Jonael

Aus Prophetia
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Jonael war ein Oberpriester der Samariter in Sichar. Er hatte eine Frau und sieben Töchter.[1] Er wurde vom Herrn angewiesen, dafür zu sorgen, dass Seine Lehre in Sichar Wurzeln fassen und dann als ein neuer Lebensbaum viele und gute Früchte tragen konnte.[2]

Charakter

Jonael erkannte Jesus nicht nur als Christus, als Sohn Gottes, sondern auch als Gott Selbst, verhüllt im Fleisch.[3]

Leben

Bekehrung

Nachdem Jonael die Bergpredigt gehört hatte, ließ er sich vom Herrn belehren und wurde von Ihm als ein tüchtiges Rüstzeug oder getreuer Hirte der Gemeinde bestätigt.[4]

Die vier ältesten der sieben Töchter Jonaels waren von einem ungläubigen Galiläer verleumdet worden, sich zu prostituieren, weil sie ihn zurückgewiesen hatten, als er eine schlechte Sache mit ihnen haben wollte. Dieser Galiläer belog und belästigte auch Petrus, worauf ihn dieser mithilfe eines Engels zum Herrn beförderte. Da der Galiläer auch vor Jesus log, überließ Er ihn dem Teufel, damit er von diesem seinen Lohn erhalte. Daraufhin begann ein böser Geist den Galiläer jämmerlich zu quälen. Der Galiläer gestand schließlich seine Lügen und bekannte die Unschuld der Töchter Jonaels, worauf Jesus dem argen Geist zu weichen gebot. Der Galiläer hatte Wiedergutmachung zu leisten, Jonael und Seine Töchter um Vergebung zu bitten, und überall alles zu widerrufen, wo er Arges über sie geredet hatte.[5]

Der Herr segnete die Frau und die Töchter Jonaels und hieß die sieben Töchter, den ganzen Tag über an Seiner Seite zu gehen. Sie erschienen auf wunderbare Weise neben Ihm mit himmlisch-herrlichen Kleidern angetan, mit kostbarsten Diademen auf ihren Köpfen, wie die Töchter eines König, was sie kaum zu fassen vermochten. Sie fielen auf Jesus hin, weinten vor Liebe und Freude und waren nicht imstande zu reden, wodurch sie dem Herrn große Freude bereiteten.[6]

Als der Herr Sichar wieder verließ, erhielt Jonael eine übersinnliche Macht aus den Himmeln und einen Engel (Archiel) für eine Zeit beigestellt, der ihm den weisen Gebrauch der himmlischen Macht lehrte, wobei aber keinem Fremden gesagt werden durfte, dass in Jonaels Haus ein Engel aus den Himmeln wohne.[7] Der Engel sah zwar aus wie ein allerzartester Knabe, war aber mit Engelsmacht ausgestattet und konnte beispielsweise mühelos hunderte Menschen versorgen und die Arbeit von Tagen in einem Augenblick verrichten. Der Engel selbst bezeichnete sich als einer der schwächsten, wobei aber dennoch unter der Gewalt seiner Füße die ganze Erde erbeben musste.[8]

Vertreibung

Die Erzsamariter stellten in der Folge neben Jonael einen Oberpriester und Besorger des nichtigen, blinden Dienstes auf Garizim auf. Jonael wurde mitsamt seiner Familie vertrieben und wäre obdachlos geworden, wenn er nicht von Jairuth aufgenommen worden wäre. Hunderte Anhänger des Herrn wurden von den Erzsamaritern aus dem Land getrieben, mit Stöcken geschlagen und verspottet, und mussten bei den Heiden Schutz suchen, was nicht anders geschehen konnte, als dass die Vertriebenen selbst Heiden wurden. Viele ließen sich von den tagtäglichen Drohungen einschüchtern und wendeten sich unter vorgeschriebener Verfluchung von der Lehre Jesu ab. Die Engel sahen traurigen Gemüts zu und sagten dazu, dass sie ohne den Willen Jesu, dessen Ratschlüsse allzeit unerforschlich und dessen Wege unergründlich seien, nichts tun könnten. Jonael und Jairuth wussten angesichts der zunehmenden Verfolgung nicht mehr, was sie tun und wo sie leben sollten und suchten mithilfe des Engels Jesus bei Kisjonah auf, um Ihm ihre Lage zu berichten, sich mit Ihm zu besprechen und bei Ihm Hilfe zu suchen.[9]

