Besitz

Aus Prophetia
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Columbus beansprucht die Insel Guanahani, von ihm San Salvador genannt, für seine spanischen Patrone.

Gott allein ist der Besitzer der Unendlichkeit, Ihm allein gehört alles. Daher kann Gott nur geben und nicht von jemandem irgend etwas nehmen, da ja ohnehin alles Sein ist, was irgendein Mensch zu besitzen wähnt. Gott allein kann geben und nehmen und das Genommene hundertfach wiedergeben.[1]

Jeder soll (für sich) nur so viel haben, wie zum Leben nötig.[2]

Geschichte

Ursprünglich, von Gott aus, war die ganze Erde ein Gemeingut der Menschen. Aber die selbst- und herrschsüchtigen Menschen schufen sich eine Ordnung, wonach das Staatsoberhaupt an Gottes Statt Besitzurkunden ausstellt und jeder Besitzer für sein teuer erkauftes Recht allerlei Steuern zu entrichten hat.[3]

Die Not wird und muss erst die Völker belehren, dass die Erde ein Gemeingut aller Menschen, nicht aber nur jener verruchten Satanswucherer ist, die sich derselben durch geprägtes Blech und durch beschmierte, allerlumpigste Papierschnitzel bemächtigt haben. Verflucht sei, wer in höllischem Eigennutz um seinen vermeintlichen Grund Schranken zieht.[4]

Folgen

Als die Kinder Kains einen Teil der Erde in einen festen und erbbaren Besitz genommen und dafür eine selbst- und herrschsüchtige Ordnung gemacht hatten, da dauerte es keine tausend Jahre, bis es Gott geschehen ließ, dass die Sündflut kam und sie alle bis auf wenige ersäufte. Gott ist zwar sehr langmütig und von großer Geduld; aber Er wird dem argen Treiben der Menschen bald müde und so zeigt sich dann, wer der Besitzer der Erde ist.[5]

Am irdischen Besitz haftet der ewige Tod. Wer viel hat, dem wird es schwer, sich einst davon zu trennen, denn jeder Mensch muss einmal doch alles verlassen.[6]

Verflucht sei, wer in höllischem Eigennutz um seinen vermeintlichen Grund Schranken zieht. Wer immer derart eigensüchtig ist und karg gegen seine Brüder, den will Gott dereinst an den Schranken und Grenzsteinen nagen lassen, solange die Sonne dem Weltall leuchten wird. Ein steinernes Herz soll ihm vorgehalten werden und erst wenn sich dieses von seinen Tränen erweichen lassen wird, dann erst soll er eine schwache Erbarmung finden bei Gott.[7]

Verhalten

Man soll nicht sagen: Dies Haus, dieser Grund und dieses Vermögen gehört mir. In meinem Hause bin ich der Herr, und auf meinem Grunde habe ich zu schaffen. – In solchen Äußerungen steckt eine große Portion Hochmut. Die so denken, reden und handeln, bei denen wird der Herr nimmer Einzug halten, weil sie nicht Ihn als den Herrn, dem allein alles wahrhaftigst und vollkommenst zu eigen ist, sondern nur sich als den Herrn ihrer ihnen von Ihm nur auf eine sehr kurze Zeit geliehenen Sache ansehen. Darin liegt ein großer Hochmut, der der alleinige Erzeuger aller Kriege im Kleinen wie im Großen ist.[8] Man soll das, was einem zugeteilt wird, nie als einem selbst zu eigen halten, sondern nur als eine von Gott für diese kurze Zeit (auf der Welt) geliehene Sache.[9]

Im Himmel hat einer alles für alle und alle haben alles für einen aus Liebe. Das ist auch die Lehre des Evangelium. Würde es jeder dem Himmel gleich tun, dann wären keine neuen Höllengesetze vonnöten, da dann keiner etwas besäße und somit auch frei bliebe vor jeglichem Raub und Diebstahl.[10]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.480926.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.470418a.2
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.168.5
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.124.10-12
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420730.3
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.124.13-15
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.1-2
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.420730.3
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.102
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.230.6-7
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400528b.5