Taufe

Taufe Christi, 15. Jhdt

Die Taufe ist eine geistige Waschung und bedeutet die Umbildung und Wiedergeburt und dass das Kind umgebildet und wiedergeboren werde, wenn es im erwachsenen Alter das tut, was die Taufpaten für dasselbe zugesagt haben: die Buße und der Glaube an Gott. Außerdem ist die Taufe ein Zeichen vor den Engeln, dass der Mensch zur Kirche gehöre.[1]

Wassertaufe

Die Wassertaufe ist nützlich, dennoch kommt es auf die tatsächliche Befolgung der Lehre Jesu an.[2] Die Wassertaufe für sich allein hat keinen Wert und erwirkt weder eine Segnung, noch eine Heiligung der Materie,[3] und niemand erlangt durch sie den Himmel oder den Glauben. Sie dient nur als Zeichen und Erinnerung daran, dass der Mensch wiedergeboren werden soll.[4] Die Taufe ist zur Heiligung der Seele und des Leibes nicht nötig, sondern allein das Erkennen und das Tun der Wahrheit aus Gott. Es wird auch kein Wasser aus dem Jordan benötigt, sondern jedes frische Wasser ist dazu geeignet.[5]

Jeder gute Christ kann taufen, wenn ein Mensch für die Taufe des Geistes (siehe unten) fähig ist.[6]

Die Taufe bezeichnet Wiedergeburt und Reinigung.[7] Waschen bedeutet im Wort, vom Bösen und Falschen reinigen, und so umgebildet und wiedergeboren werden. Die Waschungen der israelitischen Kirche bildeten dies vor. Ebenso stellte Johannes der Täufer durch seine Wassertaufe Joh 1.26 die geistige Taufe des Herrn mit dem heiligen Geist und dem Feuer vor Luk 3.16 Joh 1.33. Der Herr wäscht oder reinigt durch das Göttliche Wahre, den heiligen Geist, und das Göttlich-Gute, das Feuer. Das Wasser ist das Sinnbild derselben; es bedeutet das Wahre des Wortes, welches durch ein ihm gemäßes Leben zum Guten wird.[8]

Taufe von Kindern

Die Wassertaufe von unmündigen Kindern hat gar keinen Wert außer den als ein pur äußeres Zeichen für die Aufnahme in eine bessere Gemeinde, und damit das Kind einen Namen bekommt, der für das Leben der Seele keinerlei Wert hat, außer nur einen äußeren politischen. Würde man dem Kind auch ohne die Wassertaufe einen Namen geben, wäre das vor Gott gleich, denn kein Name heiligt die Seele eines Menschen, sondern allein der freie, gute Wille, nach der besten Erkenntnis recht zu handeln sein Leben lang.[9]

Johannes der Täufer und seine Jünger tauften auch die ihnen gebrachten Kinder, wenn sich für das Kind gewissenhafte Stellvertreter vorstellten und auf das Heiligste gelobten, für die geistige Erziehung eifrig Sorge zu tragen.[10]

Es ist besser, die Wassertaufe erst dann erfolgen zu lassen, wenn ein Mensch für sich fähig ist, alle Bedingungen zur Heiligung seiner Seele und seines Leibes aus seiner Erkenntnis und aus der freiwilligen Selbstbestimmung zu erfüllen.[11]

Geistestaufe

Die Geist- und Feuertaufe ist die volle Überkommung des ewigen Lebens.[12]

Die wahre und bei Gott allein gültige Taufe ist die mit dem Feuer der Liebe zu Ihm und zum Nächsten und mit dem lebendigen Eifer des Willens und mit dem Heiligen Geist der ewigen Wahrheit aus Gott. Diese drei Teile sind es, die im Himmel für jeden ein gültiges Zeugnis geben:

1. die Liebe, als der wahre Vater
2. der Wille, als das lebendige und tatsächliche Wort oder des Vaters Sohn
3. der Heilige Geist, als das rechte Verständnis der ewigen und lebendigen Wahrheit aus Gott.[13]

Wer im Namen von Jesus Christus getauft wird mit dem lebendigen Wasser Seiner Liebe und mit dem Geist Seiner Lehre und in Seinem Namen der Kraft und Tat nach, von dem ist die Erbsünde für ewig abgewaschen, und sein Leib wird dadurch keine Mördergrube der Sünde sein, sondern ein Tempel des Heiligen Geistes.[14] Wer die Taufe der Wahrheit angenommen hat und bei der Lehre verbleibt und nach derselben lebt und handelt, der erhält die wahre, lebendige Taufe, die Wiedergeburt des Geistes.[15]

Nur der Herr allein kann mit dem Geist Gottes taufen, da der Gottesgeist Sein Geist ist. (nach Johannes dem Täufer)[16]