Fehlsichtigkeit

Aus Prophetia
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Unter den Blinden werden im Wort die verstanden, welche ohne Wahres sind, entweder weil es überhaupt in der Kirche fehlt und so aus Unwissenheit, oder weil sie es nicht verstehen. Wegen der Bedeutung des Blinden und Blindheit war es verboten, Blindes zum Opfer darzubringen 3.Mos 21.18 5.Mos 15.21, dass man einem Blinden keinen Anstoß vorlegen sollte 3.Mos 19.14 und dass verflucht sein soll, wer einen Blinden irren machte 5.Mos 27.18.[1]

Charakter

Für einen Blinden ist jeder auch noch so scharf Sehende blind.[2]

Es ist sehr schwer, der blinden Welt zu predigen, und umgekehrt ist es auch der blinden Welt schwer, die gepredigte Wahrheit als solche zu erfassen und zu begreifen.[3]

Natürliche Fehlsichtigkeit

Es gibt weitsichtige und kurzsichtige und halb-, ganz- und stockblinde Menschen der fleischlichen Sehe nach. Die Weitsichtigen sehen in der Ferne alles gut, aber in der Nähe sehen sie schlecht. Die Kurzsichtigen sehen in der Nähe gut, dafür aber in der Ferne schlecht. Bei den Halbblinden ist es zur Hälfte Nacht und zur Hälfte Tag, d.h. ein Auge ist blind, weswegen sie alles nur im halben Licht sehen. Die ganz Blinden sehen nichts mehr, haben nur bei Tag noch einen schwachen Schimmer. Die Stockblinden haben auch diesen Schimmer nicht mehr.[4]

Man soll nicht zu sehr am Licht des Fleisches und am Licht der Welt hängen, denn zuviel Fleisch- und Weltlicht macht den Geist blind. Es ist besser, ein blindes Fleisch zu haben, als einen blinden Geist.[5]

Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit kann durch Lektüre von kleinen Schriften und sonstigen vielfältigen Betrachtungen kleiner Gegenstände entstehen. So jemand nimmt auch eher jene optischen Täuschungen wahr, die durch den Pulsschlag beim menschlichen Augen bewirkt werden.[6]

Geistige Fehlsichtigkeit

So wie die Menschen hinsichtlich ihrer fleischlichen Sehe unterschiedlich beschaffen sind, ebenso und oft noch um vieles unterschiedlicher sind sie in ihrer geistigen Sehe beschaffen.[7]

Die Hölle weiß, dass mit den blinden, sich im Unwissen über das Unrecht befindlichen Werkzeugen besser zu handeln ist als mit den sehenden, sich im Wissen über das Unrecht befindlichen, weswegen sie fortwährend die Blinden in ihrem Sold hält. Durch diese Blinde hat sie auch Jesus ans Kreuz geheftet.[8]

Behandlung

Es ist nicht weise, sondern zu überaus hart, wenn man einen Blinden bestrafen möchte, wenn dieser über etwas stolpert und durch seinen Fall einen Schaden anrichtet.[9]

Wer in einen Ärger gerät, weil ihm ein Blinder auf den Fuß tritt, der ist selbst daran schuld, denn als Sehender kann er erkennen, wohin der Blinde tritt und kann daher vermeiden, von ihm getreten zu werden.[10]

Steht ein Blinder am Rand eines Abgrundes, dann soll man hineilen, ihn ergreifen und in Sicherheit bringen und dann zum Licht führen, das jede Blindheit der Seele heilt. Darauf wird der Blinde einem ein bester, dankbarster Freund und Bruder werden.[11]

Es ist eine grobe Sünde und hat ein leichtfertiges Herz zum Grund, wenn jemand einen Blinden auslacht, statt ihm die Hand zu reichen und ihn zu führen. Wer solches tut, der verdient eine große Strafe. (nach Engeln)[12]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 210
  2. Jakob Lorber, Die drei Tage im Tempel 3.15
  3. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401024a.7
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.159.11
  5. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.95.21-22
  6. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401208b.9
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.159.12
  8. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 200.13-17
  9. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.127.8
  10. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.202.3
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.202.4
  12. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.169.14