Weltgeschichte

Aus Prophetia
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Die Welt war nie gut, sondern stets nur einige wenige Menschen in ihr. Was einmal schlecht ist, das bleibt auch schlecht. Auf Dornen und Disteln wachsen keine Trauben und Feigen, auch wenn man sie ins beste Erdreich versetzt.[1]

Urzeit

In der Urzeit wurden die Menschen im Allgemeinen dem Leib nach viel älter und starben einen leichten und schmerzlosen Tod. Dies geschah, weil sie in ihrem Geist von Gott nicht so leicht wie die modernen Menschen abgelöst werden konnten, denn die Erde bot für sie viel zu wenig Reize, weswegen sie in sich gekehrt waren und auch mit Gott in einem schwerer zu trennenden Verband standen. Als die Menschen vor lauter Weltlichkeit ihres Urhebers ganz und gar zu vergessen anfingen und ihnen der ewige Tod drohte, offenbarte sich Gott, um die Menschen zu retten. Viele ließen sich aber nicht retten aus eigenem, freien Willen. Damit solche Geister nicht für ewig verdarben, blieb der ewigen Liebe nichts anderes, als sie abzuweisen und in eine andere Erhaltungsschule zu ihrer möglichen Befreiung zu senden - das Feuer des Gerichtes der Welt, denn ohne es wäre es um sie geschehen.[2]

siehe Urmenschheit

Nach der Sündflut

Die Menschen besaßen einmal auch die rechte Weisheit, wie sie Noah besessen hatte. Aber mit der Zeit, als die Familien zu einem Volk herangewachsen waren, das offenbar mehr Bedürfnisse haben musste als eine kleine Familie, wurden die physischen Kräfte der Menschen zu sehr in Anspruch genommen, als dass sich jeder allein nur mit der innersten Weisheit hätte befassen können. Die Völker wählten aus sich die Weisesten, übergaben ihnen das heilige Geschäft und verpflichteten sich, dafür zu sorgen, dass die Erkenntnis Gottes unter ihnen stets aufrechterhalten werde und die innerste Weisheit nicht verlorengehe. Zugleich wurde den Weisheitsvorstehern das Recht eingeräumt, Gesetze nach der Weisheit zu verordnen, für deren Sanktion das ganze Volk als Bürge und Exekutor dastehe, und dass die Sünder gegen solche heiligen Gesetze auf das Schärfste gezüchtigt werden sollen. Anfangs ging die Sache ganz gut und hatte eine nicht unheilsame Wirkung. Aber in der Folge vermehrte sich die Priesterkaste und brauchte viel für ihren leiblichen Unterhalt. Da ergingen bald neue Gesetze unter dem mystischen Titel "als von Gott ausgehend". Schließlich wimmelte es vor Strafen und Bußen und allerlei wunderähnlichen Trugmitteln. Wer bei der Übertretung irgendeines sei sollenden göttlichen Gesetzes von den Strafen befreit sein wollte, musste ein kaum erschwingliches Lösegeld bezahlen. Die Armen mussten sich die Bußstrafen gefallen lassen, des martialischen Beispiels halber. Und dies wurde mit der Zeit immer schlimmer. (nach Philopold)[3]

Gewisse Hellseher und Propheten wirkten Wundertaten; aber dafür haben andere dann durch Eingebung der bösen Geister und durch ihren dadurch erregten Weltverstand eine Menge Blendwunder erfunden und haben damit ganze Völker auf tausend Jahre lang breitgeschlagen. Dabei lebten sie gut und sorglos, bis ihnen dann irgend von erweckten Sehern das schnöde Handwerk gelegt wurde. Dies war aber nicht immer leicht, denn ein einmal breitgeschlagenes Volk lässt sich nicht leicht zurechtweisen, und dessen lügenhafte Priester schon am allerwenigsten, weil damit ihre großen weltlichen Vorteile aufs Spiel gesetzt sind. Selbst Jesus hatte damit Seine Not. Obwohl Er eine Sprache führte, wie sie vor Ihm noch nie ein Seher geführt hat, obwohl Er unerhörte Taten vollbrachte, obwohl die Himmel offen standen, Engel herabstiegen, Ihm dienten und von Ihm Zeugnis gaben, gab es sogar Jünger, die stets um Ihn waren und alles sahen, hörten und erfuhren, aber deren Glaube dennoch schwach und wetterwendisch war.[4]

