Juden

Aus Prophetia
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Juden in der Synagoge am Jom Kippur (1878)
Die Juden sind das erwählte Volk Gottes, weil sich seine Väter am längsten aus Liebe zu Gott von der Welt nicht betören und blenden haben lassen wollen. Mit der Zeit aber haben sich die Juden auch von dem allein wahren Gott abgewendet und sich gleich den Heiden zur Welt gewendet. Sie sind noch tauber und blinder geworden als die Heiden, denn diese haben das Verlorene doch wieder zu suchen angefangen, und viele von ihnen dann auch wieder völlig gefunden (in Jesus). Daher wurde den Juden auch noch das bisschen Licht, das sie irgend verkümmert noch hatten, genommen und den Heiden gegeben, die sich danach lebendig sehnten.[1] Dass das Reich des Herrn sei, wurde nicht erfüllt von den Juden, weil sie den Herrn nicht anerkannten.[2]

Wesen

Die (wahren) Juden sind (mehr als andere Völker) Kinder Gottes, was auf Abraham zurückgeht, der auch ein Sohn Gottes war und daher auch seine Nachkommen.[3] Dies ist auch durch das Wirken Jesu ersichtlich: Durch die Macht Seiner Lehre wurden alle Völker genötigt, unter die Juden zu treten, um deren Heiles teilhaftig zu werden; nur sie hatte der Herr zu Erben des ewigen Lebens gemacht; sie waren Sein Erbteil. (nach Jarah)[4]

Unter den Juden gab es selbst in der entartetsten Zeit Männer, wie ihresgleichen auf der ganzen Welt wahrscheinlich nicht zu finden waren. (nach Cyrenius)[5]

Ein Jude ist zu großen Dingen berufen und kann ein Engel sein; aber über einen schlechten und verdorbenen Juden gibt es auch keinen Teufel, der noch schlechter sein könnte. (nach Petrus)[6]

Durch die Juden werden im Wort diejenige bezeichnet, welche im Guten der Liebe aus dem Herrn sind, und im Allgemeinen das Gute der Liebe. Dies kommt daher, weil im Wort unter Jehudah im höchsten Sinne der Herr in Ansehung des Göttlich-Guten der göttlichen Liebe verstanden wird. Dass unter den Juden im Allgemeinen das Gute der Liebe verstanden wird, hat seinen Grund darin, dass der geistige Sinn von den Personen abgezogen ist. Wer nicht weiß, dass unter den Juden im Wort diejenigen verstanden werden, die zur himmlischen Kirche des Herrn gehören, welches die sind, die in der Liebe zu Ihm stehen, der kann auf viele Ungereimtheiten geraten bei den Propheten.[7]

Gesetze, Sitten und Gebräuche

Gott hat durch Moses dem jüdischen Volk die Gastfreundschaft befohlen. Wer sich dagegen versündigte, war vor Gott und vor den Menschen für strafwürdig erklärt. Das Gesetz der Gastfreundschaft wurde dem jüdischen Volk deswegen so eingeschärft, um es zur Nächstenliebe zu leiten, da es sehr zur Habsucht und Eigenliebe neigte. Ein fremder Gast musste daher mit aller Aufmerksamkeit empfangen und bedient werden. (nach Johannes)[8]

Zur Zeit Jesu

Ämter

Juden war es vom Tempel aus strengstens verboten, Ämter und Würden von Rom aus anzunehmen. (nach Ebahl)[9]

Aufnahme

Allein dem Hohepriester kam es zu, fremde, heidnische Menschen in das Judentum aufzunehmen durch die Beschneidung.[10]

Sabbat

siehe Sabbat

Fußwaschungen

Zur Zeit Jesu gab es die damals schon alte Ehrungssitte, dass entweder der Gastgeber seinen Gästen oder als Gegenehrenbezeigung ein Erster aus der Zahl der Gäste dem Gastgeber die Füße wusch.[11]

Prüfung der Zwölfjährigen im Tempel

Es war Sitte und vorgeschriebener Brauch im ganzen Reich der Juden, dass sie ihre Kinder mit zwölf Jahren nach Jerusalem bringen mussten, wo sie im Tempel von den Ältesten, Pharisäern und Schriftgelehrten befragt wurden über alles, was sie sich besonders in der Lehre von Gott und den Propheten zu eigen gemacht hatten. Für solche Prüfung war eine kleine Gebühr zu entrichten. Für eine nochmalige kleine Gebühr konnten die Geprüften auf Wunsch ein Zeugnis erhalten. Wenn sich die Kinder in jeder Hinsicht ausgezeichnet hatten, konnten sie in die Schulen des Tempels aufgenommen werden und hatten Aussicht, einst Diener des Tempels zu werden. Konnten die Eltern nachweisen, Nachkommen des Stammes Levi zu sein, ging es mit der Aufnahme in die Tempelschulen leicht, ansonsten mussten sich die Eltern in den Stamm Levi förmlich einkaufen und dem Tempel ein bedeutendes Opfer bringen.

Die Töchter waren von dieser Prüfung ausgenommen, außer sie wollten sich auf Antrieb ihrer Eltern auch prüfen lassen, der größeren Gottwohlgefälligkeit wegen. Sie wurden von den Altmüttern des Tempels in einer besonderen Behausung geprüft und bekamen auch ein Zeugnis. Sie konnten dann Ehefrauen der Priester und Leviten werden. Die Prüfungen dauerten nur kurz, denn es gab einige Hauptfragen, die jeder Jude seit jeher auswendig wusste, und die Antworten wurden den Kindern beigebracht. Mehr als zehn Fragen bekam kein Knabe. Wurden die ersten Fragen gut beantwortet, erließ man meist die anderen. Prüfungszeit war entweder zu Ostern (Pascha) oder zur Zeit des Laubhüttenfestes und dauerte gewöhnlich fünf bis sechs Tage. Davor erkundigten sich Tempeldiener in den Herbergen, wie viele Prüflinge anwesend waren. Man konnte sich für eine kleine Gebühr vormerken lassen und kam dadurch früher zur Prüfung. Wer das nicht tat, der gehörte dann gewöhnlich zu den Letzten für die man sich nicht sonderlich bemühte; auch Zeugnisse wurden dann zwar versprochen, blieben aber gewöhnlich aus.

