Leben nach dem Tod

Aus Prophetia
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Eine Seele wird in den Himmel gebracht (William Bouguereau)
Alle Bewohner oder Menschen jedes Erdkörpers werden nach vollbrachtem Leben in der Welt zu Geistern und bleiben in der Nähe ihrer Erde. Dabei nehmen sie ihr ganzes voriges Leben und ihr Gedächtnis mit sich.[1] Alle Menschen, so viel ihrer vom Anfang der Schöpfung geboren und gestorben sind, leben nach dem Leben in der Welt ewig weiter in der geistigen Welt und befinden sich dort entweder im Himmel oder in der Hölle. Der vom Natürlichen getrennte geistige Mensch bleibt in Ewigkeit derselbe, weil der Zustand des Menschen nach dem Tod nicht mehr verändert werden kann.[2]

Der Eintritt in die geistige Welt vollzieht sich zumeist am dritten Tag nach dem Tod.[3] Die Menschen gelangen nach dem Leibestod aus dem Reich des Herrn auf Erden in Sein Reich in den Himmeln, in die andere, geistige Welt, gemäß ihrem Leben in der Welt entweder in den Himmel oder in die Hölle, und dies geht ständig so weiter. Es ist dies nicht ein anderes Leben, sondern dasselbe, in dem sie schon beheimatet waren, als sie noch im Leib lebten. Wie viele von ihnen bisher Engel geworden sind und noch werden, lässt sich nicht sagen. In alten Zeiten waren es sehr viele, weil die Menschen damals innerlicher und geistiger dachten und daher in himmlischer Neigung lebten. In den darauffolgenden Zeiten waren es dann nicht mehr so viele, weil der Mensch sich allmählich Äußerlichkeiten zuwandte und begann, materiell zu denken und daher in irdische Neigung zu fallen.[4]

Dem Menschen ist eine Ahnung von einem Leben nach dem Tod eingeboren, die auf einem Einfluss des Himmels beruht und dem Menschen durch die ihm beigesellten Geister aus der Geisterwelt vermittelt wird. Wer sich nicht durch seinen Intellektualismus, bzw. dessen Einfluss von diversen Gelehrten, dem Himmel und dem Einfall himmlischen Lichtes verschlossen hat, der glaubt an das Leben des Menschen nach dem Tod unter den Engeln, wenn er ein gutes Leben geführt hat, wo er dann Herrliches schauen und Wonnen empfinden werde.[5] Wer von einem wirklichen Wissen aus an ein Leben nach dem Tod glaubt, dem liegt nur an himmlischen Dingen, weil sie ewig und glückselig sind, nicht aber an weltlichen, ausgenommen wenn die Notwendigkeiten des Lebens es verlangen.[6]

Wer in ein anderes Land reist, für den ist es wichtig zu wissen, wer der Herr dieses Reiches ist, in welcher Art und Form die Regierung vor sich geht und wie viele Angelegenheiten dort funktionieren. Dies gilt noch viel mehr für das Jenseits, wo man in Ewigkeit leben soll.[7] Ein Mensch sollte spätestens bis in sein dreißigstes Jahr in sich so weit mit der Bildung seines Ichs (siehe Erlösung der Seele) fertig sein, dass ihm das folgende freieste, seligste Leben nach dem Leibestod so bewusst und sicher ist wie einem Adler der Flug in der hohen freien Luft. Wer davon nichts hören will und solchen Glauben sogar für eine Dummheit hält, der befindet sich schon im Erdenleben in der vollsten Hölle und im vollsten Tod.[8]

Reue und Buße über dem Grab haben einen geringen Wert und können einer unreinen, schwarzen Seele wenig nützen.[9] Nach dem Tod ist keine Buße mehr möglich.[10]

Zustand

Da alles, was im Körper lebt und aus dem Leben wirkt und fühlt, einzig dem Geist des Menschen und nicht dem Körper angehört, bleibt der Mensch ein Mensch, mit entsprechender Gestalt, Sinnesorganen und Sinnen, auch wenn der irdische Körper von seinem Geist abgetrennt wird, und der Mensch nun in der geistigen statt der natürlichen Welt sieht, hört und empfindet. Er lebt im Jenseits in einem Leib wie in der Welt, jedoch nicht in einem Fleischleib, sondern einem rein ätherisch-geistigen Leib. Nach dem Tod behält auch jeder seine Religion bei, die er in der Welt angenommen hat. Jeder hat sein Leben von der Welt her bei sich und führt es weiter, wenn er ein Geist wird. Scheinbar besteht kein Unterschied, jedenfalls fühlt und empfindet er ihn nicht, doch sein Leib ist dann geistig, vom Irdischen geschieden oder gereinigt. Wenn das Geistige Geistiges berührt und anschaut, dann ist das ebenso, wie wenn das Natürliche Natürliches berührt und anschaut. Wenn der Mensch ein Geist geworden ist, ist ihm nur bewusst, dass er noch in demselben Körper lebt, den er in der Welt hatte. Er meint in den ersten Tagen nach seinem Tod noch in derselben Welt zu leben wie davor und er weiß nicht, dass er gestorben ist, weil die geistige und natürliche Welt ähnlich aussieht und die inzwischen verflossene Zeit wie ein Schlaf ist, nach dem der Erwachende nichts anderes empfindet, als dass er noch dort sei, wo er beim Einschlafen war.[11]

Der Mensch nimmt auch das natürliche Gedächtnis mit, denn er behält alles, was er in der Welt gehört, gesehen, gelesen, gelernt und gedacht hat, von der ersten Kindheit an bis zum Ende seines Lebens. Nach dem Tod ruht jedoch alles, was zum natürlichen Gedächtnis gehört und nur mit den Sinnen des Körpers verbunden ist, ähnlich wie bei einem Menschen, der nicht darüber nachdenkt; er kann nichts mehr daraus schöpfen und in geistiges Licht stellen, weil es diesem nicht angehört, denn materielle und körperliche Angelegenheiten haben im Jenseits keinen Nutzen. Der Mensch kann viel wissen, denken und verstehen; allein was nicht mit seinem Willen oder mit seiner Liebe übereinstimmt, das wirft er von sich weg, sobald er, sich selbst überlassen, aus seinem Willen oder aus seiner Liebe denkt, und darum verwirft er es auch nach dem Leben des Körpers, wenn er im Geiste lebt, denn nur das bleibt im Geist des Menschen, was in seinen Willen oder in seine Liebe eingegangen ist. Das Übrige betrachtet er nach dem Tod als etwas Fremdes, das er, weil es kein Gegenstand seiner Liebe ist, aus dem Haus wirft, und sogar verabscheut. Im anderen Leben denkt der Mensch geistig (aus dem inneren oder verstandesmäßigen Sinnlichen) und nicht natürlich (aus dem äußeren Sinnlichen), d.h. das natürliche Gedächtnis wird eingeschläfert und das inwendige Gedächtnis erweckt. Er hat kein Bewusstsein mehr von dem, was er in der Welt natürlich, sondern nur noch von dem, was er geistig gedacht hatte, so sehr verändert sich sein Zustand. Nur was an Vernünftigem aus dem empirischen Wissen gewonnen wurde, dient dann noch zum Denken und Reden. Die Vernunft- und Verstandeswahrheiten, die sich der Mensch während seines Lebens im Körper aus den Wissenschaften erworben hat, passen zum Licht der geistigen Welt, d.h. soweit der Mensch durch Kenntnisse und Wissenschaften in der Welt vernünftig geworden ist, soweit bleibt er auch nach der Trennung vom Körper vernünftig. Der Mensch ist nach dem Tod in dem Maß vernünftig, wie er durch Sprachen und Wissenschaft in der Welt seine Vernunft gebildet hat, keineswegs aber soweit er Sprachen und Wissenschaften beherrscht hat, z.B. ein Sprachgenie erscheint dumm und einfältig, wenn er seine Vernunft nicht durch den Inhalt der Sprachen ausgebildet hat, ebenso ein Vielwisser, der sein Gedächtnis mit vielem vollgestopft hat, dabei aber seine Vernunft nicht durch den Gedächtnisinhalt vervollkommnet hat, sondern einfach alles aufgenommen hat, was von sogenannten Gelehrten für wahr ausgegeben wird, ohne von sich selbst aus erkennen zu können, wie etwas wirklich ist. Auch wer nur seine Fähigkeit zu vernünftigen Überlegungen (analytisches und logisches Denken) ausgebildet hat, ist deswegen nicht wirklich vernünftig, auch wenn das in der Welt so betrachtet wird.[12]

Was jedermanns eigentliche Liebe ist, das wird auch sein ewiges Drüben sein.[13] Jeder Mensch bleibt (seinem Geiste nach) nach dem Tod mit seiner Grundneigung oder herrschenden Liebe verbunden, wie sie sich in der Welt herausgebildet hatte. Sie wird in Ewigkeit nicht ausgerottet oder verändert, weil der Geist des Menschen so ist wie seine Liebe ist und weil der Leib jedes Geistes oder Engels die äußere Form seiner Liebe darstellt. Durch das Leben versieht sich der Mensch mit einem Wesen, und er bleibt nach dem Tod in dem, was er sich durch ein Leben in der Welt erworben hat. Wer in der Welt das Böse will und liebt, der will und liebt es auch im anderen Leben und lässt sich dann nicht mehr davon abbringen. Der Geist des Menschen wird nach seiner Befreiung vom Körper entweder ganz seinem Guten oder ganz seinem Bösen ergeben. Der Mensch kann nach dem Tod nicht mehr auf dieselbe Weise wie in der Welt durch Belehrung umgebildet werden, weil die letzte Grundlage, die aus natürlichen Erkenntnissen und Neigungen besteht, gleichsam eingeschläfert ist, da sie nicht geistig ist. Die im Inneren liegenden Bereiche des Gemüts oder der Gesinnung ruhen aber auf dieser Grundlage, wie ein Haus auf seinem Fundament. Menschen, die vor 2000 Jahren lebten, sind auch heute noch so hinsichtlich der Liebe, die ihr Leben hervorbrachte und der es entsprach. Der Unterschied besteht nur darin, dass das, was ihrer Liebe angenehm gewesen war, sich in Entsprechendes verwandelt. Würde das Leben der herrschen Liebe bei einem Geist verändert, bedeute dies, ihn seines Lebens zu berauben oder ihn zu vernichten. Jeder hat eine ganze Anzahl von verschiedenen Neigungen, doch beziehen sich alle auf seine herrschende Liebe, dienen ihr auf verschiedene Weise und bilden zusammen mit ihr eine Einheit, gleichsam ein Reich. Obwohl der Mensch davon keine Ahnung hat, wird ihm im anderen Leben etwas davon offenbar, weil dort die Verbreitung des Denkens und der Neigung von ihrer Ordnung abhängt: die Verbreitung in himmlische Gesellschaften, wenn seine herrschende Liebe aus himmlischen Liebesarten, in höllische Gesellschaften dagegen, wenn sie aus höllischen Neigungen besteht.[14]

Zusammenfassung

  1. Der Mensch ist nach dem Tod sein Trieb und daher sein Denken, mithin seine Liebe bzw. sein Wille und folglich auch sein mit der tätigen Liebe verbundener Glaube.
  2. Der Mensch bleibt (dem Geiste nach) in Ewigkeit so, wie er hinsichtlich seines Willens oder seiner herrschenden Liebe beschaffen ist.
  3. In den Himmel kommt, wer eine himmlische und geistige Liebe besitzt, in die Hölle aber, wer eine fleischliche und weltliche Liebe ohne die himmlische und geistige aufweist.
  4. Der Mensch behält seinen Glauben nicht, wenn dessen Ursprung nicht die himmlische Liebe ist.
  5. Die tätige Liebe bleibt, folglich bestimmt sie das Leben des Menschen.[15]

Der Mensch durchläuft nach dem Tod in der Geisterwelt drei Zustände, ehe er entweder in den Himmel oder in die Hölle kommt:

  • Im ersten Zustand ist er noch in seinem Äußerlichen.
  • Im zweiten Zustand tritt sein Inneres zunehmend hervor.
  • Der dritte Zustand besteht in seiner Vorbereitung.

