Höllensturz
Der Höllensturz des Bösen findet im Leben nach dem Tod statt. Dabei stürzt sich der Betreffende von selbst in die Hölle, wo sich die ihm ähnlichen aufhalten. Dieser Sturz zeigt sich dem Auge, als ob jemand rücklings, den Kopf nach unten und die Füße nach oben, hinabfiele. Es sieht so aus, weil die Ordnung, in der der Betreffende lebt, auf den Kopf gestellt ist, hatte er doch die höllischen Dinge geliebt und die himmlischen verworfen.[1] Die Selbstliebe bildet bei einem Menschen, der sich ihr ergeben hat, das Haupt, die himmlische Liebe die Füße, auf die er sich stellt. Dient ihm aber die himmlische Liebe nicht, so tritt er sie mit Füßen. Daher sieht es auch so aus, als ob alle, die in die Hölle geworfen werden, mit dem Kopf voran hinabgestürzt würden, während ihre Füße nach oben, dem Himmel zu, weisen.[2]
Vorgang
Aus jeder Hölle weht eine Sphäre jener Begierde herauf, denen die dort Befindlichen verfallen sind. Wer diese gleiche Begierde teilt, wird in freudige Erregung versetzt, sobald er sie wahrnimmt; denn die Begierde und ihre Lust bilden eine Einheit. Was jemand begehrt, das ist ihm ja doch angenehm, und so kommt es denn, dass sich der Geist dahin wendet und dahin zu gelangen für ihn Herzenslust bedeutet. Zwar weiß er nicht, dass ihn dort Höllenqualen erwarten, aber selbst wer es weiß, fühlt sich dahin gezogen, denn in der geistigen Welt kann niemand seiner (herrschenden) Begierde widerstehen, weil die Begierde seine Liebe, die Liebe wiederum seinem Willen, der Wille aber seiner Natur angehört, und dort ein jeder seiner Natur gemäß handelt.[3]Wenn nun der Geist von selbst, bzw. aus seiner Freiheit heraus zu seiner Hölle gelangt und in sie eintritt, wird er zuerst freundlich aufgenommen und meint daher, er sei zu Freunden gekommen. Dieser Zustand dauert indes nur wenige Stunden. Inzwischen wird er untersucht, um zu sehen, wie schlau er ist, welchen Wert er also besitzt. Danach beginnt man ihn anzugreifen, und zwar in verschiedenster Weise und immer heftiger. Gleichzeitig führt man den Betreffenden immer weiter und tiefer in die Hölle hinein, denn im Inneren und in der Tiefe werden die Geister immer bösartiger. Nach diesen Angriffen beginnen sie mit Strafen solange gegen ihn zu wüten, bis er zum Sklaven wird. Weil aber dort stets von neuem aufrührerische Bewegungen entstehen, kommt es immer zu neuen Aufständen, und die Szene wechselt ständig. So werden dann die zu Sklaven gemachten Geister befreit, um irgendeinem neuen Teufel bei der Unterjochung anderer zu helfen, wobei wiederum diejenigen, die sich nicht unterwerfen und auf den ersten Wink gehorchen, auf die verschiedenste Weise gepeinigt werden, und so geht es ohne Unterbrechung fort. Diese Folterungen werden das Höllenfeuer genannt.[4]