Sohn Gottes

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt Jesus Christus als den Sohn Gottes. Für "Sohn Gottes" im Sinne der Gotteskindschaft siehe Kind Gottes.

Die Taufe von Jesus, wo Er von Gott Vater als Sein Sohn proklamiert wird.
Unter dem Sohn Gottes ist Jehova Gott in Seinem Göttlich-Menschlichen zu verstehen. Das Göttliche im Herrn war von Jehova als dem Vater, was menschlich an Ihm war, hatte Er von der Mutter Maria. Die Vereinigung von beiden ist der Sohn Gottes. Dies geht deutlich aus Luk 1.35 hervor.[1]

Als Gott hat Gott keine Kinder als das alleinige, ewige Wort in Ihm, welches der alleinige Sohn ist, an dem Gott Wohlgefallen hat. Aber im Sohn ist Gott auch Vater der Menschen und hat Wohlgefallen an ihnen, so sie Seinen lieben Sohn in sich aufgenommen haben und damit auch Seine Heiligung durch Ihn.[2]

Wesen

Gott hat das Menschliche in Übereinstimmung mit Seiner göttlichen Ordnung angenommen, und dieses Menschliche, durch das Er Sich in die Welt sandte, heißt der Sohn Gottes. Daher nennt Jehova sowohl Sich Selbst als auch den Sohn den Herrn in Ps 110.1, Jes 9.6. Alle Macht und Gewalt liegt in den Händen des Sohnes, Er ist in Sich das Leben alles Lebens ewig. Dieses Menschliche ist es, was als Sohn Gottes bezeichnet wird. Dieses Menschliche vermittelt, bürgt, versöhnt und entsündigt:[3]

  • Die Vermittlung bedeutet, dass etwas Mittleres geschaffen wird, durch das einerseits der Mensch sich Gott Vater und andererseits Gott Vater Sich dem Menschen nähern kann, um ihn so zu lehren und führen, auf dass er gerettet werde. Daher heißt der Sohn Gottes der Heiland und in der Welt Jesus, das ist Heil. (Anm.: Jesus ist die lateinisch-griechische Form des hebräischen Jeschua, zusammengezogen aus Jehoschua, d.h. Jehova hilft, ist Rettung, oder ähnlich.)
  • Die Bürgschaft bedeutet die fortgesetzte Vermittlung, denn die Liebe selbst, zu der die Barmherzigkeit, Milde und Gnade gehört, verbürgt sich fortwährend, das heißt vermittelt für jene, die Seine Gebote halten und die Er liebt.
  • Die Entsündigung bedeutet die Entfernung der Sünden, in die sich der Mensch stürzen würde, wenn er dem nicht durch Sein Menschliches bekleideten Jehova nahe käme.
  • Die Versöhnung bedeutet das Wirken der Milde und Gnade, das den Menschen davor bewahrt, sich infolge seiner Sünden in die Verdammnis zu stürzen. Ebenso bedeutet Versöhnung, die Fürsorge, die der Herr den Menschen angedeihen lässt, dass er das Heilige nicht entweihe.[4]

Der erste Gottessohn war Jesus Christus und als solcher war Er vollkommen eins mit Gott Joh 10.30, Joh 14.10-11; der Sohn ist aus dem Vater hervorgegangen, wie da hervorgeht ein Licht aus hell lodernder Flamme. Anders hätte Sich Gott Vater den Menschen nicht nähern können.[5] Vater und Sohn sind Eins, wie ein Mensch und seine Liebe oder sein Herz auch vollkommen Eins sind und Eins werden können mit Vater und Sohn, so diese in des Herzens Liebe aufgenommen worden sind.[6] Jesus und Gott Vater sind einer Liebe und eines Herzens, weswegen Jesus ein Sohn Gottes genannt werden soll, und weshalb wer zu Jesus betet, auch zu Gott betet.[7] Der selige Paulus erklärt, selig seien jene, die in Christus den wahrhaftigen ewigen Sohn des lebendigen Gottes sehen. Aber nur die Ihn lieben über alles, werden in Ihm den göttlichen Vater schauen, denn durch die Liebe erst werden wir zu wahrhaftigen Kindern Gottes.[8]

