Licht

Aus Prophetia
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Vom Sonnenlicht erleuchtete Wolke
Das Licht ist Gott, d.h. Sein Gewand, Ps 104.2 Off 22.5 Joh 1.6-9 weil er die Sonne des Engelshimmels ist und weil die ewige, unermüdlichste Tätigkeit Sein Grundwesen ist und Ihn daher durchdringt und umgibt. Wo eine große Tätigkeit, da auch ein großes Licht. Licht für sich ist nichts als eine pure Erscheinung der Tätigkeit der Engel und besseren Menschengeister. Je höher in der Tätigkeit diese stehen, umso größer ist ihr Licht. Aus diesem Grund glänzen die Sonnen auch mehr als die Planeten, weil auf ihnen eine millionenfach größere Tätigkeit zu Hause ist. Ebenso ist das Licht eines Erzengels größer als das Licht eines bloß kleinen weisen Engelsgeistes, da ein Erzengel ganzes Sonnengebiete zu übersorgen hat, während einem kleinen weisen Geist nur ein kleinstes Gebiet auf der Erde oder gar nur auf dem Mond zugeteilt wird.[1] Ohne Licht gibt es keine Wahrheit.[2]

Durch Wärme und Licht, diese beiden grundlegenden und universellen Erscheinungen, entsteht und besteht alles vom Ersten bis zum Letzten auf Erden. Sie entsprechen der göttlichen Liebe und Weisheit.[3] Leben und Licht sind nichts anderes als Weisheit.[4] Wärme und Licht fließen überall ein und bewirken, dass alles lebt und wächst nach der Ordnung, in die es erschaffen wurde.[5]

Wesen

Alles Licht entstammt dem Feuer.[6] Das von der Wärme (Liebe) getrennte Licht belebt nichts und lässt nichts erblühen, vielmehr erstarrt und stirbt alles unter ihm. Dies gilt für das geistige Licht ebenso wie dem ihm entsprechenden natürlichen Licht.[7] Wenn sich das Licht sehr potenziert, erzeugt es auch eine Wärme; aber das ist keine gute, sondern eine böse Wärme, die nicht belebt, sondern tötet. Nur das Licht, dessen Grund die Wärme ist, ist gut: und die Wärme, die aus solchem Licht strömt, ist gut und belebend. Alle reißenden und giftigen Tiere und giftigen Pflanzen sind Produkte des puren Lichtes und dessen nach außen wirkenden Wärme, die böse ist und Böses bewirkt bei allem, das da nicht neu gezeugt ist von der Liebe und deren nach innen wirkendem Licht. Aber bei den Wesen der Liebe wird solches Licht dann auch wieder in Gutes verkehrt und nimmt dadurch seine Urbeschaffenheit wieder an. Das pure Licht hat keine Ruhe, sondern wandert in die unendlichen Räume weiter und weiter. Dies trifft auch auf seine Geschöpfe zu. Von Gott wird solchem Bemühen aber dann doch Grenzen gesetzt, wo es dann zu oft sehr gewaltigen Kämpfen kommt, bis solche Wesen zur Ruhe gebracht werden.[8]

Das ewige, gleiche Licht, welches alles Leben bedingt, hat für sich keine Form; aber es schafft die Formen und wirkt dann selbst als Form in den Formen. Die Formen können getrennt oder zusammengebunden und neue Formen gestaltet werden; das Licht aber kann nicht getrennt werden, sondern es durchdringt alles ohne Unterbrechung, was fürs Licht aufnahmefähig ist. Was aber fürs Licht nicht aufnahmefähig ist, das bleibt in sich finster und tot.[9] Das endlos Mannigfache in den Formen bewirkt die Liebe; das Licht (die Weisheit) aber nur das höchst Einförmige.[10]

Licht, Leben und Weisheit stellen eine Einheit dar und sind nichts Erschaffbares. Die aufnehmenden Formen dafür - die Gemüter der Engel und Menschen - wurden erschaffen.[11]