Eine Ausnahme davon bilden einige wenige, die unmittelbar nach dem Tod in den Himmel erhoben oder in die Hölle geworfen werden:

  • Sofort in den Himmel erhoben werden die Wiedergeborenen, die bereits in der Welt auf den Himmel vorbereitet waren. Sie müssen nur noch die Unreinheiten mit dem Körper zugleich abwerfen und werden dann sogleich von den Engeln in den Himmel geführt.
  • Sofort in die Hölle geworfen werden Menschen, die innerlich bösartig und äußerlich scheinbar gut waren, also ihre Bosheit durch Hinterlist voll gemacht und sich des Guten aus trügerischer Absicht bedient hatten (Erzbetrüger).[16]

Erster Zustand

Der erste Zustand, in dem der Mensch noch in seinem Äußerlichen ist, und der nicht wirklich sein eigenes Wesen bildet, tritt unmittelbar nach dem Tod ein. Er ist im Jenseits anfangs ganz ähnlich Mensch mit Haut und Haaren, Füßen, Händen, Kopf, Augen usw., Alter, Sprache, Ansichten, Gewohnheiten, Sitten, Gebräuchen, Neigungen, Erinnerungen, Leidenschaften und daraus hervorgehenden Handlungen wie auf der Welt bei seinem Leibesleben, denn er befindet sich in einem Zustand, in dem sein Äußeres vorherrscht. Dies aber nur solange er nicht die völlige Wiedergeburt des Geistes erlangt hat. Deswegen heißt ein solcher erster Zustand "die naturmäßige Geistigkeit", während ein vollständig wiedergeborener Geist sich im Zustand der "reinen Geistigkeit" befindet. Wenn der Mensch nicht darauf achtet, was ihm im ersten Zustand begegnet und was ihm die Engel bei seiner Auferweckung sagen, nämlich dass er jetzt ein Geist sei, dann nimmt er anfangs an, dass er noch in der Welt lebe. So setzt sich das eine Leben in das andere fort, und der Tod ist bloß ein Übergang.[17] All jene, die in der natürlichen Welt sinnlich und fleischlich geworden sind, meinen in der geistigen Welt noch immer in derselben Welt zu leben, in der sie geboren und erzogen wurden, weil der substantielle (geistige) Mensch sich und seine ihn umgebenden Gefährten genauso wie in der materielle Welt wahrnimmt.[18] Anfangs werden alle, welche von den Erdkörpern her in die geistige Welt kommen, in dem Glaubensbekenntnis und in der Religion ihres Vaterlandes gehalten.[19]

Jeder Mensch hat in seinem Geist Bereiche, die äußerlich und die innerlich sind. Es gibt ein doppeltes Denken, ein äußerliches und ein innerliches, wobei eine Trennung zwischen diesen beiden Arten von Gedanken besteht. Mithilfe der äußerlichen Bereiche passt der Mensch seinen Körper in der Welt, vor allem sein Gesicht, seine Redeweise und seine Gebärden dem Umgang mit anderen Menschen an. Die inneren Bereiche gehören zu seinem eigenen Willen und dem daraus entspringenden Denken und stellen sich selten im Gesicht, in der Redeweise und den Gebärden offen dar. Dies ist besonders von Heuchlern, Schwindlern und Schmeichlern bekannt, die ganz anderes reden und handeln, bzw. zu glauben und zu lieben vorgeben, als sie in Wirklichkeit denken und wollen, bzw. wirklich glauben und lieben. Von Kindheit an gewöhnt sich der Mensch daran, Freundschaft, Wohlwollen und Aufrichtigkeit zur Schau zu tragen und die eigentlichen Absichten seines Willens zu verbergen. Daher nimmt er äußerlich gewohnheitsmäßig ein sittlich und bürgerlich gutes Leben an, gleichgültig wie er innerlich beschaffen sein mag. Diese Gewohnheit hat zur Folge, dass der Mensch sein Inneres kaum kennt und auch gar nicht darauf achtet.[20]

Es gibt im Mittelreich unzählige Geistergesellschaften, wie es Gattungen und Arten von guten und bösen Gefühlen gibt. Alle Gesellschaften sind nach den natürlichen Neigungen, den guten und bösen, wunderbar angeordnet. Jeder wird zu einer seiner Liebe entsprechenden Gesellschaft hingeführt, die Guten zu einer Gesellschaft, welchen mit dem Himmel in Verbindung steht, die Bösen zu einer Gesellschaft, welche mit den Höllen in Verbindung steht. Der neu angekommene Geist oder geistige Mensch wird in verschiedene Gesellschaften geführt, sowohl in gute als böse gebracht und geprüft, ob und wie er vom Wahren ergriffen, oder ob und wie er vom Falschen angeregt wird. Wird er vom Wahren angeregt, so wird er von den bösen Gesellschaften weg und in gute Gesellschaften geführt, bei er in eine Gesellschaft kommt, die seiner natürlichen Neigung entspricht. Hier genießt er nun das jener Neigung angemessene Gute, bis er seine natürliche Neigung ablegt und eine geistige anzieht, wo er dann in den Himmel erhoben wird. Dies geschieht bei denen, welche in der Welt ein Leben der Liebtätigkeit und somit auch des Glauben geführt haben, also an den Herrn geglaubt und das Böse als Sünde geflohen hatten.[21]

Jeder wird nach dem Tod an eine gewisse Gesellschaft gebunden, sobald er in die geistige Welt kommt. In seinem ersten Zustand weiß der Geist dies noch nicht, weil er zu dieser Zeit noch in seinem Äußeren, und noch nicht im Inneren ist. Er geht dann dahin und dorthin, wo das Verlangen seiner Seele ihn hinführt; allein in Wirklichkeit ist er doch da, wo seine Liebe ist, also in der Gesellschaft, wie die von gleicher Liebe sind. Wenn ein Geist sich in diesem Zustand befindet, so erscheint er an vielen anderen Orten, und ist daselbst auch überall wie dem Körper nach gegenwärtig, aber dies ist nur eine Scheinbarkeit. Sobald er von Herrn in seine herrschende Liebe eingeführt wird, verschwindet er sogleich vor den Augen anderer, und ist bei den Seinigen in der Gesellschaft, an die er gebunden ist.[22]

Niemand kann bei seinem Eintritt in die andere Welt davon abgehalten werden, sich mit den verstorbenen Eltern, Brüdern, Verwandten und Freunden zu unterreden. Im ersten Zustand erkennen den Menschen auch seine Freunde, Verwandten und alle, die er in der Welt gekannt hatte. Die Geister nehmen ihn nicht nur an seinem Gesicht und seiner Redeweise wahr, sondern, sobald sie ihm nahe kommen, auch an seiner Lebenssphäre. Sie reden dann auch miteinander und tun sich zusammen, je nach ihren freundschaftlichen Verbindungen in der Welt. Auch Ehegatten kommen in der Regel wieder zusammen und begrüßen einander mit großer Freude. Sie bleiben auch für längere oder kürzere Zeit beieinander, je nachdem wie groß die Freude ihres Zusammenlebens in der Welt war. Wenn ihre Verbindung jedoch nicht die wahrhaft eheliche Liebe war, dann trennen sie sich nach einiger Zeit. Stimmten die Gemüter der Ehegatten nicht miteinander überein, hatten sie innerlich einen Widerwillen gegeneinander, dann brechen nun die offenen Feindschaften und Streit aus. Gleichsam trennen sie sich nicht eher, als bis sie in den zweiten Zustand eintreten. So kann es geschehen, dass sie sich gegenseitig in mancherlei Gesellschaften einführen, deren Mitglieder vielleicht äußerlich wie Schafe erscheinen, inwendig aber Wölfen gleichen, imstande, sogar Menschen zu verderben, die sich im irdischen Leben der Frömmigkeit ergeben hatten.[23]

Jeder neue Ankömmling muss gewisserart ein Generalbekenntnis seines gesamten Lebens ablegen. Danach findet eine Zustandsveränderung statt, welcher die vollkommene Enthüllung heißt. In diesem Zustand steht jeder Geist völlig nackt da und gelangt dann in einen dritten Zustand, die Abödung von allem dem, was der Mensch von der Welt an Sinnlichem mitgenommen hat. Von dort aus erst kommt der Geistmensch in den ersten Himmel oder in die erste Hölle.[24] Bevor die Menschengeister in den Himmel erhoben, oder in die Hölle geworfen werden, stehen sie in geistiger Verbindung mit den Menschen der Welt, weil diese sich (geistig) auch in der Mitte zwischen Himmel und Hölle befinden.[25]

Die Zeit des Aufenthalts in der Mittelwelt, der erste Zustand, ist nicht festgesetzt. Einige werden, kaum sind sie dort, entweder in den Himmel erhoben oder in die Hölle hinabgeworfen; einige verweilen nur etliche Wochen, anderen viele Jahre, jedoch nicht über 30. Die Unterschiede der Aufenthaltsdauer ergeben sich aus der Entsprechung oder Nichtentsprechung des Inneren und Äußeren beim Menschen, wie weit die innerlichen und die äußerlichen Bereiche bei den einzelnen Menschen übereinstimmen oder nicht. Sie müssen nämlich bei jedem eine Einheit bilden und einander entsprechen, denn in der geistigen Welt darf niemand anders denken und wollen, als er redet und handelt. Jeder muss dort das Abbild seiner Neigung oder Liebe sein. Deshalb werden die äußeren Bereiche des Geistes zuerst aufgedeckt und in Ordnung gebracht, damit sie den inneren als entsprechende Grundlage dienen können. Im Mittelreich befindet sich der Mensch solange, wie das Wahre im Verstand nicht mit dem Guten im Willen verbunden ist, also der Zustand, in dem gegenwärtig fast jeder Mensch lebt, denn er kennt viele Wahrheiten, wendet aber davon viel oder nur wenig oder auch gar nichts an, oder aber handelt sogar wider sein besseres Wissen. Im Mittelreich vollzieht sich die Verbindung des Guten und Wahren bei denen, die in den Himmel erhoben und die Verbindung des Bösen und Falschen bei denen, die in die Hölle geworfen werden sollen. Weder im Himmel noch in der Hölle darf jemand ein geteiltes Gemüt haben, nämlich etwas anderes erkennen als wollen. Daher wird bei den Guten das Falsche entfernt und ihnen das mit ihrem Guten übereinstimmende und dazu passende Wahre geschenkt. Hingegen bei den Bösen wird das bei ihnen befindliche Wahre hinweggeschafft und ihnen das mit ihrem Bösen übereinstimmende Falsche zugeteilt.[26]

siehe auch Geisterwelt der mittleren Luftregion

Zweiter Zustand

Im anderen Leben wird das Innere oder Geistige jedes Menschen in Freiheit gesetzt und nicht mehr, wie in der Welt, durch Rücksicht auf Äußeres gezügelt. Dann zeigt sich jeder so, wie er seinem Inneren nach beschaffen ist. [27] Bei allen wird nach dem Tod das Äußere in eine dem Inneren ähnliche Form gebracht.[28] Im zweiten Zustand erscheinen die Geister ganz so, wie sie innerlich auf Erden waren, und es kommt an den Tag, was sie im Verborgenen getan und gesprochen hatten. Sie reden in aller Offenheit über diese Dinge, versuchen auch Ähnliches zu tun und fürchten nicht mehr, wie in der Welt, den bösen Leumund.[29]

Im anderen Leben ist nicht erlaubt, widersprechend zu reden (zu heucheln oder zu lügen); es wird dies deutlich bemerkt. Der Geist, der sich in einem solchen Widerspruch befindet, wird aus der Gesellschaft verstoßen und bestraft. Danach wird er auf vielfache Weise dahin gebracht, so zu sprechen, wie er denkt, und zu denken, wie er will, bis er ein einheitliches Gemüt wird anstelle eines gespaltenen. Auf diese Weise wird er veranlasst, das Gute zu wollen und das Wahre aus dem Guten zu denken und zu sprechen, so er gut ist. Wenn er böse ist, muss er das Böse wollen und das Falsche aus dem Bösen denken und sprechen. Der Gute wird nicht eher in den Himmel erhoben und der Böse nicht früher zur Hölle verstoßen, damit in der Hölle nichts sei als das Böse und das Falsche aus dem Bösen und im Himmel nichts als das Gute und das Wahre des Guten.[30]

Der zweite Zustand des Menschen nach dem Tod betrifft den Zustand seines Inneren, weil er dann in die mehr im Inneren befindlichen, seinem Gemüt bzw. seinem Wollen und Denken zugehörigen Bereiche versetzt und die äußerlichen, die in seinem ersten Zustand vorherrschten, eingeschläfert werden. Die äußeren Bereiche dienen den inneren Bereichen nur noch als Grundlage, denn sie bilden nicht das eigentliche Wesen des Geistes oder Menschen. Der Geist findet sich in einem Zustand, in dem er auch in der Welt war, wenn er, sich selbst überlassen, frei und ungebunden dachte, ohne alle äußeren Bande, wie die Angst, Schaden an seinem guten Ruf und seiner Ehre zu nehmen oder des Einkommens und der damit gegebenen Vergnügungen beraubt zu werden. Er verfällt unbewusst in diesen Zustand, wenn er das der Rede dienende Denken abschaltet und sich in sich selbst zurückzieht und dort in seinem eigentlichen Leben ruht. Sein Denken bildet dann eine Einheit mit dem Wollen, und zwar so sehr, dass er kaum zu denken, sondern nur zu wollen scheint. Beinahe ebenso verhält es sich, wenn er spricht, nur mit dem Unterschied, dass er dabei eine gewisse Furcht hat, die Gedanken seines Willens könnten nackt zum Vorschein kommen. Diese Furcht war aufgrund der bürgerlichen Verhältnisse auf Erden zu einem Teil seines Willens geworden.[31]

