Theokratie

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt einen wirklich von Gott geführten Staat. Für die sich fälschlich ebenfalls "Gottesstaat" usw. nennenden Priester- oder Terroristenstaaten siehe Priesterherrschaft.

Die Theokratie oder der Gottesstaat ist bei jedem Volk die uranfängliche Verfassung oder Staatsform, d.h. die Menschen hatten keinen anderen Herrn über sich als Gott allein. Erst als sie mit dieser freien und liberalen Regierung Gottes unzufrieden wurden, da es ihnen zu gut ging, fingen sie an, sich gegenseitig übermäßig zu lieben (siehe: ungerechte Nächstenliebe) und den Beliebtesten zum Führer zu verlangen 1.Sam 8.7. Aus dem wurde in der Folge ein Herr, ein Gebieter, ein Patriarch, dann ein Fürst und schließlich ein König und ein Kaiser.[1]

Bei Gott gibt es durchgehends keine hohen Ämter und keine Gleisdorf und Sonnabendkirchen, die man zuerst durchmachen und passieren muss, um zu Ihm zu gelangen. In Seiner großen Staatsverwaltung ist Er die unterste und oberste Instanz Selbst.[2]

In einer Regierung nach der Ordnung Gottes ist der König ein Leiter und Lehrer der Brüder, aber durchaus kein Herr und Gebieter. Er wird keiner weltlichen Macht bedürfen, sondern die Macht und Kraft der göttlichen Liebe, Weisheit und Ordnung wird in seinem Geist wohnen, und aus dem Geist heraus wird er leicht und hinreichend mächtig, seine Brüder zu allem Guten und Wahren zu leiten. (nach Kisehel)[3]

Der wahre Gottesstaat

Das Reich Gottes ist kein Weltreich, sondern ein Gottesreich ohne alles Weltgepränge, hat nichts Äußeres, sondern ist inwendig im Menschen. Die Stadt Gottes ist ein reines, Gott über alles liebendes Herz. Ein materielles Reich Gottes wird auf der Erde niemals gegründet in der lebendigen Wahrheit aus und in Gott. Solches tun nur falsche Propheten im vorgeblichen Namen des Herrn.[4]

Die reine Liebe zu Gott ist der geistige "Staat", die innere Ordnung des geistigen Lebens. Das leitende Oberhaupt dieses inneren Staates ist Gott. Die Verbindung, das unzerreißbare Band des ewigen Lebens, zwischen Gott und den Meistbietenden oder Anwärtern (für das Bürgerrecht) ist die Kirche, und zwar die wahre lebendige Kirche des Menschen, in welcher erst der wahre Sinn des Wortes vollkommen erleuchtet enthüllt wird.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.103.8-11; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.201.5-9
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410522.34
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.201.15-16
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.73.8-10; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.501227.5
  5. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420305.7-8