Goldenes Weltalter

Aus Prophetia
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Goldenes Weltalter oder Saturnisches Zeitalter wurde die Zeit des himmlischen Guten genannt, die erste Zeit, die Zeit der Alten und Uralten, als die Menschen noch aus den Entsprechungen selbst dachten, die Selbst- und Weltliebe weit entfernt waren und so die Himmlischen mit den Menschen zusammenwohnten und wie Freunde mit Freunden verkehrten. Es herrschte das Gute der himmlischen Liebe. Aus dieser Liebe hatten die Menschen damals Weisheit.[1]

Jene ältesten Menschen, die eine Religion hatten, verehrten den Einen Gott, den sie Jehova nannten.[2] Die Menschen der Urkirche der Erde befanden sich in einer Verbindung mit den Engeln, weshalb man ihre Zeit auch als das Goldene Zeitalter bezeichnet. Weil sie das Göttliche in menschlicher Gestalt anerkannten, darum sprachen sie auch mit den Engeln wie mit ihresgleichen, und umgekehrt auch die Engel mit ihnen, und so waren Himmel und Welt in ihnen eins. Nach diesen Zeiten aber entfernte sich der Mensch immer mehr vom Himmel, indem er sich selbst mehr als den Herrn, und die Welt mehr als den Himmel liebte und begann, die Genüsse der Selbst- und Weltliebe zu kosten, bis er schließlich nicht mehr wusste, dass es noch andere, eben himmlische Freuden gibt. So wurden die inneren Bereiche, die in den Himmel hinein offen standen, verschlossen und die äußeren gegen die Welt hin geöffnet. Ist dies geschehen, so sieht der Mensch alles, was die Welt betrifft, in hellem Licht, befindet sich aber in Finsternis hinsichtlich aller Dinge, die zum Himmel gehören.[3]

Untergang

Als im Verlauf der Zeit die Herrschbegierde und das Verlangen, die Güter andere zu besitzen aufkam, änderte sich die Szene und schlug in das Gegenteil um. Da vereinigte sich das Menschengeschlecht zu König- und Kaiserreichen, um sich zu schützen. Weil die Gesetze der tätigen Liebe und des Gewissens, die in die Herzen geschrieben waren, zu herrschen aufhörten, wurde es notwendig, Gesetze zur Unterdrückung von Gewalttaten einzuführen, bei denen Ehrenstellen und Gewinn als Belohnung und ihr Entzug als Strafe galten. Durch diese Zustandsveränderung entfernte sich der Himmel vom Menschen immer weiter bis auf unsere Zeiten, da man nicht mehr weiß, ob es einen Himmel oder eine Hölle gibt, und von einigen sogar ihre Existenz geleugnet wird.[4]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 115; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 49; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 211
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 9b
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 252
  4. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 49