Der Verstorbene ist in diesem Zustand nicht mehr Mensch-Geist, sondern ein echter Geist. Ein echter Geist ist er, sobald er ein Gesicht und einen Leib hat, die seinem Inneren, das heißt seiner Gesinnung, entsprechen. Er wird nun auf den ersten Blick als der erkannt, der er tatsächlich ist, nicht nur an Gesicht und Leib, sondern auch an Sprache und Gebärden. Auch ist es ihm unmöglich, an einem anderen Ort zu verweilen als dort, wo die ihm Ähnlichen sich aufhalten.[32]

Sobald der Geist in den Zustand gelangt, in dem sich seine inneren Bereiche befinden, liegt offen zutage, was für ein Mensch er innerlich auf Erden war. Dann handelt er nämlich aus seinem eigentlichen Wesen heraus. Wer in der Welt innerlich dem Guten ergeben war, der göttlichen Gesetze willen aufrichtig und gerecht, und daher mit den Engeln verbunden ist, die ihm Weisheit vermitteln, der handelt dann vernünftig und weise, sogar noch weiser als in der Welt, weil er jetzt vom Körper und damit zugleich auch von den irdischen Dingen entbunden ist, die eine Art Bewölkung bewirkt hatten. Wer in der Welt dem Bösen ergeben war, handelt dann unverständig und unvernünftig, ja noch unvernünftiger als in der Welt, weil er jetzt frei und uneingeschränkt ist. Solange er in der Welt lebte, verhielt er sich in äußeren Dingen vernünftig, weil er dadurch als vernünftiger Mensch gelten konnte und von äußeren Banden gehemmt war, wie z.B. Furcht vor Gesetz und Strafe, Verlust des guten Rufs, der Ehre, des Einkommens und des Lebens. Sobald daher diese äußeren Dinge fortfallen, werden seine Tollheiten offenbar, er handelt ganz unsinnig und spottet aller Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit. Er ist der Vernunft beraubt, weil die Fähigkeit dazu in der Welt nicht seinem Inneren, sondern nur seinem Äußeren innewohnte. Sich selbst allerdings erscheint er sich immer noch weiser als andere.[33]

Jene Menschen, die ihr Leben in der Welt dem Guten gewidmet und nach ihrem Gewissen gehandelt haben - und das sind die Menschen, die etwas Göttliches anerkannt und göttliche Wahrheiten geliebt, sie aber vor allem im Leben angewandt hatten - empfinden dann ein Gefühl, als ob sie aus dem Schlaf erwachen oder aus dem Schatten ins Licht träten. Ihre Anerkennung des Herrn verbindet sich dann mit einer Verehrung, die ihrem eigensten Leben entspringt. Sie anerkennen den Herrn und verehren Ihn in Freiheit und treten zugleich von aller äußeren Heiligkeit zurück und gelangen zu einer inneren Heiligkeit, welche die Grundlage des eigentlichen Gottesdienstes bildet.[34]

Jene Geister, deren irdisches Leben böse war, und die in ihrer Gewissenlosigkeit innerlich das Göttliche geleugnet haben, auch wenn sie in ihrem Äußeren noch so sehr geglaubt hatten, es nicht zu leugnen, sondern anzuerkennen - denn die Anerkennung des Göttlichen und ein böses Leben schließen einander aus - erscheinen wie Narren. Aufgrund ihrer bösen Begierden gehen sie plötzlich zu Schandtaten über, zur Geringschätzung anderer, zu Verhöhnungen und Lästerungen, zu Hassausbrüchen, Racheakten und zum Ränkeschmieden, einige von solcher Arglist und Bosheit, dass man kaum glauben kann, dergleichen sei im Inneren eines Menschen verborgen gewesen. Würde man sie unausgesetzt in ihrem äußeren Zustand belassen, nämlich dass sie heimlich auf Tücke sinnen und Menschen einfältigen Herzens und Glaubens durch den Schein von Güte, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit verführen, dann würden sie sich selbst vollends zugrunde richten, denn ihre mehr äußeren Bereiche würden zuletzt ebenso entflammt werden wie die inneren, und dann würde ihr ganzes Leben zerstört werden.[35]

Der Wahnsinn der Bösen wird vom Herrn jederzeit in Schranken gehalten, damit er nicht die nützlichen Grenzen übersteigt; denn immerhin erfüllt noch jeder von ihnen einen Nutzen. Die guten Geister erkennen an ihrem Beispiel, was das Böse und wie es beschaffen ist, und was der Mensch ist, wenn er nicht vom Herrn geführt wird. Ein weiterer Nutzen besteht darin, dass durch sie die Bösen ähnlichen Wesens gesammelt und von den Guten getrennt werden. Auch ist es nützlich, dass den Bösen das Wahre und Gute, das sie äußerlich gezeigt und vorgetäuscht hatten, entzogen wird und sie nun in das Böse ihres Lebens und das damit zusammenhängende Falsche versetzt und so für die Hölle vorbereitet werden. Denn niemand kommt in die Hölle, ehe er in seinem Bösen und in dem damit zusammenhängenden Falschen ist, weil niemand ein geteiltes Gemüt haben darf, das heißt anders denken und reden als es den Zielen seines Willens entspricht, denn der Wille ist der Mensch selbst, das Denken nur insoweit es etwas vom Willen an sich hat.[36]

Dritter Zustand

Der dritte Zustand des Menschen bzw. seines Geistes nach dem Tod ist der der Unterweisung für jene, die in den Himmel kommen und zu Engeln werden. Denn niemand kann ohne Unterricht wissen, worin das geistig Gute und Wahre und dessen Gegensatz, das Böse und Falsche, besteht, denn dies lernt man nur durch den Einfluss des Himmels und nicht mittels weltlicher Bildung. Für die in die Hölle kommen ist der zweite Zustand der letzte, da sie nicht unterrichtet werden können, denn sie wollen nichts als Böses und denken nichts als Falsches, worin sie ihr Vergnügen finden. Sie verwerfen alles Gute und Wahre, das sie früher angenommen hatten, weil es ihrer Liebe nur als Mittel gedient hatte.[37]

siehe auch Geisterwelt der obersten Luftregion

Aussehen

Wie der Mensch seinem Inneren (Geist) nach beschaffen ist, erscheint selten in der natürlichen Welt, weil er von Kindheit an moralisch gut sein will, und gelernt hat, diesen Anschein zu erwecken. In der geistigen Welt aber erscheint deutlich, wie er beschaffen ist; das geistige Licht deckt es auf, auch ist der Mensch dann ein Geist, und der Geist ist der innere Mensch.[38]

Nach dem ersten Zustand des Menschen nach dem Tod verändert sich sein Angesicht, sein Körper und seine Sprache und wird völlig anders, da er sich in seine herrschende Neigung oder Liebe verwandelt, welche die inneren Bereiche seines Gemüts auf Erden erfüllt hatte, und der sein Geist im Körper gedient hatte. Deren Neigungen gut waren, erhalten ein schönes, deren Neigungen böse waren, ein hässliches Gesicht. Schwerfällig, dunkel, schwarz und missgestaltet erscheinen jene, die fleischlicher Liebe (Selbstsucht) sind, lebhaft, strahlend, weiß und schön hingegen alle, die himmlischer Liebe (Selbstlosigkeit) sind. Auch hinsichtlich ihrer Gesinnung und Gedanken unterscheiden sie sich völlig voneinander. Die Verkörperungen himmlischer Liebe sind zugleich auch einsichtig und weise, die der fleischlichen Liebe dumm und wie vor den Kopf geschlagen. Niemand darf im anderen Leben Gefühle heucheln, die er gar nicht hat, folglich darf auch niemand Gesichtszüge annehmen, die seiner Liebe entgegengesetzt sind, auch nicht anders sprechen, als zu denken. Ausnahmslos alle werden in einen Zustand versetzt, dass sie reden, wie sie denken, und in Mienen und Gebärden zeigen, was sie wirklich wollen. Darin liegt der Grund, dass alle, die einander in der Welt gekannt hatten, sich auch in der Geisterwelt (im Zustand der naturmäßigen Geistigkeit) wiedererkennen, jedoch nicht mehr im Himmel und in der Hölle.[39]

Die menschliche Gestalt eines Geistes nach dem Tod ist umso schöner, je innerlicher der betreffende Mensch die göttlichen Wahrheiten geliebt und danach gelebt hatte. Je innerlicher (geistiger) die Neigung, desto mehr hat sie Anteil an der Form des Himmels und desto schöner ist infolgedessen das Antlitz. Wer die göttlichen Wahrheiten nur mehr äußerlich geliebt und folglich auch nur in einem äußerlichen Sinn danach gelebt hatte, ist weniger schön. Aus solchen Geistwesen scheint etwas vergleichsweise Dunkles hervor, das nicht vom durchleuchtenden inwendigen Lieben belebt ist.[40]

Die inneren Bereiche von Geistern, die von himmlischer Liebe erfüllt sind, erscheinen als Licht, einige sogar als flammendes Licht, die äußeren Bereiche in den mannigfaltigen schönen Farben des Regenbogens. Die inneren Bereiche der von fleischlicher Liebe (Selbstsucht) Beherrschten stellt sich wie etwas Schwarzes dar, weil sie verschlossen sind, und bei denen, die innerlich von bösartiger Hinterlist erfüllt waren, sehen sie wie dunkle Glut aus. Ihr Äußeres ist von schmutziger Färbung und bietet einen traurigen Anblick.[41]

Die Gesichter von Heuchlern verändern sich später als die der anderen Geister, weil sie eine Haltung eingeübt haben, die es ihnen erlaubt, die Vorgänge in ihrem Inneren so zurechtzubiegen, dass sie gute Neigungen nachahmen. Lange Zeit sehen sie daher nicht unschön aus, werden hernach aber hässlicher als andere.[42]

Status

Papst, Bischof, Mönch, Luther, Calvin, Mohammed, Moses, Brahma, Zoroaster usw. gilt nur auf der irdischen Welt etwas; im Reich der Seelen und Geister hören alle diese Unterschiede so gut wie ganz auf, da gilt nur die Liebe, alles andere zählt so gut wie nichts. (nach Bischof Martin)[43] Im Jenseits wird es ähnlich wie auf Erden gehalten, wo man wegen seines Vermögens und der Beliebtheit beim Herrscher geachtet wird. Das Vermögen besteht aber hier im Guten und Wahren und die Beliebtheit beim Herrscher in der Gnade, in der sich der Mensch je nach seinem in der Welt geführten Leben beim Herrn befindet.[44]

Sinne

Der grundlegende Unterschied zwischen dem Leben des Menschen in der geistigen Welt und seinem Leben in der natürlichen Welt betrifft die äußeren und inneren Sinne und ihre Eindrücke. Im Himmel empfinden die Menschen bzw. Engel viel schärfer und denken auch weiser als zur Zeit, als sie auf der Erde lebten. Sie schauen im himmlischen Licht, welches das irdischen um viele Grade übertrifft, auch hören sie durch die geistige Atmosphäre viel intensiver als mittels der irdischen. Der Unterschied ist vergleichbar wie zwischen Helligkeit und dichtem Nebel, oder wie zwischen Mittagslicht und abendlichem Schatten. Auch bei denen in der Hölle besteht ein großer Unterschied zum irdischen Leben. So groß die Vollkommenheit und Vortrefflichkeit der äußeren und inneren Sinne bei den Engeln ist, so groß ist auch deren Unvollkommenheit bei den Bewohnern der Hölle.[45]

Einsicht

Im anderen Leben ist wohlbekannt, dass es viele Erden (Planeten) und Menschen darauf gibt, sowie Geister und Engel, die aus ihnen hervorgegangen sind. Denn in der geistigen Welt wird jedem gestattet, mit Geistern anderer Erdkörper zu reden, wenn er dies aus Liebe zum Wahren und dem Nutzen daraus wünscht, um so von der Vielheit der Welten überzeugt und darüber belehrt zu werden, dass das menschliche Geschlecht nicht nur aus einem einzigen Erdkörper, sondern aus unzähligen hervorgeht.[46]

