Frühling

Aus Prophetia
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Natürlicher Frühling

Der Frühling in natürlicher Hinsicht ist nichts anderes, als was jeder Mensch am Morgen nach dem Erwachen, nämlich eine geweckte Tätigkeit aller Lebensgeister. Wenn diese Lebensgeister durch das Licht und die zunehmende Wärme aus ihrem Schlaf geweckt werden, so beginnen sie ihre ordnungsmäßige Tätigkeit wieder von vorne. Alle Sinne erschließen sich; der Magen kündigt sein Bedürfnis nach Nahrung an, und alle Säfte des Körpers beginnen einen lebhaften Kreislauf. So ist es auch in der großen Natur. Zahllose Äonen (Natur-)Geister werden durch das Licht und die Wärme der Sonne aus ihrem starren Winterschlaf geweckt, beginnen ihre vegetative Tätigkeit von neuem und fangen an, allerlei Pflanzen, Kräuter, Sträucher und Bäume wie auch zahllose Heere der kleinen Tierwelt zu bilden und zu entwickeln, und das alles nach der festgesetzten Ordnung.[1]

Geistiger Frühling

Indem man recht emsig treu das Wort Gottes anhört oder selbst liest, dann nähert sich die große Geistessonne der irdisch oder weltlich noch kalten nördlichen Winterzone des Herzens. Dieses "Sonnenlicht" entbindet da nach und nach stets mehr und mehr Wärme, welche die Liebe zu Gott ist, zur wahren geistigen Lebenstätigkeit. So ist dann der "geistige Frühling" beim Menschen eingetreten.[2]

So wie der natürliche Frühling neben vielen nützlichen Pflanzen und Tieren auch ebensoviele giftige und schädliche ins Leben erweckt, ist es auch mit dem geistigen Frühling. Im Menschen werden dadurch auch viele giftige und schädliche böse Geister geweckt, wodurch dann auch die Versuchungen zur Sünde mächtiger werden als im leblos starren Winter, der lauen weltlichen Gewöhnlichkeit des Menschen. Daher muß der Mensch in diesem geistigen Frühling einem sorgfältigen Gärtner gleichen, der seine Bäumchen und Pflanzen von den schädlichen Raupen reinigt und alles Unkraut ausjätet. Die Werkzeuge zur Beseitigung der bösen Begierden und Leidenschaften sind die Selbstverleugnung und die Demut. Wer seinen Lebensbaum emsig reinigt, der wird dann sicher auch im Sommer und Herbst seine Tätigkeit mit den herrlichsten, reif gewordenen Früchten belohnt sehen.[3]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410501b.1-4
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410501b.6-7
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410501b.8-10