Gebote Gottes

Aus Prophetia
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Die Gebote des Herrn sind nichts als lauter Liebe. Wer Seine Gebote hält, der hält auch Seine Liebe, der liebt den Herrn wahrhaft. Joh 14.15 [1] Das Leben nach den Geboten Gottes bedeutet die wirkliche Anerkennung, dass das Heil und das ewige Leben von Ihm allein zu erwarten sind.[2]

Um den Menschen die Mühe der Selbsterkenntnis leichter zu machen, hat der Schöpfer zu allen Zeiten Offenbarungen, Gesetze und Lehren aus den Himmeln herab den Menschen gegeben und ist sogar im Fleisch Selbst zur Erde gekommen.[3]

Wesen

Alle Gebote Gottes sind Gesetze der göttlichen Ordnung.[4] Das Gesetz des Herrn ist ewig und steht in eines jeden Menschen Herzen geschrieben.[5]

Die Gebote Gottes bestehen in aller Kürze darin, Gott zu lieben über alles und die Nächsten wie sich selbst.[6] Nur die Liebe zu Gott und ebenso zum Nächsten ist von Gott geboten, und alles, was dem zuwiderläuft, verboten.[7] Gott zu folgen in allem, ist das erste. Und alles Gott übergeben, das zweite. Darin sind die Gebote, die Propheten und hauptsächlich die zwei Gebote der Liebe Lk 10.27 völlig enthalten und mit ihnen alles Leben.[8]

Im Gesetz sind alle Dinge dargestellt und die gerechte Beschränkung gegeben, wie sich der Mensch in seiner Begierde zu den weltlichen Dingen zu verhalten hat. Das Gesetz ist im Grunde nichts anderes als der trockene Weg zur eigentlichen Liebe Gottes. Wer Gott in seinem Herzen zu lieben anfängt, der hat den Weg schon zurückgelegt. Wer aber Gott nur durch die Haltung des Gesetzes liebt, der ist mit seiner Liebe noch immer ein Reisender auf dem Weg.[9]

Man soll nicht gerichtet und verdammt unter dem Gesetz leben wollen, denn es ist besser, in der freien Liebe dem Leib nach tausende Male zu sterben, als einen Tag im Tod des Gesetzes zu wandeln.[10]

Im Gesetz liegt das rücksichtslose Urteil, wie im Tiger die rücksichtslose Mordlust. (nach Henoch)[11] Die Gebote Gottes stehen fest und leiden keine Abänderung.[12] Gott steht zu seinem heiligen Wort und nimmt es nicht zurück, auch wenn die Menschen viel jammern. Daher soll man sich das Gebot aus dem Mund Gottes selbst zum Gesetz machen, wodurch man dann ganz leicht imstande sein wird, es zu beachten. Wer sich jedoch selbst ein anderes Gesetz vorschreibt, der wird dann das Gesetz Gottes schwer oder am Ende ganz und gar unmöglich zu beachten imstande sein, worauf dann die Strafe folgt.[13] Der Herr als der Gesetzgeber steht aber über dem Gesetz und kann auch über dasselbe stellen, wen Er will. Wer zu Gott kommt, dem kann Er das Gericht erlassen.[14]

(Nur äußerlich eingehaltene) Gebote sind für Menschen, die in ihrem Tun gerichtet sein wollen und keine Freiheit im Herzen haben. Den freien Menschen stört kein lebenhemmendes Gesetz, denn die freie Liebe zu Gott macht ihn zum Kind des Allerhöchsten. Wer ein freies Herz hat und damit Gott liebt, der ist selbst wie Gott, so wie es Gott frei aus Sich, aus eigener ewiger, heiliger Kraft ist.[15] Aus dem (nur äußerlich eingehaltenen) Gesetz konnte niemand je die wahre Lebensfreiheit erlangen, da das Gesetz eine Hemmung, nicht aber eine Förderung des Lebens ist.[16]