Göttliche Liebe und göttliche Weisheit

Aus der ewigen Liebe in Gott, die gleich ist dem Vater und im Grunde des Grundes der Vater Selbst, entsteht das Licht der göttlichen Weisheit, das da gleich ist dem Sohn oder der eigentliche Sohn Selbst. Wie Liebe und Weisheit eins sind, so sind auch Vater uns Sohn eins; der "Sohn" ist völlig Eins ist mit Dem, das da "Vater" heißt, so wie Licht und Wärme oder Wärme und Licht eines sind, indem die Wärme fortwährend das Licht und das Licht fortwährend die Wärme erzeugt.[9] Der eingeborene Sohn Gottes ist die Weisheit Gottes im Menschensohn.[10] Die wahre Liebe, die man das Leben nennt, ist jene ewige Wärme aus dem göttlichen Zentrum, welches Jesus mit dem Ausdruck "Vater" bezeichnet. Aus diesem "Vater" geht infolge der ewig gleichen Lebenswärme das Licht, welches der Herr Selbst (als "Sohn") ist, in alle Unendlichkeit aus. Wer demnach vom Herrn das Licht, das in Seiner Lehre besteht, tätig aufnimmt, der nimmt auch die Liebe oder das Leben des Vaters auf. Hat er diese aufgenommen, so hat er auch den göttlichen Geist zum ewigen Leben in sich erweckt.[11]

Gedachtes Wort und ausgesprochenes Wort

Der "Vater" ist die reinste "Ewige Liebe in Gott" oder das "Ewige wesenhafte Wort" in Sich Selbst. Der "Sohn" ist das vom Vater ausgesprochene Wort oder der Sich den Menschen wesenhaft im Sohn offenbarende Vater Selbst. Es verhalten sich beide wie ein gedachtes und ein ausgesprochenes Wort, da der Gedanke der Grund oder der Vater des ausgesprochenen Wortes, das ausgesprochene Wort aber wieder nichts anderes als der sich offenbarende Gedanke oder der Vater des Wortes selbst ist. Daher sollte sonnenklar sein, dass wer den Sohn sieht und hört, auch den Vater notwendig sehen und hören muss, und dass demnach Vater und Sohn eines und dasselbe sind, Joh 14.9 wie der Gedanke und das danach ausgesprochene Wort – und dass der Vater im Sohn und der Sohn im Vater ist, wie der Gedanke im ausgesprochenen Wort und das ausgesprochene Wort im Gedanken. So ist auch zu verstehen, warum der Vater mehr ist als das Wort oder der Sohn. Joh 14.28 Das Wort wäre ja ohne den Vater oder den vorhergehenden Gedanken eine Unmöglichkeit. Also ist der Vater als der ewige Zeuger des Wortes mehr als das gezeugte Wort. Wenn aber das Wort gezeugt ist, dann ist es ja doch völlig identisch mit dem Vater.[12] Das Wort aus dem Gottes-Herzen ist der Liebe Allkraft. Daher ist das Wort und der ewige Sohn aus Gott eins. Gott Selbst ist das volle Wort, das im Feuer der Liebe gezeugt wird.[13]

Wer den Sohn annimmt und an Ihn glaubt, der hat das ewige Leben schon in sich; denn so wie Gott Selbst in jedem Wort Sein eigenes vollkommenstes ewiges Leben ist, also ist Er es auch in jedem Menschen, der Sein lebensvollstes Wort in sich aufnimmt und dasselbe behält. Wer jedoch das Gotteswort aus dem Mund des Sohnes nicht annimmt, also dem Sohn nicht glaubt, der wird und kann auch das Leben nicht überkommen, noch sehen und fühlen in sich, und der Zorn Gottes, der das Gericht der Dinge ist, die kein Leben haben außer das des ewig unwandelbaren Mussgesetzes, wird über ihm so lange bleiben, als er an den Sohn nicht glauben wird.[14]

Falsche Vorstellungen

Der Sohn Gottes sei nicht Gott Selbst

Heutzutage wird in den christlichen Kirchen geglaubt, Gott, der Schöpfer, habe einen Sohn von Ewigkeit gezeugt, und dieser sei herabgestiegen und habe das Menschliche angenommen, um die Menschen zu erlösen und selig zu machen.