Antike

Plato und andere große Weise fanden zu dem einen und allein wahren, wennschon unbekannten Gott, welcher die reinste Liebe sein müsse. Ihre Lehre von Gott, der Liebe zu Gott und der Vereinigung mit Gott wäre der Menschheit wahrscheinlich sehr heilsam geworden, wenn sich ihrer Verbreitung nicht die Diener der Götter mit allen möglichen Scheußlichkeiten entgegengestellt hätten. Aber es war allzeit so, dass die reine Wahrheit noch nie den allgemeinen Platz finden konnte, weil mit der Zeit ihre nächsten Diener, von höchst gemeinen Interessen geleitete, ihr selbst in den Weg traten, sie in ein Labyrinth stellten und den anfänglichen, stets geraden und offenen Weg in tausend und abermals tausend Krümmungen bogen, die, mit finsterem Mauerwerk umgeben und umfasst, den Sucher nimmer das Zentrum, wo der Wahrheit alter Tempel stand, finden ließen. (nach Kornelius)[5]

Erstes Jahrhundert

Die eigentlichen Herren des Volkes und der Völker waren schon lange die Priester. Die Kaiser, Könige und Fürsten waren bloß ihre heimlich sehr verdrießlichen Handlanger, von denen viele die Sache anders und bester einrichten und all die feisten und wohlgenährten Götterdiener zum Teufel schicken wollten, wenn es gegangen wäre. Aber das ging nicht, und auf eine humane Art schon am allerwenigsten. (nach Helena)[6]

Erste Ankunft des Herrn

Alle Herrschaft ging vom Teufel aus und seine Wohnung war vergossenes Menschenblut. Nicht die Liebe Gottes herrschte, sondern der Zorn Gottes. Dem Menschen ging es schlechter als den Tieren, wobei nicht alles Mensch war, was dem Menschen ähnlich sieht, sondern zum größten Teil Teufel. Daher war stets Zank, Hader und Krieg unter ihnen. All die großen und kleinen Teufel waren leicht daran zu erkennen, dass sie ohne Arbeit und Anstrengung ihrer Kräfte so gut und bequem wie möglich leben wollten, als die Ersten geehrt und angesehen sein wollten, sich überall die Güter der Erde aneigneten, sich prächtig kleideten und jeden bis auf den Tod verfolgten, der sie nicht allzeit demütigst grüßte. Die Verkünder der Schrift, die sich als Gottesdiener höchst ehren ließen, waren die ärgsten Teufel. Ein Mensch unter so vielen Teufeln musste entweder selbst wenigstens ein Halbteufel werden, oder musste größte Leiden ertragen. Die wenigen Menschen waren völlig versklavt und konnten sich nicht helfen, da ja die Ausspender der Verheißungen Gottes leicht als die ärgsten Teufel zu erkennen waren. Von ihren Verheißungen war nichts zu erwarten. (nach Mathael)[7]

Zur Zeit der ersten Ankunft des Herrn waren die Höllen derart in die Höhe gewachsen, dass sie die gesamte Geisterwelt anfüllten, welche die Mitte zwischen Himmel und Hölle darstellt. Die Höllen stifteten nicht nur im untersten Himmel Verwirrung, sondern griffen auch den mittleren Himmel an, so dass er zerstört worden wäre, hätte der Herr ihn nicht gestützt. Der Bau des Turmes im Land Schinear, der mit seiner Spitze bis in den Himmel reichen sollte, und dessen Vollendung durch die Verwirrung der Sprachen verhindert wurde, so dass die Erbauer sich zerstreuten und die Stadt den Namen Babel erhielt, bezeichnet einen solchen Anlauf der Höllen 1.Mose 11.1-9.[8] Damals überwog die Macht der Hölle die Macht des Himmels, und auf Erden überwog die Macht des Bösen die Macht des Guten. Eine vollständige Verdammnis stand deshalb vor der Tür.[9]