Die eigentlichen Prüfer waren in der Schrift kaum bewandert und wussten nicht viel mehr, als sie zu fragen hatten. Deswegen wurden sie auch ärgerlich und verdrießlich, wenn manchmal ein Knabe mit viel Geist und Talent Gegenfragen stellte oder Aufklärung verlangte. Die Ältesten und Schriftgelehrten prüften nicht, sondern hörten nur zu und fungierten als Prüfungskommissare, die erst eingriffen, wenn der Prüfer in eine unangenehme, zeitraubende Lage versetzt worden war. Wenn sich der Knabe nicht einschüchtern ließ, wurde er zurückgestellt und musste auf Antworten bis zum Abend warten. Kam dann die Stunde, wurde er unwillig geholt, musste seine Fragen wiederholen und ein Ältester oder Schriftgelehrter gab ihm dann eine sehr mystische und verworrene Antwort, durch die der Knabe nicht klüger wurde. Das dumme Volk schlug sich dabei an die Brust und bewunderte die unerforschliche Tiefe des Geist Gottes durch den Mund eines Ältesten und Schriftgelehrten und verwies am Ende einem solchen Knaben seine unbesonnene Keckheit.[12]

Rechtsprechung

Zur Zeit Jesu befand sich die Rechtsprechung in den Händen der Römer. Wer sich dagegen eigenmächtig ohne Wissen und Wollen der Römer erhob, wurde ohne Standesunterschied abgeurteilt. Die jüdische Priesterschaft hatte ein Wort vom Kaiser, das ihnen die Tempeljustiz zusicherte. Sie konnte eine weise Disziplin üben, aber bis zur Hinrichtung war noch eine große Kluft. Herodes samt den übrigen Landesfürsten hatten ein Hinrichtungsrecht, jedoch nur über ihre Diener, Knechte und Sklaven. Niemand wurde von den Römern gezwungen, dort Dienste zu nehmen, und jeder, außer etlichen Sklaven, konnte aus solchem Dienst austreten, worauf er dann unter die Jurisdiktion der Römer fiel. Ansonsten hatten Herodes und die Landesfürsten das Recht, ihnen zukommende Steuern einzuheben, nötigenfalls auch mit Gewalt, aber ohne Hinrichtungen. Schon ein erstes Vergehen dagegen wurde mit dem Verlust des Lehensrechtes geahndet. (nach einem römischen Richter)[13]

Alle Zauberei war den Juden streng verboten, wobei am Ende jede außergewöhnliche Erscheinung als Zauberei verdammt wurde. Ein jüdischer Zauberer wurde gesteinigt oder lebendig verbrannt, ein fremder Zauberer aus dem Land verbannt; wurde dem Tempel ein bedeutendes Lösegeld gezahlt, dann wurde ihm gestattet, seine Künste und Zaubereien allein den Griechen und Römern insgeheim vorzumachen. (nach Suetal)[14]

Was die Steinigung betraf, gab es dafür im Tempel und in allen Schulen (Synagogen) Steine.[15] Den Juden war nach Moses geboten, Ehebrecherinnen auf dem kürzesten Weg zu steinigen.[16]

Sündenvergebung

Bei den Juden konnte niemand, außer allein der Hohepriester, eine Sünde, die ein Mensch an dem andern beging, wieder sühnen, und das nur zu gewissen Zeiten und durch bestimmte Opfer. Zwei Menschen, die gegeneinander gesündigt hatten, blieben so lange Feinde, bis sie der Priester und das Opfer versöhnt hatten. Dieser Umstand war mehr eine falsche Auffassung des Gesetzes, als das Gesetz selbst. Er war sehr misslich für jene Menschen, die weit von Jerusalem entfernt lebten. Um diesem Missbrauch des Gesetzes kräftigst zu begegnen und den Menschen ihre Bürde möglichst zu erleichtern, hat der Herrn jedem Menschen die höchste göttliche Liebesmacht gegeben, dass jeder seinem Beleidiger von ganzem Herzen verzeihen kann, und dass diese Verzeihung auch für alle Himmel gültig ist.[17]

Übertünchen der Gräber

Das Übertünchen der Gräber wurde befohlen, damit besonders in den ersten Jahren der Verwesung die schädlichen Dünste nicht leicht durchkommen und allerlei Krankheiten bei Menschen, Tieren und Pflanzen anrichten konnten. Dabei wurden die Gräber mit gut eine Handspanne dick Ziegellehm, und wenn dieser trocken geworden war, etliche Mal mit gutem Kalk, damit die Decke nicht Sprünge bekam, übertüncht.[18]

Zeitrechnung

Zur Zeit Jesu währte, besonders in Galiläa, der Tag nur bis zum jeweiligen Sonnenuntergang. Dann fing eigentlich schon der nächste Tag an. Mit dem Untergang fing die erste Nachtwache für den kommenden Tag an. Eine Nachtwache war ein Zeitraum von drei heutigen Stunden, und eine Tagesstunde war im Sommer beinahe zwei heutige Stunden lang und im Winter kaum eine, denn die sonnenlichte Zeit musste immer zwölf Stunden haben.[19]

Geschichte

Vorgeschichte

siehe Urmenschheit und Urkirche

Gründung

siehe Israeliten

Mosaische Kirche

Die mosaische Kirche brachte, so wie sie eingeführt wurde, nur wenige und meist verkümmerte Früchte, da sich die Menschen anstelle der vollkommen freiesten Kirche Gottes, die keine andere Einfriedung benötigt als bei jedem Menschen für sich das eigene Herz, in dem der Geist und die Wahrheit wohnt, wo Gott von den wahren Verehrern allein erkannt und angebetet sein will, selbst eine Kirche und Ordnung geschaffen haben.[20]

