Frage

Aus Prophetia
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Man kann auf zweierlei Art fragen, entsprechend dem zweiartigen Leben (Anm.: natürlich und geistig). Eine Frage kann nach dem naturmäßigen Äußeren oder nach dem geistigen Inneren gerichtet sein, wie sie auch entweder aus dem einen oder dem andern hervorgeht. Es ist ein unendlicher Unterschied, ob man aus wissbegierigem Vorwitz oder aus der wahrhaft bekümmerten Liebenot des Herzens fragt. Wer aus leichter, halbgenötigter Wissbegierde fragt, dessen Frage gleicht der eines Blinden, der nach den verschiedenen Farben eines Bildes fragt, ohne sich von der Harmonie der Farben und aller ihrer Schattierungen und Lichterhöhungen irgendeine Vorstellung machen zu können. (Anm.: Sind demnach nichtig.)[1]

Richtiges Fragen:

  1. Man muss wissen, wen man fragt und um was man fragt, weil sonst ist jede Frage ebenso gut ein Unsinn wie eine lügenhafte Antwort.
  2. Man muss, durch die Erfahrung, die volle Überzeugung haben, dass der Gefragte die Wahrheit zur Antwort geben kann.
  3. Man muss soweit als möglich sicherstellen, keinen Unsinn zu fragen, weil man durch die Frage sonst entweder seine große Dummheit oder eine versteckte Bosheit verrät. (nach Mathael)[2]

Pseudofragen

Dumme Menschen schämen sich heimlich für ihre Dummheit und wollen sie mit allerlei weise schimmernden Fragen verbergen, bedenken aber nicht, dass sie dadurch erst so recht ihre Dummheit auf den Markt tragen.[3]

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410313.1-3
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.47.9-10
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.226.13