Krankheit

Aus Prophetia
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Dieser Artikel behandelt Leibeskrankheiten.

Krankheiten sind zwar ein Übel des Leibes, aber dafür eine große Wohltat der Seele und nicht selten auch des Leibes selbst, weil durch sie ein schlechter Stoff gewaltsam aus dem Fleisch hinausgeschafft wird (nach Borem)[1]

Wenn die Bäume viel Blätter treiben, dann kommt wenig oder gar keine Frucht zum Vorschein; sehen aber die Bäume mehr mager und kränklich aus, dann geben sie viel Frucht. Ebenso ist es mit dem Menschen, solange er auf dieser Erde lebt. Ist sein Leib recht frisch und gesund, dann fühlt er wenig von einem Bedürfnis nach Gott. Aber bei einer kleinen Leibeskrankheit, besonders wenn diese die irdischen Ärzte nicht beheben können, wird der Mensch wie mit einem Band wieder zu Gott hingezogen und fängt wieder an, bei Ihm Hilfe zu suchen, was für seinen Geist sehr heilsam ist. Denn so fängt dieser wieder an zu wachsen von innen und arbeitet an künftigen Fruchttrieben fürs ewige Leben, was in sich viel besser ist, als ein vollends gesunder Leib mit einem nahe toten Geist, aus dem keine Frucht zum ewigen Leben sprießt.[2]

Wesen

Jede wie immer gestaltete Krankheit des Körpers ist ein Besessensein desselben von fremdartigen, dem Körper nicht entsprechenden Elementen. Sie können in den Leib auf verschiedene Weise gelangen, entweder durch den Mund, die Nase, die Ohren, die Augen wie auch durch die Poren der Haut.[3]

Die meisten Krankheiten sind nichts als Verhütungen, damit die Seele nicht mit dem Fleisch eins werde. Dabei besteht ein Unterschied zwischen den Kindern des Lichtes und den Kindern der Welt (siehe dazu: Arten von Erdmenschen). Bei den Kindern des Lichtes werden die Leiden vom Himmel aus verfügt, wenn die Seele fleischlich werden will. Dies trifft auch auf die Schmerzen der Kinder der Welt zu, wobei es aber im Grunde doch Schmerzen der Hölle sind, weil ihr durch den gewaltigen Einfluss der Himmel ein Teil ihres Gesamtlebens vom Grunde aus abgerissen wird.[4]

Ursachen

Vererbung und Ansteckung

Ein Fall, wo das Jesuskind ein von einem Arzt als unheilbar erklärtes, erbkrankes Mädchen heilte, ist in Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 274.11-19 zu finden.

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Anmerkung: Wie auch heute die moderne Forschung vielfach belegt, tragen Kranke ihre Last nicht selten unschuldig bzw. stellvertretend für ihre Mitmenschen (durch Ansteckung), Eltern und Vorfahren (durch Vererbung). Daher bezieht der Herr die Ursachen der Krankheiten auch zumeist auf die Menschen im Allgemeinen und nicht auf einen konkreten Fall. Gal 6.2

Materialismus

Alle Krankheit rührt letztlich daher, weil die Menschen anstatt für ihre Seele und ihren Geist nach der Ordnung Gottes alles zu tun, nur alles für ihren Leib tun.[5] Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und alle ihre Sorge darauf richten, haben schon während ihres kurzen Erdlebens sehr viel zu leiden, werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend, und sie erwartet ein Tod mit oft unerträglichen Schmerzen. Hingegen wer der Welt soweit als möglich entsagt, d.h. die Bande zu ihr abbricht oder gar nicht erst aufbaut, und sich anstatt um die vergänglichen Güter der Erde vor allem um sein ewiges Leben sorgt, der hat kaum mehr (selbst verschuldete) Leibeskrankheiten zu bestehen, da es kaum mehr Bande gibt, die zerreißen und Krankheiten und große Todesschmerzen verursachen könnten.[6]

Jede Leibeskrankheit entsteht gewöhnlich aus dem Zerreißen eines Bandes mit der Welt, d.h. der Leib einer lebenshungrigen Seele wird mit tausenderlei verschiedenartigster Bedürfnisse angestopft, kann zufolge klimatischer und tausenderlei anderer Verhältnisse wegen nicht zufriedengestellt werden, wodurch die Bande zerreißen und der Leib bald darauf krank und leidend wird, und mit ihm auch die Seele, welche die eigentliche Schmerzträgerin ist.[7]

