Hellsehen

Aus Prophetia
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Hellsehen ist das sich und andere durchschauende Erkennen, das helle geistige Durchdringen in sonst unerforschliche Schöpfungstiefen. Durch Magnetisieren ist es möglich, jemanden in den hellseherischen Zustand zu versetzen.[1]

Die Schüler der früheren Prophetenschulen erlangten die Hellsicht und damit auch das lebendige, innere Wort, d.h. sie vernahmen die Stimme Jehovas in sich, das Wort Gottes, das sie den Menschen wie aus dem Mund Gottes zu verkünden hatten.[2]

Stufen

Vorahnung

Im höheren als im ersten Sehgrad (=der gewöhnliche Traum) ist die Seele von ihrem pur Materiellen schon mehr entbunden und tritt gewisserart aus ihrem Fleisch, setzt sich durch ihren Außenlebensäther mit der Außenwelt in eine volle Verbindung und sieht und fühlt da Fernes und Wahres aus den auf sie einwirkenden Lebens- und Sachverhältnissen auf der Erde.[3]

Die freie Seele hat ein ausgeprägtes Feingefühl und kann sich daher vergegenwärtigen, was der Erdzeit nach erst viel später geschieht. Die Seele hat auch im leiblich wachen Zustand das Vermögen, sich für die Zukunft Pläne zu machen und sich diese als schon vollendete Werke vorzustellen, allerdings mangelt ihr in diesem Zustand das reinere und bestimmtere Sehen und Fühlen. Eine frei sehende und frei fühlende Seele jedoch durchschaut schnell alle Verhältnisse, Bedingungen und möglichen Hindernisse. Sie kann nicht nur das vorhersehen, was sie selbst angeht, sondern auch das, was außer ihr in der Welt geschehen wird, was bei einer unfreien und noch sehr materiellen Seele unmöglich der Fall sein kann.[4]

Hellsicht

Der eigentliche Schau- und Fühlgrad der Seele tritt im Leibesleben wie auch im Traum dann ein, wenn der Geist in der Seele tätig wird. In diesem Zustand ist das Schauen und Fühlen der Seele kein dumpfes Ahnen mehr, sondern ein helles und klares Bewußtwerden aller Lebensverhältnisse, und wie dieselben sich zum eigenen Leben verhalten. Der Mensch erkennt sich und Gott und kann auch die Geister oder respektive Seelen der Verstorbenen, als auch der noch im Fleisch lebenden Menschen schauen und beurteilen. Die Träume eines solchen Menschen sind keine unrealen materiellen Träume mehr, sondern geistig reine und wahre und es gibt nur mehr wenig Unterschied zwischen dem Hellsehen im wachen und im schlafenden Zustand.[5]

Prophetie

Menschen, die sich gleich den Propheten schon im Übergang in den dritten und somit höchsten und hellsten Schau- und Gefühlsgrad befinden, weil ihr Geist sich schon völliger mit der Seele zu einen angefangen hat, bringen das in der auch schon höheren Geisterwelt Geschaute und Vernommene in den wachen Zustand zurück und können es ihren Nebenmenschen wieder verkünden. Dies ist der Zustand der meisten kleinen Propheten.[6]

Im vollkommenen höchsten Schau- und Lebensgrad der Seele sieht und vernimmt die Seele alles, was in der ganzen Schöpfung ist und irgend besteht. Sie sieht den Himmel offen und kann mit aller Geisterwelt in den lichtesten und lebendigsten Verkehr treten. Was sie sieht, hört und fühlt, kann nicht mehr aus ihrer hellsten Erinnerung entschwinden, denn ihr Schau- und Fühlkreis ist ein allumfassender, ewig bleibender und alles durchdringender. Dies ist der Zustand der großen Propheten und auch der aller vollendeten Geister im Himmel.[7]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 1.45.8
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.56.14-15
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.135.6
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.135.10-11
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.136.1-3
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.136.7
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.136.13-14