Jesus wusste, dass es in aller Kürze so kommen werde, damit der Satan sein Werk voll mache. Allerdings die zu den Heiden geflohen waren, hätten auch in Galiläa ihre Unterkunft gefunden, und die Seinen Namen verfluchten, um ihre irdische Habe nicht zu verlieren, hätten besser getan, sich von aller Welt loszumachen, denn an der irdischen Habe haftet der ewige Tod und jeder Mensch muss einmal denn doch alles verlassen.[10] Jesus erklärte, wer viel habe, dem falle es schwer, sich davon zu trennen; aber jener, der keine Güter aus dem giftigen Schoß der Welt besaß und zudem auch noch um Jesu Namen willen Verfolgung erleidet, der verachtet die Welt und es wird ihm sicher leicht werden, wenn er sie mit klarster Sehe ins Himmelreich verlassen wird. So wie sich das Gold im Feuer bewähren muss und erst dadurch seinen hohen Wert erlangt, ist dies auch der Fall bei allen, die wahrhaft Jünger und Nachfolger Jesu sein wollen. Daher gibt der Herr ihnen für diese Welt auch keinen (äußerlichen) Frieden, sondern das Schwert. Denn durch den Kampf mit der Welt und mit allem, was sie einem bietet, muss man sich die Freiheit des ewigen Lebens erringen. Es ist wohl leicht, dem Herrn ein Jünger zu sein in einem eingefriedeten Ort und für sein irdisches Leben bestens versorgt, die Lämmer Tugend zu lehren und sie mit reinem Wasser zu tränken. Aber ganz anders ist es, Löwen, Tiger und Panther zu zähmen und sie zu nützlichen Tieren umzugestalten. Dazu gehört mehr Klugheit, Mut, Kraft und Geduld.[11] Jonael und Jairuth mussten diese Erscheinung in Sichar so betrachten und nehmen, wie sie ist. Sie mussten mit ihr in einen natürlichen Kampf eingehen, bei dem sie der Herr unterstützen würde. Aber wenn sie über die Blindheit und Bosheit der Menschen voller Ärger und Zorn gerieten und über die Frevler nichts als ein verzehrendes Feuer vom Himmel riefen, konnte es ihnen unmöglich anders ergehen, als wie es ihnen ergangen war. Auch können und dürfen die Engel des Herrn in solchen Fällen nicht dienstlich sein, weil das direkt gegen die ewige Ordnung des Herrn wäre. Daraufhin gab ihnen Jesus Anleitung, wie sie siegreiche Kämpfer für Sein Reich und erfolgreiche Missionare sein können.[12]

Jonael und Jairuth sahen ihre Fehler ein und ersuchten Jesus um weiteren Rat, was sie tun sollten mit den vielen, die zu den Heiden gegangen waren, und mit jenen, die den Namen Jesu verflucht hatten. Jesus wies sie an, mit denen, die zu den Heiden gegangen waren, so zu tun, wie Er mit den Heiden verfahre. Was die Verfluchter Seines Namens betraf, gab Er ihnen den Rat, die Gefallenen aufzuheben und auf einen guten Weg zu bringen und zu führen, damit sie zur Einsicht ihrer Sünde kommen mögen und diese bereuen.[13] Jonael lobte darauf den Herrn so als sei der Geist Davids in ihn gefahren, was Jesus recht gut gefiel.[14]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.45.10-13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.52.3; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.195.2
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.82.6
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.46.6.11
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.45.10-13
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.52.7-8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.53.3-32
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.54.1-10
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.82.6
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.195.6-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.196.1-3
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.195.2-5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.200.1-6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.200.11-15
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.1
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.2-6
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.7-13; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.202
  13. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.203.1-8
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.203.11-20