Leber

Aus Prophetia
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Die Leber ist ein Absonderungsapparat, der die Giftstoffe aus der Nahrung, hauptsächlich den Kohlenstoff und den blausauren Bitterstoff, an sich zieht und zum Teil in einem eigenen Behälter sammelt und zum Teil durch den Harngang ableitet. Ihr Bau ist der Milz ähnlich, ihre Form hat mehr Ähnlichkeit mit der Lunge.[1] Sie befindet sich bei Menschen und allen Tieren um den Magen herum.[2]

Wesen

Die Leber besteht aus einer Menge aneinandergereihter Kämmerlein, welche miteinander verbunden sind, aber enger als bei der Milz. Sie wird durchkreuzt von vier verschiedenen Hauptgefäßröhrchen, die gleichförmig fortlaufende Organe sind, welche untereinander mit kleineren Durchgangsgefäßen verbunden sind, durch die alle Organe dieses Eingeweidestückes in einer wechselseitigen Verbindung stehen. Ein Teil dieser Gefäße geht aus dem Herzen und führt ziemlich reichlich Blut in die Leber, damit es dort mit dem nötigen Grad des Kohlenstoffs, wie auch mit einer verhältnismäßig kleinen Dosis Blausauerstoff gesättigt wird. Dadurch kann es die Verdauung in den Verdauungsgefäßen bewerkstelligen und von da weiter hinaus auch die äußere Haut bilden. Zum innerlichen Gebrauch ist ein solches Blut nicht mehr anwendbar, weswegen Leberkrankheiten hauptsächlich an der äußeren Haut leicht zu erkennen sind. Eine zweite Gattung Gefäße geht vom Magen in die Leber. Diese nimmt alle die wässerigen Substanzen auf, in denen der Blausauerstoff sehr verdünnt abgeleitet, in der Leber durch die kleinen Verbindungsgefäße in einem gerechten Verhältnis an das Blut abgesetzt und der übrige Teil aus der Leber durch die Nieren an die Harnblase abgegeben wird, die es dann durch die Harnröhre von sich stößt und gänzlich aus dem Leib befördert. Eine dritte Gattung der Gefäße geht ebenfalls vom Magen aus und setzt besonders die Schleimhäute desselben mit der Gallenblase in der Leber in Verbindung. Durch diese Gefäße wird der schleimige Kohlen- oder Gallenstoff von den Speisen im Magen abgesondert und zum größten Teil in der Gallenblase aufbewahrt. Falls der Mensch oder das Tier zu wenig dieses Verdauungsstoffes durch die in sich genommenen Speisen in dem Magen entwickeln würde, muss die Leber von ihrem Vorrat wieder etwas zurück an den Magen abliefern. Eine vierte Gattung der Gefäße sind die kleinen Windadern, welche von der Lunge ausgehend durch die Leber in verschiedenen Krümmungen und Windungen geleitet sind. Durch diese Gefäße wird die Gallenblase zum Teil gebildet und zum Teil in einer fortwährend gleichmäßigen Spannung erhalten. Zugleich wird durch diese Gefäße stets eine gerechte Menge atmosphärischer Luft in die Galle gebracht und durch die atmosphärische Luft so viel Sauerstoff, damit die Galle nicht zu sehr zu gären anfängt und durch diese Gärung dann jenen bösartigen Stoff im Leib erzeugt, aus dem hauptsächlich allerlei Entzündungen, Rheumatismen, Gicht und dergleichen mehr zum Vorschein kommen. Die Aktion und Reaktion der Leber wird durch das elektrische Fluidum bewerkstelligt, das in den vorerwähnten Kämmerlein durch eine sich reibende Bewegung hervorgebracht wird, wobei das elektrische Feuer der Leber aber hauptsächlich durch das Feuer der Milz angeregt wird.[3]

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Erde 11.1-2
  2. Jakob Lorber, Die Erde 11.9
  3. Jakob Lorber, Die Erde 11.3-8