Nicht auf Zwang beruhend

Alle Gebote Gottes sind nie mit einem 'Du musst!' (Zwang) verbunden, sondern stets nur mit einem 'Du sollst!'. Sie sind demnach keine Gesetze, sondern Ratschläge. Erst die Menschen machten daraus streng zu haltende Gesetze, deren Nichteinhaltung sie mit zeitlichen und ewigen Strafen sanktionierten.[17]

Es ist gut und recht, die Sünder zu strafen, wenn sie zu sehr von der Ordnung abweichen, die Gott Selbst zur sicheren und in kürzester Zeit möglichen Vollendung gesetzt hat; aber mit einem eisernen Muss soll niemand von der Möglichkeit zu sündigen abgehalten werden. Gott ist ein Sünder, der frei aus sich Buße tut, lieber als neunundneunzig Gerechte nach dem Maß des Gesetzes, die der Buße nie bedurft haben; der ist ganz Mensch, die andern nur zur Hälfte.[18]

Gott hat wohl auf der Erde jedem Menschen eine gewisse Ordnung mit "Du sollst!" angezeigt, aber Er hat auch alles andere gegeben. Er weiß es am besten, wie Er einen oder den anderen leitet zur Erreichung des einstigen großen Zweckes. Daher hat Er auch geboten, niemanden zu richten. Mt 7.1 Wir müssen nur darauf sehen, was der Herr tut, und danach unser Urteil einrichten, wollen wir weise und wahre Kinder Gottes sein. Alles eigene Urteil aber muss ganz aus uns weichen, denn wir können uns nur in unserem Kreis frei bewegen, aber die Bewegung in den zahllosen Kreisen der Ordnung Gottes geht uns nichts an. Daher soll jeder nur vor seiner Tür fegen und nicht auch vor der seines Nachbars. (nach Borem)[19]

Gott hätte Macht genug, alle Menschen mit unwiderstehlicher innerer Gewalt zu zwingen, nach irgendeinem gegebenen Gesetz genau zu handeln. Aber dann würde der Mensch aufhören ein Mensch zu sein und wäre ein Tier. Er würde dann zwar seine Arbeit höchst genau verrichten, aber an dieser Arbeit würde man ebenso wenig irgendeinen Unterschied entdecken wie bei der zellenbauenden Arbeit der Bienen. Solche Tiermenschen zu etwas Höherem zu bilden, wäre genauso aussichtslos, wie die Bienen in eine Schule zu geben, damit sie ihre Zellen auf eine bessere Weise bauten. Gott aber hat den Menschen - ohne Unterschied des Geschlechtes, der Hautfarbe und des irdischen Standes - zum völlig freiesten Gottähnlichwerden erschaffen. Daher kann seinem geistigen Teil kein Mussgesetz gegeben werden. Lediglich nur für offenbar böswillige Gegner des freien Gesetzes soll eine taugliche, stets auf die freie Besserung des Menschen berechnete Züchtigung gesetzt sein, die aber nicht willkürlich sein darf, sondern nur als eine notwendige Folge des unterlassenen Ordnungsgesetzes erscheint. Dadurch gelangt der menschliche Geist zuerst zum selbständigen Denken und wird das gegebene Gesetz bald zu dem seinen machen und danach handeln. Eine willkürliche Strafe hingegen wird das menschliche Gemüt allzeit verhärten und erbittern und aus dem Menschen einen rachgierigen Teufel ziehen, der sich, entweder in dieser, ganz sicher aber in der anderen Welt, auf das Unerhörteste rächen wird, was ihm zugelassen werden muss, weil er sonst in der Hölle seines eigenen Herzens ewig nie zu bessern wäre.[20]