Missachtung der Gebote Gottes

Die Leibeskrankheiten sind stets nur die bitteren Folgen der Nichtbefolgung der von Gott den Menschen klar ausgesprochen gegebenen Gebote. Wer von seiner Jugend an die Gebote Gottes treu hält, bedarf bis ins hohe Alter keines Arztes und seine Nachkommen werden nicht an den Sünden ihrer Eltern zu leiden haben. Da die törichten Menschen aber auf ihre Satzungen und alten, bösen Gewohnheiten mehr halten, als auf die Gebote Gottes, die nichts als die reinste Liebe sind, so sind sie auch selbst Urheber von tausend Übeln und Krankheiten, die sie zu leiden haben und an denen sie oft leiblich und geistig sterben.[8]

Besessenheit

Die meisten Krankheiten rühren bei den Menschen von ihrer höllischen Einwohnerschaft her, der sie selbst den Weg in ihr Fleisch bahnten. Das beginnt schon in der Jugend, wobei die bösen Geister das Fleisch ihres Hausherren so sinnlich als möglich stimmen, damit dieser seine fremden Gäste der schmutzigsten Art nicht bemerkt. Sie wirken auf die Seele so, dass sich diese in allerlei weltlichen Dingen wie Mode, Rauchen und Körperkult sehr zu gefallen beginnt. (Anm.: Man kann den Menschen mit einer Burg vergleichen, um die gute und böse Geister ringen.)[9]

siehe Besessenheit

Falsche Ernährung

Sooft die Seele für ihren Leib materielle Nahrung verlangt und ihr solche gereicht wird, bekommt sie mit solcher auch allzeit schon eine Legion freier gewordener, noch arger und unreiner Geister (Nährstoffe, darunter aber auch Gifte usw.) in ihren Leib, die dann zum Weiterausbau des Leibes behilflich sein müssen. Die Geister aber ergreifen sich nach und nach und bilden bald ganz eigene, in ihrer Art intelligente Seelen, und wenn sie sich auf eine solche Stufe erhoben haben, dann lassen sie auch bald die eigentliche Seele als befugte Besitzerin des Leibes im Stich und fangen an, Einrichtungen im Leib zu bewerkstelligen, die für ihr eigenes vermeintliches Wohl tauglich wären. Das führt dann insbesondere bei den sehr hungrigen Kindern zu Krankheiten.[10]

Indem man sogar nach den fremdartigsten Leckerbissen hascht und überhaupt nicht daran denkt, ob so ein Bissen rein oder unrein ist (siehe Speisegebot), und in manchen Ländern gleichweg schon alles in den Leib schiebt, was nicht Stein oder Lehm heißt, da ist es dann kein Wunder, wenn die Menschen sogar leiblich in die entsprechenden Tiergestalten zurückgesunken sind, was sie seelisch schon völlig bewirkt haben, und krank, träge, mühselig, krüppelhaft und in der Folge über und über elend werden.[11]

Speisen sollen nach Zuträglichkeit oder Dienlichkeit und weniger nach Wohlgeschmack genossen werden, denn so geziemt es sich einem Menschen, dem eine gesunde Seele in einem gesunden Körper am Herzen liegt. Wer sich vom Wohlgeschmack leiten lässt, dessen Körper erkrankt oder wird wenigstens innerlich geschwächt, mithin auch der Geist.[12]

Missachtung der rechten Zeit

Indem sich die Menschen durch ihren Weltverstand allein bewegen und von der alten Weisheit ganz losgemacht haben, wissen sie auch nichts mehr von der alten Ordnung der Dinge und tun, was sie wollen und wie und wann es ihnen am gelegensten ist und gutdünkt. Niemand fragt mehr um die Zeit Gottes, sondern lediglich um seine eigene. Und keiner fragt, ob es Gott wohlgefällig wäre – sondern jedem genügt sein eigen Wohlgefallen, und er tut dies und jenes, wie es ihm sein Sinn, seine Zeit und seine Gesellschaft gibt. Darum aber entstehen auch von Jahr zu Jahr stets mehr und neue Übel, leiblich und geistig, unter den Menschen, und die Ärzte wissen dafür kein Rezept.[13]

