Kreuzigung

Aus Prophetia
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Kreuzigung mit Maria und Johannes, 15. Jhdt.
Der leibliche Tod Jesu ist die tiefste Herablassung der Gottheit in das Gericht aller Materie und somit die dadurch mögliche vollends neue Schaffung der Verhältnisse zwischen Schöpfer und Geschöpf.[1]

Wesen

Obwohl Jesus in Ewigkeit nicht zu töten ist, war Er dem Leib nach ein sterblicher Mensch wie jeder andere. Er wurde von (geistig) Blinden in Jerusalem, die sich davor auch schon an den Heiligen und Boten Gottes vergriffen hatten, gekreuzigt zum Zeugnis wider die argen Juden, Hohepriester und Pharisäer und zu ihrem Gericht, welches sie sich selbst bereiteten. Nur dadurch wurde ihre Macht für immer gebrochen und der Satan - Lüge, Trug, Stolz, Habsucht, Eigenliebe, Hass, Herrschgier, Mordlust und Hurerei - der die Menschenwelt beherrscht hat, wurde machtlos und konnte die Menschen nicht mehr so sehr wie davor verführen und sie ins Verderben stürzen. Der höchste Hochmut kann nur durch die tiefste Demut zugrunde gerichtet werden, weswegen die Kreuzigung notwendig war. Die Kreuzigung konnte die Macht Jesu nicht brechen und Seiner Lehre bis zum Ende der Welt nicht den geringsten Eintrag tun.[2]

Die Verherrlichung des Herrn wurde nach und nach vollzogen und durch das Leiden am Kreuz vollendet. Die Vereinigung des Menschlichen des Herrn mit dem Göttlichen Seines Vaters wurde darum durch das Leiden am Kreuz vollendet, weil dies die letzte Versuchung darstellte, der Sich der Herr in der Welt unterzog, und weil bestandene Versuchungen eine Verbindung bewirken. Wer in der Versuchung überwindet, wird aufs Innigste mit Gott verbunden, und ebenso wurde der Herr dadurch aufs Innigste mit Seinem Vater vereinigt. Der Herr hat nicht Seiner göttlichen, sondern Seiner menschlichen Natur nach gelitten, worauf die innigste, das heißt die vollständige Vereinigung erfolgte. (Vgl. Joh 10.17-18) Dies lässt sich durch die Tatsache beleuchten, dass die Seele bei körperlichen Leiden eines Menschen nicht eigentlich leidet, sondern nur Betrübnis empfindet. Nach dem Sieg aber nimmt Gott diese Betrübnis hinweg und wisch sie ab, wie man Tränen von den Augen abwischt. Der Herr hat durch das Leiden am Kreuz die Hölle völlig überwunden, wodurch Er den Menschen errettete.[3]

Obwohl die Erlösung und das Leiden am Kreuz zwei verschiedene Dinge sind, bilden sie doch im Hinblick auf das Heil ein Ganzes, weil der Herr durch die Vereinigung mit Seinem Vater, die durch das Leiden am Kreuz vollbracht wurde, zum Erlöser in Ewigkeit geworden ist.[4]

In Die Haushaltung Gottes kündigt Satana die Kreuzigung des Herrn an, siehe Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.15.20-21 Der Herr bestätigt dies in Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.18.14-15 Auch Jesus wusste im Vorhinein, dass Er wohl als ein Aufwiegler des Volkes und Gotteslästerer angeklagt und aus Ärger und neidigster Scheelsucht vom Tempel aus gekreuzigt und getötet werden würde.[5]

Die Kreuzigung selbst bedeutete die Zerstörung und Entweihung des gesamten göttlichen Wortes.[6]

Ursachen

Wille des Herrn

Der Herr kam in die Welt, um das Menschliche, das Er hier annahm, zu verherrlichen, das heißt mit dem Göttlichen zu vereinigen, von dem es stammte. Auf diese Weise hält Er die Hölle auf ewig in Ordnung und im Gehorsam Ihm gegenüber. Weil dies nicht anders als durch Versuchungen geschehen konnte, die gegen Sein Menschliches zugelassen wurden - bis zur letzten Versuchung, dem Leiden am Kreuz -, so hat Er Sich dem unterzogen. Das Leiden am Kreuz war der letzte Kampf, durch welchen Er die Höllen völlig besiegt und Sein Menschliches völlig verherrlicht hat.[7]

