Götzentum

Aus Prophetia
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Abgötterei oder Götzenverehrung bedeutet, irgendeinem Menschen oder produzierten Bild eine göttliche Verehrung erweisen. Auch mit Jesus wird Abgötterei betrieben, wenn man Ihn als Gott anbetet, ohne im vollsten Sinn lebendig zu glauben und eine volle geistige Überzeugung zu haben.[1]

Götzendiener glauben, ihre Götzen würden sehen und hören, denn sie machen dieselben zu Göttern.[2]

Wesen

Es gibt äußerlichen Götzendienst (Anm.: Anbetung und Verehrung von Bildnissen) und innerlichen Götzendienst. Innerliche Götzendiener sind z.B. viele Christen, die sich selbst verehren und der Welt sind und den Herrn im Herzen leugnen.[3]

Auch mit dem wahren Gott betreibt der Mensch eine scheußliche Abgötterei, wenn er Ihn anbetet, ohne Ihn zuvor in seinem Herzen lebendigst erkannt zu haben. Er muss Gott im Geist und in aller Wahrheit zuerst haben in der Erkenntnis und in der Liebe, dann erst kann er Ihm die Ehre geben und Ihn vollgültig anbeten. Ein Mensch kann den allein wahren Gott nicht würdig und wirksam anbeten, so er Ihn noch nie als nur vom Hörensagen ganz götzenhaft erkannt hat. So ist dann kein Unterschied zwischen der Anbetung des allein wahren Gottes und der eines Götzen.[4]

Ursprung

Kinkar, Dronel und Gurat

Nach Die Haushaltung Gottes legten Kinkar und Dronel den Grundstein zu aller Abgötterei, indem sie meinten, die Werke Gottes zu ehren sei dasselbe wie den Namen Gottes ehren.[5] König Gurat schließlich gründete das finsterste Heidentum, wofür er an die tausend Götzentempel errichten ließ.[6] Die Philosophie dahinter, nämlich dem Volk die auswirkenden Kräfte der einen allwaltenden Gottheit zu versinnlichen, und den Baumeister in seinem Werk zu ehren und zu loben, wird von seinem Generaloberpriester Fungar-Hellan in Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.280.8-12 erläutert und in Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.281.2-20 widerlegt.

Verlust der Entsprechungswissenschaft

Der Götzendienst war vor der Entstehung des Mohammedanismus in vielen Ländern der Erde verbreitet. Dies deswegen, weil die Kirchen (Religionen) vor der Ankunft von Jesus Christus vorbildenden Charakter hatten. Die Alten betrachteten die Wissenschaft von den Entsprechungen, die zugleich eine Wissenschaft von den Vorbildungen ist, als die Wissenschaft der Wissenschaften. Durch diese Wissenschaft war ihnen bekannt, was alle Arten von Tieren, Bäumen, Bergen, Flüssen, Gestirnen usw. versinnbildlichten und sie erhielten so die Erkenntnis geistiger Dinge. Daher hielten sie Gottesdienst auf Bergen, Hainen und in Gärten, heiligten Quellen und machten sich Figuren von Tieren, die sie neben und in ihren Tempeln aufstellten. Als mit der Zeit die Entsprechungswissenschaft verloren ging, fingen die Nachkommen an, die Bildwerke selbst als etwas Heiliges zu verehren und von daher stammt der Götzendienst.[7]

Weltlicher Reichtum

Sobald ein Mensch oder auch ein Volk irdisch zu wohlhabend ist, wird er oder es stets mehr und mehr sinnlich und braucht auch keinen Gott mehr, vergisst am Ende den wahren Gott ganz und macht sich dafür selbst, oder was (sonst) seinen Sinnen am meisten zusagt, zu einem Gott. Dies ist noch allzeit der Ursprung des Götzentums gewesen.[8]

Verweltlichung

Menschen, die mehrere Götter, sogar Götzenbilder verehren, haben das Inwendige ihrer Vernunft oder ihres Verstandes mit weltlichen und körperlichen Vorstellungen vollgepfropft, wodurch sie ihre ursprüngliche Gottesvorstellung, die sie etwa in ihrer Kindheit hegten, verwischt und alle echte Religion aus dem Herzen verbannt haben.[9]

Folgen

Das Götzentum kann großen materiellen Wohlstand bewirken (Anm.: Was man auch heute noch an diversen reichen Tempeln und Wallfahrtsorten leicht beobachten kann.), die Beseitigung der Armut und eine Blüte von Kunst und Wissenschaft, weswegen es dem weltlichen Verstand nach als gut und richtig erscheint, obwohl es auf Lügen beruht. Ganz anders aber sieht es vom inneren Licht des Geistes gesehen aus. Es ist ein Volksbetrug von geistig toten Machthabern, die in Wirklichkeit - trotz anderslautender Philosophie - weder an Gott, noch an ein Leben nach dem Tod glauben. Vor einem höchst weisen Gott kann dies niemals als gerecht erscheinen. (nach Mahal)[10]

Die festen Götzenanbeter kommen sich schließlich selbst als Götzen vor, lassen sich Weihrauch streuen und sich als Götter anbeten. Das ist dann ein Triumph des Satans im Menschenherzen. Das höchst traurige Los dieser sich einbildenden Selbstgötter ist das Feuer, das nie erlischt, denn solch ein Hochmut ist ein Wurm, der nimmer stirbt.[11]

Götzentempel

Einige Götzentempel der Urzeit, wie sie unter König Gurat erbaut wurden, werden ab Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.243 beschrieben.

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.207.1
  2. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 460
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 327
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.207.2-3
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.192.18-19
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.241.3-8, Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.242.8
  7. Swedenborg, Wahre Christliche Religion 833 b und c
  8. Jakob Lorber, Robert Blum 1.25.3
  9. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 9a
  10. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.280.8-13; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.281.2-10
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.207.6