Es gab ein Gebot, auf jene zu hören, die auf den Stühlen Mosis und Aarons saßen, und zu tun, was sie aus dem Geist des Herrn anordneten, insofern ihre Werke gut waren. Waren ihre Werke schlecht, so sollten sie von den Stühlen verstoßen werden von den würdigsten Nachkommen Levis. Dieses Gebot wurde erst in der Zeit der Richter von einem Seher gegeben. Die auf den erwähnten Stühlen Sitzenden verstanden es jedoch, sich sehr zu tarnen, weswegen dann statt würdiger Nachfolger Mosis und Aarons reißende Wölfe in Schafspelzen auf den heiligen Stühlen saßen, die ihre schauerlichen Gesetze als göttlichen Willen unter das Volk schleuderten. Der Herr hat diese falschen Nachkommen Mosis und Aarons durch den Mund der geheiligten Propheten oft und ernst ermahnt und sie oft mit der schärfsten Rute gezüchtigt. Aber es wurde nur eine Zeitlang wieder besser, bald darauf dann schlechter als früher. Zur Zeit Jesu hatten sie das Maß aller Schlechtigkeit voll gemacht.[21]

Bei den Juden war vieles ein Verbrechen, was bei Gott und Jesus kein Verbrechen ist und wogegen Moses kein Gesetz gegeben hat, denn sie machten sich selbst Satzungen, die eine Sünde gegen die Gesetze Moses waren, waren also selbst Verbrecher. Sie taten dies, weil sie meinten, Moses hätte ihnen ein Recht gegeben, für besondere Fälle Gesetze zu schaffen, wonach ihre Satzungen so gut wie Moses Gesetze seien. Ein Beispiel: Moses befahl, die Eltern zu lieben und zu ehren. Nun gab es aber häufig grundschlechte Eltern, die merkwürdigerweise oft recht gute und brave Kinder hatten, welche gottergeben die Schlechtigkeit ihrer Leibeseltern wohl erkannten und darauf in Konflikt mit dem unverstandenen Gesetz Moses gerieten, die Eltern vor allem durch Gehorsam zu ehren, da doch die haarsträubenden Forderungen ihrer Eltern von anderen Geboten Moses verboten waren. Darauf sprach der vom Geist Gottes wohl durchströmte Hohepriester: "Stehet ab von solchen euren Leibeseltern, opfert eine Gabe statt dem schlechten Gehorsam und betet zu Gott, und es wird das besser sein für euch und durch die Gnade von oben auch für eure ungeratenen Eltern!" So verließen solche Kinder ihre argen Alten, brachten dem Tempel für sich und für ihre argen Alten ein Opfer und suchten dann bei guten Menschen Dienste zu bekommen, um ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Soweit war dies Gesetz ganz völlig göttlichen Ursprungs. Aber mit der Zeit haben die argen Wölfe in Schafspelz, die auf den Stühlen Mosis und Aarons saßen, dieses Gesetz verallgemeinert. Nun konnten auch ungeratene Kinder ganz guter und braver Eltern sich durch Opfer von dem Gehorsam gegen ihre Eltern loskaufen, um dann ganz frei und gewissenlos sündigen zu können. So war das Gebot Moses gleich zweifach verdrängt und an dessen Stelle eine rein höllisch-menschliche Satzung gestellt, die natürlich vor Gott, weil gänzlich wider Seine Ordnung, ein Gräuel der Gräuel sein musste. So hoben die jüdischen Priester das Gesetz Moses durch ihre Habsucht auf, gaben ein anderes Gesetz und quälten damit die armen Menschen.[22]

Zeit der Richter

Solange das jüdische Volk unter den Richtern stand, die allein die Gesetze Gottes aufrechterhielten, da entsprach es auch eine lange Zeit im Leben, Handel und Wandel bis auf wenige Eigenheiten völlig der Ordnung Gottes. Damals gab es noch keine eigentliche Stadt im ganzen Land, jedoch Gemeinden mit einfachen Häusern und Hütten und auf dem Berg Horeb die heilige Hütte mit der Bundeslade. Die Juden bedurften keiner festen Burg, um sich gegen auswärtige Feinde zu schützen, denn Jehova allein war ihr fester Schutz und ihr scharfes Schwert. Außer Gott kannten sie keinen Herrn, lebten im tiefen Frieden, waren leiblich und geistig gesund, und kannten keine Not.[23]

Jedoch schon zu den Zeiten Samuels sind die Menschen träger und arbeitsscheuer geworden. Sie fingen an, die Gebote und andere Satzungen weniger zu achten und öfters zu übertreten. Nach den Ermahnungen richteten sich nur die Besseren, die Weltlichen taten es nur dem Schein nach. Die Weltjuden wurden bald reiche und angesehene Menschen und waren mit ihren Wohnhütten nicht mehr zufrieden und auch mit den von Gott verordneten Richtern nicht. Sie begannen sich vor gewissen Arbeiten zu schämen und ließen solche nur von gedungenen Knechten und Mägden verrichten. Die reichen Besitzer legten ihre Hände in den Schoß und ließen die anderen für sich arbeiten, woraus sich kleine Herrscher bildeten, die keine noch so kleine knechtliche Arbeit annehmen wollten. Diese Unart wuchs bei den Menschen von Jahr zu Jahr und von Generation zu Generation und erreichte bald jene Stufe, auf welcher der so schon zu große Hochmut keine ausreichende Sättigung mehr fand. Die Juden blickten wehmütig auf den Glanz der heidnischen Würdenträger, die in großen prunkvollen Palästen wohnten und deren Völker sich vor ihnen bis in den Staub beugten. Sie wollten auch einen glanzvollen, weltlichen König haben, eine Stadt und feste Burgen, da sie sich für das mächtigste Volk der Erde hielten, und waren nicht mehr zufrieden mit der reinsten Herrschaft Gottes durch Seher und Richter. Gott wollte dem dummen Verlangen des Volkes aber nicht gleich nachkommen, sondern warnte es und zeigte ihm all die bösen Folgen, die es unter dem König zu erwarten hätte, jedoch stießen die Propheten auf taube Ohren. Darauf gab Gott dem Volk Saul als ersten König und ließ ihn salben durch Samuel. Dies tat Gott zur Demütigung der aufgeblasenen Juden und zur Unterdrückung der wechselseitigen Herrschsucht derselben. Nicht in der Liebe, sondern im Zorn gab Gott den törichten Juden, die auch durch eines Königs Glanz ein großes Volk sein wollten, einen König, der sie hernach knechtete und zu lauter gemeinen Dienern und Sklaven machte. Als das Volk nun einen König hatte, der ihm sofort schwer zu erfüllende Gesetze gab, da fing es an, immer mehr zu sinken, bis auf den Punkt der äußersten Verworfenheit.[24]