Die Höllen waren deshalb zu einer solchen Höhe angewachsen, weil zu der Zeit, da der Herr in die Welt kam, sich die ganze Erdenmenschheit durch Götzendienst und Magie völlig von Gott entfernt hatte, und weil die Kirche, die zuerst bei den Kindern Israels, später bei den Juden bestand, infolge der Verfälschung und Verdrehung des göttlichen Wortes ganz und gar zerstört worden war. Da nun Juden wie Heiden nach dem Tod samt und sonders ins Geisterreich kamen, wuchs ihre Zahl dort zuletzt dermaßen an, dass sie von da nicht mehr anders vertrieben werden konnten als durch die Herabkunft Gottes Selbst und durch die Kraft Seines göttlichen Amtes.[10]

Der Herr von Ewigkeit, Jehova, kam selbst in die Welt, als Mensch geboren, um die Höllen zu unterwerfen und Sein Menschliches zu verherrlichen. Anders hätte kein Sterblicher gerettet werden können. Durch Sein Menschliches hat Jehova Gott die bevorstehende Verdammnis aufgehoben und Engel und Menschen erlöst. Er wurde Erlöser und Seligmacher für alle, welche durch das Leben der Liebtätigkeit und deren Glauben mit Seinem Göttlich-Menschlichen verbunden werden. (siehe Erlösung) Dass Jehova und der Herr eins sind, und nicht zwei, und daher der Herr von Ewigkeit, welcher Jehova selbst ist, durch die Annahme des Menschlichen Erlöser und Heiland geworden ist, erhellt aus Jes 43.14, Jes 44.2-6, Jes 44.24, Jes 47.4, Jes 48.17, Jes 49.7, Jes 49.26, Jes 54.5, Jes 54.8, Jes 60.16, Jes 63.16, Jer 15.20-21, Jer 50.34, Ps 31.6, Ps 49.16, Ps 55.18-19, Ps 69.19, Ps 71.23, Ps 103.1-4, Ps 107.2, Ps 130.7-8, Hos 13.4-14.[11]

Achtzehntes Jahrhundert

Zweite Ankunft des Herrn

Seit dem 18. Jahrhundert findet die zweite Ankunft des Herrn statt. Ein ähnliches Gericht wie bei der ersten Ankunft (siehe oben) ist vom Herrn gehalten worden. Der Unterschied zwischen diesen beiden großen Gerichten besteht darin, dass die Höllen bei Seiner ersten Ankunft unmäßig angewachsen waren durch Götzendiener, Magier und Verfälscher des göttlichen Wortes, bei der zweiten Ankunft hingegen durch sogenannte Christen, die entweder durch den Naturalismus angesteckt waren oder das Wort Gottes dadurch verfälscht hatten, dass sie daraus sowohl ihren leeren Glauben an drei göttliche Personen von Ewigkeit begründet hatten als auch ihren Glauben daran, dass das Leiden des Herrn die Erlösung selbst gewesen sei. Diese sind unten dem Drachen und seinen zwei Tieren in der Offenbarung des Johannes (Kap. 12 und 13) zu verstehen. (siehe dazu Ende der apostolischen Kirche und Wiederkunft Jesu) [12] Wie bei der ersten Ankunft des Herrn, so ist es auch bei der zweiten. Ohne das Kommen des Herrn in diese Welt könnte auch heute niemand gerettet werden.[13]