Gott will eher die ganze Schöpfung vernichten, als Seine Kinder mit Gesetzen zu fesseln, ihnen dadurch aufzuhören ein Vater zu sein, und sie (als nunmehr unerbittlicher Richter) zum ewigen Tod zu richten. Das Gesetz hebt alle Liebe zwischen dem Gesetzgeber und dem mit dem Gesetz Beladenen auf und stellt statt der Liebe das unerbittliche strenge Recht auf. Nur Gott allein wäre es möglich, das Gesetz völlig zu erfüllen und sonst keinem freien Wesen; das Geschöpf müsste nur im Gericht wandeln gleich den Tieren, wo dann aber die freie Lebenstätigkeit des Geistes dahin wäre. Durch das Gesetz wird das Haus des Vaters verschlossen und Gott Selbst muss kommen, es zu erfüllen, ansonsten alle Schöpfung zugrunde gehen würde.[21]

Der Mensch hat außer seinem Leib kein Mussgesetz von Gott, sondern ein ganz freies Gesetz in seinem Willen und einen völlig unbeschränkten Verstand, mit dem er alles erforschen, prüfen, begreifen und behalten und dann zu seiner Handlungsrichtschnur nehmen kann, was er als wahr und gut erkannt hat.[22] Wer sich selbst den Rat Gottes in seinem Willen als ein Mussgesetz auferlegt und danach handelt und lebt, der tut wohl daran.[23]

Bedingt durch die Liebe

Gott hat wohl das Gesetz gegeben, aber nicht für den Weltverstand, sondern für das Herz. Und Moses selbst hat das ganze Gesetz in die Liebe zu Gott gesetzt. Ein Gesetz, in dem keine Liebe mehr ist, das ist unnütz, und wer es ohne Liebe hält, ist ein toter Sklave desselben. Daher ist dem Herrn ein Heide und freier Sünder lieber als ein toter gefesselter Sklave des Gesetzes.[24]

Solange die Liebe sich noch in gemäßigten Kreisen dreht, vermag sie ein Gebot wie den Sabbat zu halten, aber ist sie einmal im höchsten Grad entbrannt, da reißt sie alle Schranken nieder, bekennt und läuft mit aller Hast dem geliebten Gegenstand in die Arme. (nach Henoch)[25]

Die Liebe fasst alle Gebote in sich und ist ein Meister alles Gesetzes, daher braucht ein Liebender kein Gebot, dem er gehorchen soll, denn es ist nicht nötig, jemanden zu einer Tat zu nötigen, die er aus sich heraus von ganzem Herzen überaus gerne tut. Die Liebe ist erhaben über alles Gebot und Gesetz und als das Leben selbst auch ein vollkommener Herr des eigenen Lebens.[26]

Die reine Liebe und alle Tat aus ihr ist die allerwahrhaftigste Grundfeste aller Gerechtigkeit. Wer die reine Liebe aus Gott im Herzen hat, dem wird jede Art von Ungerechtigkeit ewig fremd bleiben. Die Liebe ist das vornehmste Gebot, welches in sich alles Leben und alle Wahrheit enthält.[27]

Der Herr setzt die Haltung der Gebote allein ganz unten an. Was zählt, das ist die Liebe zu Gott. Das Gesetz ist nur eine Prüfung, und die Liebe steckt nicht im Gesetz, denn wer nur allein das Gesetz hält, macht dies aus Eigenliebe, um sich dadurch mit seiner Tatkraft die Liebe und Herrlichkeit Gottes zu verdienen; so jemand ist noch fern von der Liebe Gottes, denn seine Liebe hängt nicht an Gott, sondern am Lohn. Die Martha im Gleichnis (Lk 10.38-42) versuchte sich den Herrn zu verdienen und von Ihm die Anerkennung ihres Verdienstes zu erzwingen. Die Maria versuchte ihn zu erlieben, ist über alle Verdienstlichkeit hinaus und kennt nichts höheres als den Herrn und Seine Liebe. Daher verflucht der Herr sogar die buchstäblichen Erfüller des Gesetzes (Pharisäer und Schriftgelehrten) und lobt den sündigen Zöllner. Gott über alles lieben heißt: Gott über alles Gesetz hinaus lieben. (nach Johannes)[28]