Zeit der Könige

Saul besaß eine feste Burg, aber noch keine eigentliche Stadt. Es entstanden Kriege mit den Philistern; die Väter mussten ihre Söhne und besten Knechte vom König in den Krieg nehmen lassen und dazu noch ihre besten Tiere hergeben. Samuel meinte, das Volk werde durch solche Züchtigung reuevoll wieder zur Gottesregierung zurückkehren, aber das war nicht der Fall. Es wollte einen mächtigeren und weiseren König, und Samuel salbte den David, der bald die Stadt Bethlehem erbaute und zur Stadt Jerusalem den Grund legte. Sein Sohn Salomon baute mit großen Kosten und mit großer Pracht die Stadt Jerusalem und den Tempel. Dabei versank das Volk schon in eine große Armut und musste sich allerlei Nöte gefallen lassen. (nach einem weisen Rabbi)[25]

Zur Zeit Davids war das jüdische und israelitische Volk von wilder und tierischer Natur und erfreute sich an jährlichen Raubzügen.[26]

Die zwölf Stämme Israels teilten sich nach Salomo in zwei Reiche, das Jüdische und das Israelitische. Das Jüdische Königreich stellte das himmlische Reich oder das Priesterliche des Herrn, und das Israelitische Königreich stellte das geistige Reich oder das Königliche des Herrn vor. Letzteres wurde zerstört, als nichts Geistiges bei ihnen mehr übrig war. Das Jüdische Reich wurde erhalten, um des Wortes willen und weil der Herr in ihm geboren werden sollte. Als sie aber das Wort gänzlich geschändet hatten und daher den Herrn nicht erkennen konnten, da wurde auch ihr Reich zerstört.[27]

Babylonische Gefangenschaft

Vierzig Jahre ließ Jehova die zu arg gewordenen Juden in der babylonischen Gefangenschaft elend schmachten, wie die schlechtesten Lasttiere sind sie behandelt worden, mit der Kost der Schweine und Hunde sind sie gefüttert worden; die lieblichen Töchter der Juden sind unter Geißelung und allerlei Martern von den übermütigen Babyloniern bei Tag und Nacht geschändet worden bis zum Tod, ebenso die Knaben und Jünglinge, die zuvor verschnitten wurden. Durch solche Lektion wurden all die hohen und stolzen Juden aber dennoch nicht besser.[28]

Zeit der Propheten

Auch die vierzig Jahre lang dauernde babylonische Gefangenschaft stimmte die Juden nicht um, wieder zur Gottesregierung zurückzukehren; sie mussten wieder gleich den Heiden Könige, Priester und Hohepriester haben. In dieser Zeit sandte Gott die meisten Propheten, um das Volk zu Ihm zurück zu rufen, aber dieses war durch die Könige und Priester schon zu finster und taub gemacht und verstand nichts mehr von dem was ihm die Propheten verkündeten. Stattdessen wurden die Sendlinge von den Königen und Priestern mit blinder Rache und Wut verfolgt. (nach einem weisen Rabbi und Josoe)[29]

Es gab große und kleine Propheten bei den Juden, und wenn sie redeten, so redeten sie aus Gott und Gott rechtete und redete aus ihnen stets in der ersten Person, siehe z.B. Jes 51.15-16. Auch wenn der Prophet so redete, als wäre er selbst der Herr, so war er es dennoch nicht, sondern der Geist des Herrn redet nur durch den Mund des Propheten. (nach Joseph)[30]

Eroberung durch die Römer

Die Römer fanden die Juden in ihrem Haus berauscht und schlafend vor, banden und beraubten sie und machten sie zu ihren Sklaven Mt 12.29. Dies geschah den Juden vollkommen recht, da sie völlig von Gott abgefallen waren.[31] Hätten jene, die auf dem Stuhl Mosis und Aarons saßen (die Priester) den ewig wahren Grundsatz der Nächstenliebe befolgt, der da lautet "Was du vernünftigermaßen nicht willst, dass man es dir täte, das tue auch deinen Mitmenschen nicht!", wären sie nie von den Römern unterjocht worden. Aber da sie nicht mehr dem alten Gesetz treu blieben, das für alle Menschen gleich gegeben ward, und sich stattdessen eigene Satzungen machten nach ihren Gelüsten, so hatte Gott auch Sein Angesicht von ihnen abgewendet und sie unter die scharfe Zuchtrute der Heiden gegeben, unter der sie auch ihrer großen und groben Halsstarrigkeit wegen belassen wurden.[32]

Den argen Zustand der Gelehrten und Priester, die den Tempel völlig entweiht hatten und die die ärgsten Gegner des Herrn waren, beschrieb Jesus folgendermaßen: Sie sollten das Volk leiten auf den Wegen, die zum Himmel führen, denn das ist Gottes Wille, und das hatten Moses und sein Bruder Aaron geboten. Sie aber taten das Gegenteil und betrachteten ihren Stand, Gott, Volk und den Tempel für nichts anderes als für eine recht fette Melkkuh, die zu melken sie allein ein Recht von Gott aus zu haben vorgaben. Sie verleugneten Gott mit jedem Atemzug und mit jedem Pulsschlag, denn dieses Recht wurde ihnen nie gegeben. Sie waren allzeit wider Gott und glichen vollkommen reißenden Wölfen in Schafspelzen.[33]

