Luzifer

Aus Prophetia
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Das verlorene Paradies
Luzifer oder "Lichtträger" ist der ursprüngliche, eigenschaftliche Name des einen, durch sich selbst gefallenen bösen Geistes.[1] Luzifer ist der sein sollende Erste, der aller Kreatur im Geiste als Kreatur voranging und war leuchtend mehr als die Mitte der Sonnen und wollte größer sein als Gott. Doch Gott zeigte ihm die Macht Seiner Heiligkeit und er wurde verdammt und in die unendlichen Tiefen des göttlichen Zornmeeres geworfen.[2]

Unter "Luzifer" sind auch jene Teufel zu verstehen, die aus Babel oder Babylonien stammen, das heißt Geister, die ihre Herrschaftsbereiche bis in den Himmel ausdehnen.[3]

Wesen

Luzifer ist der "verlorene Sohn" Lk 15.11-32. Beinahe die gesamte gegenwärtige Menschheit sind nichts als Glieder dieses einen verlorenen Sohnes, also vorzugsweise diejenigen Menschen, welche aus Adams ungesegneter Linie abstammen. Dieser verlorene Sohn hat alles Vermögen, das ihm gebührte, herausgenommen und vergeudet dasselbe nun durch für menschliche Begriffe endlos weit gedehnte Zeiträume. Die Verhältnisse der Welt spiegeln nichts anderes wieder, als wie es dem verlorenen Sohn im Gleichnis ergeht. Gegenwärtig befindet er sich im Zustand eines Todkranken, dem die Lebenskräfte (die Seele) schwinden, siehe dazu Lukas Evangelium (Geistiger Sinn)[4]

Der Schöpfungsmensch ist in seinem ganzen Gehalt der urgeschaffene Geist Luzifer. Das gesamte Leben dieses größten urgeschaffenen Geistes wurde in die Erde gebannt. Alle anderen Weltkörper sind von dieser Einwohnerschaft frei.[5]

Luzifer ist durch sich selbst gefallen (und nicht durch Gottes Bestimmung o.ä.), aus Aberwitz.[6]

Geschichte

Rebellion und Vernichtung

Als Luzifer noch ein Fürst allen Lichtes war, wurde ihm ein mattes Flämmchen gezeigt, die ewige Liebe Gottes, die er hätte anbeten sollen. Dies konnte er in seinem Glanz nicht glauben und sah sich weit über sie erhaben, worauf er mit seinem Licht das Flämmchen gänzlich vernichten wollte, wodurch er in die ewige finstere Leere geschleudert wurde.[7]

Am Anfang war der Größte Gott der Nächste. Dieser aber erhob sich und wollte Gott gleich sein, und wollte Gott übertreffen, und entfernte sich darum von Gott. Darum baute Gott dann Himmel und Erde und gab die Ordnung, dass nur das Geringe Ihm am nächsten sein solle. In Jesus wählte Sich Gott alle Niedrigkeit der Welt. Daher sind bei Ihm nur jene die Größten, die gleich Ihm in der Welt wie in sich selbst die Geringsten und Niedrigsten sind.[8]

Bewahrung

Nachdem Luzifer völlig vernichtet war, aber dennoch nicht zu sein aufhörte, und daher in völlige Verzweiflung geriet, erkannte er die Liebe Gottes, die weiter reichte als dessen unendliche Zornflut. Er bat um Gnade, worauf das materielle Universum erschaffen wurde. Auf der Erde wurde er in den ersten Menschen, Adam, einverleibt.[9] Die ganze sichtbare Schöpfung samt den Menschen besteht nur aus Partikeln des großen, gefallenen und in die Materie gebannten Geistes Luzifer und seines Anhanges.[10]

Überwindung

Durch Jesus wurden Luzifer sehr enge Fesseln angelegt, in denen er sich nicht mehr so frei wie früher zu bewegen imstande war. Von Adam bis Jesus herrschte das Gesetz der Weisheit, und es gehörte viel Weisheit und der kräftigste und unbedingteste Wille dazu, um solch ein Gesetz in sich zu erfüllen. Als Gott sah, dass die Menschen das Gesetz der Weisheit nicht mehr erfüllen mochten, kam Er Selbst in die Welt, um ihnen ein neues Gesetz der Liebe zu geben, das sie leicht erfüllen können. Denn im Gesetz der Weisheit ließ Jehova unter die Menschen nur Sein Licht strahlen; das Licht aber war nicht Er Selbst, sondern es ging nur aus Ihm unter die Menschen, so wie die Menschen aus Ihm hervorgegangen sind, aber dennoch nicht Jehova Selbst sind. Durch und in der Liebe kam Jehova Selbst zum Menschen und nahm geistig in aller Fülle der Wahrheit Wohnung beim Menschen und macht dadurch den geschaffenen Menschen Sich völlig ähnlich in allem. So ist es dem Satan nicht mehr möglich, den also gewaffneten Menschen anzutasten mit seiner Schlauheit; denn Jehovas Geist im Menschen durchschaut allzeit des Satans noch so verborgen gehaltene Tücke und hat stets übergenug Macht, des Satans völlige Ohnmacht zu zerstäuben. (nach Jonael)[11]