Was immer man auf Erden angefangen hat, wird man erst im Geiste auf der geistigen ewigen Erde vollenden. (nach dem jenseitigen Adam)[47] Alles, was sich der Mensch in der Welt erwirbt, wie z.B. Einsicht und Weisheit, bleibt, und nimmt er nach dem Tod mit sich. Es wird auch vermehrt und zur Fülle gebracht, jedoch nur soweit der Grad seiner Neigung und seines Verlangens nach dem Wahren und Guten reicht. Dies ist so, weil die Liebe, zu der Neigung und Verlangen gehören, alles ihr Zusagende aufnimmt; je größer also die Liebe ist, desto mehr nimmt sie auf, vgl. Mt 13.12, Mt 25.29, Lk 6.38 [48]

Freuden

Die Freuden der Neigung oder Liebe des Menschen verwandeln sich in etwas Entsprechendes, d.h. sie werden in etwas Geistiges umgewandelt, das dem Natürlichen entspricht, da der Leib des Menschen nunmehr geistig und nicht mehr irdisch ist. Seine Liebe jedoch bleibt in Ewigkeit.[49] Nur aufgrund der Wissenschaft der Entsprechungen kann man erkennen, in welche Art von geistigen Freuden die natürlichen Freuden nach dem Tod verwandelt werden.[50]

Beispiele: Vom Bösen beherrschte Menschen lieben jenseits den Aufenthalt in Höhlen und Felsklüften, nach Ruhm strebende Gelehrte lieben sandige Plätze, Geizige wohnen in Kellern und lieben den Schmutz der Schweine, Vergnügungssüchtige lieben Exkremente und Kloaken. Ehebrecher lieben es, sich in Bordellen aufzuhalten, wo alles vor Schmutz und Unflat starrt und nichts bereitet ihnen größeres Vergnügen, als Ehen zu zerstören. Blutdürstige Rachgierige lieben das Leichenartige und sind auch in entsprechenden Höllen.[51] Die das Göttlich-Wahre und das Wort aus einer inneren Neigung oder aus einer Neigung zur Wahrheit selbst geliebt haben, wohnen im anderen Leben auf Bergen im Licht des Himmels, wo ihre Freuden Häusern von Edelsteinen und dem Anblick von Äckern, Feldern und Weinbergen entsprechen. Jene, die aus dem Wort geschöpfte Lehren der Kirche sofort ins Leben umgesetzt hatten, erblicken in den einzelnen Dingen Göttliches, das sogleich in ihre Gemüter einfließt und sie mit einer Seligkeit erfüllt, die alle ihre Empfindungen anregt, d.h. vor ihren Augen lacht, spielt und lebt alles gleichsam. Gläubigen Wissenschaftlern erscheint ihr Vergnügen an den Wissenschaften und ihre Lust am Vernunftgemäßen jenseits in Form schönster Gärten, aus denen sie neue Erkenntnisse schöpfen. Wer alles auf des Göttliche zurückführte und die Natur nur als etwas Totes betrachtete, der befindet sich im himmlischen Licht und ihm wird alles, was seinen Augen erscheint, von diesem Licht her transparent und er erblickt unzählige Wechselspiele des Lichts, worin er seine innere Freude findet. Offenherzige, aufrichtige und gerechte Menschen haben im Himmel ein leuchtendes Gesicht, auf dem die einzelnen Gedanken und Gefühle wie im Bild erscheinen; sie werden daher mehr als andere geliebt. Keusche Menschen stehen in vollkommener Schönheit und fortwährender jugendlicher Blüte und die Wonnen ihrer Liebe sind unaussprechlich und wachsen in Ewigkeit.[52]

Welt

Der Mensch ist nach dem Tod ebenso Mensch. Er lebt in Gesellschaft, wohnt in Häusern, hört Predigten in den Tempeln, geht seinen Verrichtungen nach, wie in der Welt, die er verlassen hat.[53]

Wenn die Seele vom Leib frei wird, dann vergeht für den Menschen die natürliche Welt, obwohl er sie noch schauen kann, so er das will. Im Jenseits kann er sich aus seinem Inneren selbst eine Welt erschaffen, die für ihn ebenso eine vollkommene Wohnunterlage bildet, wie die Erde für den Leib. Er hat dann mit der materiellen Welt keine wesentliche Verbindung mehr, außer der klaren Einsicht, dass sie ein notwendiges und schwer zu ertragendes Gericht ist und dass ein freies und ungebundenes Leben endlos vorzüglicher ist als ein nach allen Seiten hin gebundenes.[54]

Die inneren Gedanken sind die innere Geisterwelt eines Menschen;[55] wie des Menschen Inneres beschaffen ist, so wird auch jenseits seine Welt beschaffen sein, auf der er dann gut oder schlecht leben wird.[56] Erst wer zur Vollreife des ewigen Lebens gelangt ist, d.h. ein Engel ist, kann auch die große Schöpfung außer sich schauen, so wie sie Gott schaut.[57]

Wer sich in der Wahrheit des Wort Gottes durch den lebendigen Glauben der Tat nach befindet, dessen der Erde im vollendeten Ausmaß ähnliche Welt wird im Reich Gottes auch ewig zunehmend Licht und Wahrheit sein. Wer im eigenwillig Falschen und daraus im Bösen sein wird, dessen Welt wird dann auch gleich seinem Inneren im zunehmenden Verhältnis, so wie ein guter Mensch stets besser wird, ein schlechter Mensch sich aber stets weiter vom Guten entfernt.[58]

Geschehen

Nach dem Tod des Leibes wird der Mensch in das Mittelreich gebracht, die Hauptwerkstatt der himmlischen Geister, wo er auf seinen weiteren Weg vorbereitet und seine Grundliebe geprüft wird. Niemand kommt sogleich entweder in den Himmel noch in die Hölle, außer er müsste im ersten Fall schon auf der Erde vollkommen wiedergeboren sein aus der reinen Gottesliebe, oder er müsste im zweiten Fall ein bösester Frevler gegen den Heiligen Geist sein.[59]

Im Mittelreich befinden sich die Neuankömmlinge aus der natürlichen Welt zuerst (gleichnishaft ausgedrückt) auf einer überfüllten Straße. Die Überfüllung erklärt sich daher, dass jede Woche viele Tausende Menschen sterben. Diese Straße endet vom Norden her führend in der Mitte dieser Welt. Sie endet deshalb in der Mitte, weil auf der östlichen Seite die Gesellschaften sind, die sich in der Liebe zu Gott und zum Nächsten befinden, links gegen den Westen die Gesellschaften derer, die im Widerspruch zu diesen Arten der Liebe leben, vorne im Süden schließlich die Gesellschaften derer, die einsichtsvoller sind als die übrigen. Solange die Neuankömmlinge hier sind, befinden sie sich im gleichen äußeren Zustand, in dem sie unmittelbar vorher in der natürlichen Welt waren.[60]

In der natürlichen Welt sind Gute und Böse beisammen, wobei der eine nicht weiß, wie der andere beschaffen ist. Kein Mensch kann mit dem natürlichen Körper im Himmel oder in der Hölle sein. Um in den Himmel oder in die Hölle zu kommen, muss der Mensch seinen natürlichen Körper ablegen, und danach im geistigen Körper gerichtet werden. Der geistige Mensch wird gerichtet, nicht der natürliche.[61]

Sobald die Menschen nach ihrem Tod in die Geisterwelt kommen, werden sie vom Herrn aufs Genaueste unterschieden. Die Bösen werden umgehend an die höllischen Gesellschaften gebunden, zu der sie ihrer herrschenden Liebe nach bereits in der Welt gehört hatten. Die Guten werden sogleich mit der himmlischen Gesellschaft verbunden, zu der sie hinsichtlich der Liebe, der Nächstenliebe und des Glaubens auch schon auf Erden gehört hatten. Trotz dieser Unterscheidung kommen sie doch in der Geisterwelt zusammen, und wenn sie es wünschen, können sich dort alle sprechen, die bei Leibesleben miteinander befreundet und bekannt waren. Weil sie aber aufgrund ihres Lebens in der Welt verschiedener Gesinnung waren, trennen sie sich nach kurzer Zeit wieder. Die in den Himmel gelangen, sehen hernach die in die Hölle Kommenden nicht wieder und erkennen einander auch nicht, außer sie befänden sich aus ähnlicher Liebe in ähnlicher Gesinnung. Sie können einander wohl in der Geisterwelt wiedersehen, nicht aber, wenn die einen von ihnen im Himmel und die anderen in der Hölle sind, da dann einer den anderen nur infolge der Ähnlichkeit ihrer Liebe zu erkennen vermag, d.h. Ähnlichkeit verbindet, Unähnlichkeit trennt.[62]

Die Zusammenschlüsse erfolgen im anderen Leben alle nach den Sphären. Was übereinstimmt, wird verbunden entsprechend der Übereinstimmung, was nicht zusammenstimmt, wird getrennt je nach der Verschiedenheit.[63]

Jenseits erhält ein jeder den Lohn für seine Arbeit; bei ganz besonderen Gelegenheiten auch schon diesseits.[64]

Nach dem Leibestod wird man den endlosen Gottesraum nach der Art seines Herzens entweder als Himmel oder als Hölle antreffen. Es gibt nirgends einen eigens geschaffenen Himmel, noch eine eigens geschaffene Hölle, sondern alles das kommt aus dem Herzen des Menschen. So bereitet sich jeder Mensch im Herzen, je nachdem er Gutes tut oder Böses, entweder den Himmel oder die Hölle.[65]

Auferstehung

siehe Auferstehung

Abödung

Alle im Fleisch lebenden Menschen auf der Erde sind berufen, durch die genaue Beachtung des Wort Gottes, das hauptsächlich in den vier Evangelien geschrieben steht, die Bahn zu brechen, um sich des vollkommenen Lebens - des geistigen, ewigen Lebens - zu versichern. Aber da ein jeder Mensch, um ein ewig lebender Geist zu werden, auch seinen freiesten Willen hat und haben muss, so geschieht es nur zu leicht und häufig, dass sich die Menschen ihre Ohren von der Sirenenstimme der Welt übertäuben und ihre Augen vom trügerischen Licht des Weltglanzes blenden lassen. So kommen solche Menschen auf der Welt schwer oder oft gar nicht dahin, wozu sie berufen sind, sondern gerade dahin, wohin sie eigentlich gar nicht kommen sollten, nämlich zur Eigenliebe, Selbstsucht, Herrschlust, Habsucht, Geiz, Neid, Fraß, Völlerei, Wollust, Unzucht und Hurerei. Diese aber verzehren das Leben, statt es zu mehren. Daher werden jene Menschen nach der Ablegung des Fleisches sehr verlassen von allem, was je ihre rohen Sinne zu sehr beschäftigt hatte. Sie müssen sehr elend werden, damit sich ihr Leben in solch geistiger Einöde und Wüste wieder sammeln und finden kann. Hat es sich gefunden, dann kommt auch Hilfe nach dem Verlangen der Bedürftigen.[66]

Ausbildung

Weiß der Mensch nichts vom Leben nach dem Tod, dann wundert er sich darüber, dass er einen Leib und alle Sinne besitzt, ganz wie in der Welt, und er auch ähnliche Gegenstände erblickt, worauf er schließlich wissen will, wie Himmel und Hölle beschaffen sind, und wo man sie zu suchen hat. Seine Freunde belehren ihn daher über den Zustand des ewigen Lebens und führen ihn auch umher, damit er die verschiedenartigen Orte und Gesellschaften kennenlernt.[67]

Die aus der Welt ins andere Leben eingehenden Geister wünschen nichts sehnlicher als in den Himmel zu kommen. Fast alle trachten danach, in der Meinung, es komme nur darauf an, in den Himmel eingelassen und aufgenommen zu werden. Weil sie es wünschen, werden sie zu einer Gesellschaft des unteren Himmels gebracht. Denn alles, wonach ein Geist verlangt, der noch nicht im Himmel oder in der Hölle ist, das wird ihm, wenn es irgend dienlich ist, gewährt. Doch die der Selbst- und Weltliebe Verfallenen empfinden schon beim Betreten der ersten Schwelle dieses Himmels eine solche Beängstigung und innere Qual, dass sie in sich mehr die Hölle als den Himmel empfinden. Die Ursache dafür ist der absolute Gegensatz dieser Liebesarten zu den himmlischen, der Gottes- und Nächstenliebe, denn wenn ein Gegensatz auf den anderen trifft, ist ein solcher Schmerz die Folge. Sie stürzen sich daher Hals über Kopf hinab und kommen nicht eher zur Ruhe, bis sie in den Höllen zu ihresgleichen gelangt sind.[68]