Der Herr wollte bis zum Leiden am Kreuz versucht werden, weil Er der Prophet Selbst war. Propheten bezeichneten ehemals die Lehre der Kirche aus dem göttlichen Wort. Daher bildeten sie den Zustand der Kirche auf verschiedene Arten vor, selbst durch ungerechte, harte und frevelhafte Dinge, die ihnen von Gott auferlegt worden waren. Da der Herr das Wort Selbst war, bildetet Er, der auch der Prophet Selbst war, durch Sein Kreuzesleiden die Entweihung des Wortes durch die jüdische Kirche vor. Ein weiterer Grund besteht darin, dass Er auf diese Weise in den Himmeln als Heiland beider Welten anerkannt werden sollte; denn alle Einzelheiten Seines Leidens bezeichnen solche Dinge die zur Entweihung des göttlichen Wortes gehören und die von den Engeln geistig, von den Menschen der Kirche aber natürlich verstanden werden.[8]

Fluch von Adam

Da Adam der Tiefe (Kain und dessen Kindern) geflucht hatte, statt sie zu segnen, wurde diese zur Hölle und die Menschen handelten wie Teufel. Die Folter und Kreuzigung von Jesus Christus war eine Folge dieses Fluchs von Adam. Siehe Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.111 und Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.112[9]

Zulassung aufgrund der notwendigen vollkommenen Freiheit

Um den Menschen der Erde den freiesten und höchsten Spielraum ihres Willens zu geben, weil sie sich erst aus dieser höchsten Freiheit heraus zu Gott in allem vollkommen ähnliche Kinder erheben können, musste es Christus zulassen, Sich gefangen nehmen und sogar dem Leib nach töten zu lassen, da dies der Wille der Menschen war.[10] Ein Mensch, der in sich nicht völlig fähig ist, ein vollendeter Teufel zu werden, kann auch nie ein völlig gottähnliches Kind Gottes werden.[11]

Die Tötung von Jesus war nicht der Wille Gottes, sondern jener der argen Menschen. Gott hat Mittel und Wege, Seine Kinder auch ohne Kreuzigung zu erlösen und selig zu machen. Die Kreuzigung wurde dennoch zugelassen, damit sich auch viele Frevler zur Reue, Buße und zum wahren Glauben bekehren mögen, denn sie wollten erst dann glauben, wenn sie den Herrn getötet hatten und Er vom Grab auferstanden war. Durch Kreuzigung und Auferstehung des Herrn werden auch viele (geistig) Blinde sehend und finden zum Glauben. Die dem Bösen völlig Ergebenen jedoch machten dadurch ihr Sündenmaß voll und fielen in ihr Gericht und in ihren ewigen Tod.[12]

Ablehnung der Göttlichkeit des Herrn Seinem Menschlichen nach

Die Juden leugneten, dass der Herr der Messias, der Sohn Gottes sei, dass Sein Menschliches göttlich sei. Sie setzten das Menschliche des Herrn mit dem eines anderen Menschen gleich, konnten daher Sein Göttliches nicht denken, obgleich Er Sohn Gottes genannt wird, geboren von Ewigkeit und gleich dem Göttlichen des Vaters, und deshalb haben sie Ihn gekreuzigt.[13]

Wirkung

Ermöglichung des vollendeten ewigen Lebens und der Kindschaft Gottes

Christus trägt das Kreuz (16. Jhdt.)
Jesus hat durch seinen Leib alles Gericht und den Tod auf Sich genommen, und es musste dieser Leib dem Tod auf drei Tage gegeben werden, damit die Seelen der Menschen fortan das ewige Leben haben mögen. Sein Leib war der Stellvertreter der Seelen der Menschen; damit ihre Seelen leben, musste er das Leben lassen, und das von ihm gelassene Leben kommt ewig den Seelen der Menschen zugute. Am dritten Tag nahm der Leib Jesu das Leben ganz verwandelt wieder, worauf die Überfülle Seines ewigen Geistes in die Menschen dringt und sie leitet in alle Wahrheit. In solcher Wahrheit erst werden sie gleich Seinem Leib verwandelt werden in ihren Herzen und in ihren Seelen, und werden sich selbst das ewige Leben nehmen aus der Überfülle Seines Geistes frei und unabhängig, und so werden sie erst wahrhaft Kinder Gottes werden, sein und bleiben für ewig.[14]