Richtig ist: Die Lehre, ein von Ewigkeit geborener Sohn sei herabgekommen und habe das Menschliche angenommen, beruht ganz und gar auf einem Irrtum und wird durch all jene Stellen im Wort Gottes widerlegt, in denen Jehova Selbst sagt, dass Er der Heiland und Erlöser sei. Jehova, der Eine Gott, kam Selbst herab, um Mensch und Erlöser zu werden, kein anderer. Jes 7.14 Jes 9.5 Jes 25.9 Jes 40.3-5 Jes 40.10 Jes 40.10 Jes 42.6-8 Jes 43.11 Jes 47.4 Jes 49.26 Jes 60.16 Jer 23.5-6 Jer 33.15-16 Hosea 13.4 Sach 2.14 Matth 1.22-23 Gott ist Einer, und nicht, mit dem Sohn und dem Heiligen Geist, drei Personen, die jeder ein gesonderter Gott sein sollen, dabei aber dennoch - entgegen der Vernunft - nur einen einzigen Gott darstellen sollen. (siehe dazu auch Dreieinigkeit) Wer jedoch infolge seiner Voreingenommenheit für den Glauben an die Geburt eines zweiten Gottes von Ewigkeit und dessen Herabkunft und Erlösungswerk im nächtlichen Schatten verharrt, der schließt vor diesen göttlichen Ansprüchen aus dem Wort die Augen und überlegt, während er dieselben hört, wie er sie verdrehen und seinen eigenen falschen Ansichten anpassen könnte.[15] Auch aus "mein Sohn bist Du, Ich habe heute Dich gezeugt" Ps 2.7-12 geht hervor, dass nicht an einen Sohn von Ewigkeit zu denken ist, sondern an einen in die Welt hineingeborenen Sohn, handelt es sich doch um eine Weissagung vom Kommen des Herrn. "Heute" bedeutet nicht von Ewigkeit, sondern in der Zeit, ist doch bei Jehova die Zukunft Gegenwart.[16]

In den christlichen Kirchen ist es üblich, den Heiland als Sohn der Maria zu bezeichnen, selten dagegen als Sohn Gottes, außer wenn man (fälschlicherweise) an den von Ewigkeit gezeugten Sohn Gottes denkt. Die Ursache besteht darin, dass die römische Kirche die Mutter Maria über alle anderen Heiligen erhoben und sie denselben wie eine Göttin oder Königin übergeordnet hat, während doch der Herr im Verlauf der Verherrlichung Seines Menschlichen all das auszog, was Er von Seiner Mutter hatte, um statt dessen anzuziehen, was Seines Vaters war. Aus dieser allgemein angenommenen Gewohnheit, den Herrn als Sohn der Maria zu bezeichnen, sind eine Reihe von Gräueln in die Kirche eingedrungen, vor allem bei denen, die von ihren Überlegungen vieles ausschlossen, was das Wort Gottes vom Herrn sagt, beispielsweise dass der Vater und Er eins seien. Dadurch geht die Idee der Göttlichkeit des Herrn verloren und zugleich auch all das, was das Wort über Ihn als Sohn Gottes sagt. Ferner wird auf dies Weise dem Judaismus, Arianismus, Socianismus, dem Calvinismus in seiner ursprünglichen Form und schließlich dem Naturalismus Einlass gewährt. Letzterer aber führt zu dem fanatischen Glauben, Er sei der Sohn der Maria aus Joseph gewesen. Zu den Gräueln gehört auch, dass man meint, der Herr habe Seine Seele von der Mutter her gehabt, und Er heiße somit Sohn Gottes, ohne es wirklich zu sein.[17]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 92; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 101; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 44
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528b.1
  3. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 81; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 101; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.24.14
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d-e
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.178.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.90.9-12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.251.20; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420829.3; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 135d; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 136c
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470713.5; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470722.2
  7. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 91.11-13
  8. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 1.9.13
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.4.13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.32.6-7
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.21.3
  11. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.2-3; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.570000.3
  12. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420427.3-5
  13. Jakob Lorber, Robert Blum 2.157.8
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.24.15
  15. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 82; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 82b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 83
  16. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 101
  17. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 94