Sanktionen

Die göttlichen Gesetze aus der göttlichen Ordnung tragen von Ewigkeit die Sanktion in sich, so wie jeder Mensch einen ihn strafenden Geist in seinem Gewissen trägt, und bedürfen daher keiner zusätzlichen Sanktionen. Ein Gesetz, dem man eine Sanktion erst hinzufügen muss, ist darum schon schlecht, verwerflich und nicht annehmbar und leer, indem es die Sanktion nicht in sich trägt als ganz natürlich gerechte Folge der Übertretung. Solche Gesetze machen den Menschen immer zum Sklaven. (nach einem der zehn Feuerboten).[29]

Vollkommene Erfüllung dem Mensch nicht möglich

Der Mensch kann ein göttliches Gebot nie völlig erfüllen; und wer da auch aus seinem festesten Willen alles Mögliche getan hätte und dann aber sagte: "Herr, ich habe Dein Gesetz bis zum letzten Häkchen erfüllt!", so wäre er ein großer Lügner und Übeltäter. Denn außer Gott kann niemand ein göttliches Gesetz vollkommen erfüllen, da es als ein göttliches Gesetz unendliche Bedingungen in sich birgt.[30]

Wenn der Mensch alles getan hat nach dem ihm geoffenbarten Willen Gottes und will dadurch vor Gott gerechtfertigt sein, da muss er in seinem demütigen Herzen sagen: "Herr und Vater, sei mir faulem und nichtsnutzigen Knecht gnädig und barmherzig! Denn ich habe wohl an der Rinde genagt, aber das Holz und das Mark des Gesetzes ist vom Zahn meiner Willenskraft noch völlig unberührt geblieben!" Kurz: So jemand muss sich stets lebendig erinnern, dass er nichts, sondern nur alles Gott durch ihn vollzogen hat. Durch diese demütige Erkenntnis wird er vor Gott gerechtfertigt sein. Hingegen wer sich die Taten selbst zuschreiben wird, der wird einst vor Gott auch eine unendlich schwere Rechenschaft zu bestehen haben, der er schwerlich je standhalten wird, außer er greift noch früh genug zur Demut und bekennt, dass er vor Gott der größte Schuldner ist.[31]

Bloße Haltung der Gebote nicht ausreichend

Kein Fleisch kann je durch das Gesetz vor Gott gerechtfertigt werden, selbst wenn es bis zum letzten Jota erfüllt würde. Denn durch das Gesetz kommt die Erkenntnis der Sünde; wer aber die Sünde erkennt, der ist aus der Sünde, und die Sünde ist in ihm. (nach Paulus)[32] Das Gesetz muss durch den Glauben lebendig gemacht werden. Ist das nicht der Fall, dann tötet es den Glauben, anstatt ihn zu beleben. Das Leben des Glaubens aber ist die Liebe. Das lebendige Gesetz ist die Ordnung der Liebe. (nach Paulus)[33] Die Gebote Gottes kann nur halten, wer Gott liebt. Wer aber Gott liebt, der hat kein Gebot mehr als dass er Ihn und Sein lebendige Wort, welches das wahre, ewige Leben ist, liebt.[34]

Dass die bloße Haltung der (zehn) Gebote nicht ausreicht, um das ewige Leben zu erlangen, geht aus mehreren Stellen der Bibel hervor:

