Gleichgültigkeit

Aus Prophetia
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Der Gleichgültige (Antoine Watteau)
Die absolute Gleichgültigkeit entspricht der alleruntersten Hölle. Der Laue kümmert sich um nichts, weder um etwas Gutes noch um etwas Böses, oder ihm ist das eine wie das andere, so dass er auf der einen Seite ganz kaltblütig die größten Gräuel und so auch manchmal etwas Gutes ausüben kann; ihm ist Gott oder Teufel, Tag oder Nacht, Leben oder Tod, Wahrheit oder Lüge egal.[1]

Ursache

Der Grund für die völlige Gleichgültigkeit ist der allerkonzentrierteste Hochmut, der alle Grade der Selbstsucht und Eigenliebe durchgemacht hat und sich in solch hochgradiger Verdichtung gewisserart selbst erdrückt und sich so um das Urleben des Geistes gebracht hat, worin der eigentliche ewige Tod besteht.[2]

Folgen

Die Seele eines völlig gleichgültigen Menschen ist gänzlich verdorben. Sie muss durch Feuergewalt in ihre einzelnen Spezifikalpotenzen aufgelöst werden und dann mit neuen vermischt durch die Pflanzen- und Tierwelt eines anderen Planeten in eine untergeordnete Form eines Menschen übertragen werden (siehe Reinkarnation). Eine solche Seele kann dann nie mehr zur Anschauung Gottes gelangen, weil sie dann bloß nur Seele ohne den Geist Gottes in ihr ist und bleibt.[3]

Ein lauer Regent ist eine Pest für sein Volk; denn da vermodert des Volkes Geist, und aus den Menschen werden lauter Fressochsen und Lastesel.[4]

Gott und die Lauen

Ein völlig gleichgültiger oder lauer Mensch ist Gott am unerträglichsten.[5] Gott ist sogar ein Gottesleugner, der Ihn in seiner Blindheit verleugnet, tausend Mal lieber als ein Lauer, der Ihn zwar in der Lauheit seines Herzens halbwegs bekennt, es aber kaum der Mühe wert hält, sich etwa mit seinem Bruder von Gott zu besprechen.[6]

Entweder ist jemand gegen den Herrn vollends warm oder vollends kalt; denn einen Lauen will Er aus Seinem Mund speien. Ein energischer Feind ist dem Herrn lieber als ein lauer Freund; denn der energische Feind wird Ihn zu aller Tätigkeit nötigen, um ihn entweder zu gewinnen oder um die rechten Wege einzuschlagen, um ihn für Ihn durch alle Zeiten unschädlich zu machen; neben einem lauen Freund aber wird der Herr Selbst lau (Anm.: untätig, d.h. so ein Mensch riskiert den Seelentod).[7]

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.5
  2. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.6
  3. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.7
  4. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.221.20
  5. Jakob Lorber, Robert Blum 2.294.5
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.160.9
  7. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.221.18-19