Humor

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt Heiterkeit im Sinne von Humor und Lachen. Für Heiterkeit im Sinne von Freude und Glücklichsein siehe Seligkeit.

Lachendes Kind
Das Lächeln, aus dem man ein besonderes Wohlwollen erkennen kann, ist himmlisch; alles andere Lachen aber entstammt zuallermeist der Hölle. Die Teufel lachen stets, wenn ihnen ein böser Streich gelingt; im Himmel aber lacht nie jemand, sondern ist nur stets voll des herzlichsten und freundlichsten Wohlwollens gegen alle noch so armselige Kreatur und voll Mitleid mit jedem leidenden Bruder, der noch auf der Erde seine Zeit durchzumachen hat. (nach Engeln)[1]

Nicht einmal Gott weiß, wo außer bei Ihm lebensfrohe und heitere Stunden noch irgendwo zu finden sein werden. Die sogenannten lebensfrohen und heiteren Stunden (ohne Gott) sind nur künstliche Griffe des Satans, die den reizenden Genüssen in eitlen Träumen gleichen, durch welche die ganze Natur verderblich betrogen wird. Wem Gott als größte Erholung nicht genügt, der ist wahrhaft ein Sohn Seines größten Feindes.[2]

Zwischen einer großen Heiterkeit und der Sünde ist nur ein sehr kleiner und schmaler Raum vorhanden.[3]

Guter Humor

Die gute Heiterkeit ist keine ausgelassene, unlautere und unsittliche Spaßmacherei, sondern jene Munterkeit, die das Herz eines ehrbaren und kerngesunden Ehepaares erfüllt, oder die gottergebene Menschen nach guten und Gott wohlgefälligen Handlungen empfinden.[4]

Man soll nichts bekritteln und auslachen, außer die Lüge und den Betrug. Der Lügner soll stets zu Schanden stehen und der Betrüger an den Pranger gestellt werden, damit sie die Frucht der Lüge und des Betrugs verkosten.[5]

Über die glückliche Vereitelung des an und für sich Bösen, Falschen und Schlechten kann sich eine ehrliche Brust mit vollstem Recht erfreuen und eine das Gemüt stärkende Heiterkeit empfinden. Eine solche Freude und Heiterkeit ist himmlischer Art und somit vollauf gut. Aber nie soll man sich über einen Menschen erheitern, der solcher Sünde zumeist in seiner Blindheit als ein Knecht gedient hat! Auch über Dumme soll nicht gelacht werden. Wenn der Dumme brüderlich zurechtgewiesen wurde, und weise zu handeln beginnt, dann erst ist Freude und Heiterkeit in der Ordnung des Himmels und somit gut und gerecht.[6]

Es gibt Umstände, wo es aber nur den Männern zusteht, über eine dumme Sache und eine eigensinnige Dummheit zu lachen. Dann aber ist das Lachen eine verdiente Strafe für den, der des Auslachens wert ist (im Kontext des alten Judentums zu Jesu Zeit von Engeln gesprochen).[7]

Schlechter Humor

Das (verspottende) Lachen rührt von der Erweckung schadenfroher Geister her, die im menschlichen Leib stecken und soll daher vermieden werden. Die Hölle ist voller höhnischem Lachen.[8] Weder die Engel, und schon gar nicht der Herr sind Kopfhänger, dennoch muss das spöttische Lachen völlig aus dem Himmel verbannt sein, weil darin noch eine geheime Schadenfreude und eine übertriebene Neugierde versteckt ist. (nach Borem)[9]

Wer nur zum Vergnügen lacht und Dinge, Begebnisse und lächerliche Reden aufsucht damit er zum Lachen gereizt wird, der ist ein Narr. Nur das Herz eines Narren kann zur Lache gereizt werden, jeder nur halbwegs weise Mensch begreift leicht und bald den heiligen Ernst des Lebens, daher wird es ihm schwer in den Sinn kommen, über etwas zu lachen. Daher soll man sein Gesicht abwenden von den Narren und Komödianten, die sich dafür zahlen lassen, dass sie einen für die Hölle zurichten. Es ist besser, sich von all dem abzuwenden und lieber dort zu trauern, wo die blinde Welt zur frechen Lache genötigt wird; denn die Komödie der Welt ist stets ein Trauerspiel für die echten Kinder Gottes, und nur zu oft weinen die Engel Gottes im Himmel, so die Weltmenschen ihn ihrem bösen Unsinn lachen. Das nüchterne Herz hat das Wohlgefallen Gottes.[10]

