade eingesogen haben, als aber dann die notwendige Zeit der Erprobung kam, den Mund hart verschlossen und nicht mehr das freilich herb schmeckende Salz des Lebens aufnahmen. Die Folge davon ist die volle Abtrennung von der Nahrung und der für jede Wiederbelebung unfähige Tod.[3]

Der eigentliche ewige Tod bedeutet, dass sich ein Mensch durch Gleichgültigkeit um das Urleben des Geistes gebracht hat. Wer sich wegen Verkehrtheit seiner Liebe in einem ersten oder zweiten Grad der Hölle befindet, der kann nach vielen bittersten Erfahrungen wieder das werden, was er uranfänglich war. Sein Bewusstsein wird ihm belassen und seine Erinnerung bleibt ihm, und er kann zur Vollendung gelangen. Aber wer in die völlige Gleichgültigkeit übergegangen ist, der ist dem eigentlichen ewigen Tod verfallen und befindet sich in der alleruntersten Hölle, aus der in ein und derselben Urwesenheit kein Herauskommen mehr denkbar ist. Die Seele eines dem eigentlichen ewigen Tod verfallenen Menschen ist gänzlich verdorben. Sie muss durch Feuergewalt in ihre einzelnen Spezifikalpotenzen aufgelöst werden und dann mit neuen vermischt durch die Pflanzen- und Tierwelt eines anderen Planeten in eine untergeordnete Form eines Menschen übertragen werden. (siehe Reinkarnation) So kann sich so ein ewig Toter zwar in der Folge auch ohne das eigentliche Ur-Ich lebend und glücklich in irgendeinem Himmel befinden, dennoch wäre für machen die Hölle auf hunderttausende Erdjahre lang mit beibehaltener Erstzeugung besser als der eigentliche ewige Tod. Eine dem ewigen Tod verfallene Seele kann nie mehr zur Anschauung Gottes gelangen, weil sie dann bloß nur Seele ohne den Geist Gottes in ihr ist und bleibt.[4]

Wie ein Töpfer einen missratenen Topf wieder zusammenschlägt und den Lehm mit anderem frischen Lehm vermengt, um dann ein anderes, minder heikles Gefäß daraus zu formen, so geht der Stoff unmöglich je verloren. Aber die eigentümliche Individualität des zuerst begonnen Werkes ist für ewig vollkommen dahin und tot. Und das ist im eigentlichsten Sinn der ewige Tod, den keine Liebe und keine Erinnerung ans Ursein wiederbeleben kann. So kann auch ewig an keine vollkommene endliche Vollendung mehr gedacht werden. An der Beibehaltung der Urindividualität liegt unaussprechlich viel, denn ohne sie kann die Kindschaft Gottes nie erreicht werden. Eine Zweitzeugung wird ewig keine Erstzeugung mehr. Wie ein unreifer, fauler Apfel in einen Schimmel und Schwamm übergeht, kann aus dem Schimmel und Schwamm kein Apfel mehr werden, höchstens im besten Fall eine Schmarotzerpflanze. Und diese hat wohl wenig Ähnlichkeit mehr mit dem Urbaum und mit der Urfrucht.[5]

Auflösung der Erde, der finale ewige Tod

Es werden noch einige Millionen von Erdjahren vergehen, bis die Erde ihre letzte Feuerprobe im Feuer der Sonne machen wird. Was nicht flüssig wird in diesem Feuer, das wird Schlacke bleiben auf ewig, als ein Gefängnis des Allerärgsten. Das wird der letzte und der ewige Tod sein.[6]

Was dereinst mit den Verdammten nach der Wiederbringung aller Dinge geschehen wird, ist niemanden zu wissen gestattet. Solches weiß auch kein Engel, selbst der höchste fürs Licht geschaffene Geist nicht. Nur die Gottheit des ewigen Vaters in Ihrer Heiligkeit sieht die Schicksale aller Kreatur durch alle Ewigkeiten der Ewigkeiten vorher – jeder nach dem heiligen Willen Gottes in dieser übergeheimnisvollen Sache Erleuchtete aber erst in künftigen Zeiten.[7]

Gott und der ewige Tod

Da Gott Selbst das ewigste Leben ist, so kann Er doch nie Wesen für den ewigen Tod (im Sinne einer ewigen Verdammnis) erschaffen haben. Eine sogenannte Strafe, wo sie auch immer vorkommen mag, kann daher nur ein Mittel zur Erreichung des Hauptzweckes sein und ewig nie des Gegenteils. Daher denn auch von einer ewigen Strafe nie die Rede sein kann.[8]

Falsche Vorstellungen

Ewiger Tod drohe denen, die Jesus nicht kennen lernten und nicht Sein Wort hörten

Wer Jesus auf Erden nicht kennen lernen und Sein lebendiges Wort nicht vernehmen konnte, für den wird sich im großen Haus des göttlichen Vaters irgend eine Gelegenheit finden zum Zweck seines ewigen Lebens. Der göttliche Vater kennt sie alle und hat auch nicht einen von ihnen zum ewigen Fall, sondern nur zur ewigen Auferstehung aus Seiner Liebe und Weisheit ins Dasein gerufen.[9]

siehe auch Rettung der Heiden

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Robert Blum 2.226.9-10
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410429.5-6
  3. Jakob Lorber, Robert Blum 2.293.10-11
  4. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.1-7
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.293.13; Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.8
  6. Jakob Lorber, Die Erde 55.9
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420112.1
  8. Jakob Lorber, Robert Blum 2.226.7
  9. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640319.12-13