Neunzehntes Jahrhundert

Die Welt wusste im 19. Jahrhundert bedeutend mehr, als sie im vorigen Jahrhundert gewusst hatte, aber sie ist darum nicht besser und durchaus nicht reicher geworden, weder naturmäßig und noch viel weniger geistig. Das 19. Jahrhundert war die (bis dato) allerfinsterste Zeit auf Erden, die Endzeit, die Zeit des Todes, eine verfluchte und papierne Zeit. Die verruchten Satanswucherer hatten sich der Erde, die ein Gemeingut aller Menschen ist, durch geprägtes Blech und beschmierte, allerlumpigste Papierschnitzel bemächtigt. Nie war die Menschheit schlechter, nicht einmal zur Zeit der Sündflut. Es gab bei den Menschen keine Beständigkeit mehr; ihre Herzen waren kalt und finster geworden und aus ihnen entwich eine Luft, die alles wahre Leben in Gott erdrückte. Nacht über Nacht herrschte in allen Winkeln der Erde: In der Religion, in aller Wissenschaft, im Glauben, in der Liebe zum Herrn und zum Nächsten, in allem Tun und Lassen, im Handel und Wandel, in aller Freundschaft, der Treue, im Halten von Versprechen, in der Beharrlichkeit zum Guten und Wahren usw. Wucher und Steuern erreichten eine solche Höhe, dass es beinahe zur Unmöglichkeit wurde, die arme Menschheit, die bisher noch immer eine wahre Stellvertreterin Gottes war und das eigentliche Volk Gottes auf der Erde ausmachte, mehr bestehen konnte. Die Erde trug nur noch höchst wenige recht wohltätige Menschen, die ihren armen Brüdern und Schwestern recht viel Gutes taten, um deren Willen Gott die gänzliche Zerstörung der Erde verhinderte. Die Welt war einem Sprung nahe - dem Sprung von der höchsten Liebe Gottes über eine unendliche Kluft ins Meer Seines höchsten Zornfeuers. Die Trillionen Feuergeister konnten mit aller Gewalt kaum zurückgehalten werden, die Erde samt allem auf ihr mit aller Macht ihres nicht ungerechten Grimms in Staub und Asche zu verwandeln.[14] Der Welt fehlte alles geistige Licht, denn die Diener Baalams hatten ihr auch den letzten Funken genommen und ihn erstickt auch in den Herzen der ohnehin wenigen, die noch irgend einen schwachen Glauben hatten. Es war eine vollste Nacht geworden. Niemand wusste mehr zu raten und zu helfen. Daher wurden Ratsversammlungen und Wahlen abgehalten, um dadurch auf die Weisesten des Landes zu gelangen. Aber da alle blind waren, erkannten sie die Weisen nicht, da sie sich nur an die Angesehensten hielten und an jene, die eine starke Stimme hatten. So riefen sie stets mehr Elend, Raub und Mord und großes Blutvergießen hervor.[15]

Die Folge dieser Nachtzeit war vom Herrn aus ebenso viel Nachtzeit gegen die Menschen, wie z.B. ihre Gebete wurden nicht erhört, die große allseitige Not blieb vom Herrn unbeachtet, ihr Jammer und ihre große Trübsal sah Er nicht, ebenso wenig Seuche und Hungersnot - alles dessen wollte Sich der Herr nicht annehmen. Auch die Aussicht auf ein einstiges ewiges Leben in Seinem Reich ward eine sehr starke Nacht mit Begleitung von Heulen und Zähneklappern. Dessen kümmerte Er sich kaum.[16] Besonders im Hochmut jener Zeit lag der Grund, dass den Herrn nur sehr wenige zu sehen bekamen, die, von Ihm Selbst gelehrt, zu Seinen Kindern gezogen werden konnten.[17] Er konnte mit den Menschen nur Geduld über Geduld haben. Hätte Er sie alle sterben und nur die wenigen Guten überleben lassen, damit die Erde wieder zu besseren Bewohnern käme, so wären die Menschen im Geisterreich um kein Haar besser gewesen als auf der Erde. Indem sie aber auf der Erde eine Zeitlang herumzappelten und durch ihre Torheit recht elend wurden, gingen doch viele wieder in sich und krochen, wie man sagt, zu Kreuze.[18]

Als Zeichen dieser Zeit werden genannt:

