Grenze

Aus Prophetia
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Raum und Zeit begrenzen in der natürlichen Welt und in der geistigen Welt alles. Nicht nur die Körper, sondern auch die Seelen der Menschen sind endlich, desgleichen auch die Engel und Geister.[1]

Das Unbegrenzte ist für den Begrenzten der Tod. Daher muss für den Begrenzten alles in gerechten Schranken gehalten werden.[2]

Hindernisse (Grenzen) sind der Grund alles Seins und Fortbestehens. Jedes Ding ist nur da durch seine ihm eigentümliche Beschränktheit, welche für dasselbe ein offenbares Hindernis ist. Zum Beispiel ein Stein ist von allen Seiten beschränkt und fasst viele Hindernisse in sich; aber je beschränkter und hindernisreicher er ist, desto beständiger, solider, gediegener und edler ist er auch. Ebenso wachsen die Pflanzen nach dem Gesetz der Beschränktheit und zufolge der vielfachen, inneren Hindernisse, die ein beständiges Kämpfen aller ihrer Teile gegenseitig sind. Daher sind die Hindernisse und Beschränktheiten das eigentliche Wesen der Dinge selbst, ohne die sie sogleich zu sein aufhören würden, und die ganze unendliche Schöpfung ist demnach aus lauter Hindernissen und Beschränktheiten zusammengesetzt. Nur Gott allein ist vollkommen frei und unbeschränkt, damit durch Ihn alles sein gerechtes Hindernis und die volle Beschränktheit erhält zu seinem Dasein. Wie es sich mit den Dingen verhält, so auch mit allem des Geistes. Fände der lebendige Geist nichts, woran er sich stoßen möchte, dann hätte er kein Bewusstsein und kein Leben. Weil es Gott zulässt, dass für den Geist selbst einen Menge Gegensätze überall und allzeit, gute und schlechte - die schlechten für die guten und umgekehrt - sind, daher stoßen sich die Geister gegenseitig einander und erwecken sich so zum Leben. Die Guten werden dadurch stets lebendiger, und die Schlechten werden endlich durch die Guten geweckt, bekehren sich und gehen ins wahre Leben über und werden dadurch stets freier von einem Hindernis.[3]

Ursprung

Gott hat als Schöpfer des Weltalls alle Dinge begrenzt, und zwar durch Seine Sonne, in deren Mitte Er ist, und die aus dem Göttlichen Wesen besteht, das als Sphäre aus Ihm hervorstömt. Hier ist der Ursprung der ersten Begrenzung, und von hier nimmt sie ihren Fortgang bis zum Letzten in der natürlichen Welt.[4]

Landesgrenzen und Eigentumsrecht

Grenzsteine sind nichts als Aushängschilde der Härte menschlicher Herzen. Es ist traurig, wenn ein Bruder dem andern sagen muss: "Bis hierher, und dann nicht weiter!" Aber so die Menschen einmal vom bösen Geist der Selbstsucht besessen sind, da werden sanktionierte Grenzsteine eine Notwendigkeit, weil sie der unersättlichen Habgier der Menschen gewisse Schranken ziehen, über die hinaus sie ungestraft nichts mehr als ihr Eigentum ansehen dürfen. Was notwendig ist, das ist aus dem Gesichtspunkt der Notwendigkeit betrachtet gut, obschon an und für sich schlecht, weil der Grund, der sie notwendig macht, schlecht ist. Würden die Menschen nach der leicht verständlichen Lehre des Herrn leben, dann wären auf der ganzen Erde keine Grenzsteine nötig. Denn dem, was gut ist, darf man ewig nie eine Grenze ziehen; wohl aber dem, was da schlecht ist. Habsucht, Herrschgier, Geiz, Neid und Hochmut sind grundböse Dinge, denen Grenzen gezogen werden müssen, damit sie nicht ausarten und wie ein Krebsschaden stets weiter um sich greifen.[5]

Gegenwärtig ist die Erde abgezirkelt wie die Hölle, wo jeder seinen bestimmten, unverlassbaren Platz hat. Somit kann auch nur eine entsprechende Rechtspflege und können demgemäß auch nur ähnliche Strafen als Grenzen der Bosheit gesetzt sein. Und so können dann die Strafen, wenn sie der Bosheit angemessen sind, nicht anders als "rechtlich" sein – aus der Hölle betrachtet, da alles wortgetreu aus ihr entnommen ist - die Grenzsteine, die Gesetze und auch die Strafen. Im Himmel hat einer alles für alle und alle haben alles für einen aus Liebe. Das ist auch die Lehre des Evangelium. Würde es jeder dem Himmel gleich tun, dann wären keine neuen Höllengesetze vonnöten, da dann keiner etwas besäße und somit auch frei bliebe vor jeglichem Raub und Diebstahl.[6]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 29c
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.24.15
  3. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.121.14-23
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 29c
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.256.7-8
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528b.4-5