Neben dem ewigen Licht gibt es auch ein Zornlicht, das nur auf Augenblicke eine zweifelhafte Erleuchtung gibt; wann es aufhört, dann wird es zehnfach finsterer als vorher. Ein solches Licht ist gleich dem höllischen Licht.[12]

Neben dem allein wahren Licht, das aus der wahren Liebe entspringt, gibt es besonders auf der materiellen Erde eine unzählige Menge von Liebe- und Licht-Arten, deren Produkte aber ebenso vergänglich wie diese Liebe- und Licht-Arten sind und stets mehr oder weniger böse Folgen hinterlassen.[13] Die sich im geistigen Licht (geistiger Verstand) befinden, sehen in Klarheit unzählig vieles, was jene, die sich im natürlichen Licht (Gehirnverstand) befinden, gar nicht oder nur als einen einzigen Gegenstand undeutlich erblicken.[14] Das geistige Licht ist völlig verschieden vom natürlichen Licht. Im geistigen Licht können Dinge erreicht werden, die dem natürlichen unerreichbar bleiben.[15] Dass das Licht des Geistes nicht so reichlich da ist, wie das Naturlicht, liegt bei jedem einzelnen Menschen. Das Geistlicht kommt bei jedem einzelnen innerlich, und nie äußerlichen Schaugepränges, wie das natürliche Sonnenlicht. Einzeln und innerlich kommt es fort und fort zu jenen, die ernstlich danach trachten. Allgemein aber wird und kann es darum ewig nie zu den Menschen kommen, weil dasselbe nur jeder in sich zu suchen und zu finden hat.[16]

Wo an irgendeinem Ding eine größere Licht- und Glanzfähigkeit zu entdecken ist, kann man stets auf eine größere Tätigkeit schließen, denn die Tätigkeit ist das Licht und der Glanz aller Wesen und Dinge. Die Sehkraft des Auges besteht darin, diese Tätigkeit wahrzunehmen. Die unvollkommene Sehe sieht nur Licht und Glanz, die vollkommene sieht die wesenhafte Tätigkeit selbst.[17]

Dort wo Licht ist, erklärte Jesus als "Oben".[18]

In der Nacht hat jedes Licht die scheinbare Eigenschaft, dass es einem stets näher zu kommen scheint, je stärker, größer und heller es auf dem stets gleich entfernten Fleck wird. Daher strecken kleine Kinder oft die Hände nach dem Vollmond aus, weil er ihnen wegen seiner Helle ganz nahe zu stehen scheint, und die Hunde bellen ihn oft aus demselben Grund an.[19]

Licht entspricht der Weisheit und, wenn von Gott die Rede ist, der göttlichen Weisheit. Überall im Wort Gottes, wo vom Licht die Rede ist, ist die Weisheit gemeint.[20] Licht bedeutet auch das Göttlich-Wahre[21] und das Wahre aus dem Guten.[22] Im geistigen Sinn ist das Licht der Glaube.[23]

Geistiges Licht

Das geistige Licht geht vom Herrn als der Sonne aus, die ihrem Wesen nach göttliche Liebe ist. Es ist seinem Wesen nach göttliche Weisheit und dringt bei dem Menschen in seinen Verstand ein, so weit er durch die in sich aufgenommenen Kenntnisse das Vermögen der inneren Wahrnehmung hat. Es durchläuft nicht die Räume wie das Licht der Welt, sondern dringt durch die Gefühle und Wahrnehmungen des Wahren, mithin in einem Augenblick zu den äußeren Grenzen der Himmel.[24]

Das Licht im Himmel ist das göttlich Wahre und zugleich auch die göttliche Weisheit und Einsicht. Im Licht des Himmels wird alles offenbar, weil es das göttliche Wahre ist.[25] Das weiß schimmernde und glänzende Licht in den Himmeln ist so stark, dass es das Mittagslicht der Welt weit übertrifft. Daher sieht man im Himmel die Dinge klarer und deutlicher.[26] Das himmlische Licht ist je nach der Aufnahme des Göttlich-Wahren, d.h. je nach der Einsicht und Weisheit der Engel, verschieden. Das Licht im himmlischen Reich erscheint flammend (Sonne), das Licht im geistigen Reich glänzend weiß (Mond).[27]