  • Das Springen und Tanzen.[19]
  • Die schändliche Kleidertracht zeigt, dass die Welt in die schändlichste Hurerei übergegangen ist, wodurch jeder sich selbst ein finsterer Götze geworden ist und sich selbst, nahe anbetend, dient und auch von allem angebetet sein will.[20]
  • Die stets zunehmende Ehelosigkeit. Der reichen Wucherer wegen ist der ärmere Mensch genötigt, ohne Weib zu verbleiben. Dabei durften bei allen Heiden sogar die Sklaven Weiber nehmen.[21]
  • Die Industrie als die Seele alles Wuchers, die Unterdrückung aller Nächstenliebe und der letzte, breiteste Weg zur Hölle.[22]
  • Die stolze Erweiterung der Städte; unter vielen tausend Häusern wurden nicht zehn für die Armen gebaut.[23]
  • Die Wertlosigkeit des Menschen; selbst für eine Fuhre Unrat wurde mehr bezahlen als für einen armen Menschen, angenommen man hätte ihn auf einem Markt als Hilfskraft angeboten.[24]
  • Eine Zeit ohne Festigkeit (Sicherheit).[25]
  • In der Farbe des Todes gestrichene Häuser.[26]
  • Verteuerung und Versteuerung des Brotes.[27]
  • Der Wucher ist bekleidet mit allem Schutz und Schild, und eine ganze Welt voll Sachwalter steht mit Macht ausgerüstet, um seine "Rechte" zu verteidigen, wobei sie die Erde zerreißen und zerstücken. Eigentums-Rechte über Rechte.[28]
  • Die Unzucht der Frauen und die gänzliche Gefühllosigkeit der Jugend, die nur fürs Leibliche erzogen wird und endlich zur frühzeitigen Hurerei vor aller Welt.[29]
  • Das Wort des Herrn wird so trocken behandelt, wie der Sand in der Sahara, daneben aber irgendein überaus dummer und fader Roman wie eine Heilquelle. Man sieht Dreck für Gold an und das wahre Gold für Dreck.[30]
  • So manche Große halten alles Licht von ihren schwächeren Brüdern durch allerlei finsteres Blendwerk mit Gewalt hintan. (Anm.: Zensur, Unterdrückung von Gottesoffenbarungen)[31]

Kam der Herr Selbst zu den Menschen, getragen durch den Geist Seiner Liebe, so kam dieser Geist in die größte Nachtzeit der Menschen:[32]

  • Nur einige wenige glaubten es zwar, aber sie machten den Glauben nicht lebendig durch die Werke und hatten nur wenig bis gar kein Vertrauen aus ihrem Sologlauben an Ihn.[33]
  • Andere glaubten nichts, taten, was sie wollten, und setzten all ihr Vertrauen auf Silber, Gold und Bankaktien.[34]
  • Wieder andere waren voller Glauben, Eifer, gutem Willen und hatten Liebe und Vertrauen – solange ihr Leib kerngesund war. Wenn der Herr aber ihr Fleisch nur ein wenig heimsuchte, dann war bald Nachtzeit. Wenn auch der Glaube noch eine Zeit anhielt, so ging aber die heilige Liebe zum Herrn und ihr festes Vertrauen auf Ihn in die barste Nachtzeit über. Denn da jammerten sie bald entsetzlich und trauten dem Herrn in ihrem Herzen gerade so viel, wie einem Arzt, der noch nie so glücklich war, irgendeinen Patienten von einer Krankheit zu retten, der alle Patienten ins Jenseits expedierte.[35]
  • Auch gab es Menschen, die nur dann recht begeistert vom Herrn redeten und Ihn nur dann lobten, wenn sie ein wenig vom Wein oder Bier begeistert worden waren. Nachdem dieser Geist verflogen war, war dann kein Enthusiasmus, keine liebeglutsprühende Rede und kein diamantenes Vertrauen mehr zu verspüren.[36]