Fast alle, die ins andere Leben kommen, wissen nicht, worin die himmlische Seligkeit besteht, da sie Wesen und Beschaffenheit der inneren Freude nicht kennen. Sie haben bloß einen Begriff von den körperlichen und weltlichen Genüssen und Freuden. Was sie aber nicht wissen, das halten sie für unbedeutend, obwohl die körperlichen und weltlichen Freuden im Vergleich mit den inneren nichtig sind. Daher werden die Rechtschaffenen, die nicht wissen, worin himmlische Freude besteht, zuerst in paradiesische Gefilde gebracht, die jede Vorstellung und Einbildungskraft übertreffen, damit sie es erfahren. Sie meinen dann, sie seien ins Paradies gelangt, werden aber belehrt, dass dies noch nicht die himmlische Seligkeit sei. Dann wird ihnen gestattet, die inneren Zustände der Freude bis hin zu dem Innersten, das ihnen wahrnehmbar ist, zu empfinden, woraufhin sie - wiederum bis zu ihrem Innersten - in einen Zustand des Friedens versetzt werden, wonach sie dann bekennen, dass nichts davon jemals ausgedrückt oder auch nur in Gedanken erreicht werden könne. Anschließend versetzt man sie in den Zustand der Unschuld, ebenfalls bis zu ihrer innersten Empfindung. So wird ihnen begreiflich gemacht, was das wahrhaft geistige und himmlische Gute ist.[69]

Wer das Wort Gottes gering oder gar nicht oder nur scheinbar geachtet und noch weniger beachtet (gelebt) hat, der muss in der Geisterwelt in die größte scheinbare Verlassenheit und Nacht kommen; dann erst ist es möglich, so jemanden umzukehren, allerdings noch viel schwerer als auf der Erde, da im Jenseits der Geist von außen her unzugänglich ist.[70]

Für verweltlichte Sünder kommt es im Leben nach dem Tod bloß noch darauf an, welche Beschaffenheit das arme Herz der Seele anzunehmen noch irgendeine schwache Fähigkeit besitzt. Ist dasselbe noch einer reineren Erkenntnis und eines besseren Willens fähig, dann ist noch Erlösung (Anm.: vor der Hölle oder Reinkarnation) möglich. Ist das Herz aber sozusagen ein Luder (Anm.: gleich einem toten Tier), so ist alles dann ein Luder. (nach Bruno)[71]

Prüfung

Da die Bösen im ersten Zustand (siehe oben) ebenso wie die Guten Wahres reden und Gutes tun, werden sie von guten Geistern auf ihre Wesensart hin geprüft. Der Grund dafür ist folgender: Da sie als Staatsbürger unter dem Gesetz gelebt haben, waren sie der äußeren Form nach ebenso sittlich und gut, erwarben sich dadurch den Ruf, aufrichtig und gerecht zu sein, nahmen die Menschen für sich ein und gelangten so zu Ansehen und Wohlstand. Die bösen Geister werden aber gegenüber den guten vor allem daran erkannt, dass sie begierig auf alles achten, was über äußerliche Dinge, wenig dagegen auf das, was über die inneren Dinge - über die Wahrheiten und das Gute der Kirche und des Himmels - gelehrt wird. Sie hören das zwar an, aber nicht mit Aufmerksamkeit und Freude. Ferner sind sie daran zu erkennen, dass sie sich oft bestimmten Gegenden zuwenden und, sobald sie sich selbst überlassen sind, die dahin führenden Wege einschlagen, woraus sich die Art ihrer Liebe erkennen lässt.[72] Alle aus der Welt ankommenden Geister stehen zwar in Verbindung mit einer bestimmten Gesellschaft im Himmel oder in der Hölle, aber das gilt nur für die inneren Bereiche. Diese jedoch sind niemandem zugänglich, solange die Betreffenden in ihrem Äußeren sind. Das Äußere verdeckt und verbirgt das Innere, besonders bei denen, deren Böses von einer innerlicheren Art ist.[73]

Enthüllung

Jeder neue Ankömmling muss gewisserart ein Generalbekenntnis seines gesamten Lebens ablegen. Danach findet eine Zustandsveränderung statt, welcher die vollkommene Enthüllung heißt. In diesem Zustand steht jeder Geist völlig nackt da und gelangt dann in einen weiteren Zustand, die Abödung von allem dem, was der Mensch von der Welt an Sinnlichem mitgenommen hat. Von dort aus erst kommt der Geistmensch in den ersten Himmel oder in die erste Hölle. Die Abödung ist nichts anderes als ein Eingelassen werden in die inneren Bereiche, also in das Eigene des Geistes oder in den Geist selbst. Danach ist der Verstorbene nicht mehr ein Mensch-Geist, wie er es in seinem ersten Zustand war, sondern er ist nun wirklich ein Geist.[74]

Nach dem Tod bleibt nichts von dem, was ein Mensch bei sich gedacht oder heimlich getan hat verborgen, vielmehr zeigt sich dann alles und jedes wie am hellen Tag. Die weltliche Ehre und die äußere Silber- und Goldlarve schützt einen Geist nicht mehr vor öffentlicher Beschämung; es gibt kein Dunstmittel mehr.[75] Jedem bösen Geist werden all seine bösen, ruchlosen Taten, Räubereien, Kunstgriffe und Betrügereien bis in die kleinsten Details handgreiflich vorgeführt, wobei sie seinem eigenen Gedächtnis entnommen werden (siehe Lebensbuch). So wird er vor den Engeln und guten Geistern überführt und es bleibt keine Möglichkeit zur Leugnung. Nichts ist in der Welt so gut verborgen, dass es nicht nach dem Tod offenbar würde. Luk 12.2-3, Mt 12.36[76]

Die volle Ausbildung des eigenen Lebens ist jedem Menschen in die höchst eigenen Hände gelegt. Was als Fremdes, Aufgezwungenes, bei der einstigen großen Lebensprüfung jedes einzelnen Menschen vor den Augen Gottes an dem Menschen erkannt wird, das wird für ihn auch keinen Wert haben und wird ihm genommen werden. Und es wird da heißen: Wer da hat, dem wird's belassen und noch vieles hinzugegeben werden; aber wer nicht hat das Eigene, dem wird's genommen werden, was er hat, da es nicht sein Eigenes, sondern nur Fremdes ist.[77]

Strafen

Es gibt in der Geisterwelt die verschiedensten Strafen, und es gilt kein Ansehen der Person. Jedes Böse führt seine Strafe mit sich, beide sind untrennbar miteinander verknüpft. Wer daher dem Bösen erliegt, verfällt auch der Strafe des Bösen. Im zweiten Zustand (siehe oben) werden die bösen Geister häufig und schwer gestraft, weil sie sich in alle Arten des Bösen stürzen. Jedoch wird niemand für das Schlechte gestraft, das er in der Welt getan hat, sondern für das Böse, das er gegenwärtig tut. Es läuft nämlich auf dasselbe hinaus, ob man sagt, sie büßen nun für das Böse, das sie in der Welt verübt haben, oder für das Böse, das sie im anderen Leben tun, da jeder nach dem Tod wieder zu seinem Leben und damit auch zu seinem Bösen zurückkehrt, d.h. jeder ist so, wie er im physischen Leben beschaffen war. Bestraft werden die Bösen, weil in diesem Zustand Furcht vor Strafe das einzige Mittel ist, um sie zu zähmen, denn weder Ermahnung, noch Belehrung oder Furcht vor dem Gesetz und dem üblen Ruf vermag sie dann noch zu zügeln.[78]

Damit die Freiheit des Geistes und der Seele nicht untergraben wird, darf von Gott aus auch bei einem bösen Geist keine andere Züchtigung angewendet werden, als die er sich selbst aus seinem eigenen bösen Willen geben wird, vergleichbar dem Schmerz, den jemand fühlt, wenn er sich selbst schlägt. Der böse Geist kommt somit nach und nach in die unterste und ärgste Hölle, aber nicht etwa von Gott dahin verdammt, sondern durch sein eigenes Wollen, da er sich diese Hölle selbst aus seiner Liebe erschafft. Was jemandes Liebe ist, das ist auch sein Leben, und dieses darf ihm ewig nicht genommen werden.[79]

Die guten Geister dagegen werden niemals gestraft, obgleich auch sie in der Welt Böses getan haben, weil ihr Böses von anderer Art oder Natur war und deswegen nicht zurückkehrt. Sie haben nicht absichtlich gegen das Wahre gehandelt, sondern nur aus einem von den Eltern ererbten bösen Herzen, zu dessen Neigungen sie sich aus blinder Lust fortreißen ließen, wenn sie sich den vom Inneren getrennten Äußerlichkeiten hingaben. Im anderen Leben erleidet niemand Strafe für sein anererbtes Böse, da es ihm nicht angehört und er folglich auch nicht die Schuld daran hat. Man leidet nur für das wirkliche Böse, das sein eigen ist, soviel man sich von seinem ererbten Bösen durch sein tatsächliches Leben angeeignet hat.[80]

Trennung zwischen den Guten und Bösen

Die Trennung zwischen den Guten und Bösen geschieht im zweiten Zustand (siehe oben), im ersten sind sie noch beisammen. Die Scheidung der Guten von den Bösen wird auf vielfältige Weise bewirkt. Nach dem Tod wird jeder sogleich mit Ähnlichen verbunden, die Guten mit Ähnlichen im Himmel, die Bösen mit Ähnlichen in der Hölle. Allein sie kommen nicht zu denselben, als bis das Innere aufgedeckt wird. Inzwischen können sie jenen beigesellt werden, die ihnen dem Äußeren nach ähnlich sind. (siehe dazu Scheinhimmel) Letztlich aber kommt jeder zu der Gesellschaft, zu der sein Geist bereits in der Welt gehört hatte, denn jeder Geist jedes Menschen ist mit irgendeiner höllischen oder himmlischen Gesellschaft verbunden. Sein Geist wird nach und nach dort hingeführt, und schließlich tritt er ihr endgültig bei. Hier findet der Höllensturz des Bösen statt, der sich von selbst in die Hölle stürzt, wo sich die ihm ähnlichen aufhalten.[81]

Jeder wird von seiner eigenen (herrschenden) Liebe gerichtet.[82] In der geistigen Welt kann niemand seiner (herrschenden) Begierde widerstehen, weil die Begierde seine Liebe, die Liebe wiederum seinem Willen, der Wille aber seiner Natur angehört, und dort ein jeder seiner Natur gemäß handelt.[83] Wer eine himmlische oder geistige Liebe aufweist, kommt in den Himmel, in die Hölle hingegen, wer statt derselben eine fleischliche (selbstsüchtige) und weltliche Liebe hegt. Es vollzieht sich die Verbindung des Guten und Wahren bei denen, die in den Himmel erhoben und die Verbindung des Bösen und Falschen bei denen, die in die Hölle geworfen werden sollen. Weder im Himmel noch in der Hölle darf jemand ein geteiltes Gemüt haben, nämlich etwas anderes erkennen als wollen. Da der Mensch nach dem Tod aus seiner Liebe besteht, wird alles entfernt und ihm gleichsam genommen, was nicht mit seiner herrschenden Liebe übereinstimmt, die ihm in Ewigkeit bleibt. Wer gut ist, bei dem wird alles von ihm abgerückt und gleichsam weggenommen, was nicht damit übereinstimmt oder abweicht und so wird er ganz und gar in seine Liebe versetzt, er verwandelt sich in seine herrschende Liebe. Ähnliches geschieht dem, der böse ist. Bei den Guten wird das Falsche entfernt und ihnen das mit ihrem Guten übereinstimmende und dazu passende Wahre geschenkt. Hingegen bei den Bösen wird das bei ihnen befindliche Wahre hinweggeschafft und ihnen das mit ihrem Bösen übereinstimmende Falsche zugeteilt. Es nützt den Geistern nichts, sich dagegen zu wehren; ihre Liebe ist wie ein Band, das sie gleichsam umschlingt, ohne dass sie sich loszumachen vermögen. Ähnliches widerfährt den Menschen in der Welt, dies steigert sich jedoch, wenn sie zu Geistern werden, weil sie dann nicht mehr eine fremde Liebe zur Schau tragen oder etwas vortäuschen dürfen, das nicht ihr eigen ist.[84]