So wie bei jemand die Liebe zu Gott ist, so wird auch dessen Licht und Weisheit sein.[28]

Das geistige Licht des Menschen besteht im Licht seines Verstandes, und dessen Objekte sind Wahrheiten, die er in diesem Licht zergliedert und ordnet, in das Verhältnis von Grund und Folge zueinander setzt und aus denen er der Reihe nach Schlüsse zieht. Die natürlich Denkenden heften ihren Blick nur auf die Welt und schreiben alles der Natur zu. Die geistig Denkenden richten ihr Auge auf den Himmel und schreiben alles dem Göttlichen zu. Das geistige Licht ist völlig verschieden vom natürlichen Licht. Im geistigen Licht können Dinge erreicht werden, die dem natürlichen unerreichbar bleiben.[29]

Die geistige Wärme und das geistige Licht unterscheiden sich insofern von der natürlichen Wärme und dem natürlichen Licht, als sich die natürliche Wärme im Winter vom Erdkörper und seinen Gegenständen zurückzieht und das natürliche Licht zur Nachtzeit schwindet, während die geistige Wärme und das geistige Licht keinem solchen Wechsel unterliegen. Es ist der Mensch, der sich von Gott abwendet, wie die Erde von der Sonne, wodurch dann bei ihm Winter und Nacht herrschen.[30]

Licht und Weisheit

Licht und Weisheit sind eins und dennoch wieder zwei: Licht ist der Grund und Weisheit die Wirkung. Aus Licht und Weisheit geht ein Drittes hervor, und das ist die Ordnung, aus der das Gestaltliche aller Dinge und das den Endzweck Bestimmende ist.[31] Licht und Weisheit kann geschieden werden; das Licht ist dann im zerstörenden Feuer wie tot, und die Weisheit wird zur Nacht, zum Trug, zum Falschen und zur Lüge.[32]

Vermittlung

Das geistige Licht kann und darf wegen der heiligen Freiheit des Willes der Menschen niemandem irgend geheim gewaltsam eingegossen werden. Man stelle das Licht frei auf einen Platz hin, wo es von jedem bemerkt werden kann. Wer es benutzen will, der kann es ohne Hindernisse benutzen; wer es aber nicht benutzen will, der kann es ganz unbeirrt in seinem freien Willen auch stehenlassen. Wie mit dem Sonnenlicht: Wer es benutzen will, der benutzt es zu irgendeiner Arbeit; wer aber bei all dem hellen Tageslicht der Sonne müßig sein will, der sei es, und es tut solches nichts der Welt zum besonderen Schaden. Denn das Licht nötigt keine mit freiem Willen begabte Seele zu irgendeiner Tat.[33]

Natürliches Licht

Licht kann sich auf natürlichem Weg nicht anders als geradlinig verbreiten.[34]

Licht ist die Ursache der Hitze am Äquator und der Mangel an Licht die Ursache der Kälte der Polargegenden.[35]

Das Licht kann bis ins Unendliche hin erhöht werden. (nach Jarah)[36]

Das Licht kann mittels eines Brennspiegels derart konzentriert werden, dass es sogar den härtesten Diamanten auf einen Schlag aufzulösen vermag.[37]

Licht kann so lange nicht bemerkbar auftreten, solange es keine Gegenstände gibt, die es erleuchtet.[38]

Die geistige Wirkung des Lichtes kann leicht an der Natur bemerkt werden. Zwar liegt schon in der Erde und in der Luft alles vorhanden, aber erst wenn das Licht kommt, da bekommen die wie tot beisammenliegenden Formen Leben, ergreifen sich und werden zu neuen Formen. Indem man den Winter und den Sommer miteinander vergleicht, kann einem die geistige Wirkung des Lichts nicht entgehen.[39]

