Joras

Aus Prophetia
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Joras war ein Hirtenjunge, der von einem bösen Nachbarn der Heiligen Familie in Nazareth angestiftet wurde, Jesus umzurennen und so zu Tode zu stoßen, dann aber selbst den Tod fand und am Tag danach wieder von Jesus erweckt wurde.[1]

Geschichte

Joras war beim argen Nachbarn der Heiligen Familie in Nazareth als Hirtenjunge angestellt. Da Joras ebenfalls sehr mutwillig war, bot ihm sein Dienstgeber eine Belohnung an, wenn er Jesus mit aller Gewalt umrennen und zu Tode stoßen würde. Da Joras noch keine zwölf Jahre alt war, galt er vor dem Gesetz als in weltlichen Dingen unzurechnungsfähig, und konnte daher nicht angeklagt werden.[2]

Mit Wucht rammte der Hirtenknabe Jesus und stieß Ihn bedeutend an die Schulter. Jesus aber fiel nicht und sprach ganz erregt zum Hirtenknaben: "Das tatest du des Lohnes wegen! Also ist ein jeder Arbeiter seines Lohnes wert, und – wie die Arbeit, so der Lohn! Deine Arbeit war – Mich zu töten! – Nun – so sei denn auch der Tod dein Lohn!" Hier sank der Hirtenknabe plötzlich zusammen und war tot.[3]

Der Nachbar verursachte einen Aufruhr im Dorf und hetzte die Eltern des getöteten Knaben auf Joseph. Diese liefen hastig und verzweifelt hin zum Joseph und schrien: "Weiche von hier mit deinem schrecklichen Kinde, bei dem jedes Wort eine vollbrachte Tat ist! Denn Kinder sollen allzeit ein Segen den Menschen sein von oben; dein Kind aber ist uns nur zum Fluche gekommen! Daher weiche von hier, du Unglücksbringer!" Jesus klärte sie über das Geschehen auf und weswegen ihr Sohn von Ihm getötet worden war. Aus dieser Erklärung erkannte der Nachbar, dass Jesus auch die Gedanken und geheimen Beschlüsse der Menschen wusste, worüber er gewaltig erschrak. Die vereinigten Schreier verließen Joseph und Jesus. Nur der Vater des getöteten Knaben blieb, weinte um seinen Sohn und sagte: "Töten ist keine Kunst; aber lebendig machen! Daher solle ja niemand töten, der nicht lebendig machen kann!" Darauf antwortete Jesus: "Das auch könnte Ich, so Ich's wollte; aber dein Knabe war böse, darum will Ich's nicht!" Der Vater aber bat Jesus, worauf dieser sagte: "Morgen, aber heute nicht!"[4]

Tatsächlich wurde der Hirtenknabe Joras am nächsten Tag wieder lebendig und begleitete seinen Vater zu Joseph. Jesus sagte zu dem furchtsamen Joras, er brauche sich vor Ihm nicht zu fürchten, denn Er liebe ihn mehr als die ganze Welt, ansonsten er sein Leben nicht wieder erhalten hätte - "Meine Liebe ist dein Leben für ewig!" Joras blieb den ganzen Tag und spielte mit Jesus, der ihm zu seiner großen Freude eine Menge sehr sinnreicher Spiele beibrachte. Sein Vater gab Joras nicht mehr in den Dienst des argen Nachbarn der Heiligen Familie.[5]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 282; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 285
  2. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 282.1-12; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 285.23
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 282.18-23
  4. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 282
  5. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 285