Feindschaft

Aus Prophetia
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Folgen eitler Feindschaft

Es ist eine uralte Regel und Sitte, dass sich mit einem dem Leib nach Sterbenden alle ihm Nächststehenden versöhnen und sich von ihm segnen lassen. Denn stirbt er als jemandes Feind, ist der zu beklagen, der ihn als Gegenfeind überlebt. Denn erstens wird die freigewordene Seele das Gemüt des Überlebenden ohne Unterbrechung in Gestalt von quälenden Gewissensbissen martern, und zweitens wird sie alle auf den Überlebenden Bezug habenden irdischen Umstände so leiten, dass dieser nicht leicht wieder auf einen grünen Zeig kommen wird. (siehe Rückwirkungsmacht) Der Herr lässt solches darum zu, damit den beleidigten Seelen die verlangte Genugtuung geschehe, und es außerdem für den Überlebenden viel besser ist, dass er auf dieser Materiewelt für seine Hochmutstaten gepeinigt wird, als so er nach seinem Leibestod sogleich in hunderttausend Hände feindlicher Geister geriete, die mit ihm als einem in jener Welt noch gänzlich Unerfahrenen sicher nicht freundlich umgehen würden. Daher ist es so überaus nötig, auf dieser Welt Liebe und wahre Freundschaft zu üben und irgend einem Feind lieber Gutes als Böses zuzufügen und den zu segnen, der einem flucht, denn man kann nicht wissen, wann der Herr ihn von dieser Welt abrufen wird. War er auf der Welt einem in gewissen kleinen Dingen ein Feind, so wird er es danach als Geist hundertfach in großen Dingen werden. Ein Beispiel dafür, wie sich ein verstorbener Feind rächt, ist wie sich der Geist von Urias an David gerächt hat. Solches ist und bleibt stets die Folge einer feindlichen Handlung an einem Menschen wider den Willen Gottes. Dies betrifft Feinde, die man sich in der Welt ohne Gottes Geheiß durch seine Unfreundlichkeit, durch einen allfälligen Hochmut, oder durch die mangelhafte menschliche Justiz zugezogen hat, nicht jedoch jene des Satans gewordenen Gottes- und Menschenfeinde (Verbrecher), die jenseits sofort in ein hartes Gericht kommen und daher auf den Boden der Erde keine böse Rückwirkung auszuüben vermögen.[1]

Wer nach seinem eigenen, zumeist von der Eigenliebe und vom Hochmut gesättigten Eigendünkel lebt und kann einem, der ihn durch irgend etwas beleidigt hat, nicht von ganzem Herzen vergeben und ihn zehnfach mehr segnen, der soll dann auch früher oder später die unausbleiblichen Folgen der Feindschaft verkosten, gegen die er vom Herrn durchaus keinen Schutz zu erwarten hat, außer er hat seine Schuld an dem Feind bis auf den letzten Heller bezahlt. Deshalb soll man mit jedem im Frieden und in Einigkeit leben. Es ist besser, ein Unrecht zu erdulden als jemanden auch nur ein Scheinunrecht zuzufügen. Dadurch zieht man sich keine Rächer, und die Geister, die einem sonst zu Feinden geworden wären, werden einem dann Schutzgeister und vieles Unheil von einem abwenden.[2]

Konkurrenzdenken

Wer seine Brüder mustert und weiser und besser sein als sie möchte – und wer sich wie ein Herr vorkommt und nicht für seine Feinde beten kann und nicht segnen die, welche ihm fluchen, der steht noch fern von der Gnade Gottes.[3]

Gottesfeindschaft

siehe Gottesfeindschaft

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.79.10-16; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.81.1-2
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.80.2
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.430316.9