  • Der reiche Jüngling Mt 19.16 hat die Gebote von Kindheit an gehalten, dennoch verspürte er nichts von einem ewigen Leben, weswegen ihm Jesus noch den Zusatz machte, seine (ungerechten) Güter zu verteilen und Ihm nachzufolgen.[35]
  • Jesus sagte zu seinen Aposteln und Jüngern, sie sollen sich als faule und unnütze Knechte bekennen Lk 17.10, wenn sie alles getan haben, d.h. alle Pflichten und Gebote erfüllt haben.[36]
  • Im Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner im Tempel Lk 18.9 gibt sich der Pharisäer vor dem Heiligtum selbst das Zeugnis, das Gesetz Moses vollkommen buchstäblich erfüllt zu haben, der arme Zöllner hinten im Tempel aber gibt durch seine demütige Stellung jedem Beobachter zu erkennen, dass er mit der Haltung des Mosaischen Gesetzes nicht viel zu tun gehabt hat und sich seiner Sünden bewusst ist, worauf er seine Wertlosigkeit vor Gott bekennt und um Gnade bittet. Würde das Gesetz genügen, wie könnte dann der Herr den Pharisäer als ungerechtfertigt und den armen sündigen Zöllner als gerechtfertigt aus dem Tempel gehen lassen?[37]
  • Als Jesus ein Kind am Weg fand, da sagte Er, wer nicht werde wie dieses Kind, der werde nicht in das Himmelreich eingehen. Mt 18.3 Dieses Kind, das kaum der Sprache mächtig war, hat sicher nicht die mosaischen Gesetze studiert und sein Leben streng danach gerichtet.[38]
  • Im mosaischen Gesetz wird der sich gegen die Gastfreundschaft versündigt, vor Gott und den Menschen als strafwürdig erklärt. Ein fremder Gast muss mit aller Aufmerksamkeit empfangen und bedient werden. Im Haus des Lazarus bietet Martha gesetzesbeflissen alle ihre Kräfte auf, den Herrn zu bedienen, ihre Schwester Maria (Lazarus) aber vergisst vor lauter Freude über den Gast das Gesetz und setzt sich untätig zu Seinen Füßen hin. Als sich Martha über die Gesetzesvergessenheit ihrer Schwerster erregt, tadelt der Herr sie und nicht die Maria.[39]
  • Das dritte Gebot 2.Mo 20.8 besagt den Sabbat zu heiligen, aber der Herr Selbst war kein buchstäblicher Erfüller des Sabbat, sondern erlaubte sogar Seinen Jüngern, an einem Sabbat Ähren zu lesen und sich mit den Körnern zu sättigen.[40]

Überwindung durch Jesus

siehe Überwindung des Gesetzes

Wirkung

Wer die Gebote Gottes hält, zu dem wird Er kommen in Seiner Dreieinigkeit als Vater, Sohn und Geist, wird Wohnung nehmen in seinem Herzen und Sich da durch das lebendige Wort offenbaren.[41]

Wer das Gesetz beachtet und danach handelt, der hat es in sich aufgenommen und es wird in ihm lebendig, erhebt ihn und macht ihn frei. Er ist dann nicht mehr unter dem Gesetz, sondern über demselben in der Gnade und im Licht.[42]

Würden die vielen törichten Menschen die Gebote Gottes halten, was ihnen sogar viel leichter wäre, als die Gesetze ihrer eigenen, alten, dummen Weltgewohnheiten zu halten, dann gäbe es auf der Erde keine Krankheiten, alle würden sich eines hohen und gesunden Alters erfreuen und der Leibestod wäre wie ein süßes Einschlafen des alten Leibes und ein heiteres und seliges Erwachen der Seele und des Geistes zum ewigen Leben. Da die törichten Menschen aber auf ihre Satzungen und alten, bösen Gewohnheiten mehr halten als auf die Gebote Gottes, die nichts als die reinste Liebe sind, so sind sie selbst Urheber von tausend Übeln und Krankheiten, die sie zu leiden haben und an denen sie oft leiblich und geistig sterben.[43]

Das nur eine Gebot

Von Gott gibt es nur ein einziges Gebot: Das Erkennen der ewigen Freiheit in der endlosen Liebe des ewigen, heiligen Vaters.[44]