Durch den Tod Jesu erst wird Gott Selbst vollkommen Mensch und der geschaffene Mensch zu einem aus solcher höchsten göttlichen Gnade neu gezeugten Kind Gottes, also zu einem Gott, und kann erst also als Geschöpf seinem Schöpfer als dessen vollendetes Ebenmaß gegenüberstehen und in Diesem seinen Gott, Schöpfer und Vater schauen, sprechen, erkennen und über alles lieben und allein dadurch das vollendete ewige, unzerstörbare Leben in Gott, aus Gott und neben Gott gewinnen. Dadurch ist aber auch des Satans Gewalt (böser Wille) dahin gebrochen, dass er die vollste Annäherung der Gottheit zu den Menschen, und umgekehrt dieser ebenso zur Gottheit, nicht mehr verhindern kann.[15]

Entscheidung über ewiges Leben oder ewiger Tod

Der Scheintod des Herrn des Lebens gereicht allen zum ewigen Leben, die glauben, dass Er es ist, der als ein mächtiger Retter mit aller Macht der Liebe unter die Menschen gekommen ist, um die Schuld zu sühnen, die ihr Ungehorsam über sie verbreitet hat, wie über die ganze Erde und über alle Sterne. Er wird aber auch den Ungläubigen und Halsstarrigen in ihrer eigenliebigen Bosheit zum ewigen Gericht und so auch zum ewigen Tod.[16]

Einung der göttlichen Liebe und Weisheit

In Christus wurden Vater und Sohn wieder eins, d.h. die göttliche Liebe und die göttliche Weisheit geeint. Zuvor hatte sich die Liebe von der Weisheit abgezogen, weil sich die Weisheit in ihrer Heiligkeit zu unerreichbar hoch aufgestellt hatte und zu hohe Forderungen stellte. Um sich mit der Liebe wieder zu einen, musste die Weisheit im Menschen Jesus die von ihr gestellten Aussöhnungsbedingungen selbst erfüllen; sie musste sich vollständig demütigen und erst dadurch wurde sie wieder vollkommen eins mit ihrer Liebe, welche der 'Vater' ist.[17]

Christus als die ewige Weisheit des Vaters musste Werke der Liebe tun und die Menschen das alleinige Gesetz der Liebe lehren, um sich schließlich von der Weisheit der gelehrten Priester gefangen nehmen und kreuzigen zu lassen, die größte Schmach und an Sich Selbst die größte Verfinsterung erleiden, weswegen er auch rief: "Vater! Warum hast Du Mich verlassen?!"[18]

Christus musste das alte Gesetz der Weisheit in Sich Selbst erfüllen, um dadurch alle Irrungen wider dieselbe vor dem Angesicht des Vaters zu sühnen. Es musste alle Weisheit gekreuzigt werden, damit dadurch die Liebe des Vaters gerechtfertigt war. Diesen Weg müssen die Menschen ebenfalls gehen, wenn sie Christus nachfolgen und mit Ihm in die Herrlichkeit Seiner väterlichen Liebe eingeben wollen. Christus hatte nicht auf Hochschulen studiert, um dadurch als ein hochgelehrter Weiser in die Herrlichkeit des Vaters einzugehen, sondern Seine Schule hieß Demut und werktätige Liebe. Bevor ein Mensch nicht in seinem hochmütigen Verstand und in allen Begehrungen desselben, welche auf allerlei Ehrungen hinauslaufen, völlig gedemütigt wird, bevor er nicht alles der Liebe zu Füßen legen wird und darum eine kurze Verfinsterung aller seiner weltlichen Weisheit erleidet, wird er nicht in die Herrlichkeit des Vaters eingehen.[19]

In der Urkirche der Welt hieß es: "Ihr Menschen könnt nur durch die Liebe Gottes zu der sonst unerreichbaren göttlichen Weisheit gelangen!" Mit Christus aber heißt es: "Nun bin Ich als die göttliche Weisheit Selbst, als der Weg und das Leben die Tür zur Liebe oder zum Vater! Wer nun zum Vater will, der muss durch Mich eingehen!"[20]

Belehrung der Satana und Eindämmung ihrer Macht

Satana (Satan) beabsichtigt stets schlau die Zerstörung aller Dinge, da sie der Ansicht ist, sie könne Gott leicht besiegen und versklaven, indem Ihm alle Unterlage weggenommen würde.[21] Um Satana ihren Irrtum zu beweisen, tat der Herr auf der Erde das Äußerste: Er ließ Sich von ihr bis in den Tod gefangen nehmen worauf Er dann aus Seiner Macht ohne äußeren Stützpunkt wieder lebendig und mächtig erstand und ihr so all ihre Ohnmacht und Blindheit zeigte. Ihr wurde die halbe Macht über die Erde belassen und eine ganze, eine halbe und eine viertel Frist gegeben. Wird dies bei ihr auch fruchtlos bleiben, dann wird Gott sie züchtigen.[22]