Jesus galt soviel wie nichts – oder höchstens nur noch ein Zipfel von einem Sokrates oder Plato. Entsprechend wurde Seine Lehre missachtet. Oder man wandelte Jesus in einen eitlen Götzen um, an dem nichts als bloß der Name übrig blieb und einige kryptische Bruchstücke Seiner Lehre, über die nachzudenken streng verboten war. Man modulierte sich den Jesus, wie man Ihn brauchen könnte, damit Er was einträgt und nicht austrägt, wie Er es geboten hat, z.B. in Mt 5.40 [37] Die Welt achtete nicht mehr auf die Stimme des Herrn, und Seine Knechte waren ihr eine Last und ein Dorn im Auge und sie wollte dieselben weit entfernt von sich wissen.[38]

Atlantik

Auf dem atlantischen Meer fuhren Linienschiffe jahrelang auf Entdeckungsreise. Entdeckten sie einen neuen Ort, dann verjagten, beraubten, ermordeten und versklavten sie die Eingeborenen. Es gab auch etliche Sklavenschiffe, deren Herren meistens Spanier und Portugiesen waren, eine geringere Anzahl auch Moslems. Diese legten voll bepackt mit Sklaven von der Küste Afrikas ab, um diese in Amerika einem Sklavenhändler zu verkaufen. Ward so ein Schiff von einem englischen Schiff entdeckt, dann wurde es von diesem verfolgt und gefangen genommen. Die Engländer befreiten die Sklaven und ermordeten die Mannschaft auf bestialische Weise. Die Sklaven brachten sie aber nicht etwa zurück in ihr Vaterland, sondern behielten sie in eigenen Diensten, da sie selbst Besitzungen in Amerika hatten. So kamen ihnen diese viel billiger, als wenn sie sie hätten kaufen müssen. Häufig wurden die Sklaven auch aus freier Hand verkauft, wodurch die Engländer auch nicht besser waren, als die Sklavenhändler.[39]

Jedes Schiff war oft mit mehreren Priestern versehen, der Zeremonie wegen, wie eine Musikbande der Matrosen wegen. Diese Priester waren gleichsam Ballast, denn alles andere war nichts als leere Form, und die Staatsfahne des Schiffes ein bei weitem größeres Heiligtum, als die gesamte Priesterschaft und ihr schwankender Gottesdienst. Gott wurde bei einigen Besseren nur dann angerufen, wenn sie auf kurze Zeit von donnernden Wasserwogen aus ihrem Gewinntaumel erweckt wurden. Auf jedem Schiff war die Tyrannei normal und diese kalte und trockene Gefühllosigkeit der oberen Seeleute wurden dann in der moralischen Welt die Schiffszucht genannt.[40]

Nationalismus

Ein Volk wollte größer sein als das andere, ebenso ein Reich größer und mächtiger als das andere. Der Deutsche und der Slawe wollte der Erste sein, den Franzosen durfte man schon gar nicht mehr fragen, welche Nation der Erde die in jeder Hinsicht erste und gebildetste wäre, der Russe maß mit dem größten Maßstab nur sich. Chinesen und Japaner hielten ihre Reiche für in der Mitte aller Reiche der Erde befindlich und der Engländer übertraf die Einbildung der Chinesen und Japaner noch im höchsten Grad: er hielt sich für den Gesetzgeber und Profiteur der ganzen damals bekannten Erde. Der Amerikaner betrachtete die europäischen Staaten als nichtig, der Afrikaner hielt nur sich für einen Menschen, und da selbst nur die Reichen, Starken und Mächtigen, alles andere war bei ihm menschenähnliches Vieh. Solcher Hochmut rief zwischen den Völkern, Reichen und Staaten Entzweiungen hervor, welche die Erde selbst vor der Sündflut nicht gekannt hat.[41]