Leuchten des Körpers

Wenn bei jemandem die Liebe (zu Gott) stets mächtiger wird, dann durchglüht sie sein ganzes Wesen, da sie das eigentliche Feuer ist. Im Falle von Jorias wurde dadurch sogar sein Leib leuchtend, siehe Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.86

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Anmerkung: Es sind vereinzelt Fälle von Mystikern bekannt geworden, die sichtbar zu leuchten anfingen und deswegen vor der abergläubischen Öffentlichkeit verborgen werden mussten. Es wurde inzwischen allerdings nachgewiesen, dass der menschliche Körper ein Leuchten von sich gibt, das aber (normalerweise) so schwach ist, dass es dem menschlichen Auge unsichtbar bleibt. Ob es sich bei Biolumineszenz um das Leuchten aus der Liebe handelt, oder lediglich um eine natürliche Erscheinung, oder ob es da einen Zusammenhang gibt, bleibt dahingestellt. Siehe Forscher fotografieren Biolumineszente

Lichtgeschwindigkeit

Die Zentralsonnen bewegen sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit (Anm.: jenseits der Lichtgeschwindigkeit) durch den Weltraum und mit ihnen die Planetarsonnen und die Planeten. Dies scheint wider die Naturgesetze zu sein, verhält sich aber dennoch so. Da wir, ohne es zu bemerken, mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit durchs Weltall reisen, sind auch leibhaftige Raumreisen zu fernen Sternen möglich. (nach Jarah)[40]

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Anmerkung: Die Sache mit der angeblich unüberschreitbaren Lichtgeschwindigkeit kann bei genauerer Betrachtung gleich auf zweierlei Weise in Frage gestellt werden: Erstens gründen die Erkenntnisse der Naturwissenschaft auf endlos vielen Irrtümern, die von ebenso vielen Irrtümern ersetzt wurden. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind also nichts anderes als der letzte Stand des Irrtums. Zweitens hängt die Lichtgeschwindigkeit vom Medium ab, welches das Licht durchquert. Im Vakuum beträgt sie ca. 300.000 km/s, im Wasser ca. 225.000 km/s, und einen Diamanten passiert Licht nur mit ca. 125.000 km/s. Aber was wissen wir schon über die interstellaren Verhältnisse und wie sich das Licht dort verhält?

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Bischof Martin 47.8-9; Jakob Lorber, Bischof Martin 127.12; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.51.22; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 59
  2. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.1
  3. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 37b
  4. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 50
  5. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 63
  6. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.86.4
  7. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 136
  8. Jakob Lorber, Robert Blum 2.262.7-9
  9. Jakob Lorber, Die Erde 52.19-20
  10. Jakob Lorber, Robert Blum 2.262.6-7
  11. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 40
  12. Jakob Lorber, Die Erde 52.20
  13. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.640309.4
  14. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 308
  15. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 130
  16. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.470614.8
  17. Jakob Lorber, Bischof Martin 47.11
  18. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 288.26
  19. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.117.2
  20. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 155; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 37b; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 59; Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 76d
  21. Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 414
  22. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 123; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 589; Emanuel Swedenborg, Enthüllte Offenbarung 413
  23. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 118
  24. Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht Fortsetzung 14
  25. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 117; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 131
  26. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 126
  27. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 128; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 131
  28. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.86.5
  29. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 130
  30. Emanuel Swedenborg, Die wahre christliche Religion 70c
  31. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.252.8-9
  32. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 2.252.14
  33. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.17.10-11
  34. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 10.29; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410321.5
  35. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.401011.14
  36. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.174.3
  37. Jakob Lorber, Saturnus 44.8
  38. Jakob Lorber, Die Erde 52.11-12
  39. Jakob Lorber, Die Erde 52.13
  40. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 3.126.18-21