Die Juden waren in Rom sehr schlecht angeschrieben und die Griechen waren gewissermaßen die geheime Polizei über die Juden, indem zwischen den beiden Völkern eine starke Spannung wegen des Handels und Streit wegen des Vorranges in Rom herrschte.[34] Die Römer anerkannten das wahre alte Judentum, aber die neuen Satzungen der Pharisäer, deren eigenen Unglauben und himmelschreienden Betrügereien aller Art verachteten sie sehr. (nach einem römischen Hauptmann)[35]

Der Messias

Zur Zeit Jesu war das Judentum um vieles ärger als das Heidentum gefallen, denn bei den Heiden galt noch die Vernunft etwas, während sie bei den Juden mit Füßen getreten wurde.[36] Die Juden sagten, sie seien Kinder Gottes, im Herzen glaubten sie aber nicht einmal, dass es einen Gott gibt. (nach Julius)[37] Das Judentum war nur noch ein Zerrbild des rein Göttlichen.[38] Zwischen den Juden und Griechen gab es immer wieder Reibungen, zumeist auf Grund des verschiedenen Glaubens an Gott und der ebenso verschiedenen Erkenntnis desselben. Dabei waren die Griechen den schwerfälligen Juden in der Dialektik bei weitem überlegen, weswegen es nicht selten zwischen beiden Parteien zu blutigen Tätlichkeiten kam. (nach Cyrenius)[39]

Nach der Beurteilung eines Römers bedurfte die Lehre der Juden wie keine auf der weiten Erde einer gänzlichen Reformation, da sie sich sonst keine fünfzig Jahre mehr halte. Gegen ihre Gotteslehre und ihren Gottesdienst wären selbst die schändlichen Bacchanalien Roms eine wahre Sonne.[40] Eine kleine Minderheit von Heiden beherrschte das einst so mächtige Gottesvolk, was eine ewige Schmach und Schande war. Die Kinder der Schlange waren weiser und biederer als die Kinder des Lichtes. Die Heiden mussten dem jüdischen Volk Recht schaffen und für dessen Witwen und Waisen sorgen, da es die jüdischen Ältesten, Pharisäer und Schriftgelehrten nicht taten, sondern die Witwen und Waisen im Gegenteil ausbeuteten und versklavten.[41] Die Kirche, die zuerst bei den Kindern Israels, später bei den Juden bestand, war infolge der Verfälschung und Verdrehung des göttlichen Wortes ganz und gar zerstört worden.[42]

Von den Schriften der Juden gab es zur Zeit Christi nur wenig Abschriften, vollkommene kaum zehn, wobei diese den Laien unzugänglich waren. Die allein als echt geltende Schrift wurde im Heiligtum des Tempels aufbewahrt. Nur der Hohepriester, die Oberpriester und Schriftgelehrten durften daraus lesen. Die Samariter besaßen eine elfte Schrift, die aber laut den Templern falsch war und eine Menge dichterische Zusätze enthielt. Als die Römer das jüdische Reich eroberten, mussten alle Einrichtungen des Tempels und alle seine Bücher zur Einsichtnahme ausgeliefert werden. Drei Jahre lang wurden von allem und jedem getreue Abschriften genommen. Diese kursierten dann unter den Römern und Griechen. Auch gab es günstig erhältliche Übersetzungen in viele Sprachen. (nach Ältesten und Schriftgelehrten)[43]

Die jüdischen Priester waren ganz materiell geworden und fassten die Schrift daher auch nur ganz materiell auf. Sie hatten von einem inwendigen, geistigen Sinn keine Ahnung, da sie nicht einmal mehr die entsprechende Bildersprache verstanden, in der Moses und noch eine Menge anderer Seher und Weiser geschrieben hatten zu ihren Zeiten. (nach Mathael)[44]

Das Taufen war nur den Priestern und den erwiesen dazu berufenen Propheten gestattet.[45]

Die Juden (das Judentum) wurden auf dem Tisch des Herrn als einer gebratenen Meerzwiebel entsprechend beschrieben. Sie sind zwar eine Wurzel, die am Meer der göttlichen Gnade wuchert und völlig durchgebraten wurde am Feuer der göttlichen Liebe, dennoch ist sie eine schlechte Speise und ein höchst mageres Gericht am Tisch des Herr und niemand wird danach greifen.[46]

Gott erbarmte sich trotz allem Seines Volkes und sendete den Messias, den Simeon im Tempel erkannte, Jesus Christus. Aber die herrschsüchtigen Tempeljuden verfolgten Ihn und die zu Ihm standen mit der größten Rachgier über alle Maßen. Dadurch machten sie ihr böses Maß voll (und besiegelten ihren Untergang). (nach einem weisen Rabbi)[47] Es kam, wie da ein Prophet geredet hat, freilich auch damals schon zu tauben Ohren: "Er kam zu den Seinen in sein Eigentum, und die Seinen haben Ihn nicht erkannt und nicht aufgenommen!"[48]

Das hochweltweise Priestertum der Juden wollte keinen demutsvollen, armen und glanzlosen Messias, sondern eine fürchterliche Schreckensgestalt, feurig strahlend mehr als die Sonne, von Myriaden Engeln begleitet und nur im Tempel Wohnung nehmend, alle Herrscher vernichtend, die Juden völlig unsterblich machend, ihnen alles Geld der Erde verschaffend, wenigstens ein paar hundert Berge herumschleudernd und alles arme und schmutzige Gesindel hinrichtend. Dann hätten sie an Ihn geglaubt und sich vor Ihm gebeugt.[49]