Der Hochmut der Völker überschritt alles Maß, bis in den höchsten Himmel stieg der Dampf der Hölle, und die Erde bat den Herrn, die arge Satansbrut endlich auszumerzen. Die Zeiten waren aber vorbei, wo das Schwert zwischen Ehre und Schande, wie zwischen Tugend und Untugend den Schiedsrichter machte; in Zukunft würde niemand mehr geschont, der nur einen Funken Hochmut als Triebfeder seiner Handlungen in sich besitzt. Ohne Segen würde fortan jede Handlung bleiben, in der sich irgendetwas von Ehrgeiz verspüren lässt. Handlungen aber, die aus Nützlichkeit getan werden, würden von Gott gesegnet. Nur die Demut würde mit den Waffen der Liebe die aus den Himmeln dafür würdig befundenen Völker beherrschen. Die Unwürdigen würden hingegen den verdienten Lohn erhalten. Es musste eine andere Ordnung unter den Menschen eingeführt werden. Die sich diese Ordnung nicht von ganzem Herzen gefallen lassen, denen würden die bittersten Folgen rasch anzeigen, ob sie dadurch für oder wider die Ordnung Gottes waren.[42]

Zukunft

Auf der Erde wird es so schlimm werden, dass selbst der Satan sich nicht mehr wagen wird, in welcher Gestalt auch immer die Gesellschaft der Menschen zu besuchen. Die Menschen werden Dampfmaschinen bauen, die sie zu aller, unglaublich schwerster Arbeit verwenden und damit schneller fahren werden als ein abgeschossener Pfeil. Auch über die Wasser werden sie auf großen Schiffen mit diesen Maschinen fahren schneller als ein Sturmwind. Dabei werden sie jedem Sturm trotzen ohne bedeutenden Schaden zu erleiden, lediglich Fels- und Sandbänke werden solchen Schnellfahrern gefährlich sein. Bald nach jener Zeit wird es auf der Erde für das Leben der Menschen sehr übel auszusehen anfangen. Die Erde wird unfruchtbarer werden, große Teuerungen, Kriege und Hungersnot werden entstehen, das Licht des Glaubens an die ewige Wahrheit wird vielfach erlöschen, das Feuer der Liebe wird verglimmen und erkalten, und dann kommt das letzte Feuergericht über die Erde. Darauf werden dann erst der wahre Lebensfriede und dessen Gottesordnung einander für immer die Hände reichen. Zwietracht und Hader wird nicht mehr sein unter denen, welche die gereinigte Erde bewohnen werden in Gesellschaft der Engel Gottes. (nach Mathael)[43]

Die Menschen werden nicht mehr Christus (oder Gott) und Seiner Lehre die Schuld an dem vielen Unheil auf der Erde geben, sondern den höchst selbst- und herrschsüchtigen falschen Lehrern und Propheten; sie erkennen schon im Licht der Wissenschaften und Künste nur zu genau, wessen Geistes Kinder diese waren. Die Lügner und Betrüger werden im hellsten Licht des neuen Jerusalems völlig enthüllt werden und den Lohn für ihre Arbeit erhalten; je höher sich einer von ihnen gestellt hat, desto tiefer wird sein Fall sein. Deswegen soll man sich vor ihnen hüten.[44]

siehe Weltgericht und Neue Welt

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Robert Blum 2.257.15
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 1.28.5-8
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.220.3-6
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.167.17-19
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.176.3-6
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.124.11
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.23.5-10
  8. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121
  9. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c
  10. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121b
  11. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 2a-b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 281
  12. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121b
  13. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121c
  14. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.1-3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.8-9; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420730.3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.11; Jakob Lorber, Robert Blum 1.79.5-8; Jakob Lorber, Robert Blum 2.256.5; Jakob Lorber, Robert Blum 2.257.13-14; Jakob Lorber, Robert Blum 2.268.9-12
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480614.12
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.11
  17. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.89-90
  18. Jakob Lorber, Robert Blum 2.257.12-13
  19. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.1
  20. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.2
  21. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.3
  22. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.4
  23. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.5
  24. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.6
  25. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.7
  26. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.8
  27. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.9
  28. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.10
  29. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420125.11
  30. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.7
  31. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.10
  32. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.3
  33. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.3
  34. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.4
  35. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.5
  36. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470605.6
  37. Jakob Lorber, Die Erde 63.31
  38. Jakob Lorber, Robert Blum 2.271.6
  39. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 4.1-24
  40. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 4.27-29
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.57-62
  42. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.63-68
  43. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.33.1-6
  44. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.90.3-4