Judentum

Aus Prophetia
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Der Davidstern gilt als neuzeitliches Symbol des Judentums und jüdischen Volkes.

Geschichte

siehe Juden

Das alte Judentum

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Anmerkung: Mit dem "alten Judentum" ist das Judentum bis zur Zerstörung von Jerusalem im 1. Jahrhundert gemeint.

Die jüdische Kirche war eine vorbildende, rein zeremonielle, als Blätter und Blüte zur lebendigen Frucht des Wortes der ewigen Liebe (=Jesus). Sie war rechtens, denn sie war, was sie hat sein müssen.[1]

Wesen

Beim Volk Israel und und Juda war der ganze Gottesdienst rein äußerlich, bildete aber zugleich auch den inneren Gottesdienst vor, den der Herr eröffnete. Der Gottesdienst vor der Ankunft des Herrn (als Jesus) bestand in Vorbildern und Gleichnissen, die den wahren Gottesdienst in angemessener Weise bildhaft darstellten. Zwar war der Herr Selbst auch den Menschen des Alten Bundes erschienen Joh 8.56-58, dies geschah jedoch nur als Vorbildung durch Engel. Daher nahm alles, was zur Kirche gehörte vorbildenden Charakter an; alles und jedes war eine Korrespondenz des Geistigen. Nachdem der Herr aber in die Welt gekommen war, verschwanden diese Vorbildungen. Die tiefere Ursache dafür war, dass der Herr in der Welt auch das Natürlich-Göttliche angezogen hatte, aus dem Er nicht nur den inneren geistigen Menschen, sondern auch den äußeren natürlichen Menschen erleuchtet. Werden beim Menschen nicht beide Bereiche zugleich erleuchtet, dann ist er wie im Schatten. Wird nur der innere Mensch und nicht zugleich der äußere erleuchtet, oder nur der äußere und nicht zugleich der innere, dann ist er wie jemand der schläft und träumt und sich beim Erwachen den Traum wieder zurückruft, um Verschiedenes daraus zu folgern, das jedoch letztlich immer nur ein Spiel der Phantasie bleibt.[2]

Das echte, alte und wahre Judentum kam vollwahr aus den Himmeln zu den Menschen; darin allein ist das Heil zu suchen und zu finden. (nach Ebahl)[3] Da das Heil aller Menschen nur von den Juden kommt, soll man im Herzen dem Judentum treu bleiben, ansonsten es nicht möglich ist, die Kindschaft Gottes zu erreichen. Es liegt nichts daran, unter welchem Namen dies geschieht (Anm.: als "Christ", "Heide" usw.)[4]

Gottesbild

Der Gott der Juden (Jehova) ist der allein wahre, ewige Gott, der Himmel und Erde mit allem erschaffen hat aus Sich heraus, trotzdem Er meist nicht in der Fülle der Wahrheit erkannt und anstatt im Geist und in der Wahrheit des Herzens, was im Grunde des Grundes die wahre Liebe ist, mit unflätigsten und leersten toten Zeremonien angebetet und verehrt wurde.[5]

Die Alten stellten sich das Göttliche menschlich vor, das ersieht man aus den Erscheinungen des Göttlichen vor Abraham, Lot, Joschua, Gideon, Mahoach usw., die Gott, obwohl sie Ihn als einen Menschen gesehen hatten, dennoch als den Gott des Weltalls anbeteten, indem sie Ihn den Gott des Himmels und der Erde, Jehova, nannten. Es war der Herr, der von Abraham gesehen wurde, so lehrt Er Selbst bei Joh 8.56.[6]

Gottesdienst

Der Gottesdienst in der Jüdischen und Israelischen Kirche bestand hauptsächlich in Opfern und in Rauchwerk. Daher gab es zweierlei Altäre, einen für die Opfer und einen für das Rauchwerk. Der eine war in der Stiftshütte und hieß der goldene Altar, der andere außerhalb der Stiftshütte, und hieß der Brandopferaltar. Dies deswegen, weil es zwei Arten des Guten gibt, aus welchen sich alle Gottesverehrung bildet, das himmlische Gute und das geistlich Gute. Das himmlische Gute ist das Gute der Liebe zum Herrn, das geistlich Gute ist das Gute der Liebe zum Nächsten. Der Gottesdienst durch Opfer war die Gottesverehrung durch das himmlische Gute, der Gottesdienst durch Rauchwerk war die Gottesverehrung durch das geistlich Gute. Vom Brandopferaltar: 2.Mos 20.22-26, 2.Mos 27.1-9, 2.Mos 39.36-43. 3.Mos 6.1-5, 3.Mos 8.11, 3.Mos 16.18-19, 3.Mos 16.33-34. Vom Rauchaltar: 2.Mos 30.1-12, 2.Mos 37.25-29, 2.Mos 40.5, 2.Mos 40.26, 4.Mos 16.1-35.[7]

Es wurde verordnet, dass das Feuer für die Räucherpfannen nirgends anderswoher als vom Brandopferaltar genommen werden sollte. 3.Mos 16.12-13 4.Mos 17.11-12 Dies war deswegen so, weil die geistige Liebe, welche die Nächstenliebe ist, ihr Wesen hat von der himmlischen Liebe, welche die Liebe zum Herrn ist. Ohne diese Liebe ist nichts Lebendiges in der geistigen oder Nächstenliebe, denn der Geist und das Leben stammen nirgends anderswoher als aus dem Herrn. Daher war auch angeordnet, dass das Feuer auf dem Brandopferalter stets brennen und nicht verlöschen sollte 3.Mos 6.6, weil das Feuer dieses Altars die göttliche Liebe des Herrn, und daher auch die Liebe zum Herrn bezeichnete.[8]