Der Messias kam nicht in die Welt, um den Juden das wiederzugewinnen, was ihre Väter und Könige an die Heiden verloren hatten, sondern nur, um das wiederzubringen, was Adam verloren hatte für alle Menschen, die je auf der Erde gelebt hatten und noch leben werden. Joh 3.17 Jesus hatte allen den Weg von der Erde in die Himmel geöffnet. Das neue Reich, das Er auf dieser Erde gegründet hatte, war kein materielles unter Krone und Zepter, sondern ein Reich des Geistes, der Wahrheit, der rechten Freiheit aus der Wahrheit, unter der alleinigen Herrschaft der Liebe. Ein geistiges Reich auf Erden offenbart sich inwendig im Menschen, und ein Mensch, der in dieses wahre Gottesreich auf Erden unter den Menschen gelangen wird, der wird ein wahrhaft lebendiger und wird den Tod nicht sehen noch fühlen und schmecken in Ewigkeit, wie solches David, Daniel und Jesajas geweissagt haben.[50]

Ohne Johannes den Täufer und Jesus wäre im Land der Juden jeder Funke der wahren Gotteserkenntnis erstickt worden. Es war daher notwendig, dass Gott Selbst als Mensch in diese Welt kam, um allen Menschen, die noch eines guten Willens waren, das verlorene Licht des Lebens wiederzubringen und ihnen von neuem die Wege zur wahren Gotteserkenntnis zu zeigen.[51]

Als der Herr in die Welt kam, war das das Ende der zweiten Kirche, zu der das Judentum gehörte. Er hielt damals ein Jüngstes Gericht über alle von der ersten Gründung jener Kirche an, und zugleich über alle, welche von der ersten Kirche noch übrig waren.[52]

Die Juden leugneten, dass der Herr der Messias, der Sohn Gottes sei, dass Sein Menschliches göttlich sei. Sie setzten das Menschliche des Herrn mit dem eines anderen Menschen gleich, konnten daher Sein Göttliches nicht denken, obgleich Er Sohn Gottes genannt wird, geboren von Ewigkeit und gleich dem Göttlichen des Vaters, und deshalb haben sie Ihn gekreuzigt.[53]

Die stockblinden Juden, die Kinder Abrahams, kreuzigten den Herrn, um den Moses zu retten. Sie waren verstockt und wollten die große Zeit ihrer Heimsuchung nicht erkennen, sondern ihr Heil im Pfuhl der Welt suchen. Das nützte den alten Moseshelden aber nichts. Einst das erste Volk der Erde, standen sie in der Folge ohne Heimat und ohne die Gnade des Herrn da. Dem jüdischen Volk wurde alle Gnade, alles Licht und alles Recht genommen und den Heiden gegeben, denn diese hatten als Blinde erkannt, was die sehenden Juden verwarfen.[54]

Vertreibung aus dem gelobten Land

Obwohl alles Heil zur Zeit Jesu über die ganze Erde ausging vom Stamme Juda, wurde den Juden das dem David verheißene Reich nach der Aussage Daniels weggenommen und den Heiden gegeben und die Nachkommen des Sohnes der Hagar herrschten über die Nachkommen Isaaks. Dies geschah, weil das Herz vieler Juden, die Gottes Wort und Gebote hatten, voller Lüge und Betrug, Zank, Zorn, Ehebruch und aller Hurerei war.[55]

Jerusalem wurde zerstört und die Juden unter alle Völker der Erde verstoßen. Bei fremden Völkern hatten sie ihr Auskommen zu suchen. Der Name "Volk" wurde ihnen genommen und weiterhin waren sie kein Volk mehr. Sie hatten kein eigenes Land, keinen eigenen König und somit auch keine Heimat. Wo immer sie sich aufhielten, wurden sie verfolgt und missachtet. Diese Juden stellten im Gleichnis der Königlichen Hochzeit Mt 22.1-14 sämtlich jenen Menschen dar, der zur Mahlzeit des Herrn erschien und kein hochzeitliches Kleid anhatte.[56]

Da Jesus bei den Heiden mehr Glaube und Liebe gefunden hat als bei den Juden, deren Führer Ihn als falschen Propheten, Betrüger, Volksaufwiegler und einen mit dem Satan im Bunde stehenden Zauberer erklärten, und Ihm nach dem Leben trachteten, je mehr die einfachen Juden an Ihn glaubten, wurde den Juden das Licht der ewigen Wahrheit (Jesus) genommen und den Heiden gegeben. Die Gnade aus den Himmeln wurde nach Europa verpflanzt. Jerusalem und der Tempel wurden völlig vernichtet. Der Tempel wurde dann zwar aufzubauen versucht, wobei jedoch aus der Erde ein mächtiges Feuer stieg, welches die Bauleute und das Material übel zurichtete. Es gab mehrere solche missglückten Versuche, bis mächtige Heidenstämme von Morgen (Osten) und Mittag (Süden) in das Land der Juden eindrangen und es verwüsteten. Die Juden verloren ihre Heimat und wurden in alle Welt verstreut, wo sie alle Schmach und Verfolgung zu ertragen haben, als Zeugnis ihres Unglaubens und ihrer Lieblosigkeit und weil sich ihre Priester und Gelehrten eigenmächtig von den alten Satzungen Gottes entfernt und dafür ihre sehr weltsüchtig-menschlichen hingestellt und sich am großen Gewinn, den die Handhabung ihrer Menschensatzungen abwarf, gemästet hatten. Ihre Heimat werden sie nie mehr wieder erlangen. Den ihnen verheißenen Messias werden sie vergeblich erwarten, denn dieser ist Jesus allein.[57]

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Anmerkung: Wie ist die Staatsgründung Israels zu verstehen, wenn die Juden ihre Heimat nie mehr wieder erlangen sollen? Die Antwort ist im Grunde einfach: Israel ist nicht religiös jüdisch, sondern zionistisch, jüdischnational und säkular. Im Judentum als Religion wird eine gewaltsame Einnahme des gelobten Landes abgelehnt, weswegen sich orthodoxe Juden in Israel dem Militärdienst verweigern. Religiöse Juden sehen sich in Israel sogar verfolgt, siehe z.B. www.israelversusjudaism.org