Vor Kreuzigung und Auferstehung hatte Satana auf der Erde alle Macht und alle Sterne waren ihr untertan; danach wurde ihr die Macht über die Gestirne genommen und nur die halbe Macht über die Erde belassen.[23]

Durch den Tod Jesu kann nun der Mensch vollends mit Gott fraternisieren, und dem Satan ist da kein Zwischentritt mehr möglich, weswegen es auch im Wort heißt "Gehet hin und saget es Meinen Brüdern!" Mt 28.10 Das Walten des Satans in der äußeren Form bleibt wohl stets noch bemerkbar, aber den einmal zerrissenen Vorhang zwischen der Gottheit und den Menschen kann er ewig nicht mehr errichten und so die alte unübersteigbare Kluft zwischen Gott und den Menschen von neuem wiederherstellen.[24]

Geschichte

Der Herr zog nach Jerusalem, lehrte dort und tat große Zeichen. Dadurch wurde der Jerusalemer Tempel sehr beeinträchtigt, geriet in einen großen Zorn und trachtete danach, den Herrn zu ergreifen und zu töten, was der Tempel sich auch schon zuvor gewünscht hatte. (nach Mathael)[25]

Die Kinder der Welt ergriffen den Herrn wie einen Raubmörder, schleppten Ihn vor das Weltgericht, wo der Geist der Hölle sein Walten hat, und ließen den Herrn ans Kreuz heften und so mithilfe des Satans dem Fleisch nach töten, so wie es von den Propheten vom Herrn vorausgesagt worden war.[26] Obwohl Jesus mächtige Römer - Cyrenius, Kornelius, Julius - als Freunde und Anhänger hatte, vermochten Ihm diese nicht zu helfen.[27]

Festnahme

Obwohl Jesus ein mächtiger Wohltäter der Menschheit war, nie eine Ungerechtigkeit beging und die hellste Wahrheit sprach, wurde Er von den Weltmenschen mit Stricken gebunden, wie ein Verbrecher. (nach Jarahs Traumgesicht)[28]

Verurteilung

Die welt- und herrschsüchtigen Pharisäer, denen Jesus zu viel Wahrheit gesagt hatte, ließen Ihn durch den schwachen römischen Landpfleger zum Tod am Kreuz verdammen. (nach Jarahs Traumgesicht)[29]

siehe Pontius Pilatus

Hinrichtung

Von Schlägen und Hieben voller Blut, zur Erhöhung der Qual auf dem Haupt eine Dornenkrone tragend, schleppte Jesus ein schweres Kreuz auf einen niederen Berg. Auf der Richtstätte entblößte man Ihn, warf Ihn brutal aufs Kreuz und schlug Ihm auf die grausamste Weise die Hände und Füße mit Nägeln auf das harte und schwere Kreuz. Allein schon der Anblick war unerträglich. Endlich erhob man das Kreuz, setzte es in ein schon fertiges Loch und verkeilte es. Bei dieser qualvollsten Marter gab Jesus nicht einen Schmerzenslaut von sich, während zwei andere, die bei weitem nicht so grausam gemartert wurden, ungeheuer schrien und klagten. (nach Jarahs Traumgesicht)[30]

Von den Schergen, die Jesus ans Kreuz hefteten, waren die meisten Soldaten der Römer, Söldlinge von allen Nationen des Römischen Reiches. Sie waren den Römern um so lieber und wünschenswerter, je grausamer und herzloser sie sich in den Schlachten und auch bei kleinen Exekutionen zeigten; denn ein gefühlvoller römischer Soldat wäre ein wahres Unding für den kriegerischen Sinn der Römer gewesen. Die gemeinen römischen Söldlinge wussten noch weniger als die Erzfeinde Jesu - die Pharisäer - was sie taten.[31]

Die beiden Schächer

(Links und rechts von Jesus wurde je ein Mörder gekreuzigt.) Der linke Schächer verhöhnte Jesus am Kreuz, wurde von Ihm aber deswegen nicht verdammt. Der andere Schächer erkannte den Herrn als einen Gerechten und erteilte dem linken Schächer wegen seines Hohnes einen guten Verweis. Dafür erhielt er vom Herrn die Versicherung, dass er noch am selben Tag bei Ihm im Paradies sein werde, obwohl er wegen Raub und Mord am Kreuz sterben musste.[32]