Von außen betrachtet führen gute wie böse Menschen ein gleich redliches und gerechtes Leben, sie gehen wie Freunde und unterschieden sich augenscheinlich nicht. Der Prüfstein, an dem die Bösen stolpern, sich daran verletzen, und sich in der Folge von den Guten trennen und den Weg zur Hölle einschlagen, bildet das göttliche (absolute) Wahre, das alle leugnen, die zur Hölle blicken. Im höchsten Sinn stellt dieser Stein das Göttlich-Menschliche vor. Die Menschen, die das göttlich Wahre und zugleich das Göttliche des Herr (Jesus) anerkennen, werden auf den Pfad zum Himmel geleitet, die anderen zur Hölle. Siehe dazu auch Luk 20.17 [85]

Bei den Geistern, die auf den Himmel vorbereitet werden, öffnen sich die Gebiete oberhalb des vernünftigen Gemüts, während die unterhalb befindlichen gegen den Einfluss des Bösen und Falschen verschlossen werden. Umgekehrt ist es bei denen, die auf die Hölle vorbereitet werden. Die Guten können danach nur noch nach oben, das heißt auf den Himmel oder zum Herrn aufblicken, die Bösen nur noch nach unten, auf die Hölle, vom Herrn weg, auf dessen entgegengesetzten Mittelpunkt, auf den alle Dinge der Hölle bezogen sind. Die Geister werden dann endgültig getrennt, so dass sie einander nicht mehr sehen oder erkennen.[86]

Wer das Gute und Wahre um des Guten und Wahren geliebt hat und in seinem Leben eingepflanzt hatte, der ist dadurch fähig geworden, den Himmel mit all seinen Vollkommenheiten in sich aufzunehmen. Wer hingegen der Liebe zu sich und zur Welt verhaftet ist, der hat nicht die Fähigkeit, die himmlischen Dinge wie Friede, Einsicht, Weisheit, Seligkeit usw. aufzunehmen, da er eine Abneigung dagegen hat und sie flieht.[87] Alle, die sich und die Welt mehr als ihre Nutzwirkung geliebt hatten, finden im Himmel keinen Platz. Denn jedem Menschen verbleibt nach dem Erdenleben seine Liebe oder Neigung, und sie wird in Ewigkeit nicht ausgerottet.[88] Wer in der Welt das Beste des Vaterlandes mehr als sein Eigenes, und das Bestes des Nächsten wie sein Eigenes liebt (d.h. den Mitmenschen um des Guten willen Gutes tun), der sucht und liebt im anderen Leben das Reich des Herrn, denn dort nimmt dies die Stelle des Vaterlandes ein und das Gute ist dort der Nächste.[89]

Jeder Geist, der in den Himmel erhoben und zu einem Engel wird, wird der Gesellschaft zugeführt, in der seine Liebe herrscht. Dort fühlt er sich wie zu Hause, wo er geboren wurde. Geht er fort und kommt anderswohin, widerstrebt es ihm fortwährend, und er sehnt sich, zu dem ihm Ähnlichen, mithin zu seiner herrschenden Liebe zurückzukehren. Ähnliches gilt für die Hölle, wo sich die Geister ebenfalls aufgrund ihrer den himmlischen entgegengesetzten Liebesarten vereinen. In der Geisterwelt erscheinen Wege, von denen einige zum Himmel, andere zur Hölle führen, jeder zu einer ganz bestimmten Gesellschaft. Die guten Geister wählen nur die Wege, die zum Himmel führen, und zwar zu derjenigen Gesellschaft, in der das Gute ihrer Liebe herrscht. Die anderen Wege beachten sie nicht. Die bösen Geister suchen nur die Wege, die zur Hölle führen, und darin zu der Gesellschaft, in der das Böse ihrer eigenen Liebe herrscht. Andere Wege sehen sie entweder nicht, oder wollen sie doch nicht beschreiten. Derartige Wege in der geistigen Welt sind "wirkliche Erscheinungen", die Wahrem oder Falschem entsprechen.[90]

Die der fleischlichen Liebe (Selbstsucht) Verfallenen, die also vom Bösen beherrscht sind und sich gegen die Wahrheiten der Kirche im Falschen begründen, besonders auch solche, die das Wort Gottes verworfen haben, nehmen vom Licht des Himmels nichts wahr; es ist für sie Finsternis. Das höllische Licht dagegen, ein Licht wie von glühenden Kohlen, ist für sie wie helles Licht. Im Licht des Himmels verfinstert sich ihr inneres Sehen (Verstand) auch derart, dass sie wahnsinnig werden, weswegen sie davor fliehen und sich in Höhlen und Schluchten verbergen, in einer Tiefe, die davon abhängt, wie weit sie das Falsche aus ihrem Bösen entwickelt haben. Das bereitet ihnen Behagen. Ebenso verhalten sich jene, denen es Freude gemacht hatte, anderen nachzustellen um im Verborgenen Ränke zu schmieden. Die Verkörperungen der himmlischen Liebe schauen alles desto heller und schöner, je innerlicher oder höher sie ins Licht des Himmels gelangen, und desto größer ist die Einsicht und Weisheit, mit der sie die Wahrheiten verfassen. Die der fleischlichen Liebe verfallenen können in der Wärme des Himmels gar nicht leben, nicht einmal atmen, umgekehrt aber atmen die der himmlischen Liebe ergebenen umso freier und leben umso mehr aus der Fülle ihres Lebens, je mehr sie innerlich im Himmel sind.[91]

Im Jenseits gibt es kein (auferlegtes) Gericht und Urteil mehr, weil ein jeder Geist nach seinen Taten, die er nach dem Glauben aus seiner Liebe verrichtet hat, auch vollkommen sein eigener Richter ist.[92]

Fall in die Hölle

Im Leben nach dem Tod werden zuerst alle von den Engeln unterrichtet, und von einer Gesellschaft in die andere geführt und geprüft, ob sie die Wahrheiten des Himmels aufnehmen und danach leben wollen. Die sich in der Welt im Falschen bestärkt hatten, nehmen sie nicht auf, weswegen sie in die Gesellschaften von solchen eingelassen werden, welche im selben Falschen sind. Diese Gesellschaften haben aber keine Verbindung mit dem Himmel, sondern mit der Hölle, weswegen sie, wenn ihre Zeit in der Geisterwelt verflossen ist, in die Hölle hinabfallen, wo ihnen, jedem nach seinem Bösen und dem Falschen aus diesem, ihre Orte angewiesen werden.[93]

Die im Bösen und Falschen sind, dürfen, wenn sie Erlaubnis erhalten, auch in den Himmel aufsteigen. Sobald sie aber hineingehen, fangen sie an schwer Atem zu holen, und bald wird ihr Blick verdunkelt und ihre Verstand verfinstert, und der Tod schwebt vor ihren Augen, und so stehen sie wie Klötze da. Dann fängt auch ihr Herz zu schlagen an, ihre Brust wird eng, ihr Gemüt von Angst ergriffen und zunehmend gequält. In diesem Zustand winden sie sich wie eine Schlange, wenn sie ans Feuer gehalten wird, weswegen sie sich von da wegwälzen und in einen Abgrund, der ihnen nun erscheint, hinabstürzen, und auch nicht eher Ruhe haben, als bis sie in der Hölle bei ihresgleichen sind, wo sie Atem holen können und ihr Herz frei schlägt. Nachher hassen sie den Himmel und verwerfen das Wahre und lästern in ihrem Herzen dem Herrn, indem sie glauben, dass die Qual, die sie ihm Himmel gehabt, von Ihm gekommen sei. So ist das Los derer beschaffen, die das Wahre und Gute, in dem die Engel des Himmels sind, für nichts achten. In der geistigen Welt besteht eine Mitteilung der Triebe, weil der Mensch alsdann ein Geist ist und der Trieb das Leben des Geistes ausmacht und aus ihm auch das Denken hervorgeht und sein Gepräge hat. Die Gleichheit der Triebe verbindet, die Ungleichheit derselben trennt, und diese Ungleichheit quält den Teufel im Himmel und den Engel in der Hölle. Daher werden sie gehörig abgesondert nach den Verschiedenheiten, Mannigfaltigkeiten und Unterschieden der Triebe, die ihrer Liebe eigen sind.[94]

siehe Höllensturz

Vorbereitung auf den Himmel

Der Unterricht für die guten Geister, die zu Engeln werden sollen, wird durch Engel mehrerer Engelsgesellschaften erteilt, vor allem durch Engel, die auf Grund ihrer Kenntnis des Guten und Wahren Einsicht und Weisheit haben. Alle Teilnehmer können je nach ihrer Anlage und Empfänglichkeit Belehrungen empfangen. Der Herr bringt die guten Geister, die unterrichtet werden sollen, zu den entsprechenden Unterrichtsorten, natürlich nicht alle, denn wer in der Welt (geistig) unterrichtet wurde, ist bereits vom Herrn für den Himmel vorbereitet worden. Solche Geister werden auf einem anderen Weg in den Himmel erhoben, einige von ihnen unmittelbar nach dem Tod, anderen nach kurzem Aufenthalt bei den guten Geistern, wo sie gereinigt und dabei aus ihren Gedanken und Neigungen jene gröberen Elemente entfernt werden, die sie in der Welt aufgrund von Ansehen und Reichtum angenommen hatten.[95]

Die Teilnehmer wohnen nicht am Schulungsort, sondern getrennt voneinander. Jeder einzelne steht nämlich im Hinblick auf seine inneren Bereiche in Verbindung mit der himmlischen Gesellschaft, zu der er schließlich gelangen soll. Die Unterrichtsorte sind nach der Form des Himmels angeordnet, vom Himmel aus betrachtet wie ein Himmel in kleinerer Gestalt. Vorn befindet sich der Bereich derer, die schon als Kinder gestorben und bis zur ersten Jugendzeit im Himmel erzogen worden waren, wohin sie der Herrn von ihren Erzieherinnen führt, um unterrichtet zu werden. Dahinter erstreckt sich der Bereich, wo jene unterrichtet werden, die als Erwachsene gestorben waren und in der Welt die Neigung zum Wahren aus dem Guten des Lebens entwickelt hatten. Hinter ihnen wiederum liegt der Bereich der Mohammedaner, die in der Welt ein sittliches Leben geführt und ein einziges Göttliches anerkannt, den Herrn Selbst aber für den Propheten gehalten hatten. Sie werden nun in der christlichen Religion unterrichtet. Mehr gegen Norden erstreckt sich der Bereich, wo die vielen Heiden unterrichtet werden, die in der Welt ein mit ihrer Religion übereinstimmendes gutes Leben geführt hatten. Sie alle werden durch den Unterricht leicht zur Anerkennung des Herrn gebracht, weil ihrem Herzen eingeprägt ist, dass Gott nicht unsichtbar, sondern unter menschlicher Gestalt sichtbar ist. Sie sind zahlreicher als die übrigen und die besten unter ihnen stammen aus Afrika.[96]

Nicht alle werden in derselben Weise oder durch dieselbe himmlische Gesellschaft unterwiesen. Wer von Kindheit an im Himmel erzogen wurde, wird von Engeln der mehr im Inneren liegenden Himmel belehrt, weil er sich nichts Falsches aus falschen religiösen Lehren angeeignet und auch sein geistiges Leben nicht durch den Bodensatz des Strebens nach Ansehen und Reichtum verunreinigt hat. Erwachsene werden meist von Engeln des äußersten Himmels unterrichtet, weil diese besser zu ihnen passen und sie die tiefere Weisheit der Engel der mehr im Inneren liegenden Himmel noch nicht fassen können. Die Mohammedaner werden von Engeln unterrichtet, die früher selbst dieser Religion angehört hatten und zur christlichen bekehrt worden waren, ebenso werden die Heiden von ehemals heidnischen Engeln belehrt.[97] Aller Unterricht gründet sich dort auf die Lehre, die aus dem Wort abgeleitet ist, nicht aber auf das Wort ohne die Lehre. Die Christen werden aufgrund der himmlischen Lehre unterwiesen, die völlig mit dem inneren Sinn des Wortes übereinstimmt. Die übrigen, Mohammedaner wie Heiden, werden auf der Basis von Lehren unterrichtet, die ihrem Fassungsvermögen angemessen sind und sich von der himmlischen Lehre nur darin unterscheiden, dass sie das geistige Leben mithilfe des sittlichen führen lehren, gemäß den guten Lehrbestimmungen ihrer eigenen Religion, wonach sie ihr Leben bereits in der Welt ausgerichtet hatten.[98]