Neunzehntes Jahrhundert

Die Juden lebten in der ganzen Welt zerstreut am nächsten zu den vielen christlichen Sekten. Sie wälzten sich überall im übelsten Weltschlamm, um ihren Gold- und Silberdurst zu stillen. Sie benahmen sich wie Schweine und glichen den Schweinen, welchen die Menschen überall etwas Speck wachsen lassen, damit, wenn es ihnen mager geht, sie sich wieder von dem goldenen und silbernen Fett der Juden können unterspicken lassen. Dem Juden war, geistig genommen, jede Kost recht; er war dem Christen Christ, dem Türken Türke, dem Heiden Heide, dem Chinesen ein Chinese, den Fetischdienern ein Fetisch, nur um sich aller derer Gold, Silber und Edelsteine verschaffen zu können. Ihm war, gleich dem Schwein, selbst der barste Dreck nicht unwillkommen; für's Geld war er um alles zu haben und es gab nur sehr wenige Ausnahmen. Die Besten waren in geistiger Hinsicht wertlos.[58] In den Juden waren zwar die großen geistigen Anlagen noch vorherrschend vorhanden, aber diese Anlagen wurden zu eitel Schlechtem verwendet.[59]

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Anmerkung: Viele Juden waren wohlhabende Bankleute, Händler und Spekulanten; Krisen gingen auch schon in den vorherigen Jahrhunderten oft mit Judenverfolgungen einher, wobei es dabei letztlich doch immer um das Vermögen der Juden ging, obwohl freilich andere Gründe vorgeschoben wurden. Auch im Falle des Holocaust war diese Motivation allzu offensichtlich. Was die großen geistigen Anlagen betrifft, dürften diese auch heute noch vorhanden sein. Zum Beispiel machen die Juden nur zwei Prozent der amerikanischen Bevölkerung aus, haben aber ein Drittel der amerikanischen Nobelpreise gewonnen. (Quelle: Der Spiegel 2014, Nr. 10, Seite 119) Nobelpreise allerdings werden ausschließlich für materielle Errungenschaften vergeben; die Stiftung sieht sich durchaus nicht Gott oder dem Guten verpflichtet. Auch BlackRock unter Larry Fink lässt sich als Beispiel verwenden: Der weltgrößte Vermögensverwalter ist zwar überaus erfolgreich, aber da geht es nur um Profit, siehe dazu Geld regiert die Welt

Fortwährende Kriege im Gelobten Land

Da das wahre Reich Gottes auf Erden, die Lehre des Herrn, seitens der Teufel der Hölle, die durch Lug und Trug in Menschengestalt auf Erden schalten und walten, eine große Gewalt erleidet, wird dies auch äußerlich sichtbar z.B. an den vergangenen und gegenwärtigen Kriegen im gelobten Land, das dadurch zu einer Wüste gemacht und vernichtet wird. Die schweren Kämpfe entstehen deswegen, weil die sich im Falschen und Bösen befindenden Menschen, deren Zahl übergroß ist, der Lehre aus den Himmeln wegen nicht zuvor von der Erde vertilgt wurden, da eben diese Lehre der Kranken, Tauben und Blinden und nicht der Gesunden wegen gegeben wurde.[60]

Die Juden warten immer noch auf einen Messias, der sie einmal wieder in ihr altes gelobtes Land zurückführen und aus ihnen ein großes wundermächtiges Volk machen soll. Aber dieser Messias wird nimmer kommen, und sie werden bleiben bis an das Ende der Zeiten, was sie sind.[61]

Wenn der Jud sich wird bekehren,
Mich als seinen Gott wird ehren,
werd Ich Zion ihm bescheren,
werd dem Feinde es verwehren,
sich von Meinem Volk zu nähren;
seine Macht werd Ich betören,
seine Städte all zerstören,
meinem Volk werd Ich gewähren
jede Bitte – jed’s Begehren,
so es Meine Stimm’ wird hören.
Doch bis dieses nicht geschehen,
wird dem Land kein Heil erstehen.
Amen, das sollt ihr verstehen,
Amen, nicht den Sinn verdrehen.
Amen, hört die Winde wehen,
Amen, große Ding’ zu sehen![62]

Jenseits

Juden wurde seit dem Letzten Gericht im Jahre 1757 der Verkehr mit den Christen untersagt, außer mit solchen, welche außerhalb der Städte herumschwärmen. Die Juden werden nach dem Tod in zwei große Städte geführt, welche sie vor dem Gericht Jerusalem, nach demselben aber anders nannten, weil nach dem Gericht unter Jerusalem die Kirche verstanden wurde, in welcher der Herr allein angebetet wird. In ihren Städten werden ihnen bekehrte Juden vorgesetzt, welche sie ermahnen, nicht schimpflich von Christus zu sprechen, und diejenigen bestrafen, die es gleichwohl tun. Die Gassen dieser Städte sind voller Kot, der bis zu den Knöcheln geht, die Häuser voller Unreinheiten, nach welchen sie auch riechen, weshalb man nicht zu ihnen hingehen kann.[63]

Den Juden erscheint zuweilen ein Engel mit einem Stab in seiner Hand und bringt sie auf den Glauben, dass er Moses sei. Er ermahnt sie abzustehen von dem Wahnsinn, auch hier noch den Messias zu erwarten; Christus sei der Messias, der sie und Alle regiere, er wisse es, und habe auch von Ihm etwas gewusst, da er noch in der Welt gewesen. Sie gehen aber davon und der Großteil vergisst es. Die es aber behalten, werden in Synagogen geschickt, die aus Bekehrten bestehen. Dort werden sie unterrichtet und die den empfangenen Unterricht annehmen, denen werden neue Kleider gegeben statt den zerrissenen, in welchen sie vorher waren. Auch wird ihnen das Wort gegeben, zierlich geschrieben, und eine Wohnung in einer nicht unreinlichen Stadt. Die es aber nicht annehmen, werden in Höllen, Wälder und Wüsten geworfen, wo sie untereinander Straßenraub treiben.[64]

