Kampf

Aus Prophetia
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Der gottgewollte Kampf ist ein hauptsächliches Thema der Bhagavad Gita.

Alles, was irgendeine Dasein hat, kann nicht anders bestehen, sein und irgendein Dasein haben, als durch einen gewissen beständigen Kampf. Jedes Dasein, das göttliche nicht ausgenommen, hat in sich lauter Gegensätze, als verneinende und bejahende, die sich einander stets so entgegenstehen wie Kälte und Wärme.[1] Würde Gott den Kampf der Kräfte gegeneinander nicht zulassen, dann würden sie am Ende erschlaffen und so tot herumliegen wie die Steine, die an für sich nichts sind als solche Kräfte, aber im höchsten Grad gerichtet und gebunden und damit regungslos, empfindungslos und völlig tot. (nach Henoch)[2]

Gott musste die Ihm ähnlichen freien Wesen mit den streitenden Gegensätzen versehen, die Er in Sich Selbst von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogenen Verhältnissen besaß und besitzen musste, ansonsten Er sicher nie wirkend dagewesen wäre. Die Wesen wurden völlig nach Seinem Maß gestaltet. Darum ist ihnen auch die Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu konsolidieren aus dem Kampf der in ihnen aus Gott niedergelegten kämpfenden Gegensätze. Jedem Wesen wurde Ruhe und Bewegung, Trägheit und Tätigkeitssinn, Finsternis und Licht, Liebe und Zorn, Heftigkeit und Sanftmut und tausenderlei weiteres zu eigenen gegeben, nur war zwischen dem Maß darin ein Unterschied. In Gott waren all die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung. Bei den geschaffenen Wesen aber mussten sie erst durch den freien Kampf in die rechte Ordnung wie von sich selbst heraus gelangen. So entstanden verschiedene Siege. In einem Teil war die harte Ruhe zum überwiegenden Sieger, und die Bewegung dadurch zu sehr untergeordnet, daher sie sich dann stets die größte und feurigste Mühe gibt, den Stein zu erweichen und ihn ihr ähnlicher und entsprechender zu machen; andererseits siegte wieder die Bewegung in allen ihren Teilen zu sehr und wird darum von der in ihr schwächeren Ruhe stets bekämpft, um mit ihr in ein entsprechendes Verhältnis zu treten. Bei vielen Wesen haben die Gegensätze aber ein rechtes Maß nach der Ordnung Gottes erreicht, und ihr Sein ist dadurch ein vollkommenes. [3]

Kampf des irdischen Menschen

siehe Prüfung des irdischen Menschen

Kampf für Gott

Wer ein siegreicher Kämpfer für das Reich Gottes sein will, soll sich aus der reinen Wahrheit ein scharfes Schwert machen - vgl. Jes 49.2, Hebr 4.12 - aber dieses sei aus der reinsten, uneigennützigsten Liebe angefertigt. Damit soll man mutig kämpfen und keine Furcht vor denen haben, die nur den Leib töten können - vgl. Mt 10.28, Lk 12.4 Wenn man schon eine Furcht hat, dann soll man Den fürchten, der ein wahrer Herr über Leben und Tod ist und die Seele des Menschen verwerfen oder annehmen kann.[4]

Wer immer im rechten Kampf für Gott sein irdisches Leben verliert, der wird es im Reich Gottes im Vollmaß wieder erhalten - vgl. Mt 10.39, Lk 9.24. Wer jedoch im Kampf für Gott feige sein irdisches Leben zu erhalten strebt, der wird nicht die Siegeskrone des ewigen Lebens erhalten. Auch einer, der nur mit Mücken kämpft, ist kein wirklicher Held; ein wahrer Held geht wohlgepanzert und mit einem scharfen Schwert in der Hand in eine Herde von Löwen und Tigern, und wenn er diese erlegt hat und als Sieger heimkehrt, erhält er einen großer Lohn für seine Heldentat.[5]

Wer seinen Feind nur durch dessen Vernichtung zu besiegen glaubt, der ist ein Feigling, der sich aus Furcht vor dem gefürchteten Feind diesen durch die Tötung vom Hals schafft. So wie Gott den Satan trotz all seiner Übeltaten nicht verdirbt, darf auch ein rechter Held seinen Feind nicht verderben, sondern muss sich alle Mühe machen, den Feind mit aller Klugheit, Geduld, Liebe und Weisheit im Herzen zu gewinnen. Dann erst kann er sich rühmen, einen wahren Sieg über seinen Feind erkämpft zu haben, und der erkämpfte Feind wird selbst sein größter Lohn sein.[6]

Das Joch des Herrn ist sanft Mt 11.30 und nur die Kinder der Welt müssen dem Reich Gottes Gewalt antun (d.h. Entsagung üben oder sich in einen Kampf wider die Welt begeben), wenn sie es an sich reißen wollen Mt 11.12. Die Kinder Gottes (die schon entsagt sind, bzw. nicht an die Welt gefesselt) dagegen sollen nicht für den Herrn ins Feld ziehen und sich von Seinem Feind verwunden lassen, denn für sie wird der Herr kämpfen, und die Liebe steht höher als aller Kampf. Wer Freude am Kampf hat und selbst kämpfen will, den verteilt der Herr auf seinen Posten und er muss sich auf große Angst und Hitze und allerlei Wunden gefasst machen und zusehen, dass er mit seiner Kraft im Gefecht nicht unterliegt. Sein Sieg wird ihm oft sehr sauer werden und teuer zu stehen kommen und er wird dereinst viel Rechnung zu legen haben. Der Sieger steht nicht über der reinen Liebe, sondern ist unter derselben, solange er nicht die Siegerkrone in die Flamme der Liebe wirft. Denn die den Herrn lieben, für die wird Er kämpfen und siegen, und ihre Liebe wird dem Herrn die schönste Siegeskrone sein.[7]

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Anmerkung: Der Kampf für Gott ist defensiv, jener der Hölle aggressiv. Daher gibt einen erheblichen Unterschied zwischen jenen, welche die Welt bzw. der Satan zum Kampf nötigt und jenen, die Freude am Kampf haben und selbst kämpfen wollen. Das ist hier noch nicht deutlich genug getrennt.

Die Kämpfe Gottes

Der Herr allein ist für alle die Seinen der allmächtige Kämpfer in Ewigkeit.[8]

siehe Unterwerfung der Höllen

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.228.4-5
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.75.9
  3. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.229.4-9
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.9-10
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.11-12
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.201.14-16
  7. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.400424.4-6
  8. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.451228.8