Rückkehr

Der gefallene Luzifer kehrt nicht als Ganzes wieder zurück; wenn das möglich gewesen wäre, hätte es nie eine materielle Schöpfung gegeben. In jedem einzelnen Menschen, der nach den Worten Gottes lebt und durch das Wort und die Erlösung wiedergeboren wird, wird dieser Verlorene wiedergefunden und ins Vaterhaus zurückkehren.[12] Jedoch jeder einzelne mit Gott eins gewordene Mensch ist unendlich mehr als der große Luzifer es je war in seiner unbegreiflichen Größe.[13] Luzifer kann nur mehr als ein ganz einfacher Geist gedemütigt umkehren und muss dann frei aus sich seine Urtotalität für ewig fahren lassen, wofür ihm dann eine unermessbar größere, aber, wie jedem anderen Menschengeist, nur ganz einfache zuteil würde.[14]

Schicksal oder Bestimmung des großen Schöpfungsmenschen entspricht dem "verlorenen Sohn". Bildlich gesprochen wird er zunehmend kleiner, bis er kaum mehr die Größe eines Kindes hat und schließlich bis zu einem Punkt zusammenschmilzt. Dafür entsteht ein neuer großer Mensch, wobei sich das Pünktchen - der eingegangene, frühere Universalmensch, symbolisiert als die "Lumpen" des verlorenen Sohnes - unter dessen linkem Fuß befindet. Dieser neue Mensch ist der sich selbst wieder gefundene verlorene Sohn, der sich in jedem einzelnen wiedergeborenen Menschen wiedergefunden hat, ein Allergeringster in neuen Reich Gottes. Durch die Gewinnung eines jeden einzelnen Menschen ist das Edle, von Gott Ausgehende, oder "Sein verlorener Sohn" wiedergewonnen. Wer sich jedoch an Welt und Materie hängt, der klebt an den "Lumpen" des verlorenen Sohnes und wird dem Feuer übergeben - damit Gott wieder ein freier Gott werde, in dem keine Materie wallet. Allein der Sohn wird aufgenommen werden, die Lumpen aber werden ihm ausgezogen und verbrannt.[15]

Die unrettbaren Teile des Luzifers, die unter den Lumpen des verlorenen Sohnes verstanden und verbrannt werden, also jenen Wesen, die sich nach der Rückkehr immer noch an Welt und Materie hängen, bleibt ihr Bewusstsein erhalten, da es in der Gottheit keinen unbewussten Punkt gibt. Dieses Sichselbstbewusstsein des feuerverwandten Erzbösen ist dann ein höchst leidend schmerzliches. Dadurch leidet die Gottheit aber nicht etwa in ihrem Zornteil, sondern dieses Leiden verhält sich so, wie bei der Verdauung: Der Zerstörungsprozess im Feuers des Magens schmerzt nicht. Das weitere Schicksal dieser Erzbösen entspricht der Speise, die verdaut wird, und mehr braucht man gegenwärtig darüber nicht zu wissen.[16]

Falsche Vorstellungen

Luzifer und sein Fall buchstäblich genommen

Emanuel Swedenborg wurde von den Engeln ersucht, aus ihrem Mund zu verkünden, dass es im ganzen Himmel nicht einen einzigen Engel gäbe, der von Anbeginn als solcher erschaffen, noch in der Hölle irgendeinen Teufel gäbe, der einst als Engel des Lichts erschaffen und hinabgestoßen worden wäre. Dieser Glaube geht auf einige Stellen im Wort zurück, wo vom Teufel und Satan als auch vom Lichtbringer (Luzifer) gesprochen wird und die im buchstäblichen Sinn verstanden wurden und nicht durch die echte Lehre aus dem Wort beleuchtet und erklärt worden sind. In Wirklichkeit hat man unter dem Teufel und Satan die Hölle zu verstehen, wobei der Teufel die Höllen bezeichnet, die weiter hinten liegen, wo sich die Schlimmsten finden, böse Engel (genii) genannt, der Satan dagegen bezeichnet die weiter vorn liegende Hölle, wo sich die weniger Bösartigen aufhalten, böse Geister genannt. Unter Luzifer sind hingegen jene zu verstehen, die aus Babel oder Babylonien stammen, das heißt Geister, die ihre Herrschaftsbereiche bis in den Himmel ausdehnen. [17]

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Anmerkung: Der gesamte Engelfall ist ein geistiges Entsprechungsbildnis, so wie die Schöpfungsgeschichte der Bibel, und nicht im wortwörtlichen Sinn zu verstehen. Dieses Geschehen ist zu subtil, als dass es uns Menschen anders als in einem geistigen Bildnis vorgestellt werden könnte.

Siehe auch

Quellenverweise

  1. Jakob Lorber, Die Erde 53.10; Jakob Lorber, Die Erde 56.1-2
  2. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.40.2; Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.67.3
  3. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 544
  4. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410323.8-14; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410325a.36; Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 11.8-25
  5. Jakob Lorber, Die Erde 53.10; Jakob Lorber, Robert Blum 2.301.6-12
  6. Jakob Lorber, Die Erde 53.10; Jakob Lorber, Bischof Martin 40.35
  7. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.40.10
  8. Jakob Lorber, Die Kindheitsgeschichte Jesu 114.15-18
  9. Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 1.40.11-16
  10. Jakob Lorber, Himmelsgaben 2.411118.2
  11. Jakob Lorber, Das Große Evangelium Johannes 1.67.4-7
  12. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 12.28-29; Jakob Lorber, Die Haushaltung Gottes 3.24.20; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410325a.28-29
  13. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 12.35; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410325a.35
  14. Jakob Lorber, Robert Blum 2.301.11
  15. Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410325a.25-26; Jakob Lorber, Himmelsgaben 1.410325b.2-4; Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 11.31; Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 13.1-4
  16. Jakob Lorber, Die zwölf Stunden 13.1-10
  17. Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 311; Emanuel Swedenborg, Himmel und Hölle 544; Emanuel Swedenborg, Vom Jüngsten Gericht 14