Die Juden handeln im Jenseits mit mancherlei Dingen, besonders mit Edelsteinen, die sie sich auf unbekannten Wegen aus dem Himmel verschaffen, wo es Mengen an Edelsteinen gibt. Dieses Handeln mit Edelsteinen bezieht sich darauf, dass sie das Wort in seiner Grundsprache lesen, und seinen buchstäblichen Sinn heilig halten, die Edelsteine aber dem buchstäblichen Sinn des Wortes entsprechen. Diese verkaufen sie an jene Heiden, die um sie sind. Sie können auch künstlich ähnliche nachmachen, die die Einbildung erregen, dass es echte seien. Diese werden aber von ihren Vorgesetzten streng bestraft.[65]

Die Juden wissen weniger als Andere, dass sie in der geistigen Welt sind, sondern meinen, sie seien noch in der natürlichen Welt, und dies darum, weil sie ganz äußerliche Menschen sind, und über ihre Religion nicht von Innen heraus nachdenken, weshalb sie auch noch vom Messias ebenso reden wie früher, nämlich dass er mit David komme, schimmernd von Diademen ihnen vorangehe und sie in das Land Kanaan einführen werde, wobei er auf dem Weg mittelst Erhebung seines Stabes, die Flüsse, über die sie gehen sollen, austrocknen werde. Ferner, dass die Christen, welche sie untereinander auch Heiden nennen, dann die Zipfel ihrer Kleider anfassen, und sie flehentlich bitten werden, sie begleiten zu dürfen; und dass sie die Reichen je nach ihrem Vermögen mitnehmen, dass aber auch diese ihnen dienen werden. Was im Wort unter Kanaan usw. verstanden wird, wollen sie nicht wissen. Sagt man ihnen, dass jenes Land sie nicht alle fassen könne, so antworten sie, es werde dann vergrößert werden. Sagt man ihnen, sie wissen ja nicht, wo Bethlehem liege, und wer aus dem Stamme Davids sei, so antworten sie, dass der kommende Messias es wisse. Fragt man sie, wie denn der Messias mit solchen Bösen zusammenwohnen könne, so sagen sie, sei seien nicht böse. Hält man ihnen entgegen, dass doch Moses sie in seinem Lied als die Schlimmsten beschreibe 5. Mose 32.1-43, dann sagen sie, Moses sei damals erzürnt darüber gewesen, dass er abtreten müsse. Sagt man ihnen, dass Moses dies auf Befehl Jehovas geschrieben habe, dann schweigen sie, und gehen weg, um sich Rat zu holen. Sagt man, sie stammen von einer Kanaaniterin ab, und seien aus der Hurerei des Juda mit seiner Schwiegertochter 1. Mose 38.1-30 entsprungen, so geraten sie in Zorn, und sagen, es genüge, dass sie von Abraham abstammen. Sagt man ihnen, dass inwendig im Wort ein geistiger Sinn sei, der allein von Christus handle, so antworten sie, es sei nicht so, inwendig im Wort sei nichts als Gold, und dergleichen mehr.[66]

Die Juden spielen im Geisterreich eine überaus niedrige und keiner Beachtung werte Rolle. Sie sind dort, was sie hier sind, Schacherer nämlich, nur mit dem Unterschied, dass sie hier in menschlicher Form unter den Menschen wandeln, jenseits aber meistens in der ihnen allerverhasstesten Gestalt der Schweine zum Vorschein kommen; freilich nicht für jedermann ersichtlich, auch unter ihnen nicht, sondern nur vom reinen Licht der Wahrheit aus betrachtet. In der Geisterwelt gibt es keinen magereren Himmel, als den jüdischen, denn sie schachern auch dort; der Glanz des Goldes ist ihnen mehr als das intensivste Licht der Wahrheit.[67]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.96.6-8
  2. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 478
  3. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 153.8-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.211.17
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.158.11
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.217.3
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.128.15
  7. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 96; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 182
  8. Jakob Lorber, Die geistige Sonne 2.101.3-4
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.192.2
  10. Jakob Lorber, Die Erde 71.21
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.222.2
  12. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 1
  13. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 8.3-11
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.50.10
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.20.1
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.209.8
  17. Jakob Lorber, Die Erde 71.16-20
  18. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.17.11-12
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.90.14; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.420328.1
  20. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.202.6-8
  21. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.213.2-4
  22. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.15.12-14; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.212.4-7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.213.5-10
  23. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.27.1; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.81.7
  24. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.27.1-2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.76.2-5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.81.8; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.431007.2; Jakob Lorber, Robert Blum 2.215.5
  25. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.81.10
  26. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 108
  27. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 350
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.137.7; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.207.5
  29. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.81.11-12; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.207.5
  30. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 153.10-13
  31. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.185.12
  32. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 22.7-8
  33. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 25.6-14
  34. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.111.9-10
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.118.22-23
  36. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.149.1
  37. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.244.5
  38. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.148.8
  39. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.27.10
  40. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 5.23
  41. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.17.1-8
  42. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 121b
  43. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 4.4; Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 11.19-21
  44. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.97.3-5
  45. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.5.10
  46. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 238.9-11
  47. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 7.81.13
  48. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 22.9
  49. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.5.13-14
  50. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.62.5-9; Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 5.14-15
  51. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.149.5
  52. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 46
  53. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 504
  54. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.480803.5; Jakob Lorber, Robert Blum 1.81.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.182.2-4
  55. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.107.9-10
  56. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640401b.5; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.182.4
  57. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 152.12-17; Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 26.4-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.189.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.146.3-4
  58. Jakob Lorber, Die Erde 74.7-11
  59. Jakob Lorber, Die Erde 74.15
  60. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.144.13-14
  61. Jakob Lorber, Die Erde 74.12
  62. Jakob Lorber, Psalmen und Gedichte 1.10.6
  63. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 79
  64. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 80
  65. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 81
  66. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 82
  67. Jakob Lorber, Die Erde 74.12-15; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640401B.5