Der himmlische Unterricht unterscheidet sich von dem irdischen darin, dass die Kenntnisse nicht dem Gedächtnis, sondern dem Leben übergeben werden. Das Gedächtnis der Geister liegt in ihrem Leben, sie nehmen alles auf und eignen sich an, was mit ihrem Leben übereinstimmt, das anderen nehmen sie nicht auf, und noch weniger eignen sie es sich an. Da die Geister Neigungen sind, wird ihnen unausgesetzt die Neigung zum Wahren um der Nutzanwendung im Leben willen eingeflößt. Der Herr sorgt nämlich dafür, dass jeder die mit seiner Anlage übereinstimmenden Nutzwirkungen liebt. Diese Liebe wird noch durch die Hoffnung vermehrt, ein Engel zu werden. Die Neigung zu dem mit der Nutzwirkung übereinstimmenden Wahren wird durch verschiedene Methoden eingeflößt, wovon die meisten in der Welt unbekannt sind. Besonders geschieht es durch Vorbildungen der Nutzwirkungen, die in der geistigen Welt auf tausendfache Weise dargestellt werden und mit derartigen Freuden und Wonnen verbunden sind, dass sie den Geist gänzlich erfassen und ihn von seinen inneren Regionen, dem Gemüt, bis zu den äußeren, mit seinem Leib zusammenhängenden, durchdringen. Auf diese Weise wird der Geist gleichsam zu seiner Nutzwirkung und gelangt daher, sobald er in seine Gesellschaft kommt, in die er durch den Unterricht eingeführt wird, in sein Leben, also in seine Nutzwirkung. Niemand kommt durch Kenntnisse, das heißt durch äußerlich Wahres, in den Himmel, sondern allein durch sein Leben, ein Leben der Nutzwirkungen, eingeübt durch Kenntnisse.[99]

Einige Geister werden zuerst abgeödet, an Orten, die als "untere Erde" bezeichnet werden, und wo manche von ihnen Hartes erleiden müssen. Dabei handelt es sich um Menschen, die sich in falschen Ansichten begründet, dabei aber doch einen guten Lebenswandel geführt hatten.[100]

Die Vorbereitung für den Himmel geschieht in kurzer Zeit, weil die Teilnehmer geistige Vorstellungen besitzen, die vielerlei zugleich umfassen. Daraufhin empfangen sie Engelgewänder, die meisten glänzend weiß wie feine Leinwand. Dann werden sie auf den Weg gebracht, der aufwärts zum Himmel führt, wo sie Wächter-Engeln übergeben werden und darauf von anderen Engeln übernommen und in Gesellschaften mit allen ihren Seligkeiten eingeführt. Danach wird dann jeder vom Herrn in seine eigene Gesellschaft gebracht, was auf verschiedenen Wegen und zuweilen auch auf Umwegen geschieht. Kein Engel kennt die Wege, die sie geführt werden, sondern allein der Herr. Kommen sie dann zu ihrer Gesellschaft, werden ihre mehr im Inneren liegenden Bereiche aufgeschlossen, und weil diese mit den entsprechenden Bereichen jener Engel übereinstimmen, werden sie auf der Stelle anerkannt und mit Freuden aufgenommen.[101]

Die zum Himmel vorbereitet werden, verlangen nach vollbrachter Zeit mit Seufzen nach dem Himmel. Bald werden ihnen die Augen geöffnet, und sie sehen einen Weg, der zu irgendeiner Gesellschaft im Himmel führt. Diesen betreten sie und steigen aufwärts, und während des Aufsteigens zeigt sich ein Tor, bei dem ein Hüter steht. Dieser öffnet das Tor, und sie gehen ein. Dann kommt ihnen der Untersuchende entgegen und sagt ihnen im Namen des Vorstehers, sie sollen tiefer hineingehen und nachsehen, ob irgendwo Häuser für sie seien, die sie für die Ihrigen anerkennen; denn für jeden Engel ist auch ein neues Haus da. Finden sie dasselbe, so melden sie dies zurück und bleiben da. Wenn nicht, dann kehren sie zurück und dann wird von einem Weisen untersucht, ob das Licht, das in ihnen ist, mit dem Licht, das in der Gesellschaft ist, übereinstimmt und besonders, ob die Wärme übereinstimmt, denn das Licht des Himmels ist seinem Wesen nach das Göttlich-Wahre und die Wärme das Göttlich-Gute, beides ausgehend vom Herrn als der Sonne selbst. Ist ein anderes Wahren und Gutes in ihnen, so werden sie nicht aufgenommen, entfernen sich und und wandeln auf den zwischen den Gesellschaften im Himmel geöffneten Wegen, bis sie die Gesellschaft finden, welche mit ihren Gesinnungen völlig übereinstimmend ist. Hier erhalten sie dann ihre Wohnung in Ewigkeit, hier sind sie unter den Ihrigen wie unter Verwandten und Freunden, die sie auch, weil sie dieselbe Gesinnung haben, von Herzen lieben. Hier sind sie auch in ihres Lebens Seligkeit.[102]

Bestimmte Gruppen im Besonderen

Der Seele nach

siehe Weiterleben der Seele nach dem Leibestod

Gott und das Leben nach dem Tod

Vermöge Seiner Allmacht und Allwissenheit erforscht Gott zunächst einen jeden nach dem Tod. Dann rüstet Er die Gerechten für ihre Plätze im Himmel zu und bildet aus ihnen den Himmel. Die Ungerechten rüstet er für ihre Plätze in der Hölle zu und bildet aus ihnen die Hölle. Auch ordnet Gott die einen wie die anderen in unzählige Gesellschaften und Vereinigungen, gemäß all den Verschiedenheiten ihrer Liebe. Die himmlischen Gesellschaften verbindet Er zu einem Ganzen, damit sie vor Ihm wie ein einziger Mensch erscheinen. Ebenso die höllischen, die dann einen einzigen Teufel darstellen. Beide trennt Gott voneinander durch eine Kluft, damit die Hölle nicht dem Himmel Gewalt antun, andererseits aber auch der Himmel der Hölle keine Qualen verursachen kann; denn die Höllischen müssen in dem Maße leiden, als der Himmel bei ihnen einfließt. Würde Gott nicht durch Seine Allmacht jeden Augenblick eins wie das andere bewirken, käme eine tierische Wildheit über die Menschheit, die durch keinerlei Ordnungsgesetze mehr ihm Zaum gehalten werden könnte und das menschliche Geschlecht zugrunde richten würde.[103]

Damit der Mensch selbständig sei, gab Gott ihm aus Sich auch einen völlig freien Willen, der vom göttlichen Grundwillen ganz gleich einem zweiten Gott an und für sich völlig getrennt ist. Wie der freie Wille ist, so ist auch seine Liebe und all seine Erkenntnis. Der Mensch ist deswegen so eingerichtet, weil Gott ihn Sich Selbst zu einem vollkommenen Ebenmaß setzte und er sich dann Gott gegenüber vollständig selbst bilden soll. Das heißt: der Mensch soll Gott in sich bilden nach seinem Maß, wie Gott ihn zuvor gebildet hat nach Seinem Maß. Dabei verzerrt der Mensch aber das ihm von Gott gegebene Grundmaß oft so sehr, dass diese neue Bildung im Menschen nicht die geringste Ähnlichkeit mit Gottes Grundmaß mehr hat. So bildet der eine Gott - als allzeit die ewige Liebe - zu einem Richter, andere zu einem Rachegott, einer Dirne, einem alleinig Weisen, einer unerbittlich ewigen Allmacht, einem Fatum, einem Weltenlenker, einem unmäßig erhabenen König, einem Zornfeuer, einer ewig unendlichen Kraft. Einige versenken ihn gar in die Materie (die Materie sei Gott) oder in ihren Bauch (ihr Magen sei Gott). So bildet sich der eine dies und der andere jenes; aber nur sehr wenige geben sich die Mühe und bilden in ihren Herzen Gott als den heiligen und ewig liebevollsten Vater aus.[104]

Im Jenseits zeigt sich dann an dem Geist des Menschen bald, wie er Gott in sich zur Erdenlebenszeit ausgebildet hat. Zum Vater werden dann nur jene kommen, die Ihn wohlausgebildet in ihren Herzen mitbringen werden, und diese auch nur werden imstande sein, das wahre Urangesicht des ewigen Vaters zu erschauen.[105] Wie aber ein jeder andere Gott in Sich verbildet hat nach seinem Behagen, so wird er Gott auch weiterhin haben. Die Liebe soll die Liebe, die Weisheit die Weisheit, der Zorn den Zorn, der Richter den Richter, das Gericht das Gericht, der Tod den Tod, das Feuer das Feuer, die Hölle die Hölle getreu finden.[106]

Die auf der Welt von Gott nichts wissen wollten, die können dereinst vor Gott hingestellt noch so sehr "Herr, Herr!" sagen und rufen, so wird Gott ihnen antworten: "Weichet von Mir, ihr Fremden; denn Ich habe euch noch nie erkannt!" Solche Seelen werden dann viel zu dulden und zu kämpfen bekommen, bis sie sich als von Gott erkannt Ihm werden nähern können.[107]

Jesus und die Seinen können jene erwecken, zurechtbringen und deren Liebe erwecken, die sich bei Lebzeiten auf der Erde hauptsächlich um den Namen des Herrn bekümmert haben, egal ob auf falschen oder rechten Wegen - wenn nur ein Glaube da war. Wo aber gar kein Glaube vorhanden ist oder ein zu dicker Aberglaube, da können und dürfen sie zunächst nicht die Führer und sichtlichen Erwecker machen. Dazu hat der Herr Millionen von Dienern, denen solche Geschäfte in die Hände gelegt werden. Daher gibt es einen Unterschied zwischen denen, die Er Selbst unmittelbar erweckt und führt und jenen vielen, die von Seinen Engeln und Dienern erweckt und geführt werden. Denn da gilt das Wort: "Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt!" Mt 22.14 [108]

Jesus wird jenseits niemanden richten, weil jedes Menschen Richter seine eigene Liebe sein wird.[109] Dennoch: Wer daran denkt, er habe auf der Erde Gutes getan (=hochmütige Liebe), bei dem wird der Herr auch daran denken, wie viel Böses er getan hat und ihn richten nach seinen Werken. Wer aber, weil er sich entgegen dem Wort des Herrn Lk 17.10 für gut hält, vom Herrn gerichtet wird, der wird gerichtet zum Tod und nicht zum Leben, denn das Gericht ist der Tod der Seele in der ewigen Knechtschaft ihres Geistes. (nach Borem)[110]

Falsche Vorstellungen

Es wäre wohl nichts leichter, als den Menschen Gesichte über das Leben nach dem Tod zu offenbaren, sobald es dem Herrn gefalle, allein wer sich im Falschen bestärkt hat, würde es doch nicht glauben, auch wenn er es selbst sehen sollte. Luk 16.29-31 Dann ist es auch gefährlich, denen, die aus dem Weltlichen und Körperlichen sind, etwas aus dem Himmel zu offenbaren, weil sie es in diesem Zustand zuerst glauben und hernach leugnen, und so jenes Wahre selbst entweihen würden. Wer entweiht, wird in die allerunterste und unerträglichste Hölle verstoßen. Dies ist die Gefahr, die unter Joh 12.40 verstanden wird.[111]

Es gäbe kein Leben nach dem Tod

Die Engel wundern sich sehr, dass es unter denen, die in der christlichen Welt Verständige heißen, und auch von anderen für verständig gehalten werden, so viele gibt, welche in ihrem Glauben die Unsterblichkeit des Lebens gänzlich verwerfen, und meinen, die Seele (das Geistige, das Selbst) des Menschen könne nach dem Tod ebenso zerstreut werden, wie die Seele (das Geistige, das Selbst) des Tieres, indem sie den Unterschied nicht wahrnehmen, der zwischen dem Leben des Menschen und dem des Tieres stattfindet. Selbst wissenschaftlich Gebildete setzen sich den Tieren gleich, und halten sich für vollkommener als diese, weil sie reden können. Dass viele sogenannte Verständige an keine Unsterblichkeit ihres Leben glauben, liegt daran, weil sie das Göttliche leugnen, und die Natur für das Göttliche annehmen (siehe Naturalismus). Wer so denkt, kann sich keine Ewigkeit durch die Verbindung mit dem Göttlichen vorstellen, folglich kein Zustand des Menschen denken, der von dem der Tiere unterschieden wäre. Wenn man vom Denken das Göttliche entfernt, so entfernt man auch das Ewige.[112]