Tod und Begräbnis

Beim Tod Jesu zerriss der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Teile; die Bundeslade verschwand und wurde danach nirgendwo mehr gesehen; Sonne und Mond verloren ihr Licht; die Gräber öffneten sich und die Verstorbenen kamen aus den Gräbern und verkündigten vielen die Ehre des Herrn. Viele Heiden schlugen sich an die Brust und sagten: "Dies war wahrhaftig ein Gott!" und glaubten darauf fest an Seinen Namen. Aber die Priester und Schriftgelehrten wurden darauf nur noch härter und verfolgten mit aller Energie die Schüler des Herrn und Seine Lehre.[33]

Damit das Wort hinsichtlich des Abends und der Nacht erfüllt würde, so ist der Herr auch des Abends begraben worden, und nachher des Morgens auferstanden.[34]

Einwände

Mangelnde Weisheit und Unbegreiflichkeit

Die Misshandlung und Tötung von Jesus ist mit bloß weltlichen Sinnen betrachtet unweise und unbegreiflich. Die Mensch wird daran irre und sagt: "Seht das Los des Gewaltigen, dass Er am Ende dennoch ein Opfer des noch Gewaltigeren wird! Er, der die Toten erweckt und Berge versetzt, sollte doch auch imstande sein, das Tempelgesindel zunichte zu machen!? Selbst zu Noahs Zeit waren die Menschen bei weitem nicht so schlecht, wie sie im Allgemeinen zu Jesu Zeiten waren. Und dennoch ließ Sich der Herr Selbst von ihnen misshandeln, anstatt sie zu züchtigen ärger als zu Sodoms und zu Noahs Zeiten?" Für die Sehe des Herzens sieht die Sache aber ganz anders aus, denn die göttliche Weisheit richtet sich nie nach der selbst eines noch so weisen Menschen. Das erkennt man daran, weil auf der Erde zahllos viele Arten von Pflanzen und Tieren vorkommen, die dem menschlichen Verstand nach zwecklos sind. Genauso könnte man fragen: Wieso die höchst verschiedene Gestaltung der Tiere? Wozu die vielen Sterne am Himmel? Wozu die Mondphasen? Das alles und noch vieles andere begreift der Mensch nicht und es kommt seinem Verstand wie eine Torheit vor, wenn er recht kritisch darüber nachdenkt. Aber bei Gott hat alles sicher einen höchst weisen Grund. (nach Jüngern)[35]

Falsche Vorstellungen

Erlösung durch das Leiden des Herrn am Kreuz

Die im bloßen Glauben stehen, haben das Leiden des Herrn am Kreuz zum Hauptpunkt ihres Lehrbegriffes gemacht, indem sie sagen, dass Er durch dasselbe die Verdammnis des Gesetzes auf Sich übertragen, dem Vater genuggetan, und das menschliche Geschlecht mit Ihm versöhnt habe, und dergleichen mehr. Dem ist aber nicht so. Der Herr ist in die Welt gekommen, die Höllen zu unterjochen und Sein Menschliches zu verherrliche. Das Leiden am Kreuz war der letzte Kampf, durch welchen Er die Höllen völlig besiegt und Sein Menschliches völlig verherrlicht hat.[36]

siehe Erlösung durch das Leiden des Herrn am Kreuz

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 0.7
  2. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.107.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.120.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.182.9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 5.220.1-3; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 200.13-17
  3. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 126; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 379
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 127
  5. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.107.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.182.5-9
  6. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 130c
  7. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 2b; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 472
  8. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 129
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.112.11-14; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.112.24-25; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.111.15-21
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.177.7
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.165.8; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 6.169.6
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.48.6; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 8.149.9
  13. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 504
  14. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.226.6-9
  15. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 0.8
  16. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.46.18
  17. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 17.4-5
  18. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 17.7
  19. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 17.10-12; Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 17.16-18
  20. Jakob Lorber, Schrifttexterklärungen 17.13
  21. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.18.3-4
  22. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.18.14-16
  23. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.18.14-15
  24. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 0.9
  25. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.231.7
  26. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 200.1-4; Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 200.20
  27. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.121.7
  28. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.120.1-2
  29. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.120.2
  30. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.120.3-4
  31. Jakob Lorber, HIM 3.640319.6-7 {{{2}}}
  32. Jakob Lorber, Himmelsgaben 3.640319.9
  33. Jakob Lorber, Robert Blum 2.225.5
  34. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 13
  35. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.187.8-9; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 2.188.1-2
  36. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 555