Wir haben kein Gebot außer das des ewigen Lebens, welches ist die Liebe. Dieses Gebot ist der lebendige Same, den jeder in sein Herz säen muss, um als Kind Gottes zu leben. Es lautet:

"Du sollst Mich, deinen Gott und heiligen Vater, lieben aus und mit aller der Liebe, die Ich dir gab von Ewigkeit her zum ewigen Leben und als ewiges Leben! So du Mich liebst, so verbindest du dich wieder Mir, und deines Lebens wird nimmer ein Ende sein; unterlässt du aber solches, so trennst du dich vom Leben. Dein Leben wird zwar deswegen nicht aufhören auch werde Ich darum ewig nicht aufhören, dein richtender Gott zu sein; und wirst du auch, von Meinem Leben getrennt, fallen den ewigen Räumen Meiner Zorntiefen entlang, wahrlich, nicht außer Mir wird dein ewiger Fall sein! Mich, deinen Gott, wirst du nie verlieren; aber deinen liebevollsten, besten, heiligen Vater und mit Ihm ein ewiges, freies, wonnevollstes Leben, siehe, das wirst du verlieren!"[45]

Indem man sich in sich selbst gedemütigt hat um der Liebe und des Namens des Herrn willen, wird man nach der Nacht des Erdenlebens mit dem Kleid der Unschuld angetan werden. Der Sünder mag tun, was er will, er mag die Gebote noch strenger halten als der Mond seine Viertel und die Erde ihrer Jahreszeiten, er mag beten bei Tag und Nacht und mag Buße tun auf glühenden Eisen und mag fasten und sich kasteien, dass alle Welt darüber in das größte Erstaunen gesetzt würde, er kann einen Glauben haben, dass er sich sogar die Sterne untertänig machen mag – so er aber die Liebe nicht hat, dann wird er wohl seinen Lohn bekommen, um den er gearbeitet und solches getan hat, aber mit dem Kleid der Unschuld wird er nicht angetan werden, weil nur die Liebe einzig und allein das wahre Kleid der Unschuld ist, und die dieses Kleid erlangt haben, werden über ihm sein. Wer aber statt alles dessen das einzige, unendlich sanfte Gebot der Liebe ergriffen und lebendig gemacht hat in seinem Herzen, der hat durch dieses innere, heilige Feuer alle Schuld aus sich hinausgeschafft und hat sich vollkommen gereinigt in seiner Demut durch die Liebe des Herrn in ihm, so er sie wirkend erfasst hat. Aus der gereinigten Unschuld selbst wird das Kleid der Unschuld für die bereitet werden, die den Herrn nicht in ihrem Glauben, sondern in der Demut und in der Liebe gefunden haben.[46]

Die zehn Gebote

siehe Dekalog

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.411118.13
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 22b
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.40.16
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 110e
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430516.44
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.210.15
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.560917.2
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410429B.12
  9. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.102.1-6
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.75.4
  11. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.107.14
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528a.11
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.164.2-3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.164.7
  14. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.2.4
  15. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.144.5-9
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.4.1
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.20.6
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.29.1
  19. Jakob Lorber, Bischof Martin 74.18-19
  20. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.28.11-13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.29.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.30.1
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.230.15-22
  22. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.109.6
  23. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.41.14
  24. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 173.23-26
  25. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.133.9
  26. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.137.15-17
  27. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.28.5-6
  28. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.101.12-27
  29. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.174.2-4
  30. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.235.9-11
  31. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.235.12-17
  32. Jakob Lorber, Robert Blum 1.81.17
  33. Jakob Lorber, Robert Blum 1.81.25-26
  34. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.1.4
  35. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.100.12-14
  36. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.100.15-16
  37. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.100.17-19
  38. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.100.20-22
  39. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.101.3-8
  40. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.101.9-11
  41. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410320.9
  42. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.4.10
  43. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470927.6-7
  44. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.85.7; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.88.17; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.99.5
  45. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.70.21-22
  46. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401201.28-30