Jeder Mensch, wie er auch beschaffen sei, lebt in Ewigkeit fort. Auch jene, die das Göttliche und das göttlich Wahre leugnen, leben in Ewigkeit fort, da auch sie das Vermögen haben, zu denken und zu wollen, mithin das, was aus dem Göttlichen ist, zu glauben und zu lieben, ganz wie diejenigen, welche das Göttliche anerkennen. Selbst die Höllenbewohner haben dieses Vermögen und daher die Fähigkeit, gegen das Göttliche zu schließen und zu sprechen.[113] Alle, die in der Welt an keinerlei Fortleben der Seele nach dem Tod des Körpers geglaubt hatten, sind sehr beschämt, sobald sie merken, dass sie dennoch leben. Die sich darauf jedoch versteift hatten, werden mit ihresgleichen zusammengesellt und von den Gläubigen getrennt. In den meisten Fällen werden die Betroffenen an eine höllische Gesellschaft gekettet, weil sie auch das Göttliche geleugnet und das Wahre der Kirche verachtet hatten.[114]

Seelenschlaf, ewiger Schlaf

Es gibt keine beinahe ewig lange Todesnacht der Seele nach dem Leibestod, sondern in dem Augenblick, in dem der schwere Leib stirbt, befindet sich ein Mensch, der als ein Gerechter vor Gott diese Welt verlassen hat, auch schon in der Auferstehung und wird fortleben und wirken in Ewigkeit. Wer aber als ein Ungerechter vor Gott stirbt, der erleidet eine sehr lange Nacht zwischen dem Leibestod und der wahren Auferstehung, allerdings keine unbewusste, sondern eine der Seele wohl bewusste, das ist der rechte und lange währende, sehr qualvolle Tod der Seele.[115]

Einen ewigen Schlaf, aus dem nie ein Mensch erwacht, gibt es nicht.[116]

Wartezimmer zum Jüngsten Gericht

Wer von der Seele, den Geistern und Engeln keine vernünftigen Begriffe hat, indem er etwa glaubt, die Seele sei bloß ein vom Menschen ausgeatmeter Hauch, die Geister und Engel bloß luftige Schatten, der kommt dann auch auf einen ungereimten Glauben, was den Zustand der Seelen nach dem Tod betrifft. Er glaubt dann, der Mensch würde sein wie ein Hauch, oder wie ein Wind, oder wie der Äther, oder etwas in der Luft Schwebendes, oder etwas, das nicht an einem Ort bleibt, sondern in einem Wo, wo er nichts sehen werde, weil er keine Augen hat, nicht hören, weil er keine Ohren hat, nichts sprechen, weil er keinen Mund hat, dass er also blind, taub und stumm sein werde, und immerfort in der notwendigen traurigen Erwartung, dass er diese Funktionen der Seele, aus welchen alles Angenehme seines Lebens kommt, erst wieder am Tag des Jüngsten Gerichts erhalten werde. In diesem elenden Zustand seien alle Seelen der Menschen von der ersten Schöpfung an.[117]

Richtig ist: Der Mensch ist nach dem Tod Mensch, wie er in der Welt Mensch war, nur mit dem Unterschied, dass er dann mit einem geistigen statt einem natürlichen Leib angetan ist. Und wenn man versteht, dass der geistige Leib vor denen, welche geistig sind, ebenso erscheint, wie der natürliche Leib vor denen, welche natürlich sind, so kann man auch begreifen, dass das Jüngste Gericht nicht in der natürlichen Welt, sondern in der geistigen gehalten wird. Wer weiß, dass der Mensch nach dem Tod ein Geist ist, und wenn er rechtschaffen gelebt hat, ein Engel im Himmel, und dass die Geister und Engel vollkommen Menschengestalt haben, dann kann er über den Zustand des Menschen nach dem Tod und über das Jüngste Gericht aus dem Verstand denken, und nicht aus dem vom Verstand getrennten Glauben, aus dem bloße Überlieferungen hervorgehen. Nach dem Tod ist man Mensch wie zuvor, nur mit dem Unterschied, der zwischen dem Natürlichen und Geistigen besteht. So denken auch alle, die an ein ewiges Leben glauben, und nichts wissen von der grundlosen Überlieferung in Betreff der Seele.[118]

Materielle Auferstehung des Fleisches beim Jüngsten Gericht

siehe Falsches Verständnis von der Auferstehung des Fleisches und Wortwörtliche Auffassung vom Jüngsten Gericht

Der Mensch hört im Jenseits auf Mensch zu sein

Hauptsächlich von den Gelehrten ging der Unglaube aus, der Geist des Menschen sei nach der Trennung vom Körper nicht mehr Mensch. Diese haben sich von der Seele nur einen rein gedanklichen Begriff gebildet, weil sie vom Sinnlich-Körperlichen ausgehen. Sie haben die Seele als eine bloße Idee definiert, ohne Bindung an eine Basis, in der sie sich verwirklichen kann, etwas Luftiges oder Ätherisches, in dem Denken wohnt, aber ohne Sinnesorgane. Eine solche Seele wäre aber wie ein flüchtiges Teilchen reinen Äthers, das beim Tod des Körpers nur zerstreut werden kann. Da die Kirche jedoch aufgrund des Wortes an die Unsterblichkeit der Seele glaubt, begründete diese Auffassung die Lehre von der Auferstehung durch Wiedervereinigung mit dem Körper zum letzten Gericht (siehe oben). Daher kann niemand, der sich die Seele aufgrund dieser Lehre und der damit zusammenhängenden Voraussetzung vorstellt, begreifen, dass sie ein Geist ist und dieser auch menschliche Gestalt hat. Dazu kommt noch, dass kaum jemand weiß, was das Geistige ist, geschweige denn, dass den Geistwesen, wie allen Geistern und Engeln, eine menschliche Gestalt gehöre. Anders verhält es sich mit denen, welche glauben, sie werden nach dem Tod fortleben. Sie denken inwendig bei sich, sie werden in den Himmel kommen, die Seligkeit mit den Engeln genießen, himmlische Paradiese sehen, in weißen Kleidern vor dem Herrn stehen, und dergleichen mehr. Dies ist ihr inneres Denken; das äußere kann von demselben abweichen, sobald sie über die Seele aus der willkürlichen Voraussetzung der Gelehrten heraus nachdenken.[119]

Die meisten Menschen, die von der Welt her ankommen, sind sehr erstaunt darüber, dass sie leben und genau wie zuvor Mensch sind, also sehen, hören, reden und ihr Körper ein Tastsinn besitzt, ganz wie zuvor. Sie gehen herum, sitzen, essen, trinken, schlafen, erwachen und genießen eheliches Vergnügen wie in der vorherigen Welt, denn der Tod ist bloß eine Fortsetzung des Lebens, ein Übergang. Wenn sie aufgehört haben, sich über sich selbst zu wundern, beginnen sie darüber zu staunen, dass die Kirche nichts von diesem Zustand des Menschen nach dem Tod weiß, folglich auch nichts vom Himmel und der Hölle, und dass dem Menschen ein so wesentlicher Glaubensartikel der Kirche nicht durch Visionen geoffenbart worden ist. Ihnen wird aus dem Himmel bedeutet, dass solche Aufklärung wohl sehr leicht geschehen könne, wenn es dem Herrn gefalle. Doch dadurch hätten jene Menschen, die sich auf das gegenteilig Falsche versteift hatten, dennoch nicht geglaubt, selbst wenn sie es gesehen hätten. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie es anfangs glauben und bald wieder leugnen, und so zu Entweihern des Wahren und damit in die unterste Hölle gestoßen worden wären. Dieser Umstand wird in Luk 16.29-31 erwähnt.[120]

Dass der Mensch nach dem Tod ebenso Mensch sei, obgleich er nicht vor den Augen erscheint, kann man an den Engeln sehen, die Abraham, Gideon, Daniel und anderen Propheten erschienen. Ebenso an den Engeln, die am Grab des Herrn, und an denen, die nachher öfters dem Johannes in der Offenbarung erschienen sind. Besonders am Herrn selbst, der den Jüngern durch das Gefühl und durchs Essen zeigte, dass Er Mensch sei, und doch vor ihren Augen wieder sichtbar wurde. Sie sahen Ihn, weil damals die Augen ihres Geistes geöffnet waren; wenn diese geöffnet werden, so erscheint das, was in der geistigen Welt ist, ebenso deutlich wie das, was in der natürlichen Welt ist.[121]

Alle kommen in den Himmel

siehe Weg in den Himmel

Gott gebietet, wer zur Hölle fährt oder in den Himmel kommt

Es ist nicht Gott, der gebietet, ob man entweder in die Hölle oder in den Himmel kommt. Der Mensch bzw. Geist ist vollkommen frei; was seine eigene Liebe will, das soll ihm auch werden. Gott kann und will auch zum besseren Teil behilflich sein, aber nur, so man es will. Will man solche Hilfe nicht, wird sie einem Gott nicht nachwerfen, weil man ein ganz freies und von Gott ganz unabhängiges Leben hat, das sich ganz frei bestimmen kann wie es will, und daher auch für seine Ernährung und Stärkung zu sorgen hat, ganz unabhängig von Gott, ansonsten es kein freies Leben wäre.[122]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 127; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 25
  2. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 23; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 25; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 26
  3. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 138; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 151.I
  4. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 317; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 415; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 135; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 32f; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 23
  5. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 183; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 602
  6. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 12
  7. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 406
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.210.14-15
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.75.13
  10. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 527
  11. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 433-434; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 445; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 456; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 461; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 582; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 51; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 120; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160g; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 15; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 17; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 59; Jakob Lorber, Robert Blum 1.104.6
  12. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 355-356; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 461; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 464-465; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 467; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 490; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 577; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 36
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470608.16
  14. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 363; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 477; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 480; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 508; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 547; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 56; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 526
  15. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 478; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 577; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 526; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 558
  16. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 491
  17. Jakob Lorber, Robert Blum 1.67.1-2; Jakob Lorber, Bischof Martin 2.18; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 330; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 395; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 457; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 461; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 492-493; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 504; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160b; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 15
  18. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 79g; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160g
  19. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 59
  20. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 492; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 499
  21. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 57; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 153.II
  22. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 32
  23. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 494; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 120
  24. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.120.7-9
  25. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 57
  26. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 425; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 426; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 498
  27. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 380; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 395; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 501-504
  28. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 157
  29. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 507
  30. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 54; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 61
  31. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 499; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 501-504; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 508; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160b
  32. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 552
  33. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 505-506; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 530; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 551
  34. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 506
  35. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 506
  36. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 508
  37. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 512-513
  38. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 39
  39. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 427; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 457; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 481; Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 61
  40. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 459
  41. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 481
  42. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 458
  43. Jakob Lorber, Bischof Martin 23.10
  44. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 407
  45. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 462
  46. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 417
  47. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.120.20
  48. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 349
  49. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 485; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 489-490
  50. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 487
  51. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 488
  52. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 489
  53. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 56
  54. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.195.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.57.8
  55. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.73.28
  56. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.33.9
  57. Jakob Lorber, Bischof Martin 44.6
  58. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.33.10
  59. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.120.2-5; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160
  60. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160b
  61. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 32
  62. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 427; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 438; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 21
  63. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 64
  64. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430623.10
  65. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.8.6-7
  66. Jakob Lorber, Robert Blum 1.130.6-7
  67. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 495
  68. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 400
  69. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 412
  70. Jakob Lorber, Bischof Martin 10.4
  71. Jakob Lorber, Robert Blum 1.109.10
  72. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 496
  73. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 497
  74. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.120.7-9; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 551-552
  75. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 463; Jakob Lorber, Robert Blum 1.99.10
  76. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 462a; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 507
  77. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.93.6-9
  78. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 509
  79. Jakob Lorber, Robert Blum 2.164.7-8
  80. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 342; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 509
  81. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 510-511; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 160b; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 69
  82. Jakob Lorber, Bischof Martin 16.2
  83. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 574
  84. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 425; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 479; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 481; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 490
  85. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 534
  86. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 430; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 479; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 481
  87. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 18; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 64
  88. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 393
  89. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 64
  90. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 479
  91. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 481; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 488
  92. Jakob Lorber, Robert Blum 1.127.1; Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.121.7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.440330.13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.32.8-9
  93. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 549
  94. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 611
  95. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 513
  96. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 514
  97. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 515
  98. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 516
  99. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 517
  100. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 513
  101. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 519
  102. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 611
  103. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 74e
  104. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.259.10-14
  105. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.259.15-16
  106. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.259.17
  107. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.92.18
  108. Jakob Lorber, Robert Blum 2.251.10
  109. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.32.9
  110. Jakob Lorber, Bischof Martin 68.23-24
  111. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 17
  112. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 25; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 33
  113. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 25
  114. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 452; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 79h
  115. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.209.12-13
  116. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.201.21-22
  117. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 3; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 4
  118. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 3; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 5; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 6
  119. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 456; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 32; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 33
  120. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 456; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 32
  121. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 34
  122. Jakob Lorber, Robert Blum 1.27.2-3