Arten

Früher (auch vorgeburtlicher) Kindestod

siehe Kinder

Angeborene körperliche und geistige Behinderungen

Manche Seelen, zumeist aus anderen Weltkörpern, können den Anblick der vergleichsweise magersten und am wenigsten schönen Erde gar nicht ertragen. Ihre Sinne werden dann auch gewöhnlich sehr vernachlässigt ausgebildet. Sie halten eine längere Zeit aus und machen so manches, aber gewöhnlich nur weniges den wirklichen Menschen der Erde nach und kehren nach solchem für sie eine tiefe Bedeutung habenden Leben, das auch gewöhnlich nie zu lange dauert, wieder in ihre Heimat mit oft bestem Erfolg ihrer großen Mühe zurück.[14]

Kinderkrankheiten

siehe Leiden von Kindern

Eingeweidewürmer

siehe Eingeweidewürmer

Todeskrankheit

Die Krankheit vor dem leiblichen Tod der Menschen ist die Folge des beinahe gänzlichen Verlassen der alten Ordnung, ist aber auch ein Hüter der in manchen Menschen noch gesunden Seele, damit diese sich allmählich aus ihrem schlechten Fleisch zurückzieht, sich den Fesseln der bösen Seelensubstanzen ihres Körpers (welche die Krankheiten verursachen und immer schlimmer wirtschaften) entwindet und mit Hilfe ihres besseren jenseitigen Geistes noch rechtzeitig aus ihrem Leib für immer entfernt, worauf sie ewig nicht mehr auch nur den entferntesten Wunsch hat, sich je wieder in einen Leib zu begeben.[15]

Das oft langwierige und schwere Kranksein vor dem Leibestod ist keine aus dem Willen Gottes hervorgehende Bestimmung, sondern nur eine Zulassung zur Besserung der Menschen. Wäre die Menschheit in der Ordnung der Urmenschen geblieben, wüssten sie von keiner Todeskrankheit, sondern würden ganz ruhig einschlafen, wobei ihre Seele keinen Schmerz und keine Todesangst empfinden würde.[16]

Seelische Erkrankungen

siehe Seelenkrankheit

Geistige Erkrankungen

siehe Geisteskrankheit

Krankheit von Gottgeweihten

Da die Gesundheit des Leibes dem Geist mehr schadet als sie ihm nützt, lässt Gott die Seinen auch stets dem Leib nach dann und wann ein wenig kränkeln, damit sie sich ja mit der Welt nicht zu sehr vermengen sollten in einem zu gesunden Leibeszustand. Wenn jemand ganz gesund ist, dann kommt ihm nicht der leiseste Gedanke, dass er einst doch diese Trugwelt wird verlassen müssen; denn da gefällt ihm auf der Welt alles viel zu gut, ein jedes Blümchen, ein jeder Bissen, eine jede Dirne, eine jede Gegend, und er hat den sehnlichsten Wunsch, nur ewig also auf der Erde zu leben, und bekommt nie das heilige Heimweh nach dem ewigen Vaterhaus im Himmelreich. Wird aber sein Leib krank, da erinnert sich der Mensch, dass es auf der Erde keines Bleibens sein wird, und fängt dann und wann doch etwas ängstlich an nachzudenken, was da nach dem Tod des Leibes etwa doch sein und kommen dürfte. Und das ist dem Geist schon heilsamer, als alle noch so unschuldigen Vergnügungen bei kerngesundem Leib.[17]

Siehe auch

Quellenverzeichnis

  1. Jakob Lorber, Bischof Martin 70.26
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.460911.2
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410130.2-8
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.169.12
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.12.6
  6. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.5-8
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.226.6
  8. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 9.35.6-7; Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470927.6
  9. Jakob Lorber, Die Erde 59.13-15
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.242.1-4
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.242.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.242.12
  12. Emanuel Swedenborg, Die Erdkörper im Weltall und ihre Bewohner 58
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470715.10-11
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.188.15
  15. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.182.19
  16. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 10.182.1-2; Jakob Lorber, Robert Blum 1.28.5
  17. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.431013.2-4; Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.431013.8