Wer über einen dummen Menschen lacht, der zeigt, dass er dazu selbst die beste Anlage hat; denn es handelt der eine dumm aus seiner Dummheit heraus; und also findet eine Dummheit an der andern ihr Vergnügen also, dass es ihr am Ende gar nicht recht ist, wenn der erste von seiner Dummheit abbricht und vernünftig zu handeln beginnt. Wer sich über Menschen in ihrer Blindheit (oder Dummheit) freut und lustig macht und ihnen Streiche spielt, der ist selbst blind im Herzen, also herzlos, und das ist ärger als wenn einer tausendmal blinder im Kopf ist.[11]

Folgen

Es ist eine grobe Sünde und hat ein leichtfertiges Herz zum Grund, wenn jemand einen Blinden auslacht, statt ihm die Hand zu reichen und ihn zu führen. Wer solches tut, der verdient eine große Strafe. (nach Engeln)[12] Für den Blinden ist es genug des Elendes, dass er blind ist. Die Folge eines oft noch so harmlosen Spasses oder Scherzes, den man sich gegen einen etwas Schwachsinnigen erlaubt, sind nicht selten recht bitter. Der Gefoppte merkt es am Ende, dass er gefoppt wurde, wird erbost darüber, sinnt auf Rache, findet auch bald einen Weg dazu und handelt rücksichtslos. (nach Robert Blum und Peter Peter)[13]

Wer über Komödianten lachen kann, oder auch als Zeuge, so irgendein lustiger Kauz irgend jemand Schwachen so recht vollmundig anlügt und ihm eine matt versilberte Bohne für eine echte Perle verkauft, überaus lustig wird, in dessen Herz hat der Teufel eine reiche Fülle von allerlei bösem Samen gestreut, aus dem nie eine Frucht des Lebens hervorgehen wird.[14]

Wenn die Menschen viel über die Schwächen ihrer Brüder zu lachen anfangen werden, dann wird der Glaube verschwinden und die Liebe in den Menschenherzen erkalten. Unter den Menschen wird dann eine Not sein, wie es auf der Erde noch keine ähnliche gab. (nach Engeln)[15]

Bekämpfung

Man soll nicht zu viel über manche Dummheit der Schwachen lachen, denn darin liegt der eigene Hochmut versteckt und erbittert das Herz des Ausgelachten oft mehr als eine ernste Rüge. Man soll auch kein Freund von Bonmots und anderen beißenden Reden und Bemerkungen sein, wodurch bestimmte Menschen heruntergemacht werden, denn auch darin liegt wieder Hochmut. Wenn man Dummheiten und Schwächen der Menschen lächerlich machen will, dann rede man im Allgemeinen, zu einzelnen aber nie anders als unter vier Augen. Nützt das nicht, dann soll man erst einen oder zwei, höchstens drei Zeugen hinzunehmen. Sollte auch das noch nichts nützen, dann kann solches erst einer Gemeinde kundgetan werden. Aber bei keiner Rüge soll je die Person eines Menschen, sondern lediglich nur seine Dummheit, Schwäche oder Sünde zwar wahr, aber sonst so schonend als möglich gerügt werden. Die vollste Liebe und stete Achtung des Menschen muss überall wie eine Sonne hervorleuchten.[16]

Wenn die Kinder (höhnisch oder schadenfreudig) lachen, dann sollen sie gestraft werden. (nach Engeln)[17]

Gott und Heiterkeit

Dem Herrn ist ein heiteres und munteres Herz viel angenehmer als ein betrübtes, trauriges, klagendes, murrendes, mit allem unzufriedenes, dadurch undankbares und sicher wenig Liebe in sich fassendes. In einem heiteren Herzen wohnt Liebe, gute Hoffnung und ungezweifelte Zuversicht, es kann Trauernde heiter stimmen, wodurch deren Seele leichter vom Geist durchleuchtet werden kann.[18]

Die große Geduld Gottes hat in gewissen Dingen aber dennoch ihre bestimmten Grenzen, z.B. lässt Gott in ernsten Dingen mit Sich keinen Scherz treiben.[19]

Engel und Heiterkeit

Ein rechter Humor des Herzens darf auch in allen Himmeln nicht fehlen.[20]

Im Umgang mit den sterblichen Menschen, besonders jenen, die noch in einem Zwielicht wandeln, sich dabei aber weise und verständig vorkommen, obwohl sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, muss selbst ein ganz erleuchteter Geist lächeln und lachen. (nach Raphael)[21]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.16; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.18
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410202.7
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.206.5
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.167.16
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.178.10
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.107.5-8
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.19
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.15; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.18
  9. Jakob Lorber, Bischof Martin 81.15
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.107.12-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.20-21
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.107.7-11
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.14
  13. Jakob Lorber, Robert Blum 2.275.2-3
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.107.13
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.17
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.490406.99-101
  17. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.18
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 4.167.15
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.212.5
  20. Jakob Lorber, Bischof Martin 96.3
  21. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.56.14