Die Versöhnungen und Entsündigungen in der vorbildlichen israelitischen Kirche geschahen durch Räucherungen, besonders wenn Gefahren bevorstanden, siehe dazu 4.Mos 17.7-15, 2.Mos 30.1-10 und 3.Mos 16.11-13 [9]

Das Trankopfer, das aus Wein bestand, repräsentierte den Herrn in Ansehung des Göttlich-Wahren und das Speiseopfer (Mincha), das Brot, den Herrn in Ansehung des Göttlich-Guten.[10]

Verschiedene Tiere, wie Rinder, Stiere, Widder, Schafe, Ziegen, Böcke, Lämmer, Tauben usw. dienten in der israelitischen Kirche zu heiligem Brauch. Die Kirche (Religion) war eine vorbildende, und die genannten Tiere wurden zu Schlacht- und Brandopfern benutzt, entsprachen sie doch bei dieser Verwendung den geistigen Dingen, die im Himmel den Entsprechungen gemäß verstanden wurden. Da die Neigungen zum Wahren und Guten und die Kenntnisse derselben den ganzen Gottesdienst ausmachen, wurden zu den Opfern, aus welchen der Gottesdienst der Kirche bei den Kindern Israels hauptsächlich bestand, Tiere verschiedener Art genommen.[11]

Der vorbildende Gottesdienst, welcher hauptsächlich auf den zwei Altären, dem Brandopferaltar und dem Rauchalter, verrichtet wurde, wurde vom Herrn aufgehoben, als Er in die Welt kam, weil Er das Innere der Kirche aufschloss. Jes 17.7-8 [12]

Waschungen

Waschen bedeutet im Wort, sich vom Bösen und Falschen reinigen, und so umgebildet und wiedergeboren werden. Dieses geistige Waschen wurde durch die Waschungen in der Israelitischen Kirche bezeichnet, weswegen sich Aaron waschen musste, eher er die Amtskleider anzog 3.Mos 16.24 und ehe er sich dem Altar nahte, um zu dienen 2.Mos 30.18-21 2.Mos 40.30-31. Ebenso die Leviten 4.Mos 8.6-7 und andere, welche durch Sünden unrein geworden waren, und sogar auch ihre Gefäße wuschen 3.Mos 11.32 3.Mos 14.8-9 3.Mos 15.5-12 3.Mos 17.15-16 Mt 23.26-27. Durch diese Waschungen wurden sie geheiligt 2.Mos 29.1-4 2.Mos 40.12 3.Mos 8.6. Daher wusch sich Naaman von Syrien im Jordan 2.Kön 5.10-14. Damit sie sich waschen konnten, waren das eherne Meer und mehrere Waschbecken am Tempel angebracht 1.Kön 7.23-39. Daher wusch der Herr den Jüngern die Füße Joh 13.5-10 und sagte dem Blinden, er solle sich im Teich Siloah waschen Joh 9.6-15. Ebenso stellte Johannes der Täufer durch seine Taufe die geistige Taufe des Herrn vor.[13]

Gebote

Man soll jene hören, die auf den Stühlen Mosis und Aarons sitzen, und tun, was sie aus dem Geist des Herrn anordnen.

Dieses Gebot kommt aus der Zeit der Richter, wo es durch einen Seher gegeben wurde. Es gilt nur dann, wenn die Werke derer, die auf den Stühlen Mosis und Aarons sitzen, gut sind. Sind deren Werke schlecht, so sollen sie von den Stühlen verstoßen werden von den würdigsten Nachkommen Levis.[14]

Wenn die Eltern schlecht sind, sollen die Kinder eine Gabe im Tempel opfern statt dem schlechten Gehorsam und zu Gott beten, worauf es besser sein würde für sie und durch die Gnade von oben auch für ihre ungeratenen Eltern.

Dieses Gesetz wurde von einem vom Geist Gottes durchstömten Hohepriester in einer noch ganz guten Tempelzeit gegeben und bezog sich auf jene Kinder allein, deren Eltern - wie es häufig der Fall ist - wahre Auswürfe der Menschheit waren. Diese Eltern hatten merkwürdigerweise oft recht gute und brave Kinder, die gottergeben die Grundschlechtigkeit ihrer Leibeseltern wohl erkannten und denen die Forderungen, die ihre bösen Eltern an sie stellten, die Haare sträuben ließen, im unverstandenen Gesetz Mosis aber stand, die Eltern vor allem durch Gehorsam zu ehren.[15]

siehe auch Zehn Gebote

Propheten

Im Gegensatz zu den Heiden, die ihre Weisen gewöhnlich vergötterten und heiligten, und sich nur selten grausam gegen sie erwiesen, haben die Juden die ihnen von Gott gesandten Propheten in großer Zahl gesteinigt und über sie geflucht und sich dabei immer noch "Kinder Gottes" zu nennen gewagt. Elias, einer der größten und mächtigsten Propheten, musste beinahe bis ans Ende der Welt fliehen, um sich vor der Wut der "Kinder Gottes" und ihrer Nachbarn zu retten. Da sie auch Jesus aus der Welt zu schaffen trachteten, prophezeite ihnen Tobias einen ewigen Fluch, dass sie auf der Erde nie mehr eine Heimat haben sollten, ihr Name den Menschen zum Ekel werde und sie ewige Vergeltung in der Hölle finden würden. (nach Tobias)[16]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.400815.10
  2. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 109b; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 379
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.192.4
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.187.10; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.187.13
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.210.13
  6. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 84
  7. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 277; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 392
  8. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 395
  9. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 393
  10. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 316
  11. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 110; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 242
  12. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 392
  13. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 378
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.213.2
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.213.5-7
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.172.22-26